Ist Ihnen auch aufgefallen, wie oft in den Medien von „Experten“, „Studien“, „Audits“, „Analysten“ oder „Beratern“ die Rede ist? Wenn jemand seine Meinung äußert und sich dabei auf eine „Studie“ oder einen „Experten“ beruft, dann tut er dies wahrscheinlich deshalb, weil er glaubt, dass seine Aussage dadurch an Gewicht und Überzeugungskraft gewinnt. Doch Achtung! Diese sogenannten Experten erzählen viel, wenn der Tag lang ist, aber was befugt sie eigentlich, sich Experte zu nennen?
Nehmen wir nur als Beispiel die Börsenexperten. Was für ein Geschwafel jeden Tag! Keiner von ihnen hat seinerzeit die Bankenkrise kommen sehen. Von wegen Experte.
Studien und Audits für teures Steuergeld
Wenn der Börsenindex nach oben ausschlägt, redet sich der Experte in einen Zustand der totalen Erregung. Wenn ein Konzern massiv Arbeitsplätze abbauen muss und dafür der Kurs in die Höhe schnellt, flippt der Börsenexperte vor lauter Begeisterung aus. Weshalb eigentlich?
Ähnlich verhält es sich mit den Studien. „Laut einer Studie…“ heißt es oft. Was für eine Studie? Wessen Studie? Wer hat die Studie in Auftrag gegeben? Wer hat sie finanziert? Gibt es diese Studie überhaupt?
Tag für Tag werden wir von Politikern und Medien an der Nase herumgeführt. Weil Politiker immer weniger Verantwortung übernehmen wollen, geben sie für teures Steuergeld Studien oder Audits in Auftrag, auf die sie sich dann später berufen können.
Volksbefragung statt Mobilitätsberater
Manchmal genügt der gesunde Menschenverstand, um etwas zu verstehen. Da braucht man keinen Experten. Dass in Eupen das ATC (heute Eupen Plaza) nicht funktionieren würde, war den meisten Bürgern schon bei der Eröffnung klar. Der Bauherr hätte besser daran getan, die Bevölkerung zu befragen, statt sich auf eine Marktstudie zu verlassen, sollte es denn eine solche überhaupt gegeben haben.
Das trifft übrigens auch auf die heutige Situation zu: Eine Volksbefragung dient unter Umständen der Sache mehr als ein Mobilitätsberater.
Auch die Medien beziehen sich gerne auf „Experten“ oder „Studien“. Fragt eh niemand, welcher Experte eigentlich gemeint ist und um welche Studie es sich handelt.
Experten kochen auch nur mit Wasser
Im bevorstehenden Wahlkampf werden wir wieder viel von Experten und Studien hören. „Studien belegen, dass das, was wir vorschlagen, der einzig richtige Weg ist“, heißt es dann.
Fazit: Man sollte sich von den schlauen Experten nicht verrückt machen lassen. Diese Experten kochen auch nur mit Wasser.
Das gilt übrigens auch für den Fußball. Während der WM in Brasilien werden wir von sogenannten Experten wieder die tollsten Dinge zu hören bekommen. Fakt ist aber, dass das, was schon vor 60 Jahren der alte Sepp Herberger sagte, immer noch gilt: Der Ball ist rund – und ein Spiel dauert 90 Minuten!
GERARD CREMER
Das ist sowas von zutreffend Herr Cremer !
Früher hieß es noch „Wenn du nicht weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis!“ Und so schlecht war das ja nicht mal, in mehreren Köpfen , wenn man denn zuhört und auf Gesagtes aufbaut, ist mehr drin als in einem. Heute klappt das mit dem miteinander sprechen nicht mehr, so bedarf es, wie heute im Rundfunk zu hören war, in Eupen eines Moderators, damit die Mehrheit mit allen kommunizieren kann. Experten sollen ein Verkehrskonzept für Eupen entwerfen und es an den Mann bzw an die Frau bringen. Wissen die Eupener denn nicht am besten, was gut für die Stadt ist, alsob Ortsunkundige hier das Rad neu erfinden könnten. Bürgermeister und Schöffen sind gewählt iund werden dafür bezahlt, das Ohr am Bürger zu haben und dies in Realpolitik umzusetzen. Warum denn jetzt noch eine weitere Studie, wo das Volk sich ja klar zu Worte gemeldet hat.
Da denke ich genau wie Sie und wie die beiden anderen Kommentatoren, die bisher was dazu geschrieben haben. In meinem Berufsleben hatte ich auch mit sog.“Experten“ zu tun.Die haben oftmals
auch nicht weiterhelfen können und nur
heiße Luft produziert.Heutzutage „wimmelt“ es allerorts nur so von „Experten“, in den Medien, vor allem im TV, bei Podiumsdiskussionen, in der Berufswelt
und wo sonst auch immer.Diese Experten glauben die Wahrheit „gepachtet“ zu haben, beispielsweise bei der Diskussion über den Klimawandel. Die meisten „Experten“ werden ja von irgendeinem
Auftraggeber bezahlt, wobei dann der Spruch “ Wes Brot ich es, des Lied ich sing“, doch nicht so verkehrt ist.
So ein Artikel war längst überfällig.
Die Manie, zu allem und jedem „Experten“ oder „Sachverständige“ zu befragen, nimmt immer groteskere Züge an.
Wer bei Google den Begriff „Experten warnen“ eingibt, wird überrascht sein und schnell völlig ratlos werden.
Das geht so weit, dass Experten inzwischen davor warnen, die Warnungen von Experten ernst zu nehmen…
Sie sind ja ein richtiger Expertenexperte.
Ich kann Ihnen da nur zustimmen Herr Cremer. Interessant ist ja auch, dass nie begründet wird, warum jemand jetzt Experte ist. Ist Experte ein Studienfach? Bei Studien müssten Autoren, Auftraggeber und Methodik genannt werden. Danach müsste die Studie verifiziert werden, um sich auf sie berufen zu können. Besonders bunt treibt es der Spiegel mit seinen „Wissenschaftlern“, die grundsätzlich anonym auftreten. Schämen die sich für ihre Ergebnisse? Wollen die nicht erkannt werden? Gibt es die überhaupt?
Perfekter Artikel ! Auch ich hatte mal vor ein paar Jahren mit einem „Experten“ zu tun :
Es war damals ein ganz normaler Fall für meine Versicherung. Also kam ein „Experte“ von diesem Verein zu mir. Der hat aber so ein Blödsinn von sich gegeben, dass sich fast sogar mein Hund krank gelacht hat ! Und dann erklärte dieser Komiker mir auch noch, wenn es zum „Streit“ kommen sollte, hätte ich keinen Anspruch auf einen Rechtsbeistand. Er hat 2 x (ZWEI MAL !!!) den Versicherungs-Vertrag gelesen. Darin stand jedoch klar und deutlich, dass ich IMMER Anspruch auf einen Anwalt habe…. und das stand auch auf der Prämien-Abrechnung. Doch dieser Clown betonte immer, das hätte „nichts zu sagen“, er sei schliesslich „Experte“ !
Da er aber nicht unhöflich war, war ich es auch nicht – und habe in „sanft“ rausgeschmissen und seine Direktion angerufen. (Mit Erfolg).
Übrigens : die (kleinere) Angelegenheit hat sich letztendlich wie von selbst erledigt. OHNE Experte ! (und der darf nie wieder zu mir kommen, wenn wieder mal was zu regeln wäre).
MfG.
-Diese so genannten Experten,Consultings,Coaches und und und…sind eine neue und moderne Erfindung unserer Zeit!Ein Werkzeug zum Antrieb,Verbessern?,sparen?,so gut zum: „sich noch mehr die Taschen zu füllen“,bzw.der Hierarchie,ihr Arbeitsvolk noch mehr unter Druck zu setzen,oder der Politik,um einer Idee Nachdruck zu verleihen,bzw.dem Volke,den Bürgern,dieselbe gut verpackt in Silberpapier zu verkaufen!
Es liegt in der Natur der Dinge,dass diese Leute zu aller erst nach des Auftraggebers Munde reden,denn der ist ja schliesslich der Geldgeber!
-Geschäft,ist eben Geschäft!
Der BRF, bzw. der Großteil seines Verwaltungsrates, ist in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel. Als die Haushaltslöcher auftraten war der Ruf nach diesen Experten groß. Hohe Kosten für Audits, die die Lage noch verschärften, war die Konsequenz. Dabei hätte jeder, der 1+1 zusammenzählen kann, sehen müssen, dass bei einer Deckelung der Dotation durch die DG auf der einen Seite und indexierten Löhnen auf der anderen Seite, ein Haushaltsloch zwangsweise auftreten muss. Das habe ich in diesem Verwaltungsrat mehrmals zur Sprache gebracht. Doch die Mehrheit im VR hat weiter an unnötigen Experten festgehalten. Die Folgen sind bekannt, trotz Experten ist es nicht besser geworden. Nur die Kosten sind weiter gestiegen.
@ Edwin Kreitz
Richtiger Kommentar,Herr Hreitz!
-Die Politik will doch allwissend sein,und lässt sich von keinem Gegenpart dreinreden!Dasselbe meint dann natürlich der Bei-bzw. Aufsichtsrat!
Aber hier und in vielen anderen Situationen muss dann noch eine Studie her,die dann viel Steuergeld auffrisst!
Diese Studie wird dann nach dem Willen bzw Ideen des Auftraggebers so ausgerichtet,dass dessen Willen auch sich darin zurückfindet!
Wie du mir….so ich Dir…..
…wie meine Tochter mir vor einigen Jahren mal sagte:
O-Ton: „50% der Menschen die ich befragt habe wünschen sich zu Weihnachten ein schönes Familienfest, für die anderen 50% ist das Geschenk das wichtigste!“
Auf meine Frage wieviele Leute sie denn befragt habe sagte sie mir: „2, Mama und meine Schwester“
Soviel zu Statistiken und deren Auswertung :D
Die angeblichen Experten hantieren auch mit englischen Begriffen, um noch mehr Eindruck zu schinden. Dann nennen sie ihre Firma „Consulting“. Und das Schlimme ist: Die Leute fallen auf diese Augenwischerei auch noch rein. Diese Consulting-Firmen machen ein Heidengeld damit.
ein schönes Beipsiel für diese nichtigen Coaches lieferte hier in der DG vor einigen ein „Bergsteiger, der alle 7 Summits bestiegen wollte“ – und nur Hügel bestiegen hat: Steve Kroeger
TV-Bericht 22.4. in der „heute“-Sendung des ZDF über die Reise von Vizekanzler Sigmar Gabriel in China. Die Reporterin spricht von einer „Studie“, ohne diese näher zu beschreiben, und beruft sich auf „Experten“, die nicht näher genannt werden. Man sieht: Selbst in sogenannten „seriösen Medien“ lässt manches zu wünschen übrig. Gruß Gerard Cremer