Gesellschaft

Tagesschau-Begrüßung ohne „Damen und Herren“

29.11.2024, ---: Das Logo der ARD-Nachrichtensendung "Tagesschau" ist vor dem Studio zu sehen. Foto: -/ARD/dpa

Millionen Menschen hörten die Worte jahrzehntelang abends um 20.00 Uhr. Nun fallen sie weg. Der NDR richtet sich bei der Entscheidung auch nach den Zuschauern.

Die „Tagesschau“ hat ein langjähriges Ritual geändert. Die Formulierung „meine Damen und Herren“ in der Begrüßung zu Beginn der täglichen Nachrichtensendung um 20.00 Uhr wurde abgeschafft. Der Satz „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau“ fiel zuletzt am 20. November, sagte ein Sprecher des NDR der Deutschen Presse-Agentur.

Seit dem 21. November wird demnach die neue Begrüßung gesprochen. Sie lautet „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau.“ Zuvor hatte die „Bild“ berichtet.

Die Tagesschau orientiere sich bei den Sprechertexten zunehmend am gesprochenen Wort statt an formeller Schriftsprache, heißt es in einem offiziellen Statement des Senders. Das gelte auch für die Begrüßung. Die Veränderung basiere unter anderem auf einer qualitativen Zuschauerbefragung und „entspricht dem Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache“.

Wie lange das „meine Damen und Herren“ Bestandteil der Begrüßung war, konnte der NDR-Sprecher nicht sagen. In einer Tagesschau-Aufzeichnung von 1960 etwa sagte der damalige Sprecher Karl-Heinz Köpcke, auch als „Mr. Tagesschau“ bekannt, einfach nur „Guten Abend“. (dpa)

18 Antworten auf “Tagesschau-Begrüßung ohne „Damen und Herren“”

  1. schlechtmensch

    Bei der Anrede gibt es viele Alternativen, von denen ich bereits seit längermem einige nutze. Zum Beispiel : Tach zusammen, Sehr geehrte Anbietende, Hallo Team, Verehrte Empfangende oder manchmal auch einfach nur Hai! Das ist neutral und lustig. Manchmal fallen mir auch spontan neue Kreationen ein. Bei bekannten Namen verzichte ich auf Frau oder Mann und schreibe dann zb. Guten Tag Peter Müller. Ich bin aber sicher dass dieser ganze Genderquatsch nur eine Modeerscheinung ist und bald wieder verschwindet. Schönen Tag noch liebe Kommentarlesende!

  2. Freddy Derwahl

    Unvergessen bleiben die
    klassichen und kurzen TV-Feundlichkeiten von Werner Höfer und Ulli Wickert gehören heute zur deutschen Fernehgeschichte. Höflichkeiten zu streichen ist eine weitere Konzession an die kälter werdende prophetenzeit der alles besser wissenden Demoskopen.

    In der BRF-Nachrihtenredaktion hatten wir allerdings schon in den 90ger Jahren heftigen Streit über die Begrûssung der Hörer. Es ist dann allerdings bei den „Damen und Herren geblieben“ Keinem hat es weh getan.
    Die frankophone RTB wurde kaum eingeschaltet. Bekannt war aber auch in Ostbelgie der
    nicht zu übertreffende Sportreporter Luc Varenne. Er war auch auf der Dachterrasse des Eupener „Penalty“ aktiv. Ein Grandseigneur des Rundfunks. Er brauchte nicht zu grüssen; sobald er den Mund aufmachte wurde er begrüsst.

    • Eifelpendler

      Zum Thema BRF gehört ja auch das penetrante und anbiedernde Duzen der doch wohl zumeist älteren Hörer/innen des BRF2. Einige Moderatoren sind ja im direkten Gespräch wieder zum „Sie“ zurückgekehrt aber eine wohl noch Jüngere macht fleißig weiter.

  3. Hubert Schmitz

    Was maßen diese Tagesschau-fuzzies sich an, einen „Guten Abend“ zu wünschen?
    Woher wollen die wissen, ob ich einen guten oder einen miesen Abend habe?
    Das muss also weg!
    Außerdem lege ich keinen Wert darauf, von gewissen Leuten begrüßt zu werden. Also: Weg damit!
    Bitte in Zukunft:
    „Jetzt Tagesschau. Mit Wetter!“

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