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England und Irland trauern um Jack Charlton, einen der Wembley-Helden von 1966

30.07.1966, Großbritannien, London: Jack Charlton (r) aus England hält die Jules-Rimet-Trophäe hoch, nachdem England das Finale der Fußball-WM gegen Deutschland gewonnen hat. Foto: -/PA Wire/dpa

1966 Weltmeister mit England, Helden-Status in Irland, ewig treue Club-Legende von Leeds United – und als Profi, Trainer und Mensch hoch geachtet: Der englische und der irische Fußball trauern um Jack Charlton.

Wie sein langjähriger Club und seine Familie mitteilten, starb Charlton am Freitagabend im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit. In Irland wird „Big Jack“ bis heute vergöttert, weil er das Underdog-Team ausgerechnet als englischer Trainer zu den Endrunden der EM (1988) und WM (1990 und 1994) führte.

Der groß gewachsene Abwehrspieler gehörte 1966 zur englischen Mannschaft, die mit einem 4:2-Erfolg nach Verlängerung gegen die DFB-Auswahl das legendäre Endspiel im Londoner Wembley-Stadion gewann.

15.02.1995, —, -: Irlands damaliger Trainer Jack Charlton ist von Medienvetretern umringt. Foto: -/PA Wire/dpa

„Jacky“ stand gemeinsam mit seinem zweieinhalb Jahre jüngeren Bruder Bobby Charlton auf dem Platz, als auch das berühmt-berüchtigte Wembley-Tor gegen Deutschland fiel. „Wieder ein trauriger Tag für den Fußball“, twitterte Torschütze Geoff Hurst. „Er war ein großartiger und liebenswerter Charakter. Ruhe in Frieden, alter Freund.“

Jack Charlton sei an der Seite seiner Familie zu Hause in Northumberland friedlich eingeschlafen, erklärte sie in ihrer Mitteilung. „Er war nicht nur ein Freund vieler, sondern auch ein sehr verehrter Ehemann, Vater, Großvater und Urgroßvater“, hieß es in dem bewegenden Statement. „Wir können nicht ausdrücken, wie stolz wir auf das außergewöhnliche Leben sind, das er geführt hat, und auf die Freude, die er so vielen Menschen in verschiedenen Ländern und aus allen Lebensbereichen bereitet hat. Er war ein durch und durch ehrlicher, freundlicher, lustiger und aufrichtiger Mann, der immer Zeit für Menschen hatte.“

Die englische Nationalmannschaft zeigte sich bei Twitter «am Boden zerstört» von der Todesnachricht. Der Irische Fußball-Verband schrieb am Samstag, Charlton sei der Trainer gewesen, „der den irischen Fußball für immer verändert“ habe.

18.10.1965, Großbritannien, London: Die Brüder Jack Charlton (Leeds United – l) und Bobby Charlton (Manchester United – r), die beide für die englische Fußball Nationalmannschaft nominiert wurden, stehen vor dem Länderspiel gegen Österreich zusammen. Foto: -/PA Wire/dpa

„Big Jack“, so sein Spitzname wegen seiner Körpergröße, absolvierte 35 Länderspiele und 773 Partien für Leeds United – Vereinsrekord. 1950 kam er als 15-Jähriger zum Club, am 25. April 1953 feierte er beim 1:1 an der Elland Road sein Debüt gegen die Doncaster Rovers.

Erst 1965, im Alter von 30 Jahren, gab Jack Charlton unter Nationaltrainer Sir Alf Ramsey sein Debüt im Trikot der Three Lions. Bei der Heim-WM 1966 absolvierte er inklusive des legendären Finales alle Spiele. 1967 wurde er zum «Fußballer des Jahres» in England gewählt – als direkter Nachfolger seines Bruders Bobby.

Nach dem Ende seiner Karriere als Spieler 1973 arbeitete er auch als Trainer. Mit Irlands Nationalmannschaft gewann er 1988 bei der Europameisterschafts-Endrunde in Deutschland die erste Partie ausgerechnet gegen England mit 1:0. Das Halbfinale verpassten die Kicker von der Grünen Insel dann nach einem 1:1 gegen die Sowjetunion und einer unglücklichen 0:1-Niederlage gegen den späteren Europameister Niederlande.

Auch bei der WM 1990 in Italien trotzten Charltons Iren den Engländern im ersten Gruppenspiel ein 1:1 ab. (dpa)

Nachfolgend einige Tweets zum Tode von Jack Charlton:

https://twitter.com/smithleedsutd/status/1281871467014127617?s=21

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