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Monatliches 49-Euro-Ticket soll 9-Euro-Ticket ersetzen

23.05.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Ein frisch an einem Automaten der Deutschen Bahn erworbenes 9-Euro-Ticket. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

In Deutschland scheint eine Lösung für die Nachfolge des 9-Euro-Tickets gefunden worden zu sein: das 49-Euro-Ticket.

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern halten grundsätzlich ein bundesweites Nahverkehrsticket für monatlich 49 Euro als Nachfolger des 9-Euro-Tickets für möglich. Das geht aus einem Beschlusspapier zur Verkehrsministerkonferenz hervor, welches der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vorlag.

„Die Verkehrsministerkonferenz hält in Übereinstimmung mit dem Bund einen Einführungspreis von 49 Euro/Monat im monatlich kündbaren Abonnement für ein mögliches Angebot“, heißt es. Bund und Länder unterstützten eine schnellstmögliche Einführung.

13.10.2022, Bremen, Bremerhaven: Aktivisten präsentieren die Petition „9-Euro-Ticket retten!“. Ein Bündnis lokaler und überregionaler Organisationen demonstriert vor dem Veranstaltungsort der Verkehrsministerkonferenz. Foto: Sina Schuldt/dpa

Der Bund stelle ab 2023 hierfür 1,5 Milliarden jährlich zur Verfügung, heißt es weiter. Ziel sei eine Finanzierung durch die Länder in gleicher Höhe. „Die Länder sind unter der Bedingung einer Verständigung über die Regionalisierungsmittel zur Kofinanzierung bereit.“

Das mögliche 49-Euro-Ticket ist aus Sicht der Linken für viele zu teuer. „Ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket ist ein wichtiger Schritt voran“, sagte Parteichefin Janine Wissler am Donnerstag nach der grundsätzlichen Einigung der Verkehrsminister. „Leider wird es weiter viele Menschen geben, die sich dieses Ticket nicht leisten können.“ So werde vielen Menschen mit niedrigem Einkommen das Recht auf Mobilität vorenthalten. Wissler bekräftigte die Forderung, perspektivisch zu einem kostenfreien Nahverkehr zu kommen und diesen gleichzeitig auszubauen. (dpa)

19 Antworten auf “Monatliches 49-Euro-Ticket soll 9-Euro-Ticket ersetzen”

  1. Alfons v. Compernolle

    Wer von den H4 Bezieher/innen , kann sich ein monatliches 49,00 € Ticket leisten ????
    Die frühere Volkspartei SPD ist alles andere als SOZIAL , Herr Bundeskanzler Scholz !

  2. delegierter

    wir wohnen auf dem Land und würden uns über so ein Angebot freuen, aber hier wurde das Gleisbett asphaltiert und den Radfahrern von den Autofahrern finanziert. Der nächste Bahnhof ist 35 km entfernt; und warum soll H4-Empfänger und alle anderen Reisenden ein Beförderungsmittel auch noch gratis zugeteilt werden ?

    • Und wer würde denn eine unwirtschaftliche Bahnverbindung vor Ihre Haustür nach Houtziplou finanzieren? Der heilige Geist? Übrigens: Ihre Aussage dass die Ravelwege durch Autofahrer finanziert werden ist nicht nur völliger Quatsch, die größte Mehrheit dieser „Radfahrer“ auf Ravelwegen (+60er auf E-Bikes) sind außerdem alle ausnahmslos Autobesitzer.

      • Kevin Giebels

        Sie begehen den gleichen Denkfehler wie die planer in den 60ern. Weil Leute Auto kaufen haben sie Linien gestrichen. Es wurden mehr Auto gekauft. Wiederhol das ganze ein paar Mal und nichts bleibt übrig.

        Auf Englisch heißt es „if you build it, they will come“ oder „wenn du es baust werden sie kommen“.

        Die Linien auf dem Land bringen selten Gewinn und doch sind sie unerlässlich, denn auch sie führen zu stärkerer Nutzung der hauptlinien… Frag mal die Briten wie gut die Idee war, die ganzen lokalbahnen in den 50ern zu schließen…

        • Gastleser

          Jepp!
          Ravel weg und wieder den Bahnhof in z.B. Lommmersweiler aufmachen und den in Schönberg fertig bauen.
          Vom Kuhkaff mal eben zur Küste, nach Lüttich oder Aachen hätte was – da würde sogar ich Bahnfahrer.
          Fast jede Stadt baut wieder Straßenbahnen oder denkt zumindest darüber nach..

          Oh „nicht rentabel“?
          Na und?!
          Das ist Grundversorgung!

      • „Eddy“: Wer soll denn dann die ganze schwachsinnige Radweg-Infrastruktur finanzieren. Der heilige Geist vielleicht. Den zitieren Sie doch so gerne.
        Es sind alle Steuerzahler. Bürger also, die weiß Gott nicht alle auch Radfahrer sind.
        Eine Radsteuer muss her. Und nebenbei auch unbedingt eine gut sichtbare Registrierungsnummer. Damit man die Rüpel mal endlich zu fassen kriegt.

        • Also ich habe kein Problem damit als Steuerzahler, der weit über 50 Prozent seines Einkommens an den Staat abführt ( MwSt. etc. mitgerechnet), die Radwege mitzufinanzieren. Nochmehr Steuern, z.B. auf Fahrräder sowie Reistrierung sehe ich nicht ein.Abgesehen werden dann nochmehr unproduktive Verwaltungsposten geschaffen.

        • Lieber Verzell, vielleicht sollte ich Ihnen erstmal erklären was Steuern sind.

          Ihrem Username nach nehme ich an, dass Sie ein Nachbar aus der Bundesrepublik sind. Ihr elementares Steuergesetz (Abgabenordnung (AO)) definiert Steuern in § 3 Abs. 1 AO als „Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft…“.

          Daraus folgt dass Sie als Steuerzahler keinen Anspruch darauf haben wie Ihre Steuern verwendet werden. Steuern sind nicht zweckgebunden. Als Steuerzahler finanzieren Sie z.B. Schützenheime, Kindergärten, den öffentlichen Rundfunk in allen Landesteilen wie auch auch Radwege, obwohl Sie diese nicht nutzen.

          Auch die Autoinfrastruktur wird nicht durch die KfZ-Steuer oder durch Steuern auf Benzin finanziert. Infrastrukturmaßnahmen kommen aus dem allgemeinen Steuertopf. Also auch von Menschen, die gar keinen Führerschein besitzen oder nur mit dem Rad fahren! Das ist auch sinnvoll, weil Infrastruktur hier in Belgien, wie auch in Deutschland, nicht nur Aufgabe der Föderalregierung ist, sondern auch der Regionen, der Gemeinden, etc. ist, welche gar keine KfZ-Steuer erheben.

          • Walter Keutgen

            Welsche, Ihre Argumentation ist ja juristisch richtig, aber es gibt mehrere Arten von Steuern. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club rechnet regelmäßig nach wieviel von den Steuern, die Autofahrer auf ihre Autos und auf den Kraftstoff Zahlen für die Autofahrer ausgegeben werden. Es geht also keineswegs um die allgemeine Einkommenssteuer.

                • Staaten lassen sich nicht durch Erbsenzählerei finanzieren, sondern durch eine ausgeklügelte Finanzmathematik, die von vielen und sich ständig ändernder Parametern beeinflusst wird. Doch selbst mit den besten Parametern braucht jeder Staat ein Netz mit doppelten Boden, sprich Banken, die ständig angepumpt werden müssen. Und diese Banken müssen sich auf eine funktionierende Volkswirtschaft verlassen können. Also braucht es viele Zahnräder, um das funktionieren eines Staates zu gewährleisten. Steuern sind nur ein Zahnrad von vielen.

                  • Karli Dall

                    Zur ausgeklügelten Finanzmathematik:

                    „Der Staat verhält sich wie ein Dieb, der bei Nacht dem Bauer ein Schwein stiehlt und ihm 3 Tage später mit viel Tamtam 4 Schnitzel zurückgibt“…..
                    (ein ehemaliger Sozialrichter)

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