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1. Division mit 20 Clubs ab 2016 sowie eine flämische und wallonische 2. Liga?

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Am 6. März 2015 wird die Pro League über eine grundlegende Reform des belgischen Profifußballs beraten. Mehrere Vorschläge wurden bereits vorgestellt. Der Vorschlag mit den angeblich besten Erfolgsaussichten bisher sieht eine 1. Division mit 20 Proficlubs sowie anstelle der heutigen 2. Division eine flämische und wallonische Amateur-Elite vor.

Die Zeitungen der Verlagsgruppe Sudpresse machten die neuesten Pläne in ihrer Ausgabe von Freitag publik.

Eine Reform des Profifußballs in Belgien ist dringend erforderlich, will man verhindern, dass noch mehr Vereine ihre Spieler nicht mehr bezahlen können (RC Mechelen) oder Konkurs anmelden müssen (RAEC Mons), weil ihr Präsident und Mäzen (Dominique Leone) es leid ist, Jahr für Jahr mehrere Hunderttausend Euro in den Verein zu „buttern“.

Sollten sich die Mitglieder der Pro League einig werden (mindestens 13 von 16 Erstligisten müssten zustimmen), würde die beschlossene Reform ab der Saison 2016-2017 wirksam sein. Gibt es keine Entscheidung, bliebe bis frühestens 2017 alles beim Alten.

In Belgien kein Platz für 34 Profivereine

Die 20 Clubs, welche die 1. Division bilden würden, wären ungefähr die 16, die heute erstklassig sind, und vier oder fünf Vereine aus der 2. Division, sofern diese finanziell das nötige Rüstzeug haben, um im Profifußball ihren Mann zu stehen.

Man kann davon ausgehen, dass dies für die AS Eupen mit Sicherheit der Fall wäre. Für die 1. Liga kämen außerdem noch infrage: Sint-Truiden, OH Löwen, Seraing, White Star Brüssel und Tubize.

Die AS Eupen würde für die Profiliga mit Sicherheit alle Voraussetzungen erfüllen. Foto: Grégoire Derouaux

Die AS Eupen würde für die Profiliga mit Sicherheit alle Voraussetzungen erfüllen. Foto: Grégoire Derouaux

Grundsätzlich gehen alle Pläne, die es heute gibt, davon aus, dass es in einem kleinen Land wie Belgien keinen Platz gibt für 34 Profivereine (16 in der 1. Division und 18 in der 2. Division).

Es würde trotzdem den Meistern der beiden Amateur-Eliten möglich sein, in die 1. Division aufzusteigen, sofern sie auch die nötige Lizenz für die 1. Liga erhalten. Ebenso würden Erstligisten auch in die Amateur-Elite absteigen können.

Bei einer 1. Division mit 20 Teams würde es die heutigen Play-offs 2 und 3 nicht mehr geben, wohl aber die Play-offs 1, allerdings nur noch mit vier Mannschaften, die in einer Endrunde nach den 38 Spieltagen der klassischen Meisterschaft die Plätze 1 bis 4 unter sich ausmachen.

Der Meister würde normalerweise direkt an der Gruppenphase der Champions League teilnehmen, der Zweite an der Qualifikation für die Champions League, der Dritte und Vierte an der Qualifikation für die Europa League.

Alternativplan: 12 Erst- und 10 Zweitligisten

Von den anderen Reformplänen, die bisher publik gemacht wurden, werden nur einem ebenfalls Erfolgschancen eingeräumt. Der Plan stammt von Ivan De Witte, dem Präsidenten von AA Gent. Er sieht eine 1. Division mit nur noch 12 Clubs und eine 2. Division mit lediglich 10 Vereinen vor. Es gäbe also nur noch 22 Proficlubs (statt 34 heute).

In dem Plan von De Witte würde es weiterhin die Play-offs 1 und 2 geben (jeweils 6 Vereine), nicht aber die Play-offs 3. Die Clubs auf den Plätzen 15 und 16 der 1. Division nach dem Ende der klassischen Phase der Meisterschaft würden die Endrunde mit den Zweitligisten bestreiten. De Witte sagt, er könne sich auch damit anfreunden, dass der 16. direkt in die 2. Division absteigt und der 15. die Endrunde mit drei Zweitligisten bestreitet. (cre)

10 Antworten auf “1. Division mit 20 Clubs ab 2016 sowie eine flämische und wallonische 2. Liga?”

  1. Tante Käthe

    Da sollte de AS sich vielleicht doch mal ernsthaft mit dem Aufstieg befassen.
    In de „Amateur-Elite“ will man wohl nicht landen. Wie hört sich dat denn an ?
    Eine Mannschaft der Amateur-Elite-Wallonie.

    Ahhh! Jetzt verstehe ich auch das Schild auf der Autobahn.

    „Willkommen in der Wallonie!“

  2. Elmar Margraff

    Schwachsinnsidee in einem so kleinen Land wie Belgien eine flämische und eine wallonische 2. Liga einzuführen, vielleicht noch eine 3. für die Brüsseler Vereine. Das konterkariert doch auch alle Einheitsbestrebungen, wo wir doch gerade mit der Nationalmannschaft auf dem richtigen Weg sind. Eine Reform muss her, aber eine sinnvolle…Hoffentlich gibt es genügend Funktionäre, die diese Idee boykottieren.

  3. wie siehst dann mit den Absteigern aus der 1. Profiliga aus ? sollen sie dann bei den “ Amateuren“ spielen oder gibst keine
    Absteiger,gibst dann doch noch eine Endrunde bei 20 Vereinen. Die Idee ist nicht schlecht und die AS Eupen würde unabsteigbar.

  4. Réalité

    Damit alle Sprachengruppen bedient werden,sollten wir einjeder Regierung auch ihre Liga zusprechen!
    Wenn schon die Kompetenzen übertragen werden,dann soll auch der Fussball zu Worte kommen!
    Die Frau Weykmanns würde bei uns den De Keersmacker machen,oder noch besser unser Ex MP Lambi!Die paar Satzungen die kennt er noch schnell genug.Das Stadion haben wir auch schon.Die Spieler u Träner schlafen im Heidberch.
    Wir müssten nur noch das Problem der Play Offs lösen,da 7 erste Ligen ja eine ungerade Zahl ist und wir wieder mal das schwachste Glied in der Kette wären müssten wir als Ausgleich unsere Spielpunkte verdoppelt kriegen.
    Das wäre mal ein Vorschlag und vielleicht bringt Ex MP Lambi den mal vor dem AdR,oder er wendet sich schon direkt an Herrn Blatter damit!

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