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Trauer um Alain Vluggen: Sein Traum waren die Paralympics in Rio 2016

Der Behindertensportler Alain Vluggen beim Diskuswerfen.

Am Montag ist im Alter von 43 Jahren der Behindertensportler Alain Vluggen gestorben. Der Kelmiser erlag einem Krebsleiden. Sein Traum war eine Teilnahme an den Paralympics in Rio de Janeiro im Jahre 2016. Dazu wird es leider nicht kommen.

Alain Vluggen hinterlässt eine Frau und einen Sohn. Beruflich war er im Ministerium der DG tätig.

Seit 1996 war Vluggen unterschenkelamputiert. Bis dahin war er Volleyballer bei Sporta Eupen-Kettenis. Darüber hinaus betrieb er Kampfsport. Ein folgenschwerer Verkehrsunfall in Luxemburg veränderte Vluggens Leben im Alter von 24 Jahren schlagartig.

Den Weg in den Behindertensport fand der Kelmiser 1999, also drei Jahre später, über ein sportliches Kolloquium in Charleroi, zu dem man ihn eingeladen hatte.

Vluggen Piste

Alain Vluggen beim Training.

„Da konnte man als Behinderter mehrere Sportarten testen“, erinnerte sich Vluggen im Oktober 2012 in einem Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“.

An einem Kugelstoßen-Stand ließ er sich davon überzeugen, dass diese und andere Wurfdisziplinen für ihn vielleicht genau die richtige sportliche Betätigung sein würden.

„Ich hatte noch nie eine Kugel gestoßen. Als ich dann an dem Stand einen Versuch machte, wollte der Betreiber der Anlage erst gar nicht glauben, dass dies für mich wirklich das erste Mal war, denn bei dieser Premiere im Kugelstoßen war ich in der Kategorie, die für mich infrage kam, nur 10 cm vom belgischen Rekord entfernt“, so Alain Vluggen. Rollstuhl-Basketball war damals auch eine Option für ihn. Vluggen entschied sich aber für die Leichtathletik.

Bis 2007, als er sich dazu entschloss, eine Auszeit zu nehmen, erzielte Alain Vluggen viele Erfolge. Der Kelmiser wurde 35 Mal belgischer Landesmeister in den Wurfdisziplinen.

Vluggen Podium

Alain Vluggen bei einer der vielen Siegerehrungen.

Vluggens Comeback nach seiner fünfjährigen Pause erfolgte am 22. September 2012 in La Louvière. Seitdem war er „on the road to Rio 2016″… Ein schweres Krebsleiden machte diesen Traum von einer Teilnahme an der Olympiade für Behindertensportler zunichte.

Vluggen war in der Kategorie der “Masters”, sprich: der Veteranen, in allen Wurfdisziplinen aktiv: Diskus-, Speer- und Hammerwerfen sowie Kugelstoßen.

Mit der Zeit gründete der Kelmiser eine Stiftung. „Un sourire pour tous – ein Lächeln für alle“ nennt sich die VoG, die Menschen in Not helfen soll. Patin der Organisation, die über diverse Wohltätigkeitsaktionen Spenden eintreibt, ist Sandra Kim, die 1986 als bisher einzige Belgierin den Eurovision Song Contest gewann. (cre)

6 Antworten auf “Trauer um Alain Vluggen: Sein Traum waren die Paralympics in Rio 2016”

  1. Ich habe seinen Mut, den er nach seinem schweren Verkehrsunfall damals bewiesen hat, immer bewundert, genauso wie sein Engagement und seine Freundlichkeit. Dass dieser Mann fast 20 Jahre nach dem schweren Schicksalsschlag durch eine schwere Krankheit aus dem Leben gerissen wurde, ist einfach nur ungerecht. RIP

  2. Ex-Eupener

    Ein wunderbarer Mensch . Ich kenne ihn seit er 8 Jahre alt war . Meine Schwester Martina hat seinen Bruder John geheiratet . Er war für mich wie jedes andere Familienmitglied und guter Freund . Ruhe in Frieden Alain.

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