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Perfekter Einstand für Harry Kane und den FC Bayern

18.08.2023, Bremen: Bayerns Harry Kane bejubelt sein Tor zum 2:0. Foto: Axel Heimken/dpa

AKTUALISIERT – Die Fußball-Bundesliga ist mit einem klaren Sieg von Rekordmeister Bayern München in die neue Saison gestartet. Der Titelverteidiger setzte sich bei Werder Bremen mit 4:0 durch. Stareinkauf Harry Kane hatte mit einer Torvorlage und einem Treffer einen perfekten Einstand.

Auch dank des Traumeinstands von Topstar Harry Kane ist Meister FC Bayern standesgemäß in die neue Saison gestartet. Die im Supercup noch enttäuschenden Münchner gewannen am Freitagabend zum Auftakt der Fußball-Bundesliga bei Werder Bremen mit 4:0 (1:0).

Nicht einmal eine Woche nach seiner Verpflichtung und der Einwechslung beim 0:3 gegen RB Leipzig gab Kane die Vorlage für das Führungstor durch den deutschen Nationalspieler Leroy Sané (4.) und erzielte in der 74. Minute seinen ersten Treffer (siehe VIDEO weiter unten). Wieder Sané (90.) und der eingewechselte Mathys Tel (90.+4) erhöhten.

18.08.2023, Bremen: Bayerns Leroy Sané auf dem Weg zum 1:0. Senne Lynen (r), der belgische Neuzugang von Werder, kommt zu spät. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Die Mannschaft von Bayern-Trainer Thomas Tuchel hatte bis zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen zumindest sehr einsatzfreudige Bremer zwar mit der schwachen Chancenverwertung zu kämpfen. Kanes sechster Torschuss saß aber. In der 84. Minute wurde der Stürmer für Tel ausgewechselt – Job erledigt.

Die 61. Bundesliga-Spielzeit begann vor 42.100 Zuschauern stimmungsvoll. Die Country-Rock-Band The BossHoss spielte und sang die Nationalhymne, Rekordnationalspieler Lothar Matthäus brachte die silberne Meisterschale ins Stadion. Auf der Tribüne schaute zwischen Rudi Völler und DFB-Präsident Bernd Neuendorf auch Bundestrainer Hansi Flick zu – und er konnte sich früh im Spiel eine Notiz machen.

Sané lief nach dem Pass von Kane der Bremer Abwehr davon und überwand Werder-Torwart Jiri Pavlenka. Tuchel brach nicht in allergrößten Jubel aus, sondern holte sich Noussair Mazraoui für weitere Anweisungen an die Seitenlinie.

18.08.2023, Bremen: Bayerns Joshua Kimmich (vorn) schießt einen Freistoß. Foto: Axel Heimken/dpa

Es deutete sich der typische Auftaktabend an: Seit der Einführung im Jahr 2002 hat der Meister noch nie ein offizielles Eröffnungsspiel verloren.

Dass Werder nach dem frühen Rückstand gleich wieder den Weg in die Offensive suchte, quittierte das Bremer Publikum mit Applaus. Der lautstarke Jubel in der neunten Minute verstummte aber schnell wieder: Der vermeintliche Torschütze Niclas Füllkrug, dessen sportliche Zukunft an der Weser weiterhin offen ist, hatte nur aus dem Abseits getroffen. Gemeinsam mit Marvin Ducksch versuchte der Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit auch im Anschluss, für Gefahr zu sorgen, was aber nur selten gelang.

Deutlich besser kamen die Münchner ins Spiel. Auch wenn Kane in der ersten Halbzeit noch nicht oft am Ball war, hatten die Bayern weitere gute Chancen. Der Schuss von Jungstar Jamal Musiala ging knapp vorbei (21.), der Versuch von Mazraoui touchierte den Pfosten (21.). Leon Goretzka, der auf der Position neben Joshua Kimmich den Vorzug vor Neuzugang Konrad Laimer erhalten hatte, prüfte Pavlenka (34.).

Die Bayern wirkten handlungsschneller als am vergangenen Samstag gegen Leipzig, die Abwehr mit Neuzugang Minjae Kim und Dayot Upamecano bekam wenige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen.

18.08.2023, Bremen: Bayerns Leroy Sané (l) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit Harry Kane (M). Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Werder-Trainer Ole Werner hatte kurz vor dem Spiel bei Sat.1 vor dieser „schwerstmöglichen Aufgabe“ zum Auftakt gegen den Rekordmeister gewarnt, aber auch Hoffnung gemacht, weil sich beide Mannschaften „noch in der Findungsphase“ seien. Sein Team hatte aber deutlich größere Mühe im Spielaufbau. Kurzfristig verzichten musste Werner auf Innenverteidiger Niklas Stark, der «aus persönlichen Gründen» fehlte, wie Werder mitteilte.

Von den vorausgegangenen 27 Bundesliga-Spielen gegen die Bayern hatte Bremen keines gewonnen. Nach der Pause kam Leonardo Bittencourt zur aussichtsreichen Chance zum Ausgleich im Bayern-Strafraum heran gerutscht, der Ball ging aber vorbei (47.). Füllkrug schoss zwei Minuten später über das Tor von Sven Ulreich. Insgesamt kamen die Bremer mutiger aus der Kabine.

In der Folge verflachte die Partie dennoch etwas – bis zum Pfostenschuss von Kingsley Coman (58.). Die Bayern machten in dieser Phase zu wenig aus ihrer Dominanz. Und dann kam Kane. Mit einem Distanzschuss prüfte der Kapitän der englischen Nationalmannschaft zunächst Pavlenka (61.) und wurde dann zu Beginn der Schlussphase von Alphonso Davies im Strafraum angespielt. Mit dem rechten Fuß entschied der Starstürmer die Partie (siehe VIDEO unten).

Kurz vor seiner Auswechslung plagten den Stürmer offensichtlich Krämpfe, Sané krönte kurz vor Schluss seinen guten Auftritt mit seinem zweiten Tor, ehe auch Tel traf. (dpa)

Nachfolgend im VIDEO das erste Tor von Harry Kane in der Bundesliga:

Mehrheit der Clubs tippt wieder auf Bayern – Was macht Loïs Openda?

Für die Mehrheit der Bundesligisten ist der FC Bayern wieder der Topfavorit auf den Meistertitel in der Saison 2023/2024, die an diesem Freitag mit dem Spiel der Münchner bei Werder Bremen beginnt.

Der Wunsch nach einer Wachablösung ist groß. Der Glaube an einen Sturz des Dauer-Meisters FC Bayern München hält sich nach dem Engagement von Stürmerstar Harry Kane aber in noch engeren Grenzen. In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start der neuen Saison haben 13 der 17 Konkurrenten in der Fußball-Bundesliga die Münchener – vor ihrer Supercup-Schlappe gegen RB Leipzig (0:3) – zum großen Favoriten erklärt. Vier Vereine gaben keinen Meistertipp ab.

27.05.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln: Bayerns Torhüter Manuel Neuer (M) hält die Meisterschale, während seine Teamkollegen nach dem Gewinn der 33. deutschen Meisterschaft jubeln. Foto: Federico Gambarini/dpa

„Wie die vergangene Saison gezeigt hat, können sich die Bayern eigentlich nur selbst stoppen“, meinte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier. In der vergangenen Saison hatten die Münchener erst am letzten Spieltag Borussia Dortmund noch den Titel abgejagt und die Erfolgsserie auf elf Meisterschaften in Folge ausgebaut.

Deshalb ist der Branchenprimus für Max Eberl auch „automatisch Topfavorit in der Bundesliga“, sagte Leipzigs Sportchef. Der Tabellendritte müsse sich nach einem größeren personellen Umbruch zwar «neu sortieren». Klar sei aber auch: „Wir bleiben ambitioniert und hungrig.“

Während Eberl „mittelfristig den Abstand zu den Bayern reduzieren“ will, hält Oliver Ruhnert, Geschäftsführer vom 1. FC Union Berlin, nicht nur die Sachsen in der 61. Saison reif für den Titel: „Zur Überraschung aller“ werde Bayer Leverkusen oder RB Leipzig Meister. Auch Borussia Dortmund könne die Bayern stoppen, vielleicht sogar Eintracht Frankfurt. Für Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo täte „eine Wachablösung“ im Titelrennen der Liga gut.

12.08.2023, Bayern, München: Bayerns Harry Kane (r) grüßt die Fans. Foto: Sven Hoppe/dpa

„Es hilft allen, wenn der Kampf um die Meisterschaft spannend ist. Das müssen wir alle versuchen“, meinte Bayer-Sportchef Simon Rolfes. „Aber die Bayern machen es einem nicht ganz so einfach.“ Die Münchener würden immer als klarer Favorit in die Saison gehen, daran werde sich in den nächsten Jahren nichts ändern. Der wirtschaftliche Abstand sei riesengroß und „nicht so gut“. Wer sonst kann sich für 100 Millionen Euro Harry Kane und für ungefähr die Hälfte dieser Summe noch den südkoreanischen Verteidiger Min-Jae Kim leisten?

Auch angesichts dieser neuen sportlichen Qualität im Kader sei es noch schwieriger geworden, den FC Bayern München zu stoppen, sagte Frank Schmidt, Trainer von Aufsteiger 1. FC Heidenheim. Da kaum einer daran glaubt, dem Rekordmeister den Weg zum 34. Titel verstellen zu können, hofft man bei den Liga-Rivalen, dass es keinen Start-Ziel-Sieg und Alleingang der Bayern geben wird. „Ich würde mich für die Liga und alle Fans erneut über ein enges Meisterschaftsrennen freuen“, sagte Augsburgs Chefcoach Enrico Maßen.

Münchens Cheftrainer Thomas Tuchel war zwar nach der Supercup-Pleite zornig und ratlos angesichts des enttäuschenden Auftritts, hatte zuvor aber schon eine klare Kampfansage gemacht: „Unsere Ziele sind ganz klar. Wir spielen um den Titel, wir wollen Meister werden. Wir wollen Pokalsieger werden. Und wir wollen in der Champions League weit kommen.“

12.08.2023, Bayern, München: Der belgische Nationalspieler Loïs Openda (l) von RB Leipzig und Bayerns Dayot Upamecano kämpfen um den Ball. Foto: Daniel Löb/dpa

Bayern ist also wieder klarer Favorit. Dabei war der heutige Rekordmeister nicht einmal von vornherein dabei, als vor 60 Jahren die Bundesliga in ihre allererste Saison ging. 1962/1963 belegte der FC Bayern in der Regionalliga nur den 3. Platz hinter dem 1. FC Nürnberg und dem Stadrivalen TSV 1860 München. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) befand damals, „dass es nicht ratsam erscheint, zwei Vereinen am gleichen Ort eine Lizenz für die Bundesliga zu erteilen“. So erhielt der TSV 1860 München den Zuschlag. Erst 1965 gelang Beckenbauer, Müller & Co. mit dem FC Bayern der Aufstieg in die Bundesliga. Erster Meister nach der Einführung der Liga wurde der 1. FC Köln.

Aus belgischer Sicht darf man gespannt sein auf den belgischen Nationalspieler Loïs Openda. RB Leipzigs Rekordtransfer verhalf in der Vorsaison mit 21 Treffern seinem Ex-Club RC Lens zur französischen Vizemeisterschaft.

RB verpflichtete Openda nach zähen Verhandlungen laut Sportvorstand Max Eberl für eine Ablöse von 38,5 Millionen Euro. Damit ist der Belgier der teuerste Neuzugang in der Geschichte der Sachsen. Angesichts der vielen Probleme, die Belgiens Rekordtorschütze Romelu Lukaku momentan hat, könnte sich der 23-jährige Stürmer mit guten Leistungen für Leipzig auch in die Startelf der Roten Teufel spielen, die im September zwei Partien in der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland bestreiten. (dpa/cre)

9 Antworten auf “Perfekter Einstand für Harry Kane und den FC Bayern”

  1. Bayern wird wieder Meister, weil eine größere Steilvorlage als letzte Saison, die Dortmund vergab, kann es nicht geben. Bayerns Konkurrenz ist außerdem zu unregelmäßig und ist in den direkten Duellen mit Bayern selten zur Stelle. Mal schauen, wie Kane einschlägt und wie lange Tuchel Trainer bleibt.

  2. Klaafamateur

    Mal abwarten. Bei einer ähnlich durchwachsenen Saison der Bayern zumindest wieder Spannung möglich.

    Wird interessant ob sich Openda durchsetzen kann.
    Beim Spiel gegen die Bayern hatte ich den Eindruck, dass er noch nicht integriert ist. Häufig freustehend, besser platziert nicht angespielt.
    Beim Gruppenfoto nach dem Sieg, stand er auch eher isoliert in der letzten Reihe, während sich seine Kameraden vorn in den Armen lagen. Neben dem Platzwart und einem Auswechselspieler, der dann doch den Arm um ihn legte. Mag sein, dass das Kleinigkeiten sind, die ich überinterpretiere.
    Bei Thorgan Hazard war das genauso. Der gilt jetzt in den Medien als Flop den man nicht mehr los wird.
    Einfach zu zurückhaltend zu lieb, der Jung um sich im Haifischbecken Bundesliga durchzusetzten

  3. Klar verdient, ohne Diskussionen. Mit dem schnellen 0:1 zeigte Bayern gleich die Richtung an. Die Konkurrenz muss an jeden Spieltag hellwach sein, wenn sie einen erneuten Durchmarsch der Bayern verhindern will.

    • Klaafamateur

      Werder in der ersten Halbzeit nicht da. Drei Ballkontakte und hoher Ball nach vorne zum Gegner. Was haben die Bayern draus gemacht. Hätte Sane die erste Chance, wie üblich, verschossen….In der zweiten Halbzeit war Bremen präsent. Wäre das 1:1 gefallen, wären die Bayern wieder in sich zusammengesackt.
      Glaube es wird eine spannende Saison und Union wird Meister😜

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