Im nächsten Jahr kommt Ostbelgien aus dem Feiern nicht mehr raus: 50 Jahre Sprachengesetzgebung, 40 Jahre RdK, 30 Jahre RDG und 25 Jahre eigener Gerichtsbezirk. Meine Güte, Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz wird sich vor lauter „Meilensteinen“ kaum noch retten können. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Diese Autonomie hat auch ihre Schattenseiten.
Angesichts der immer größer werdenden Machtfülle, über die unsere Gemeinschaft verfügt, hat sich mit der Zeit eine Art Duckmäusertum entwickelt. Die stetig größer werdende Autonomie schafft immer neue Begehrlichkeiten – und Abhängigkeiten.
Lieber schweigen
Inzwischen verdanken so viele Ostbelgier der DG direkt oder indirekt ihren Job, dass niemand es sich mit den Potentaten, die an den Fleischtöpfen sitzen und über die Vergabe von Stellen, Posten, Aufträgen und Zuschüssen entscheiden, verderben will. Lieber schweigen, statt es zu wagen, mal Kritik zu üben an Lambertz & Co. Und wenn man schon nicht selbst abhängig ist von der DG, dann ist es vielleicht der Partner, der Sohn oder die Schwiegertochter. Das Gebiet ist klein, jeder kennt jeden.
Putinische Verhältnisse
In Ostbelgien bekommen immer mehr Menschen die „Arroganz der Macht“ zu spüren. Die Folge: Einheitsdenken macht sich breit. Wer es wagt zu widersprechen, macht sich unbeliebt und muss mit unerfreulichen Konsequenzen rechnen.
Putinische Verhältnisse also auch bei uns. Dabei bräuchte unsere Gemeinschaft genau das Gegenteil: mehr Zivilcourage, mehr Meinungsfreiheit, mehr Streitkultur. Nicht nur in der Politik, überall.
GERARD CREMER
Den Nagel auf den Kopf getroffen!
WO,Er Recht hat,hat Er Recht.Wir Leben zwar in einer Demokratie,aber werden von einer Handvoll DIKTATOREN „Geführt.
Leider setz dieses Machtmonopol sich auch ausserhalb der Gemeinschaftspolitik fort.
Ich kan unsern Bügermeister nich mehr kritisieren wegen seiner Politik der Wirtschaftsdiktatur, weil er auch noch zufällig Aufsichtsratsvorsitzender bei meinem Arbeitgener ist. …scheisse!!!
Ein toller Bericht, weiter so
Die Probleme erlebe ich auch regelmäßig.
Das ist der große Nachteil unserer kleinen Gemeinschaft.
Man hat langsam das Gefühl, dass wir zu „Leibeigenen“ der Regierung degradiert werden.
Wenn du dich nicht fügst wird dem Verein der Zuschuss gekürzt oder, wenn du politisch aktiv bist, wirst du zum „Aufhören“ gezwungen.
Ich kenne da einige Beispiele…
Naja, ein Zeichen das von unserem GELD so einiges hier bleibt. Weiter so!
Sozialdroge
Dass Einheitsdenken in der DG breitgemacht wird ….mit dieser Interpretation von G.Cremer’s Zeilen wäre ich einverstanden. Denken ergibt sich manchmal spontan, ist aber auch steuerbar und oft bis ins Unterbewusstsein. Beispiele, auch in der Geschichte gibt es leider zu viele . Er hat Recht wenn er die Gefahr des Mittessens an den Fleischtöpfen nennt, unkritisches Mitläufertum anprangert und ich füge hinzu: Die Manipilation der Bürger in ihren Denkweisen , wo eigenes, kritisches Denken systematisch ausgeschaltet und Hinterfragen unterbunden wird. Der Mitesser wird über den Mitläufer zum Mitdenker, allerdings ferngesteuert.
Übrigens: Das Duckmäusertum grassiert als heimtückische Droge auch in Unternehmen, öffentlichen Institutionen ( vielleicht BRF?), Schulträgern, Sozialeinrichtungen , in den Parteien und in den Kirchen…und dies nicht nur in der DG. Das Gegenmittel kann nur Zivilcourage sein .
Meine Frage an G.Cremer: Wie und wo hat er denn Zivilcourage als ehemaliger GE-Chefredakteur gezeigt oder zeigen dürfen..oder ist die sogenannte freie Presse auch schon von dieser Sozialdroge befallen? .