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Aachen sorgt für Atom-Ernstfall vor: Verteilung von Jodtabletten beginnt

Eine Packung Jodtabletten. Foto: dpa

In der Region Aachen beginnt am Freitag die vorsorgliche Verteilung von Jodtabletten für den Fall eines Atomunfalls. Wegen der Nähe zum umstrittenen belgischen Kernkraftwerk Tihange hatte die Region beim Land Nordrhein-Westfalen darauf gedrungen, die Bevölkerung schon jetzt mit den Tabletten zu versorgen. Politik und Verwaltung bezweifeln, dass dies im Ernstfall rechtzeitig gelingen kann.

Das angenommene Schreckensszenario aus Aachener Sicht: Im belgischen Atomkraftwerk Tihange kommt es zum Atomunfall. Radioaktive Strahlung tritt aus. Mit Westwind treibt die radioaktive Wolke auf die Region Aachen zu.

Das Atomkraftwerk Tihange bei Lüttich wird im Raum Aachen als eine große Bedrohung gesehen. Foto: OD

Keine 70 Kilometer liegen zwischen Aachen und dem umstrittenen Kernkraftwerk Tihange. In der Grenzregion gibt es deshalb große Zweifel, dass im Erstfall die Zeit reicht, die Bevölkerung mit hoch dosierten Jodtabletten zu versorgen.

Am Freitag beginnt deshalb die Versorgung der Bevölkerung mit den Tabletten, die verhindern sollen, dass die Schilddrüse radioaktives Jod aufnimmt. Eine Maßnahme, die bisher bundesweit nur in Ausnahmefällen und in sehr begrenzten Bereichen zugelassen wurde.

Es gibt viele Unbekannte in den in Aachen durchgespielten Szenarien: Passiert der Unfall tagsüber, nachts, in der Ferienzeit, wie stark ist der Wind, regnet es?

Vertreter von Ecolo-Ostbelgien bei einer groß angelegten „Schirmaktion“ gegen Tihange 2 und Doel 3 in Aachen im September 2016. Foto: OD

„Je nachdem, wie das genaue Szenario aussieht, haben wir ganz große Zweifel, dass wir es schaffen, Jodtabletten rechtzeitig zu verteilen“, begründet der Aachener Verteilungskoordinator Markus Kremer die Maßnahme. Sofort müssten über die ganze Stadt verteilt und an fußläufig zu erreichenden Punkten Ausgabestellen eingerichtet werden, „und das in einer Zeit, wo nicht nur geringe Unruhe entsteht“, beschreibt er die Herausforderung.

Menschen bis zu 45 Jahren, Schwangere und Stillende haben ein Anrecht auf die kostenlosen Tabletten, die Schilddrüsenkrebs verhindern sollen. Sie können in der Aachener Region bis Ende November über einen Link im Internet Bezugsscheine beantragen, die sie in beteiligten Apotheken einlösen.

Die Behörden rechnen damit, dass mehr als jeder Dritte das Angebot wahrnimmt. Es gebe eine hohe Sensibilität.

Auch bei der Aachener Familie Vitr. Die ist längst in die Apotheke gegangen und hat sich die Tabletten selbst gekauft. Das Ehepaar Mirco und Anika haben die Tabletten jetzt immer im Portemonnaie bei sich – auch für ihre fünf und zwei Jahre alten Kinder.

Risiko-Empfinden verändert sich

Die Gesundheit ist nicht die einzige Sorge. Was wäre denn mit ihrem schmucken Einfamilienhaus im Ernstfall, fragen sich die Vitrs: „Man hat eine Immobilie, zahlt ab. Was ist, wenn man alles verlassen muss?“, fragt Mirco Vitr. Im Bekanntenkreis sei das durchaus ein Thema.

Der 38-Jährige erinnert sich an seine Kindheit, als er nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl nicht mehr im Sandkasten seines Onkels spielen durfte.

Die Menschenkette vor den Kühltürmen des AKW Tihange am 25. Juni 2017. Foto: OD

Im Zusammenhang mit Tihange haben bisher die Behörden agiert. Durch die Verteilung der Tabletten verändert sich nach Meinung des Heidelberger Psychologen Professor Joachim Funke auch das Risiko-Empfinden der Menschen in der Region: „Mit der Verteilung von Jod-Tabletten erhöht sich die Risiko-Wahrnehmung, weil die Behörden ja offensichtlich den Eindruck haben, dass sie ihre Strategie ändern müssen.“

Je nach Typ reagierten Menschen ganz unterschiedlich auf die Situation: Die einen würden mehr grübeln, die anderen meinten, sie hätten mit den Jodtabletten alles unter Kontrolle. „Aber das ist nur eine Scheinkontrolle. Denn mit den Jodtabletten habe ich ja nicht wirklich Kontrolle über das Geschehene“, sagt Funke.

Und dann gibt es vielleicht noch die Sorglosen, die die Sorgen anderer nicht ernst nehmen – und nichts tun. Für die würden im Ernstfall noch Jodtabletten ausgegeben, sagt der Aachener Ausgabe-Koordinator Kremer. Aber das wäre in keinem Fall so entspannt wie jetzt: „Wir appellieren, die Chance einfach jetzt zu nutzen und sich den Druck zu nehmen.“ (dpa)

80 Antworten auf “Aachen sorgt für Atom-Ernstfall vor: Verteilung von Jodtabletten beginnt”

  1. Mischutka

    …. was der „Realist“ um 12.22 Uhr schreibt … ich habe einen echten Lachkrampf bekommen. Super !
    Aber jetzt ohne Blödsinn :
    Die Aachener sollten mal dringend unter „Jodtabletten / Nebenwirkungen nachlesen, was die damit für ihre Gesundheit anstellen….. Ruft mal alle diese Seite(n) auf – sogar die vom Bundesgesundheits-Ministerium (!) …. da fragt man sich wirklich, wogegen die Menschen WIRKLICH Tabletten schlucken sollen….. Und dann soll das Zeug ja bei einem Reaktorunfall eingenommen werden. Also das will doch sagen, man MUSS bei Tag und bei Nacht (!!!) immer das Radio eingeschaltet lassen, damit man rechtzeitig informiert ist…. egal wo man sich auch immer aufhält…. Denn eine „Atomwolke“ braucht ja bekanntlich nur kurze Zeit für eine Distanz von 70 Km….. Und sobald eine solche Nachricht bekannt wird, schnell Tablette(n) schlucken – aber die wirken ja auch nicht sofort …. denn bis die „helfen“ ist die „Gefahr“ schon längst vor Ort ….
    Und : Was ist mit den „über 40-jährigen“ ? (Die ja keine nehmen dürfen ….). Und den Kindern ? Auch muss man unbedingt vor der Einnahme mit einem Arzt Rücksprache nehmen ….
    Freunde, wer DAS mit diesen Jodzeug „erfunden“ hat, braucht wohl wirklich Tabletten, allerdings gegen etwas anderem …
    MfG.

    • Danke fürs Kompliment.
      Bedenke bitte, daß Jod-Tabletten absolut unschädlich sind. Sie sollten allerdings in der Verpackung verbleiben.
      Diese Maßnahme mit den Tabletten dient nur dem Hersteller und zur Gewissensberuhigung.

    • AlfonsVan Compernolle

      Also „Jod“ hilft kurzzeitig bei einem atomaren Unfall, aber die Nebenwirkungen sind enorm Ungesund.
      NRW in Panik kann zu ich dieser Aktion nur sagen. Wenn der oder ein anderer Atommailer in die Luft geht, dann ist die Verstrahlung schon lange eingetroffen (siehe Ukraine) und die Pillen kommen zu spaet!
      Als Dipl.Ing. Physik, kann ich nur angesaeuert schmunzeln bei einer solchen Aktion wie in NRW.
      Die A.-Mailer muessen weg, Atomkraft oder die Kernenergie werden wir niemals so beherschen koennen,dass derartiges wie in der Ukraine zur UDSSR Zeiten passiert ist, nicht wieder passieren kann.
      Es wird passieren, eventuell, was nicht zu hoffen ist, auch in Belgien mit seinen Museumsreaktoren.
      Kohle & Atomkraftwerke und auch die atomar angetriebenen U.-Boote etc sind eine Gefahr fuer die Menschheit, genauso gefaehrlich wie die A.-Bomben / Wasserstoffbomben / Interkontinentalraketen.

      • Alfons Van Compernolle

        Warum nicht gleich „Vaseline“ ist biologisch somit gut fuer die Umwelt, die dann bestimmt jedliche Hilfe gebruchen kann und es ist gut fuer die Haut und sonstiges !! So dann nennt man uns Strahlemaennchen/ Strahlemalfrau !

    • Oder einfach auf dem Teppich bleiben. Bis 250 mSv muss sich niemand Gedanken machen, im Land der grünen Schlümpfe setzt aber die Schnappatmung bei 20 mSv ein. Zur Beruhigung schnell einen Joint anzünden, Drogenkonsum gilt in links/grünen Kreisen ja eh als gesundheitsfördernd….

      • systray0

        Diese Grenzwerte sind wirklich etwas genauer zu prüfen.
        Aber das Hiroshima-Modell ist deswegen nicht obsolete.
        Wir reden nur von dem Bereich der niedrigen Strahlung die über längere Zeit einwirkt.
        Beim Rauchen von Zigaretten erhöht sich die jährliche Belastung übrigens um 0,3 bis 13 mSv.
        Erklären Sie mal, warum ein Druckwasserreaktor keine Gefahr darstellt. Three Mile Island war auch ein solcher Reaktor und das hat uns auch nicht vor INES 5 beschützt.

    • Alfons Van Compernolle

      Nun sollte ich doch einmal etwas zu den „allesbesserwissenden“ Nachbarn sagen, nach dem 3.Jahr meines Physikstudiums an der Uni Hamburg, habe ich gedacht in Belgien meine Studien fortzusetzen.
      Damals (1979) hat uns der Belg. Prof. an der Uni Gent, gaesagt, dass wir in Sachen Atomwissenschaften, zuviel unnoetiges in Deutschland studiert haetten. Zu den Studien in HH. gehoerte naemlich auch, was ist wenn so ein Ding ein Atomgau erleidet. Heute sind die Studien nicht nur anders aufgeteilt / Unterteilt ! Was frueher( zu meiner Zeit ) umfassend mitstudiert werden musste
      und das Studium um einiges in die Laenge gezogen hat, sind heute separate Studiengaenge.
      Das heutige Wissen der Studiumsabsolventen ist fachlich begrenzt somit auch die Einsatzfaehigkeit!
      Die Deutschen wissen nicht alles besser, dass zu behaupten ist grundlos falsch und verlogen, aber ich weiss, dass in Deutschland im Maschinenbau und im Physik Studium mehr verlangt wird, als es in Belgien der Fall ist. Damit sind die Deutschen aber nicht „Besserwisser“ – „Allesbesserwisser“ !
      Die Deutschen sind nicht besser oder schlechter als die Belgier oder andere! Allerdings ist die Jod-Ausgabe in Aachen bzw. NRW. eine sehr dumme Aktion, die allerdings einen doch ebenfalls sehr ernsten Hintergrund hat, die museumsreifen AKW in Belgien, von denen es auch in Nordeutschland 2 gibt!

    • Alfons Van Compernolle

      Ist das Deine Sorge ??, Nun ich kann Ihnen mitteile, egal welcher Mailer zuerst expoldiert unser Sterbedatum hat da nur einen Unterschied von 24 Std. Die einen haben dann noch Zeit schnell einen
      Kaffee ( den Letzten auf diesem Globus) zu trinken, wahrend die Anderen schon Strahlemann/frau sind!
      Aber wir alle haben ja eine hoffnungsvolle Aussicht, nach dem katholischen & evangelischen Glauben
      gibt es eine Wiederauferstehung nach der wir von allen Sorgen und Noeten befreit sind und nur noch freundlich und liebvoll laechend auf Wolke nr.3 und Harve nr. 3745129 Frohlocken! Amen!

  2. Ich warte nur darauf dass sich die ersten grünen Schlümpfe in Aachen samt Familie damit selbst vergiften! Das ist dann auch die „Atommafia“ schuld, denn gäbe es keine KKW hätte es auch keine Jod-Tabletten gegeben womit man sich aus Panik vergiftet hat….

  3. Wenn eines unserer super top AKW s mal hochgehen sollte, dann brauchen wir uns keine Gedanken mehr um die 4.Region , die Steuern, Flüchtlinge oder sonst etwas zu machen. Aachen ist dann zwar mit Strahlung berieselt aber Belgien ist dann nicht mehr auf der Landkarte. Nur mal zum nachdenken.

    • Ein Unfall wie in Tschernobyl ist nicht möglich (Reaktortyp), und Fukushima ist ausserhalb des Werksgeländes ohne Gefährdung für die Bevölkerung. Dieses Gerede wie “ von der Landkarte verschwunden“ ist vollkommener Blödsinn!!

      • Alfons Van Compernolle

        Diese Behauptung musst Du mir als Physiker mal erklaeren. Eventuell kann ich hier etwas neues lernen.
        Der Reaktortyp sagt nur solange nichts aus, wie der Reaktorkern oder innere Ummantelung in Ordnung ist, dass aber trifft hier bei weitem nicht zu ! Und Kernschmelzen sind in jedem Reaktortyp moeglich, in dem als Abfallprodukt kernwaffenfaehige Anfallstoffe anfallen.

        • Mischutka

          @ Alfons Van Compernolle :
          Hallo nochmal… und vielen Dank für die ganzen sehr fachlichen Kommentare. (Ich habe sogar alle ein paar Mal gelesen).
          Ganz besonders interessant der Kommentar von 17.58 Uhr : „Panikmache“. Ich bin zwar kein Fachmann und habe auch nicht in DIESE Richtung studiert, aber ich mache mir echt Sorgen um die Bevölkerung die z.T. von der 100 % Wirkung der Tabletten überzeugt ist. Wie steht im Artikel von OB ? Da gibt es ein Ehepaar welches dieses Zeug immer dabei hat – auch für die ganz Kleinen …. Wissen die denn nicht, welchen Schaden sie u.a. bei den Kindern anrichten können ? Nehmen wir mal an (was nicht unmöglich ist), daß ein „Witzbold“ es fertig bekommt, eine fatale Falschmeldung zu verbreiten und alle nehmen diesen „Mist“ ein ? Man darf nicht daran denken. Bisher habe ich nur „Empfehlungen“ zur Einnahme in Aachen gesehen/gelesen. Keine einzige (!!!!!!) Warnung von Nebenwirkungen. Panikmache pur. Ich würde mal zu gerne wissen, wie viele Menschen im Moment in Angst leben und überzeugt sind, das Atomding könne von Heute auf Morgen in die Luft fliegen. Wahrscheinlich, sobald die Tabletten auf dem Markt sind, gibt es unzählige Menschen, die täglich davon „vorsorglich“ eine oder mehrere schlucken…. Und damit ihre Gesundheit ruinieren. Noch ein Vergleich : jeden Tag sterben sehr viele Menschen im Straßenverkehr. Leider. Aber niemand setzt sich in einer gut gepolsterten Ritterausrüstung in ein Auto…
          Nochmal Danke für die fachliche Erklärung und MfG.

          • Alfons Van Compernolle

            Ja, wenn ich auch nicht das Oberschlaumeiertum der Fachleute im Bundesministerium in Berlin besitze, auch nicht besitzen will-ich muesste mich schaemen, so verstehe ich mehrfacher Diplom Ingenieur doch so einiges von diesem netten „Zeitbomben“, welche wir uns da in die Landschaft gesetzt haben!
            Du hast Recht, NIEMAND aus den verantwortlichen Ministerien in ganz Eurpoa / USA / Russland etc,
            hat jemals die tatsaechlichen Gefahren & Fehlerquellen dieses (weniger Wissenschaft) klingende Muenze Wirstschaftswunders er zaehlt! Sie habens alle gewusst und ihre Bevoelkerung kontinuierlich fortgesetzt massiv belogen mit ihren „Heils“ und Sicherheitsversicherungen. Sicher ist tasaechlich nur, dass wir alle irgend wann einmal (warum auch immer) den Loeffel abgeben muessen.
            Und ja, nirgendwo auf dieser Welt bekommt man berichtet/erzaehlt, was fuer akute Nebenwirkungen
            diese Jod-Scheisse haben kann. Ich druecke es mal so aus (kurz) um eine weitere Panik mache moeglichst zu vermeiden : von schwersten Organvergiftungen bis qualvollen langsames Ableben ist alles enthalten / moeglich !! Umso juenger der Mensch ist umso mehr Nebenwirkungen sind angesagt!
            Meine beiden erwachs. Toechter sind Fachaerztinnen fuer Radiologie, und Fluchen nur ueber diesen sagenhaften Einfall mit Jod.-Tabl. Mein Sohn ist Oxfort-Absolvent in Atomphysik (Master) und er schmunzelt nur ueber die Sicherheitsbekundungen unser lieben Fuehrungselite der Nationen.
            Ich bin nur ein alter einfacher mehrfacher Diplom Ing. und ich habe auch schon meiner Parteien ( SP.a Vlaanderen und SPD NRW.) fuer soviel verlogene Sicherheitsbekundungen in Sozial & Sicherheitsfragen herzlich gedankt!!!! Ich vergesse nicht, dass auch meine Genossen einmal diese Selbstmordmeiler fuer ewiglich sicher in den Himmel gelobt haben, trotz aller gegenteiliger Warnungen!
            Nichts ist sicher bis auf unser Ableben, wobei hier nur die Frage ist ob an Altersschwaeche oder Krieg
            oder expoldierenden Atommailern?????????? Diese Frage kann ich nicht beantworten!

            • Mischutka

              @ Alfons Van Compernolle :
              Guten Morgen Alfons, jetzt habe ich nur eine Hoffnung (ganz ehrlich gemeint !) : Die Hoffnung, daß viele, ja sehr viele Aachener (und Umgebung) deine perfekten fachlichen Kommentare lesen werden.
              Ich weiß zu 100%, daß es genug Aachener gibt, welche OBdirekt lesen. (Sogar Kölner !). Hoffentlich sagen die alles weiter, was sie hier gelesen haben. Ich wünsche dir von Herzen daß du viele vor diesem Jodzeug gerettet hast.
              MfG (und bis BALD – würde mich und wohl vielen anderen Freude bereiten). Dein Mischutka.

                • Mischutka

                  @ Boah nee :
                  Man merkt es : dein NEID muss dir sogar aus den Ohren rauslaufen !
                  Was ist denn DA „Schleimerei“ ? Willlst du uns vorschreiben, was wir hier schreiben ? Da sieht man mal wieder …. gebildet wird man von zu Hause aus oder/und in der Schule. Klappt aber nicht immer, wie man sieht. Dann kritisiert man eben. Ohne auf das eigentliche Thema einzugehen. Boah nee ……

        • Merowinger

          Der Reaktortyp in Tschernobyl war ein graphitmoderierten Siedewasser Druckröhrenreaktor, d.h. es gibt keinen Reaktorkern im herkömmlichen Sinn sondern nur einzelne Röhren, keinen Reaktordruckbehälter und kein Containment (Ummantelung). Es fehlen also sehr wichtige Barrieren, die das Austreten radioaktiver Stoffe verhindern sollen. Dieser Reaktortyp ist günstiger herzustellen als ein „normaler“ Druckwasserreaktor hat aber ziemlich große Sicherheitslücken und Konzeptionsfehler. Dieser Reaktortyp ist ein Kind des Kalten Krieges, schnell und kostengünstig zu bauen und ein Lieferant für Plutonium 239.

          PS. sind sie wirklich Physiker??

          • Alfons Van Compernolle

            Diplom Ingenieur Physik – Diplom Ingenieur Maschinenbau – Diplomierter Automechanikermeister
            und heute in Rente, seit Januar 2017! Aber ich habe auch 30 Jahre lang freiwillig beim Technischen Hilfswerk Hamburg, dem ABC.-Schutztrupp angehoert ! Dafuer habe ich nie Wehrdienst getan, habe ich abgelehnt.

              • Alfons Van Compernolle

                Es geht nicht darum was und welche Anzahl Titel ich besitze, dass ist voellig egal, um was es geht ist meine Kenntnisse in der Materie Physik ! Um was es geht ist „was kann man tun wenn….????
                Das ich es wichtiger fand anstatt Wehrdienst zu tun, Zivil Schutz zu leisten beim THW. hat meine Kenntnissen nicht geschadet, sondern von einer noch anderen Seite Einblick verliehen, eben ABC-Schutztrupp ! Was kann man im Falle eines Gau’s tun, so gut wie NICHTS ! Leider !!
                Meine Titel schenke ich Ihnen, sind mir voellig egal, mir geht es um Wissen nicht um „Sein“!

                • Mischutka

                  @ Alfons Van Compernolle :
                  …. Keine Angst : hier sind ein paar Neider am Werk, pardon, da haben einige schon zu viele Jodtabletten eingenommen …. (und blamieren sich selbst – die merken das nur nicht mehr).
                  MfG.

                • Boah nee...

                  @Gegröle: Wenn ich Jemandem auf dem S….. gehen möchte, schreibe ich ja auch unter „@Boah nee…“. Warum sonst sollte ich mir solch einen Nicknamen zulegen? Ansonsten aber auch unter:
                  – @lieblich
                  – @wohlgesonnen
                  – @ Sonnenschein
                  o.ä.
                  Nicht zu vergessen die zahlreichen anderen Kommentare, welche ich, unter noch anderen diversen, Pseudonymen (im Auftrag von @EdiG natürlich) verfasse (@Réalité lässt grüßen)

                • noch 'n Ingeniör

                  Mir geht @ Boah nee… auf gar nix. Und was den Herrn van Compernolle betrifft; der beglückt das ganze Forum mit Wissen über sein Curriculum vitae und das doppelt und dreifach. Ich glaube sogar seine Kinder gehören zur akademischen Oberschicht mit Niveau.

                  • Alfons Van Compernolle- Fanclub ;)

                    Als Vorsitzender Präsident des Dachverbandes der AVC-Fanclubs Obere Weser suche ich noch einen zweiten Kassierer mit Abschluss eines Masters in Rechnen, sowie einen Kassenrevisor mit Diplom in Wirtschaftswissenschaften. Wir nehmen noch Mitglieder an, diese sollten allerdings mindestens auch drei Diplome (Führerschein und Freischwimmer zählen für eines) vorweisen können. Wer beim Lionsclub, Table ronde oder selbst beim Kiwanisclub nicht angenomen wurde, braucht sich auch bei uns nicht zu melden. Danke für Ihr Verständnis, Ihr Luschen.
                    Der Dipl.-Vorstand.

  4. Ekel Alfred

    @ Dax, nach dem Tschernobyl-Unfall hat uns die Kernforschung Jülich zur Kinderhilfe in die Umgebung von Moskau verwiesen….da wo die grösste deutsche Autofirma eine neue Produktionsstätte errichtet hat….sind wir jetzt alle bereits verstrahlt beim Kauf eines Autos, welches aus dieser verseuchten Gegend stammt?….

  5. Sorry, aber die sind doch gegen alles.
    Die sind gegen Atomstrom und wenn man Alternativen bietet wie Windkraft in Roetgen dann sind die auch dagegen.
    Die sollten sich mal die Frage stellen was sie eigentlich wollen.
    Aber jeder von denen will abends nach Hause kommen fernsehe gucken sich was leckeres zu essen machen und sein Handy und Tablet aufladen.
    Aber ohne Strom nichts los!

  6. Guido Scholzen

    man vergleiche:
    die sperrzone um fukushima, in den deutschen medien fälschlicherweise „todeszone“ genannt, beträgt 20 km. die weisteste sperrzone ist 40km weit weg,
    aber aachen ist fast 70km von tihange weg.
    also, alles panikmache.
    fertig.

  7. Zaungast

    Gerade lief im Morgenmagazin ein Beitrag über diese Aktion.
    Zur Illustration dazu sah man kurze Sequenzen:

    – Blick auf ein Reaktorgebäude, dessen Aussenverkleidung anscheinend aus Zink besteht mit einem unregelmässigen, schachbrettartigen Muster. Wahrscheinlich waren da im Laufe der Jahre Teile erneuert worden, die dann natürlich eine andere Färbung aufweisen. Sollte wohl den Eindruck von Flickschusterei vermitteln.

    – Schwenk auf ein Rohr, aus dem Dampf austritt: Aha, da entweicht sie schon ,die Radioaktivität!

    Subtile Meinungsmache mit Bildern…

  8. Zaungast

    Radioaktive Wolke über Europa:

    http://diepresse.com/home/ausland/welt/5173516/Radioaktive-Wolke-ueber-Europa-gibt-Experten-Raetsel-auf

    Könnte die aus Tihange oder Doel gekommen sein?

    Herr Scholzen, ganz dumm gefragt: Bei einem Reaktorunfall entweichet eine radioaktive Wolke, die durch den Wind wahrscheinlich ostwärts getrieben würde. Dabei werden Gebiete mehr oder weniger verseucht werden.

    In der Nähe des Reaktors wird die Verstrahlung wohl am stärksten sein, so dass die Sperrzone dort im Umkreis eingerichtet wird. Das bedeutet aber sicher nicht, dass nur dort Strahlenschäden auftreten können. Ihre Argumentation scheint mir also nicht stichhaltig zu sein.

    Tschernobyl – Die Wolke: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-04/tschernobyl-gau-wolke-1986-deutschland

  9. Marsupilami

    Ich finde das putzig wie sich im Forum wieder alle über die Deutschen lustig machen. Da fühlt sich der Belgier doch wieder richtig wohl… und kann dann am Wochenende in Aachen einkaufen fahren.

      • Marsupilami

        Ah, sind wir also jetzt auf dem Niveau angekommen… Dann verkauft doch als echte Belgier keine Grundstücke an Deutsche. Dann wäre das Problem gelöst. Fragen Sie mal die, die die Grundstücke verkaufen ob sie auf Geld verzichten und dafür zum Beispiel an einen Frankophonen verkaufen möchten.

        • Die Zeiten sind eh längst vorbei. Die Grundstückspreise in B haben sich längst denen im Deutschen Grenzgebiet angeglichen. Es lohnt sich nicht mehr für einen Deutschen in Belgien Immobilien zu erwerben, im Gegenteil, im Rentenalter in B seine Deutsche Rente versteuern müssen, schnell Heim in’s Reich….

            • De Generation der Deutschen Häuslebauer aus den 70.er und 80.er Jahren im Belgischen Grenzgebiet kommt jetzt in das Rentenalter. Böses Erwachen! Bisher konnte man sein Deutsches Einkommen in Deutschland versteuern, jetzt muss die Deutsche Rente in Belgien versteuert werden! Schuck, schnell den Immobilienmakler das Haus verkaufen lassen und zurück nach Deutschland…

    • Zappel B.

      Gilt umgekehrt natürlich auch, aber von einem höheren Podest herunter… ;)

      In den neueren belgischen AKWs (Doel 3+4, Tihange 2+3, vielleicht wurden die älteren auch nachgerüstet) gibt es dreifach redundante Sicherheitsausrüstungen, die jeweils einzeln im Notfall noch einiges verhindern können : z.B. sicheres Shutdown bei Stromausfall oder Erdbeben. Beispiel : 3 Notstromaggregate 7500kVA, 3-fach redundant (mit eigenen Strom- und Schutzkreisen), sowie 3 Ultra-Notstromaggregate (ultime secours, mit geringer Leistungen von 2800kVA, für den – sehr unwahrscheinlichen – Fall dass alle 3 größeren Aggregate – hintereinander – nicht starten würden. Ob das wohl in Deutschland auch Standard ist? Diese Ausrüstungen sind allesamt auf Erdbeben-Festigkeit getestet bzw. berechnet (wo ein Test nicht möglich ist).
      Redundant heißt hier, dass jedes einzelne Aggregat (mit allen zugehörigen Stromkreisen und Schränken) für die jeweils beim Notfall oder „Ultra-Notfall“ benötigte Leistung ausgelegt ist. Versagt das eine, übernimmt das nächste und so weiter, bis zum sechsten. Funktioniert keines, kann es zur Kernschmelze kommen, die aber – theoretisch – im Containment (dem „Zuckerhut“) gehalten werden kann. Der „Zuckerhut“ ist auch für – kleinere – Flugzeugabstürze ausgelegt. Also, ich persönlich fühle mich relativ sicher in der Nähe von Tihange.
      Das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass die AKWs mittelfristig abgeschaltet werden sollten, denn die Auslegungs-Lebensdauer beträgt nur 40 Jahre, die aber durch bestimmte Nachrüstungen noch verlängert werden kann.
      Puhhh, lang geworden.
      PS: habe bei den anfangs genannten AKWs u.a. die Notstromgeneratoren und teilweise auch die zugehörigen Schaltschränke (alles Siemens) „geliefert“.

  10. Dorfbewohner

    Ich bin so froh, dass es diese klugen Kommentatoren bei Ostbelgien Direkt gibt. So lerne ich doch immer wieder dazu.

    Dank Euch weiß ich endlich, dass ein Super-GAU gesundheitlich vollkommen unbedenklich ist. Selbst im direkten Umfeld.

    Nimmt man doch bei einem Spaziergang durchs hohe Venn oder gar beim 20-Minütigen Aufenthalt in einer Fritterie drei Mal mehr Radioaktivität auf, als es bei einem Super-GAU der Fall wäre.

    Mein Dorf liegt übrigens klar außerhalb der 400 Quadratkilometer, die unbewohnbar würden. Somit ist doch alles in Butter!

    Und was die Entwicklung unserer schönen ostbelgischen Region nach dem Super-GAU betrifft, müssen wir uns nun wirklich keine Sorgen machen!

    Erstens: Unsere Grundstückspreise werden rasant anziehen. Schließlich sind gerade die Randgebiete um eine verseuchte, unbewohnbare Zone besonders begehrt! Ich freue mich schon auf die Wertsteigerung.

    Zweitens: Die landwirtschaftlichen Produkte aus unserer florierenden Wirtschaftshochburg werden schlagartig berühmt! In den Supermärkten in ganz Europa wird man um Milch, Butter und Käse und Bier aus der Provinz Lüttich und besonders aus Ostbelgien reißen.

    Drittens: Auch die Aachener werden von dem Boom profitieren, den ein Super-GAU der ganzen Region bringen wird. Zuerst natürlich der Katastrophen-Tourismus, der für volle Hotelbetten sorgen wird, aber dann auch mittelfristig durch die zahreichen Investitionen, die dann noch gemacht werden.

    Und, last but not least: Unsere Kinder und Enkel werden stolz auf uns sein. Wir werden etwas großartiges geschafft haben: Wir mußten keinen Cent von unserem wertvollen Geld in erneuerbare Energien stecken! Wir mußten nicht, wie unsere bedauerlichen deutschen Nachbarn, dreißig oder gar vierzig Euro im Jahr den mafiösen Ökostromlern in den Rachen werfen. Wir konnten unsere hochmodernen Atomkraftwerke behalten, und hatten sogar vierzig Euro im Jahr mehr in der Tasche!

    Im Grunde, unter uns gesprochen: Je früher der Super-GAU kommt, desto besseer ist es doch für uns!

  11. Pillendreher

    Typisch die Preussen ? immer vorneweg und den Oberlehrer machen. Wenn da wirklich was passiert dann schnapp ich mir eher ne Flasche Whisky anstatt den Joddreck! Der übrigens nur die Schilddrüse schützt ?

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