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Wenn „Fans“ entgleisen: MSV Duisburg entschuldigt sich für geschmackloses Banner

Das Banner von Anhängern des MSV Duisburg. Foto: dpa

Manchmal fragt man sich, was das für Menschen sind, die sich Fans eines Vereins nennen, diesem aber letztlich nur schaden. Jüngstes Beispiel ist ein Plakat von Anhängern des deutschen Zweitligisten MSV Duisburg beim DFB-Pokalspiel am Samstag gegen Schalke 04.

Auf dem Transparent stand geschrieben: „2011? Nicht mal Rudi kann sich erinnern“. Das Fan-Banner bezog sich auf Schalkes Ex-Manager Rudi Assauer, der an Alzheimer erkrankt ist. 2011 hatte Schalke das Pokalfinale mit 5:0 gewonnen. Diesmal gewannen die „Königsblauen“ übrigens erneut 5:0.

Nach dem Spiel war das Entsetzen groß. „Scham- und geschmacklos“ fand Schalke-Vorstand Horst Heldt das Plakat. „Rudi Assauer ist ein Mann, der unheimliche Verdienste um den Verein hat und leider Gottes erkrankt ist.“

Schlagzeile der "Bild"-Zeitung am Sonntag.

Schlagzeile der „Bild“-Zeitung am Sonntag.

Auch MSV-Geschäftsführer Bernd Maas war entsetzt und hatte sich in aller Form direkt nach dem Spiel öffentlich bei Schalke und Assauer entschuldigt. „Es spiegelt nicht die Werte wider, für die der MSV steht. Es tut mir sehr leid“, sagte er.

Für Rudi Assauer, der angeblich sogar persönlich im Stadion war, und seine Tochter Bettina Michel, die ihren 71 Jahre alten Vater daheim betreut, ist die Angelegenheit inzwischen abgehakt. „Wir beide wissen, dass dieses Plakat überhaupt nicht die Meinung der Fans des MSV Duisburg widerspiegelt. Deshalb konnte auch nicht eine Handvoll Idioten uns einen ansonsten so schönen Fußball-Nachmittag kaputt machen. Wir kommen gerne wieder und drücken dem MSV selbstverständlich weiterhin die Daumen“, hieß es auf Facebook. (dpa/cre)

5 Antworten auf “Wenn „Fans“ entgleisen: MSV Duisburg entschuldigt sich für geschmackloses Banner”

  1. Umgangsformen
    „Duisburg hat sich entschuldigt und damit hat sich die Sache“.

    Wie wärs mit:
    Man bittet um Entschuldigung (Verzeihung).
    Erscheint mir doch recht einfach, eine Missetat (beliebig ersetzbar) zu begehen, Entschuldigung zu knurren und damit hat sich die Sache.

    Darüber hinaus: „Duisburg hat sich entschuldigt“. Hier hat sich ein Dritter entschuldigt, korrekter, von der Missetat distanziert, von den Tätern kein Ton.

    • Da sprechen’s eine Unart an, die so alt ist wie die Bundesrepublik selbst. Die westdeutschen Nachfahren des großdeutschen Reiches und die ostdeutschen Betonköpfe der DDR haben nie um Entschuldigung gebeten. Immer nur sich entschuldigt! Als ob es damit getan wäre! Im Namen des Volkes um Entschuldigung gebeten hat mit einem Kniefall vor dem Denkmal des Warschauer Widerstand nur Willy Brandt. Meine bescheidene Meinung!

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