Notizen

1:2 – AS Eupen gibt Spiel nach 1:0-Führung noch aus der Hand und verliert erneut gegen Antwerp

Duell zwischen Antwerps Aurelio Buta (l) und Eupens Mamadou Fall (am 6. Oktober 2018). Foto: Belga

Obwohl sie bis zur 69. Minute 1:0 in Führung lag, hat die AS Eupen erneut gegen Antwerp verloren. Die Schwarz-Weißen unterlagen am Samstag dem ältesten Fußballclub Belgiens 1:2.

Natürlich waren die Antwerpener wieder mit einem ganzen Heer von Schlachtenbummlern nach Eupen gekommen. So voll ist die Gästetribüne normalerweise nur gegen Standard Lüttich und Anderlecht.

Wegen des großen Polizeiaufgebots rund um das Kehrweg-Stadion konnte man meinen, in Eupen herrsche der Ausnahmezustand.

Blondelle für verletzten Pouraliganji

Nach vier Niederlagen gegen den ältesten Club des Landes in der letzten Saison, zwei in der reguläre Meisterschaft und zwei in den Playoffs II, hoffte AS-Trainer Claude Makélélé, dass an diesem spätsommerlichen Samstag gegen den „Great Old“ für seine Mannen endlich der Knoten platzen würde, zumal Antwerp in den letzten Spielen nicht mehr so überzeugend auftrat wie in den Begegnungen davor.

Eupens Kapitän Luis Garcia. Foto: Belga

Makélélé musste nur auf einer Position die Elf, die in der Vorwoche in Kortrijk gewann, umbauen. Für den verletzten iranischen Nationalspieler und WM-Teilnehmer Morteza Pouraliganji rückte Siebe Blondelle in die Anfangsformation, die sich wie folgt präsentierte:

Van Crombrugge – Gnaka, Blondelle, Bushiri, Molina – Marreh, Garcia – Ocansey, Lazare, Fall – Toyokawa.

Bei Antwerp saß der beste Torschütze William Owusu überraschend auf der Bank.

In der 4. Minute wäre Eupen durch ein Missgeschick des Antwerpener Torhüters fast die Führung gelungen. Bolat schoss Ocansey an, und zum Glück für den Keeper der Gäste ging der Ball daneben.

1:0 ein Fall für Fall (auf Zuspiel von Toyokawa)

Die Anfangsphase gestaltete sich ziemlich ausgeglichen mit vielen Zweikämpfen, aber ohne echte Torchancen. Nach 20 Minuten kam allmählich Leben in die Bude. In der 23. Minute reklamierten die Antwerpener einen Foulelfmeter nach einem robusten Einsatz von Marreh im Eupener Strafraum, der aber selbst nach Rücksprache des Schiedsrichters mit dem VAR nicht gegeben wurde.

AS-Torwart Hendrik Van Crombrugge stand im vorläufigen Kader der belgischen Nationalelf, wurde dann aber wieder von Trainer Roberto Martinez gestrichen. Foto: Belga

Auf der Gegenseite verhinderte ein Antwerpener Spieler mit einem waghalsigen Einsatz bei einem Schuss von Fall eine Torszene. Eine ähnliche Situation gab es nach knapp einer halben Stunde im Eupener Strafraum, als sich Blondelle bei einem Schuss von Haroun in den Ball warf und diesen zur Ecke abwehrte.

In der 37. Minute ging Eupen in Führung. Nach einem Zweikampf von Fall an der Strafraumgrenze kam Toyokawa im 16-Meter-Raum in Ballbesitz. Der Japaner flankte scharf vors Tor von Bolat, wo Fall nur den Fuß hinhalten musste, um das 1:0 zu erzielen.

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Van Crombrugge seine erste Rettungstat nach einem Schuss von Bushiri, der von Haroun abprallte und aufs Eupener Tor ging.

Zur Halbzeit reagierte Antwerp-Coach Bölöni und brachte Baby für Bolingi. In der 50. Minute traf der eingewechselte Baby bei einer Flanke von Refaelov in den Eupener Strafraum den Ball nicht richtig, sonst wäre der Ausgleich fällig gewesen.

Spiel kippte nach Ausfall von Marreh

In der 58. Minute hinderte Van Damme, Verteidiger der alten Schule, früher u.a. bei Ajax, Werder Bremen, Standard und LA Galaxy in den USA, Fall an dessen zweitem Tor.

Nach gut einer Stunde schied bei Eupen Marreh nach einem virulenten Zusammenprall mit einem Antwerpener verletzt aus. Für ihn kam Laurent.

Eupens Trainer Claude Makéléle. Foto: Koen Blanckaert/BELGA/dpa

In der 69. Minute gelang Antwerp der Ausgleich, als Refaelov frei zum Schuss kam und Van Crombrugge mit einem trockenen Schuss keine Chance ließ – 1:1. Jetzt mussten die Gastgeber aufpassen, nicht schon wieder gegen Antwerp mit leeren Händen den Platz zu verlassen, zumal sich der Ausfall von Marreh immer mehr bemerkbar machte.

Der Ausgleichstreffer gab den Gästen mächtig Auftrieb, und in der 75. Minute war es dann auch schon passiert: Nach einer schlampigen Abwehrleistung zweier Eupener kam der Ball zu Rodrigues, der zum 1:2 ins Schwarze traf.

Eupen hatte in der Schlussphase noch ein paar halbe Chancen, die mit etwas Glück noch den Ausgleich hätten bringen können. Es blieb aber beim enttäuschenden 1:2.

Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende warten auf die Schwarz-Weißen zwei weitere schwere Aufgaben: bei RC Genk und dann gegen den RSC Anderlecht. Statt nach oben werden die Eupener doch weiter nach unten in der Tabelle schauen müssen. (cre)

16 Antworten auf “1:2 – AS Eupen gibt Spiel nach 1:0-Führung noch aus der Hand und verliert erneut gegen Antwerp”

  1. Leider wieder keine gute Leistung daheim. Positiv der Kampfgeist. Marreh und Bushiri stark. Der beste Eupener Fall mit seinem verdienten Tor nach dem besten Spielzug.
    Doch leider dumm nach der Pause und einige mit schwacher Leistung wie Molina, Ocansey, Lazare und unglücklich Blondelle und Toyokawa. Dumm das Spiel aus der Hand gegeben und extrem wichtige Punkte leichtfertig vergeigt gegen den intelligentensten und vlt besten Trainer der D1 Bolöni, der dort tolle Arbeit leistet.
    Mit Genk u Anderlecht riskiert die AS 0 auf 9 und wieder mitten im Abstiegskampf

  2. Zum Glück verliert Mouscron und Lokeren. Somit bleiben es 5 Punkte Vorsprung.
    Das GE fand die Leistung gut. Da hab ich ein ganz anderes Spiel gesehen. 35% Ballbesitz und 0-8 Ecken sprechen auch eine deutliche Sprache. Leider zu wenig für eine Heimvorstellung. So stabil und erfolgreich es auch in den letzten 3 Auswärtsspielen war, so enttäuschend in Leistung und Resultat war es gegen Ostende und Antwerp, welche keineswegs überragend waren. Schade, denn mit besserer Ausbeute daheim wäre Eupen auf ganz ruhigem Fahrwasser unterwegs. So aber kann es bei 2 evt kommenden Niederlagen wieder eng werden.

    • Piersoul Rudi

      IdT Herr „Eupener“, wir haben das gleiche Spiel gesehen….Einen eher schwache AS gegen ein mittelmäßigen Antwerp.
      Auch Ihre Aussage bezüglich Herr Bolöni (Antwerp Trainer) pflichte ich Ihnen bei…
      Das Marreh verletzt ausfällt, kann passieren, das allerdings dafür Garcia von der „10“ auf der „6“ spielen soll war mal wieder eine „Glanzleistung“ Makeleles.
      Es war keiner mehr da die der Ball annehmen, und das Spiel in der hand nehmen konnte.
      Auch in der 1ste Halbzeit wurden die Antwerp-Abwehr viel zu wenig beschäftigt.
      Van Damme, zwar körperlich eine Wucht, fußballerisch dagegen eher groben Durchschnitt, hätte viel mehr gestört werden müssen.(Nicht 1 vernünftiges Abspiel, es sei denn zurück zum Torwart und dabei eigentlich zu langsam vgl. mit Toyokawa.)
      Die beide nächsten Spielen werden richtungsweisend sein…vielleicht spielen die „Anderen“ für die AS…mal Abwarten…

      • Paar Minuten vor Ende des Spiels wurde das Eckenverhältnis mal eingeblendet mit 0-8. Am Ende wars vlt 1-9 oder so.
        Es sollte nur die Dominanz des Gegners bekräftigen und unsere für ein Heimspiel doch eher harmlose Vorstellung untermauern. Ausser dem Tor und einer Chance von Fall kam da nämlich nix.
        Der Ausfall von Marreh war der Wendepunkt wie beschrieben. Ich fand es war mehr drin, da Antwerp nicht begeisterte doch haben sie den besten Trainer. Laurent und Garcia standen bei beiden Gegentoren nicht gut, da hätte ansonsten Marreh gestanden und wohl geklärt, doch Laurent u Garcia sind dafür zu offensiv. Molina liess beim 1-2 zu einfach sich überlaufen und beide male kann Blondelle leider nicht mehr abblocken. Schade denn gerade zu Hause waren wir stets gut. Nun nicht. Wenn du auswärts endlich punktest, tut es umso mehr weh wenn du dann daheim alles verlierst. Eupen hätte sonst bequem weiter oben stehen können. Siehe Mouscron letzte Saison. Toller Start und wenn die Saison noch 2 Wochen weitergegangen wäre, wären sie noch abgestiegen und nicht KVM. Daher jeder Punkt zu Beginn wichtig. Wenigstens haben wir mal ne gute Bank. Das wird noch helfen wenn die anderen dünner besetzten Teams mangels Alternativen anfangen zu schwächeln, meist im Winter

  3. AS-FAN-KELMIS

    Und täglich grûsst das Murmeltier.Wieder zwei grobe Abwehrfehler der AS. Beim ersten Tor lâuft man Spalier von der Mittellinie bis zum Strafraum ,beim zweiten einwurf an der Eckfahne ,Abwehr im Tiefschlaf, der Stürmer wurschtelt sich an der Aussenlinie durch und legt zurûck,Tor und aus die Maus.Trotzdem der Knackpunkt war das Aus von Marreh.Danach hing unser Mittelfeld irgentwo im Nirwana.Schade drum.Vielleicht gewinnt die AS dieses Jahr die entscheidenden Spiele gegen Mouscron,Courtrai,Waasland,Lokeren.Der Anfang ist ja gemacht……

  4. Gegenüber dem Anfang der Saison ist ein Unterschied wie Sonne und Mond…. die Mannschaft ist solide und kann ohne komplexe mit mischen. Man darf nicht vergessen dass Antwerpen zu den aktuellen Top 3 gehört und ihr Trainer für mich der beste taktiker der D1 ist

  5. richtig jan !
    Eupen gut ,Antwerp war aber nach dem Ausfall von Marreh zu stark und hat nicht unverdient das Spiel gewonnen.
    Der junge Marreh(21) ist für Eupen auf dieser Position einfach hervorragend und wird noch manchen Gegner im Aufbau zermürben.

  6. Ghostrider

    Eigentlich war Minimum 1 Punkte drin . Wieso hat unser super Trainer eigentlich nicht einen Sechser (Mulumba) auf der Bank sitzen sondern nur Offensiv Spieler und Verteidiger ? Wieder Punkte die der Trainer zu verantworten hat.

    • lambertzprinte

      Vielleicht weil Mulumba verletzt ( Angeschlagen war ) aber darum ist ja auch Makelele und nicht Du unser Trainer und er kennt die Internas etwas besser als wir alle.. Was aber nicht heißen Soll dass ich diesen Clown als Trainer gut heisse.

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