Notizen

0:3 in Lüttich: „Beklopptes Gegentor“ bringt AS auf die Verliererstraße – Westerlo gewinnt 2:1 in Anderlecht

Dieses Foto wurde beim Spiel zwischen Standard und der AS Eupen am 25. September 2016 in Sclessin gemacht. Es zeigt den Lütticher Eyong Enoh und Eupens Spieler Amani Lazare. Foto: Belga

Die AS Eupen hat am Sonntag das „Spiel des Jahres“ in Lüttich verloren. Die Schwarz-Weißen unterlagen dem Standard mit 0:3. Die Schlüsselszene des Spiels gab es schon in der 7. Minute. Ein „beklopptes Gegentor“ leitete die Eupener Niederlage in Sclessin ein. Am späten Abend folgte eine weitere Hiobsbotschaft für die AS: Schlusslicht Westerlo gelang ausgerechnet in Anderlecht der erste Sieg.

AS-Trainer Jordi Condom musste auf Ocansey verzichten, der durch Bassey ersetzt wurde.

Die Eupener Startelf sah wie folgt aus: Van Crombrugge – Diagne, Diallo, Blondelle, Abdulrahman – Lazare, Bassey, Garcia, Onyekuru – Sylla, Taulemesse.

Sonne, 25 Grad und viel Stimmung im Stade de Sclessin an diesem Sonntagnachmittag. Die Begegnung begann mit einem Paukenschlag. Nach einem katastrophalen Fehler von AS-Verteidiger Blondelle ging Standard durch Raman in Führung.

Ein Tor, das man beim Saisonrückblick noch zeigen wird: Es begann mit einem Freistoß für die AS auf der linken Seite. Blondelle sollte ihn ausführen, wollte dies aber seinem Torhüter Van Crombrugge überlassen. Statt den Ball ruhen zu lassen, berührte ihn Blondelle. Der Freistoß wurde dadurch ausgeführt. Van Crombrugge war indes noch viel zu weit vom Ball entfernt. Raman nahm das Geschenk von Blondelle dankend an, um Van Crombrugge zu überlisten.

Eupens Kapitän Luis Garcia (Archivbild) sah Gelb-Rot und fehlt gegen Mouscron. Foto: OD

Eupens Kapitän Luis Garcia (Archivbild) sah Gelb-Rot und fehlt gegen Mouscron. Foto: OD

Was für ein bekloppter Gegentreffer! Und ausgerechnet einem erfahrenen Spieler wie Blondelle passiert so ein Patzer!

Die AS Eupen hatte einige Mühe, um sich von diesem frühen Rückschlag zu erholen. Nach einer Weile fingen sich die Schwarz-Weißen wieder. Gleich zwei Mal war Eupen bei einem Freistoß von Garcia gefährlich. Standard hatte nur eine echte Torchance durch Belfodil, der an Van Crombrugge scheiterte.

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Eupen seine beste Möglichkeit, als Sylla auf das Tor von Standard stürmte und Scholz in letzter Sekunde die Chance unschädlich machte. Trainer Condom war sichtlich verärgert beim Halbzeitpfiff. Das von Blondelle verschuldete Tor lag dem Coach noch im Magen.

Noch war aber nichts verloren, denn es blieben der AS 45 Minuten, um zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Leider schien diese Begegnung schon 10 Minuten nach dem Wiederanpfiff entschieden, als Edmilson der Treffer zum 2:0 gelang.

In der 64. Minute reklamierten die Zuschauer einen Elfmeter für Standard nach einem vermeintlichen Foul an Andrade im Eupener Strafraum, doch blieb der Pfiff des Schiedsrichters aus – zu Recht, denn Andrade brachte sich selbst zum Stolpern.

Den Elfmeter gab es dann doch in der 68. Minute, obwohl das Foul von Abdulrahman wohl außerhalb des Strafraums begangen wurde. Ausgleichende Gerechtigkeit: AS-Torhüter Van Crombrugge parierte den von Belfodil ausgeführten Strafstoß. Wenigstens eine „Heldentat“ aus Eupener Sicht an diesem Nachmittag.

AS-Torhüter Hendrik Van Crombrugge parierte einen Elfmeter. Foto: OD. Foto: Belga

AS-Torhüter Hendrik Van Crombrugge parierte einen Elfmeter. Foto: OD

Vier Minuten später nächster Rückschlag für die Eupener: Kapitän Garcia sieht zum zweiten Mal Gelb und muss vom Platz. Der Spanier wird seiner Mannschaft auch im nächsten Heimspiel gegen Mouscron fehlen. Einem erfahrenen Spieler wie Garcia, der bereits die Gelbe Karte gesehen hatte, hätte ein solches Foul nicht passieren dürfen.

Mit Eupen in Unterzahl war das Spiel gelaufen. Die Gäste hatten nur noch eine Möglichkeit durch Jeffrén. Es war aber Standard Lüttich, das noch einen dritten Treffer erzielte durch den starken Belfodil – 3:0.

Mit diesem Sieg tankte Standard nach der Schlappe im Pokal in Geel wieder Selbstvertrauen vor den beiden nächsten Spielen bei Ajax Amsterdam am Donnerstag in der Europa League und am kommenden Sonntag im „Klassiker“ gegen den RSC Anderlecht.

Der AS Eupen stehen derweil zwei wichtige Spiele im Kampf um den Klassenerhalt bevor: gegen Mouscron und bei Waasland-Beveren. (cre)


Rund fünfeinhalb Stunden nach der Niederlage in Lüttich musste die AS Eupen einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Ausgerechnet in Anderlecht gelang Westerlo der erste Sieg. Das Schlusslicht gewann 2:1 und ist nur noch drei Punkte von der AS Eupen entfernt.

In der 63. Minute ging Westerlo in Führung. In der 83. Minute erzielte Anderlecht den Ausgleich. In der 86. Minute gelang der Roten Laterne der 2:1-Siegtreffer. Damit war die Sensation perfekt.

42 Antworten auf “0:3 in Lüttich: „Beklopptes Gegentor“ bringt AS auf die Verliererstraße – Westerlo gewinnt 2:1 in Anderlecht”

  1. Soviel zum Thema Championsleague-Reife.
    Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Die AS war chancenlos und sollte ihr Augenmerk auf den Kampf gegen den Abstieg richten, statt von Championsleague-Plätzen zu träumen.

  2. Georg (D)

    Eine Abwehr, die den Namen nicht verdient. Gefragt sind klare Bälle und keine Dribblings, so nach ca. einer halben Stunde, wo fast das 0 : 2 durch Belfodil fällt. Bei den beiden letzten Toren werden die Außen nicht angegriffen, was prompt zu Gegentoren führt. So eine Aktion, die zum 0 : 1 führt, habe ich so noch nie gesehen. Woche für Woche gravierende Fehler in der Abwehr. Gegen Brügge war es der Keeper, heute Blondelle.

    Packt die Probleme, die offensichtlich sind, endlich mal an. Veränderungen müssen her, entweder durch Trainingsmaßnahmen und/oder personell.

    Ich habe fertig!

  3. 18 Gegentore bisher. Mann, Mann, Mann! Hoffentlich verliert Westerlo heute in Anderlecht. Für meinen Geschmack wurden die bisherigen Leistungen der AS etwas schöngeredet. Nach den Spielen gegen Mouscron und Waasland-Beveren werden wir sehen, wo wir stehen. Mich ärgert nur, dass alle schon lange vor dem Saisonstart wussten, dass diese Abwehr nicht erstligareif ist. Leider hat die Vereinsführung dagegen nichts unternommen.

  4. Gerade zurück aus Lüttich. Frustierend so ein Spiel mit 1:0 Rückstand zu beginnen.
    Die erste Halbzeit ansonst war noch ganz ordentlich, jedoch die Abwehr war und bleibt das grosse Sorgenkind. 4 x 3 Tore auswärts kassiert, so geht es einfach nicht weiter. Und ein Luis Garcia, der bei dem sehr wichtigen Spiel gegen Mouscron fehlen wird, ist sehr bitter. Genug Geschenke verteilt, jetzt muss gepunktet werden, egal wie.

  5. Nur in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit war Eupen ebenbürtig.
    Garcia. ist der einzige der Struktur ins Spiel bringt7 und de wird fehlen.
    Die As hat gute Phasen ist aber undiszipliniert.
    Heute waren alle schwach.
    Die jungen Spieler vertragen nicht soviel Lob.
    Henry Garcia und Bassey mit Normalform die ganze Abwehr unterirdisch

  6. Eastwind

    AS ist eine Schulhofmannschaft. Das macht den Zuschauern und den Journalisten Spaß, weil AS erfrischenden Fußball zeigt, wenn du aber jedesmal mehr Tore schießen musst, als du hinten kassierst, wird es schwer. Ein Glück, dass es nur einen Absteiger gibt und Westerlo scheinbar noch schwächer ist als Eupen! Dass die Vereinsführung es nicht für nötig befand, die Abwehr zu verstärken, ist fahrlässig, grenzt schon an Verarsche!

    • Ostbelgien Direkt

      @nmm: Die Schreibweise ist in der Tat im Journalismus nicht einheitlich. Im Allgemeinen verliert man aber immer 0:3 (und nicht 3:0), auch wenn die Begegnung auswärts stattfand. Man gewinnt immer 3:0 (und nicht 0:3). Gruß

  7. Nun, da der Spieltag vorbei ist und Westerlo in Anderlecht gewonnen hat, sodass die KAS nur noch drei Punkte vom Abstiegsplatz entfernt ist, möchte ich sagen:

    Die KAS ist keine Mannschaft mit Gefühl für Derbys und Kampf, über den man auch gewinnen kann. Ich bin ziemlich enttäuscht, nicht von unprofessionellen Fehlern oder taktischen Schwächen, sondern vom fehlenden Einsatz der Spieler.

  8. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZINFO: Rund fünfeinhalb Stunden nach der Niederlage in Lüttich musste die AS Eupen einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Ausgerechnet auswärts beim RSC Anderlecht gelang Westerlo der erste Sieg in dieser Saison. Das Schlusslicht gewann 2:1 und ist nur noch drei Punkte von der AS Eupen entfernt. In der 63. Minute ging Westerlo in Führung. In der 83. Minute erzielte Anderlecht den Ausgleich. In der 86. Minute gelang der Roten Laterne der Siegtreffer.

  9. Zur Entlastung: Eupen hat 5 x auswärts gespielt, 3 x zuhause.
    Mit Ausnahme von Westerlo ausschliesslich gegen Mannschaften, die entweder ganz oben stehen oder Play-Off 1 ambitionieren.
    Zuhause müssen die Punkte gewonnen werden, gegen Mouscron müssen 3 Punkte her.
    Dann sieht es wieder besser aus. Und dann in Waasland Beveren und gegen Lokeren nachlegen.
    Aber diese haarsträubenden Abwehrfehler müssen sofort eingestellt werden, befürchte jedoch, dass dies nicht möglich sein wird mit diesen Gurken.

  10. Ghostrider

    Supergau für die As Eupen durch den Sieg von Westerlo in Anderlecht ist man zum Siegen gegen Mouscron verdammt worden sonst droht nächste Woche schon die rote Laterne. Aber die As Führung wird schon alles Schönreden . Unsere Abwehr ist aus deren Sicht Klasse . Danke Danke . Bitte Bitte .

    • Letzter kann man auch nächste Woche nicht werden, da Westerlo gegen Waasland spielt und beide im Moment hinter Eupen sind.
      Aber sie haben Recht, in den nächsten beiden Spielen müssen mindestens 4 Punkte her. Wenn das gelingt ist man meiner Meinung nach im Soll.

  11. Fritz Knizia

    …ganz schwache Abwehr. Linksverteidiger Fahad macht Woche für Woche die gleichen Fehler aus denen Gegentore entstehen..Schlechtes Stellungsspiel und riskante Attacken im Strafraum. Die AS Abwehr gewinnt leider keine Punkte.

  12. Christoph Starck

    Bei Standard Lüttich zu verlieren ist keine Schande, nur sind am Sonntag die Defensivschwächen deutlich aufgezeigt worden. Ich vermute einmal, dass die Vereinsführung so klug sein wird, und in der Winterpause die Abwehr verstärkt. Die finanziellen Möglichkeiten sind ja vorhanden. Jetzt heißt es, diese Klatsche möglichst schnell aus den Köpfen zu bekommen, und sich auf die zwei wichtigen Spiele gegen die direkten Konkurrent aus Mouscron und Wassland zu konzentrieren. Mit zwei Siegen in diesen Spielen kann die AS einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Ansonsten dürfte Eupen sich am Tabellenende der Serie wieder finden.

    • Nachdem letzte Saison schon ganz klar war, dass die Abwehr der absolute Schwachpunkt der Mannschaft ist und sicherlich nicht erstligatauglich hat auch jeder mit Menschenverstand geglaubt die Defensive würde verstärkt. Stattdessen hat man den Verbleib von Diallo und Diagne als genialen Zug dargestellt.
      Die Genialität der Verantwortlichen dürfen wir jetzt Woche für Woche in Form von Gegentoren bewundern… Das ist lachhaft und amateurhaft!!!
      Ich glaube erst an eine wirkliche Verstärkung der Mannschaft wenn man im Winter aktiv wird und die diversen Defizite durch INTELLIGENTE Transfers ausbessert.

      Auf das kommende Spiel bin ich gespannt, vor allem nachdem Gracia gesperrt ist und uns somit der kreative Kopf fehlt, der das Spiel zumindest zu lenken versteht. Wer soll diese wichtige Aufgabe nächste Woche erfüllen??!
      Es war gestern wirklich beängstigend zu sehen, dass sobald Gracia raus war nichts produktives mehr zusammengebracht wurde.

      Ich verstehe nicht warum plötzlich wieder Jeffren eingewechselt würde.
      Bei seinen gefühlten 4 Ballkontakten wirkt er 3 mal erbärmlich schwach. Der Torschuss gestern war glaube ich fast die beste Aktion, die er im Dress der AS überhaupt zu Stande gebracht hat.
      Mein Vorschlag : schnellstmöglich an den Höchstbietenden verschenken!!!!!

      Zum Schluss ein Lob :
      HvC war gestern unser stärkster Mann und hat in Eigenregie eine doppelt so hohe Niederlage verhindert.
      Weiter so!!!! Und hoffen wir, dass es auf seine Vordermänner überspringt.

      Gruß, xl. K

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