Politik

Welcher Partei würden die Tiere ihre Stimme geben?

Illustration zur Kampagne von GAIA anlässlich der Wahlen vom 9. Juni 2024.

„Katzen würden Whiskas kaufen“,  lautet ein berühmter Werbeslogan für Katzenfutter. Die Tierschutzorganisation GAIA hat sich die Frage gestellt, welcher Partei in Belgien unsere Tiere ihre Stimme geben würden, wenn sie denn dürften und könnten.

Anlässlich der Wahlen am 9. Juni informiert GAIA die Wähler darüber, wie sich die politischen Parteien in Bezug auf den Tierschutz positionieren. Ziel ist es, tierschutzbewussten Bürgern eine informiertere Stimmabgabe zu ermöglichen.

Auf der Website www.jevoteanimaux.be ruft GAIA ihr Memorandum 2024 in Erinnerung, in dem die Prioritäten der Organisation für den Tierschutz aufgelistet sind. Außerdem findet der Leser auf der Website eine Bewertung der Arbeit der drei für den Tierschutz zuständigen belgischen Minister für die Legislaturperiode 2019-2024.

Welche Parteien sind für ein Verbot der Zwangsernährung, für bessere Lebensbedingungen für Masthähnchen oder für eine Reduzierung von Tierversuchen? Auf www.jevoteanimaux.be kann man es erfahren und die Antworten der verschiedenen politischen Parteien in Sachen Tierschutz miteinander vergleichen.

Illustration zur Kampagne von GAIA anlässlich der Wahlen vom 9. Juni 2024.

– Memorandum 2024: Seit 1992 setzt sich GAIA für einen besseren Schutz von Tieren ein. Im Laufe der Jahre hat die Organisation viele Schlachten gewonnen, aber für sie ist der Kampf noch lange nicht vorbei. „Milliarden von Tieren leiden jedes Jahr und gehen täglich durch die Hölle, weil eine Handvoll Industrieller, die Hand in Hand mit der Politik arbeiten, nicht die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Unser Kampf ist daher umso wichtiger, da die Regional-, Föderal- und Europawahlen 2024 stattfinden.“

Aus diesem Grund hat GAIA im Januar ein Memorandum an alle Vorsitzenden der belgischen politischen Parteien, die Vorsitzenden der Studienzentren, die belgischen Europaabgeordneten, die Abgeordneten des Wallonischen und Brüsseler Parlaments und der Föderalkammer, die Jugendorganisationen der Parteien sowie die Minister für Tierschutz und deren Berater übermittelt. In diesem Memorandum werden die Punkte aufgeführt, die nach Auffassung von GAIA unbedingt in das Programm der nächsten Legislaturperiode aufgenommen werden müssen.

– Bewertung der Minister für Tierschutz: Kurz vor dem Ende der Legislaturperiode 2019 – 2024 führte GAIA eine Bewertung der Leistungen der drei für den Tierschutz zuständigen Regionalminister durch und gab ihnen eine Punktzahl von 20.

Die wallonische Umweltministerin Céline Tellier (Ecolo), zuständig für den Tierschutz. Foto: Belga

Was die Wallonische Region betrifft, so fehlt es laut GAIA der von der wallonischen Regierung zu Beginn der Legislaturperiode verabschiedeten Erklärung zur Regionalpolitik erheblich an Ambitionen im Bereich des Tierschutzes. Sie habe nämlich keine konkreten Ziele aufgezeigt, sondern sich auf einen einzigen Satz beschränkt: „Die Regierung verpflichtet sich, eine bessere Einhaltung des Tierschutzes zu gewährleisten und das Dekret vom 4. Oktober 2018 über den wallonischen Tierschutzkodex umzusetzen.“

Fazit von GAIA: „Ministerin Céline Tellier (Ecolo) hatte also keine größeren Schwierigkeiten, diese sehr begrenzten Ziele einzuhalten.“ Auf Telliers Initiative hin seien jedoch bedeutende Fortschritte erzielt worden, hauptsächlich für Haustiere, räumt GAIA ein und fügt hinzu: „Zu diesen bemerkenswerten Fortschritten zählen unter anderem das Verbot der Einfuhr von Welpen und Kätzchen und die Konkretisierung der Genehmigung für die Haltung eines Tieres. Zucht- und Labortiere wurden hingegen überwiegend vernachlässigt oder gar ignoriert. Dennoch ist der ehrenhafte Kompromiss hervorzuheben, den die Ministerin in Bezug auf die Haltungsbedingungen für Puten erzielen konnte.“

Laut GAIA wurden während der Amtszeit der Ecolo-Ministerin die Rechtsvorschriften für Heimtiere deutlich verbessert, jedoch sei ihre Bilanz in Bezug auf Tiere, die zu Produktionszwecken oder für Tierversuche genutzt werden, unzureichend.

Aus diesen Gründen wird die wallonische Ministerin für Tierschutz von GAIA mit 12/20 Punkten bewertet. Telliers Brüsseler Amtskollege Bernard Clerfayt (DéFI) wurde mit 5/20 benotet. Der flämische Tierschutzminister Ben Weyts (N-VA) erhielt mit 14/20 die beste Benotung.

Weitere Infos zu der Aktion von GAIA unter https://www.jevoteanimaux.be/

16 Antworten auf “Welcher Partei würden die Tiere ihre Stimme geben?”

  1. Lieber Herr Cremer,

    ich warte zwar heute auf alles andere als auf einen Bericht über Tierliebe !
    Wäre ich jedoch ein Kätzchen, würde ich jene Partei wählen, die den Mut hat unsere Bevölkerung über die Betrugsaffäre schonungslos aufzuklären.

  2. Muh, muh

    Gut nachgefragt,
    aber wären die Wählerinnen und Wähler anständig informiert, dürfte man sie nicht mit Eseln vergleichen.

    Im Sinne der sie böse täuschenden Regierungsparteien sowie vor allem der Herren Paasch und Servaty (SP, hört, hört!) sind sie bestenfalls STIMMVIEH.

    Zusatzfrage: Edmund Stoffels (Ex-SP) empfahl jüngst O. Paasch zu wählen. Hatte er schon (etwas kleinere Tierchen) …die Flöhe husten gehört ?

  3. Wenn Tiere wählen könnten , wären sie wahrscheinlich dafür, das für einige Politiker ab sofort die Leinenpflicht gilt und sich nicht mehr mit Leuten aus der Wirtschaft, oder Rüstungsindustrie heimlich treffen dürften .
    Ein Maulkorb würde für die gleichen Leute dann wahrscheinlich auch Pflicht .
    Der Mensch hätte dann eventuell weniger zu sagen auf dieser Welt , weil die Tiere eindeutig in der Mehrzahl bei den Wahlen sein würden und auch sonst eindeutig in der Mehrzahl sind.
    Wir würden wahrscheinlich von Tieren gegen die Wand gequatscht , weil viele einen längeren Atem haben als der Mensch .
    Eigentlich könnte dann aber gar nichts schief gehen, denn schlechtere Entscheidungen als der politische Mensch würden wohl auch Tiere nicht treffen .
    Es könnte nur besser werden .
    Tiere müssen also an die Macht .
    Die können auch sicher mit den jetzigen Macht- Eseln ganz gut kommunizieren :-)))
    .-)

    • Pius XIII.

      Diesen Kommentar von Anoroc werde ich archivieren. Friedlich an das Eigentliche erinnernd. Wie aus dem Buch „Genesis“.,direkt aus dem Schöpfungsgarten.
      Für jeden Wahlkämpfer- Kämpferin ein Kuscheltierchen; Für den lächelden-zähnefletschenden Ministerpräsidenten ein hinkenderLeitwolf,; für den Raerener Doppelkandidaten die zweigeschlechtliche Blindschleiche; für den liberalen Senator die unbekannte Blaumeise; für den verwirrten Antonios der Waldi an des Meisters Leine; für die Ecolo-Dame das allesfressende Immergrün; für den Vivantchef der nagende Eifelbiber; für Joselynchen ein Schmusekätzchen mit scharfen Krallen; für den Porsche-Champion Gerhard eine superschnelle Brieftaube.

      Und für die Staatsmedien? Ein zahnloser Wallach mit dem Spruchband „Vorsicht unbissig“.
      Und für OD? Adlerauge bleib wachsam.

  4. Der Nachbar

    Die CSP wähle ich auf keinen Fall, Herr Frank, der Bgm von Kelmis hat es selbst nach 5 Monaten nicht geschafft die Situation eines (illegal) gehaltetenen Listenhundes zu verbessern.
    Traurig, das ihm das Wohlergehen der Tiere offenbar so wenig bedeutet.

  5. Peter Schommer

    Viele Eifeler Bürgermeister zeichen sich auch nicht wirklich durch ihren Einsatz für den Tierschutz aus. Vor allen bei Streunerkatzen/Kätzchen, egal wie schlimm sie verletzt sind, weill kaum eine Gemeinde helfen, obwohl diese, laut der Wallonie Region (1718) per Gesetz verpflichtet sind, die Tiere zu sichern und zu versorgen.
    Gelten in der Eifel die wallonischen Gesetze nicht?

    • Eifel_er

      Ehrlich gesagt, die Leute die sich eine Katze ins Haus nehmen, sollen sich gefälligst auch kümmern. Wenn es nur darum geht, diese bei den Nachbarn in den Garten k…… zu lassen, ist es mir schlichtweg egal, was mit denen passiert. Sorry. Es geben wichtigere Sachen momentan als sich um streunende Katzen zu kümmern

      • Stimmt, Sie reden mir aus der Seele, endlich ein Mann, der es verstanden hat. Was interessieren uns Eifeler diese kranken, ausgesetzten Kätzchen mit hochansteckenden Krankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenaids oder Parvovirose, sollen die doch elendig verrecken, notfalls werden die halt ersoffen. An Auflagen wie Kastration, Zuchtgenehmigungen und ähnlichen Quatsch, halten wir eh nicht auf. Ein Eifeler macht immer schon was er wollte, Scheiss auf Gesetze und Tierschutz.
        Kranke Kuh, zum verrecken auf die Weide abgelegt, der nervige Köter kommt an die Kette, bellt der, gibts Prügel und ein humpelndes Pferd…schnell her mit dem Hammer.
        Es gibt Wichtigeres, wie zum Beispiel, wann die Kneipe öffnet, billig Sprit und Schnaps im Luxemburg einkaufen und gegen jeden und alles zu sein.

  6. In der Tierwelt bedarf es keine Parteien und somit werden die Tiere auch nicht verarscht. Sie leben nach den gesetzen, die das Leben für sie aufstellt, und nicht nach hirnrissigen Gesetzen und Regeln, die gegen das Leben selbst gerichtet sind. Tiere sind klug, menschen bilden sich ein, sie wären es: „In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der »Weltgeschichte«“ (Friedrich Nietzsche: „Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“).

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