Der Vater von Fußball-Nationalspieler Vincent Kompany wird der erste schwarze Bürgermeister in Belgien. Pierre Kompany machte am Sonntag das Rennen in der Brüsseler Gemeinde Ganshoren.
Wie das VRT-Portal flanderninfo.be meldete, wurde Pierre Kompanys Partei ProGanshoren stärkste Fraktion, und er selbst holte 1.327 Vorzugsstimmen. Eine Koalition wurde bereits am Sonntagabend gebildet.
Die Koalition in Ganshoren im Nordwesten der Hauptstadt wurde aus der Liste ProGanshoren von Pierre Kompany (9 Sitze), einer liberalen Liste (5 Sitze) und der linksliberalen Liste Défi (2 Sitze) gebildet.
Kompany wird drei Jahre lang Bürgermeister. Danach („quasi in der Halbzeitpause“, schrieb flanderninfo.be), lässt er sich von Jean-Paul Van Laethem, ebenfalls ProGanshoren, ablösen.
“Wir sind stolz auf dich, Papa!“
„Ich freue mich, dass ich mit diesen beiden starken Partnern in der Lage bin, wieder Ruhe in das politische Klima, das die Bürger von Ganshoren einmal gekannt haben, zurückzubringen“, so Kompany.
Derweil brachten Pierre Kompanys Söhne auf Instagram ein Ständchen für ihren Vater: „Historisch! Wir sind so stolz auf dich, Papa. Aus der Demokratischen Republik Kongo bist du 1975 als Flüchtling gekommen. Jetzt hast du das Vertrauen deiner Gemeinde gewonnen, indem du der erste gewählte schwarze Bürgermeister in Belgien wirst. Es hat lange gedauert, aber es ist ein Fortschritt. Glückwunsch!“
Auch auf Twitter gratulierten die Gebrüder Kompany ihrem Vater Pierre (siehe Tweet unten).
Nachfolgend ein VIDEO mit den Gebrüdern Kompany zu Ehren ihres Vaters Pierre:
Les frères Kompany peuvent être fiers: leur papa Pierre est devenu le premier bourgmestre noir de Belgique ! 🇧🇪👏 #Elections2018 #KIES18
[🎥 = @VincentKompany] pic.twitter.com/XTtzG6XnAb
— Eleven Belgium (FR) (@ElevenBeFR) October 15, 2018
Darf man das überhaupt heutzutage noch so schreiben? Ein „schwarzer“ Bürgermeister? Ist das nicht fremdenfeindlich?
Was für ein dämlicher Kommentar…
Nö, so dämlich ist der Kommentar gar nicht. Das Problem mit den politisch korrekten Begriffen ist, dass sie über kurz oder lang selbst negativ behaftet sind und die ursprünglich zu vermeidende Diskriminierung annehmen, wodurch dann ein neuer politisch noch korrekter Begriff gefunden werden muss. So wurde aus Krü.. zu erst Invalide, dann Behinderter, dann Mensch mit Behinderung. Mittlerweile sind wir bei barrierefrei bzw. selbstbestimmten Leben. Aus Ausländer wurde Immigrant, dann Person mit Migrationshintergrund … Aus Penn.. der Obdachlose und nun der Wohnungssuchende. Also bei Person mit schwarzer Hautfarbe ist auch ganz bestimmt bald was Neues dran.
Schöne Randnotiz aber eigentlich bedeutungslos. Viel wichtiger zeigt die Kommunalwahl wie tief Belgien zwischen Flamen und Wallonen gespalten ist. In der Wallonie beschleunigt sich der Marsch nach Links in die Lebenswelt der Levante mit einem Schuldenstaat als Garant für ein angenehmes (öko)Leben jenseits der Berufstätigkeit. In Flandern hingegen verstärkt sich die Politik einer wirtschaftlichen Stärke und der Abkopplung vom Müßiggänger im Süden. Nächstes Jahr sind Wahlen zum föderalen Parlament und da treffen diese beiden Strömungen krachend aufeinander. Dagegen ist die Bürgermeisterwahl in Eupen oder des ersten Schwarzen Bürgermeister nur noch ein Randereignis….
???
Schwarzer Bürgermeister!
Das muss der Herr Cremer mal in Schland schreiben?!
Wäre gespannt auf die Reaktionen im Netz.?