Der RSC Anderlecht hat am Dienstag den belgischen Fußball im letzten Spiel der Gruppenphase der Champions League würdig vertreten. Die „Veilchen“ erkämpften bei Borussia Dortmund ein 1:1. Herausragender Spieler bei den Belgiern war Torhüter Proto.
Für den belgischen Rekordmeister ging es im Prinzip um nichts mehr, allenfalls um Geld und Ehre. Borussia Dortmund hingegen konnte sich nicht sicher sein, die Vorrunde als Gruppensieger zu beenden.
Bei Anderlecht fehlte Tielemans, bei Dortmund saß Torhüter Weidenfeller auf der Bank.
Torhüter Proto in erstklassiger Verfassung
Anderlecht war seinen Fans nach der Niederlage in der Meisterschaft in Mouscron eine Revanche schuldig. Und die „Veilchen“ waren im „gelben Hexenkessel“ von Dortmund sofort hochmotiviert. Allerdings hatten die Gastgeber in der 4. Minute die erste sehr gute Gelegenheit durch Immobile, doch zeigte Anderlechts Torhüter Proto, dass er sich in erstklassiger Form befindet. Er sollte sich an diesem Abend zum besten Spieler seiner Mannschaft steigern.
Die Atmosphäre im Dortmunder Stadion ist einmalig. Foto: Shutterstock
In der 11. Minute hatte auf der Gegenseite Mitrovic nach einem Traumpass von Praet eine hochkarätige Möglichkeit, die aber Weidenfeller-Ersatz Langerak zu vereiteln wusste. Das hätte die Führung für die Gäste sein können!
Nach ungefähr einer halben Stunde hatten die Dortmunder Chancen im Minutentakt durch Gündogan, Mkhitaryan und Immobile – und jedesmal stand den Borussen Proto im Weg. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause war dann erneut Anderlecht der Führung nahe, als Kljestan nach Vorlage von Mitrovic den Ball übers Tor von Langerak jagte.
So blieb es bis zur Pause beim 0:0. Anderlecht hatte sich im ersten Durchgang mit Bravour behauptet.
Dortmund gibt nach der Pause mächtig Gas
Zu Beginn der zweiten Halbzeit bekamen die Zuschauer eine ganz andere Dortmunder Elf zu sehen. Die Schützlinge von Trainer Klopp gaben mächtig Gas. Proto stand einige Male im Mittelpunkt, musste sich dann aber in der 58. Minute geschlagen geben, als der sehr mobile Immobile den deutschen Vizemeister nach Vorarbeit von Sahin in Führung brachte – 1:0.
Anderlechts Dennis Praet (hier in Aktion im Hinspiel gegen Dortmund). Foto: epa
Danach ließ das Tempo nach, und Dortmund schien dem 2:0 näher zu sein als Anderlecht dem 1:1. Einige Male stand erneut Proto im Brennpunkt, so zum Beispiel in der 71. Minute bei einem harten Schuss von Immobile.
Eine Viertelstunde vor Schluss brachte BVB-Trainer Klopp Aubameyang, dessen Schnelligkeit jetzt, wo Anderlecht kommen musste, bei Konterangriffen gefragt war. Beim belgischen Rekordmeister war inzwischen Tielemans ins Spiel gekommen.
Dass Dortmund nicht das 2:0 gelang, hatte Anderlecht seinem Torhüter Proto zu verdanken, der mit weiteren Glanzparaden seine Mannschaft im Spiel hielt.
Mitrovic gelingt doch noch der Ausgleich
In der 84. Minute fiel dann das 1:1 durch Mitrovic. Nach einem Doppelpass mit Praet auf dem rechten Flügel flankte Vanden Borre nach innen, wo sich Mitrovic gegen seinen Dortmunder Gegenspieler durchsetzte und per Kopf den Ausgleich erzielte.
Anderlecht verlässt mit 6 Punkten erhobenen Hauptes die Champions League und darf sich mit ein bisschen Losglück für die Europa League etwas ausrechnen. (cre)
Naja, alle Ehre? Bei der schlechten Verfassung des bvb wäre alles andere auch peinlich gewesen.
…und erhoben Hauptes als belgischer Rekordmeister rauszufliegen halte ich auch für gewagt. Wir schaffen es nicht auch nur einen Verein in der Champions League weiter zu bringen. Das ist nicht unbedingt das was man erwartet aber anscheinend doch, sonst würde man einen Rauswurf nicht so gnädig betrachten.
@gerhards: Eine Niederlage in Dortmund wäre nicht peinlich gewesen. Dortmund ist immer noch Dortmund, auch wenn der BVB dieser Saison nicht zu vergleichen ist mit dem des vergangenen Jahres. Der belgische Vereinsfußball ist gar nicht so schlecht, wie er immer gemacht wird. In der 5-Jahres-Wertung der UEFA müsste Belgien auf Platz 9 oder 10 liegen – und das, obwohl die besten Spieler im Ausland ihr Brot verdienen. Na ja, das könnte man noch länger ausführen. Diese junge Mannschaft von Anderlecht hat jedenfalls eine gute Figur gemacht in dieser Gruppenphase. Anderlecht hatte immerhin einen der jüngsten Kader in der Champions League, wenn nicht sogar den jüngsten überhaupt. Die Lobeshymnen von Jürgen Klopp über Anderlecht waren nicht nur Gesten der Höflichkeit und ein Signal an seine Mannschaft, den belgischen Meister nicht zu unterschätzen. Das hat ein Klopp nicht nötig. Das war dem Dortmunder Trainer durchaus ernstgemeint. Gruß Gerard Cremer
Sie haben vollkommen Recht Herr Cremer, in der gesamten Gruppenphase sah die Truppe nur einmal schwach aus, ansonsten überzeugten sie mit frischem Angriffsspiel mit Talenten wie Praet oder Tielemans (sind die schon volljährig?) gestützt von ein paar Routiniers und einem guten Torwart (aber die produziert Belgien wohl am Fließband) bin wahrlich kein Anderlechtfan, aber die Truppe ist so gespickt mit Zukunft da macht das neutrale Zusehen Spaß
@ Ostbelgien Direkt
-Nö,der Belgische Fussball ist nicht so schlecht!
Das zeigt unsere Rote Teufel Elf!
Der Club Fussball in Belgien unterliegt einem Verband der nicht viel taugt,da müssten unbedingt andere Führungsleute rein!
Belgiens Vereinsfussball ist nicht dynamisch genug!
Die Jugendausbildung ist gut sonst hätten wir nicht die Vielzahl an Talenten z Zeit um die uns viele beneiden in Europa!
Es müssten dringend Reformen her,aber dafür sind die jetzigen Verbandsspitzen nicht imstande!
Ich denke da an besonders an die blöden „Play Offs“,wo keiner mehr weiss wo vorne und hinten ist-die Tranchensieger die vielen Prozesse die fortwährend geführt werden usw!
Die Serien müssten dringend neu geordnet werden!
Die unteren Klassen sind total unattraktiv!
Aus 2 dritte Ligen,eine machen!
Zu viele Promotionsklassen!
Lachhaft das die 2 Divisionsclubs so wenige Zuschauer haben,dafür aber viel zu grosse Stadien!!Wo ist da die Logik!??
Das Provinzialkomitee taugt auch nicht viel!
Man meint die würden gegen die Clubs arbeiten und nicht mit- und für diese!?
Die Klassen müssten dringend neu aufgemischt werden!
So z Baspl. 2 erste Provinzklassen-Westlich von Verviers bis n Lüttich und Östlich von Verviers bis n der deutschen Grenze!
Auch darunter die Provinzialen reduzieren!
Was nützt und bringen diese 4ten Provinzklassen und die B Mannschaften!?
Die kleinen Clubs versinken im Paragraphenwald und den grossen Auflagen!
Mangel an Ehrenamtlichen für den erheblichen Aufwand!
Keine Zuschauer mehr,u a durch grosse TV Konkurenz u zu viele Spielübertragungen während der Begegnungen usw.
Fast dieselbe Situation wie in der Politischen Szene:
-Viel zu viele Entscheider die keine Ahnung noch Ideen haben,wohl allesamt gut bezahlt werden dabei!
@ Ré,
In Vielem, was Sie schreiben, kann ich Ihnen absolut zustimmen.Und was den belg.Fußballverband, inklusive Provinzialkomitee Lüttich angeht, habe ich seinerzeit über 10 Jahre, als Mit-Verantwortlicher eines Fußballvereins, meist einschlägige, schlechte Erfahrungen gemacht.Diese „Kaste“ ist,so jedenfalls meinen damaligen „Erlebnissen“ mit diesen Leute zufolge, jenseits von Gut und Böse, wie man so schön sagt
HINWEIS: Die Auslosung der 1/8-Finalspiele der Champions League und der 1/16-Finalspiele der Europa League findet übrigens am kommenden Montag, 15. Dezember, um 12 Uhr (Champions League) und 13 Uhr (Europa League) statt. „Ostbelgien Direkt“ wird natürlich berichten – bei uns wird am Montag nicht gestreikt ;) Gruß
Der belgische Fußball ist – bis auf die Nationalmannschaft – höchstens drittklassig. In Deutschland sind die Stadien bis in der 3. Liga voll bzw. gut besetzt. In Belgien ist man froh, wenn die kleinen Stadien zur Hälfte gefüllt sind. Das heißt nichts anderes, als dass es dem belgischen Fußball an Qualität mangelt und an Geld, um Qualität zu schaffen.
@Unparteiischer: Man kann Belgien nicht mit Deutschland vergleichen. Deutschland hat ein ganz anderes Potenzial, schon rein zahlenmäßig, was die Einwohnerzahl angeht und vor allem was die Einnahmen aus den Fernsehrechten betrifft. Allenfalls kann man Belgien mit den Niederlanden vergleichen. Und da schneidet Belgien gar nicht mal so schlecht ab. Es liegt mir aber fern, den belgischen Vereinsfußball schönreden zu wollen. Er ist aber auf jeden Fall besser als sein Ruf. Gruß Gerard Cremer
Königshaus(anhänger), Fussballfans und die Ostbelgistier sind halt die einzig wahren Belgier.
Ehre wem Ehre gebürt !