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25 Jahre nach ICE-Unglück in Eschede Zugkatastrophe in Indien mit über 280 Toten

03.06.2023, Indien, Balasore: Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle nach einem schweren Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha (Aufnahme mit Drohne). Foto: Arabinda Mahapatra/AP/dpa

25 Jahre nach Eschede in Deutschland, wo am 3. Juni 1998 nach dem Bruch eines Radreifens mehrere ICE-Waggons bei Tempo 200 gegen eine Straßenbrücke prallten und 101 Menschen den Tod fanden, erlebt Indien eine noch viel größere Zugkatastrophe.

Bei einem der schwersten Zugunglücke der letzten Jahrzehnte sind in Indien mindestens 288 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte wurden verletzt, wie die Behörden des Bundesstaats Odisha mitteilten. Die Zahl der Toten könnte noch steigen.

Drei Züge waren laut Behörden an dem Unfall beteiligt, der sich in einer ländlichen Gegend im Bezirk Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata, am Freitag gegen 19 Uhr Ortszeit (15 Uhr MESZ) ereignete.

Fernsehbilder am Tag danach lassen das Ausmaß erkennen, nachdem die Rettungsarbeiten zunächst in der Nacht stattfanden. Zugwaggons liegen kreuz und quer auf und neben den Schienen. Dutzende Helfer in Zivilkleidung und Rettungskräfte mit orangefarbenen Schutzanzügen versuchen verzweifelt, Verletzte aus den tonnenschweren Trümmern zu retten.

03.06.2023, Indien, Balasore: Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle nach einem schweren Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha. Foto: Rafiq Maqbool/AP/dpa

Die Menschen vor Ort erzählen von grausamen Erlebnissen. „Überall Leichen, vielen fehlten Körperteile, Menschen, die in den Waggons feststeckten, schrien um Hilfe“, sagte ein Überlebender der Zeitung „The Hindu“. „Ich sah Menschen mit verstümmelten Körperteilen und entstellten Gesichtern. Das wird mich mein Leben lang verfolgen.“

Örtlichen Medienberichten zufolge soll ein Passagierzug zuerst entgleist sein, ein anderer Passagierzug soll in dessen liegengebliebene Waggons gerast sein. Auch ein Güterzug soll beteiligt gewesen sei. Wie genau das alles passierte, war auch am Samstag nicht klar.

Bahnminister Ashwini Vaishnaw sagte der Nachrichtenagentur ANI, er habe eine Untersuchung zur Ursache der Katastrophe angeordnet.

Die Solidarität nach dem Unglück ist groß. Viele Menschen haben schon in der Nacht des Unfalls in Krankenhäusern Blut für die Verletzten gespendet. „Ich hoffe, dass das einige Leben rettet“, sagte ein Spender der Nachrichtenagentur ANI. Odishas Verwaltungschef Pradeep Kumar Jena sagte, er habe viele Anfragen von Blutspende-Interessierten erhalten. (dpa)

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