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4:3-Sieg in Bosnien: Rote Teufel gewinnen spektakuläres Spiel

Jan Vertonghen stellte den Rekord von 96 Länderspielen von Jan Ceulemans ein. Er leistete sich erst einen Patzer, der zum 2:1 für Bosnien führte, erzielte später aber auch das 3:2 für Belgien. Foto: Shutterstock

Die belgische Fußball-Nationalelf hat ihr vorletztes Spiel in der WM-Qualifikation in Bosnien-Herzegowina gewonnen. Die Roten Teufel siegten in einem turbulenten Spiel in Sarajewo mit 4:3. Die Belgier gingen in Führung, gerieten zwischenzeitlich in Rückstand und drehten dann noch das Spiel.

Trotz der bereits erreichten Qualifikation für die WM 2018 hatten auch die Roten Teufel ein Interesse daran, dieses vorletzte Spiel zu gewinnen, um bei der Gruppenauslosung am 1. Dezember in Moskau gesetzt zu werden.

Eden Hazard, Kapitän der Roten Teufel und zusammen mit Yannick Carrasco bester Belgier in Bosnien. Foto: Shutterstock

Nationaltrainer Roberto Martinez musste auf Kompany, Witsel und Romelu Lukaku verzichten. Dies ergab folgende Anfangsformation: Courtois – Alderweireld, Vermaelen, Vertonghen – Fellaini, De Bruyne – Meunier, Mertens, Carrasco – E. Hazard, Batshuay.

Das Spiel fand auf einem Platz in sehr schlechtem Zustand und bei strömendem Regen statt. Jan Vertonghen stellte mit 96 Einsätzen den Rekord von Jan Ceulemans ein.

Die Belgier starteten sehr gut, denn schon in der 4. Minute gingen die Roten Teufel in Führung durch Meunier auf Vorlage von Hazard. Für den offensiven Abwehrspieler von Paris Saint-Germain war es der 5. Treffer im 6. Spiel. Sensationell.

0:1 – 1:1 – 2:1 – 2:2 – 2:3 – 3:3 – 3:4

Die Bosnier, die unbedingt gewinnen mussten, um im Rennen um Platz 2 noch die Play-offs zu erreichen, waren geschockt. Die Belgier dominierten dieses Spiel. Vor allem Hazard machte trotz der prekären Platzverhältnisse, was er wollte.

In der 29. Minute verletzte sich der bis dahin überragende Fellaini. Für ihn kam Dendoncker.

Nur eine Minute später war die belgische Verteidigung nicht im Bilde. Bosnien gelang der Ausgleich durch den am zweiten Pfosten sträflich alleine gelassenen Medunjanin – 1:1. Weniger als 10 Minuten später gingen die Gastgeber sogar in Führung nach einem Patzer von Vertonghen. Visca machte das 2:1 durch die Beine von Courtois.

Bosnien-Star Edin Dzeko. Foto: Shutterstock

Kurz vor der Pause hätten die Belgier den Ausgleich erzielen können. Zuerst scheiterten Batshuayi und Vermaelen Schlag auf Schlag an Begovic, bevor dieser bei einem Schuss von Hazard den Ball an den Pfosten lenkte.

In der zweiten Halbzeit nahm Belgien das Heft wieder in die Hand und hatte zunächst Pech, als ein Schuss auf der Linie von einem Belgier gerettet wurde.

Nach knapp einer halben Stunde gelang Batshuay der verdiente Ausgleich. Vorbereitet wurde der Treffer durch Carrasco, dessen Schuss Begovic nicht festhalten konnte. Batshuay war zur Stelle und machte das 2:2.

Das war längst noch nicht alles. In der 68. Minute machte Vertonghen seinen Fehler der ersten Halbzeit wieder gut und brachte zur Feier des Tages die Roten Teufel wieder in Führung – 2:3. Am kommenden Dienstag gegen Zypern kann der Abwehrspieler von Tottenham Hotspur mit 97 Länderspielen Belgiens alleiniger Rekordnationalspieler werden.

In der Folgezeit vergaben Batshuayi und Carrasco einen vierten belgischen Treffer. In der 82. Minute gelang Bosnien das 3:3 durch Dumic und durfte wieder hoffen.

Bei Sieg gegen Zypern in WM-Lostopf 1

Nur eine Minute später jedoch schlug Belgien wieder zu. Carrasco, der  gegen Zypern eine Gelbsperre absitzen muss, krönte seine starke Leistung mit dem Treffer zum 3:4.

Dabei blieb es. Jetzt braucht Belgien noch einen Sieg im letzten Qualifikationsspiel am Dienstag in Brüssel gegen Zypern, um bei der WM-Gruppenauslosung sicher in Lostopf 1 zu sein und so Gegnern wie Spanien oder Deutschland zumindest in der Vorrunde aus dem Weg zu gehen. (cre)

6 Antworten auf “4:3-Sieg in Bosnien: Rote Teufel gewinnen spektakuläres Spiel”

  1. anti-aspire

    Das mit Abstand interessante Spiel der Teufel seit Ewigkeiten. Hat mich an das legendäre Spiel in Serbien bei der letzten Quali erinnert (Ex-Jugoslawien scheint uns zu liegen) sowie eigene Jugendspiele mit der AS in Seraing, Huy, Andrimont oder Cheratte. Schön, diese ansonsten so betüttelten Multimillionäre so im Schlamm fighten zu sehen. Im Hinblick auf die WM lässt das Spiel aber leider, wie schon die gegen Griechenland, wenig Träumereien zu. Egal, endlich nochmal ein deftiger Fußballabend.

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