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50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn abgesagt

09.12.2018, Hannover: Fahrgäste stehen mit ihren Koffern auf dem Hauptbahnhof in Hannover. Foto: Peter Steffen/dpa

AKTUALISIERT – Der geplante 50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn ist überraschend abgesagt worden.

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrs-Gewerkschaft (EVG) stimmten vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt am Main einem Vergleich zu, wie beide Seiten und das Gericht am Samstag mitteilten. „Vor diesem Hintergrund haben wir den Streik bei der DB AG vorerst ausgesetzt“, teilte die EVG mit.

Der Warnstreik hätte zu einem zwei Tage langen Stillstand des Fernverkehrs am Montag und Dienstag geführt, auch im Regional- und Güterverkehr hätte wohl kaum ein Zug fahren können.

Der Aachener Hauptbahnhof. Foto: OD

Trotz der Streikabsage warnte die Bahn vor Einschränkungen im Zugangebot in den nächsten Tagen. „Die DB steht vor der großen Herausforderung, rund 50.000 Zugfahrten sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu zu planen“, hieß es. Über das genaue Fahrplanangebot will der bundeseigene Konzern ab Sonntagmittag informieren.

Die EVG betonte, dass der Streikaufruf für einige Bahn-Unternehmen weiterhin gelte. Lediglich der Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn wurde demnach abgesagt. Die EVG verhandelt seit Ende Februar auch mit rund 50 Konkurrenten der Deutschen Bahn über neue Tarifverträge.

Aus Sicht der Gewerkschaft kommen die Gespräche mit den meisten dieser Unternehmen nicht entscheidend voran. Bei diesen meist regional agierenden Bahnen drohen also weiterhin Ausfälle. (dpa)

13 Antworten auf “50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn abgesagt”

  1. Der kleine Belgier

    es wäre einfacher wenn man uns sagen würde, wann n i c h t gestreikt wird.

    Auch wäre es korrekt, wenn die Gewerkschaften uns Bürger die Fahrtickets für die
    betroffene Streik-Zeit erstatten müssten.

  2. Ist das legal?

    Wie kann es sein, dass eine kleine Minderheit ein ganzes Volk in Geiselhaft nimmt?! Wenn es den Leuten bei der Bahn so schlecht geht, ist es ihnen doch freigestellt sich einen anderen Job zu suchen.

    • delegierter

      -Eigentlich geht es doch allen ähnlich, aber wie ich gestern bei einem Radiosender vernommen habe, haben sich bei dieser Pleitefirma die leitenden Angestellten Bonis in Höhe von mehreren Milliarden genehmigt. Sogar abgesegnet vom Deutschen Bundestag. Obwohl die Firma Milliarden Defizite einfährt, marode Strecken betreibt und kaum Pünktlichkeit kennt, liest und hört man sowas. Unglaublich…..
      – Was den Streik betrifft, ein hoch auf unser Indexsystem, das federt doch zumindest einen Teil der Lebenshaltungskosten auf.

      • Ist das legal?

        @ delegierter

        “ … ein hoch auf unser Indexsystem …“

        Auch die Indexierung ist zweischneidig, weil sie die durch die EZB hervorgerufene Inflation zementiert.

        Bezüglich dieser Boni bin ich voll bei Ihnen. Das gillt aber auch für die Banker. Die gewähren Kredite von denen sie wissen, dass die Kreditnehmer ihren Verpflichtungen niemals nachkommen können. Für dieses „Geschäft“ streichen sie Boni ein und der Steuerzahlerzahler darft anschließend die Pleitebank retten. Soetwas ist legalisierter Betrug. Das weiß auch jeder, aber die Bankenlobby in der Politik ist so stark, dass man nichts dran ändert – weil die Politik sich ja auch Bonis „selbst gewährt“!

        • Zahlen zählen Fakten

          Die Inflation wurde sicher nicht durch Löhne hervorgerufen, sondern durch den ungedeckten (und illegalen) Druck der EZB von über 1000 Milliarden Euro.

          Ich wiederhole: Über. Ein. Tausend. Milliarden. Euro.
          Ungedeckt. Ohne Legitimierung. Und die Staaten stehen dafür gerade.

          Also auch sie. Natürlich wurden Sie gefragt, nicht wahr?

          • Ist das legal?

            @ Zahlen zählen Fakten

            Genau wie ich schrieb, auch wenn Sie es nicht verstehen. Die EZB ist für die Inflation verantwortlich (aber auch nur weil sie verhindern muss, dass offensichtlich wird, dass viele EU-Staaten eigentlich insolvent sind) – aber die Indexierung der Löhne zementiert die Inflation bzw. die hohen Preise der Konsumgüter.

  3. Zahlen zählen Fakten

    Streiks sind von zentraler Bedeutung für die Arbeit der Gewerkschaften, da sie den Arbeitnehmern die Möglichkeit geben, ihre Arbeitsbedingungen, ihren Lohn und ihre Behandlung am Arbeitsplatz zu verbessern. Die Arbeitnehmer können ihre Arbeit niederlegen und dadurch den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um Verhandlungen einzugehen und Verbesserungen vorzunehmen.

    Streiks haben auch eine starke symbolische Bedeutung. Sie demonstrieren Solidarität unter den Arbeitnehmern und zeigen die Macht des Kollektivs. Ein erfolgreicher Streik kann nicht nur konkrete Verbesserungen für die Arbeitnehmer bringen, sondern auch ihr Selbstbewusstsein stärken und sie ermutigen, weiter für ihre Rechte zu kämpfen.

    Die traurige Wahrheit ist jedoch, dass diese Errungenschaften oft mit großen Opfern verbunden sind. Historisch gesehen haben Arbeitgeber und Regierungen oft versucht, Streiks mit Gewalt zu unterdrücken. Streikende wurden verhaftet, verletzt oder sogar getötet. Und selbst wenn es nicht zu physischer Gewalt kommt, können Streiks für die Arbeitnehmer finanziell und emotional sehr belastend sein. Sie riskieren ihren Lohn, ihre Arbeitsplatzsicherheit und manchmal sogar ihre persönlichen Beziehungen.

    Aber trotz dieser Risiken haben die Arbeitnehmer immer wieder den Mut gefunden, für ihre Rechte zu kämpfen. Sie haben erkannt, dass die Möglichkeit, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, den Preis wert ist. Und so haben sie, oft mit Unterstützung der Gewerkschaften, immer wieder gestreikt – und haben dabei bedeutende Verbesserungen erreicht. Viele der Rechte und Vorteile, die Arbeitnehmer heute genießen, wie z.B. der Achtstundentag, bezahlter Urlaub oder Arbeitsschutzbestimmungen, wurden durch Streiks und andere Formen des Arbeitskampfs erkämpft. Das ist der Grund, warum Streiks so wichtig sind – sie sind ein bewährtes Mittel für Arbeitnehmer, um ihre Bedingungen zu verbessern und ihre Rechte zu verteidigen.

    • „ein bewährtes Mittel für Arbeitnehmer, um ihre Bedingungen zu verbessern und ihre Rechte zu verteidigen.“ ??
      Vertragliche Bedingungen handelt man aus – hier werden sie erpresst.
      Rechte verteidigt man vor Gericht – nicht auf der Strasse.

      • @5/11: Sie denken zu kurz. Ohne Arbeitskämpfe würde der Arbeiter heute noch 10 Stunden pro Tag an sechs Tage die Woche schuften. Unsere Väter und Großväter haben viele Opfer bringen müssen, um uns jetzt in der Arbeitswelt deutlich besser da stehen zu lassen. Der Arbeitskampf ist die einzige effiziente Waffe, um zu besseren Bedingungen zu gelangen. Freiwillig geben die Chefs ja nicht mehr Geld.

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