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Sturmtief fegt über Belgien: In der Provinz Namur sogar 128 km/h

VRT-Wetterexperte Frank Deboosere mit den Aussichten für diesen Mittwoch. Foto: Screenshot De Redactie

AKTUALISIERUNG – In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch und auch noch am Morgen des Mittwoch fegte ein Sturmtief über Belgien. Gebietsweise hatten orkanartige Böen eine Geschwindigkeit von 100 bis 110 km/h, in der Provinz Namur sogar noch mehr.

In Florennes wurden laut Info.Meteo.be sogar Winde von 128 km/h gemessen. In Aachen wurden laut Aachener Zeitung Windgeschwindigkeiten von bis zu 122 km/h festgestellt.

Nach Angaben eines Meteorologen des Kgl. Meteorologischen Instituts (KMI) in Uccle hat es ein solches Sturmtief, welches das ganze Land erfasst, seit 25 Jahren nicht mehr gegeben. Von einer Katastrophe wie der von 1990 war man jedoch noch weit entfernt. Damals betrugen die Windgeschwindigkeiten nicht 128 km/h, sondern 168 km/h.

Dabei war der südliche Teil des Landes (Sturmwarnung „Gelb“) im Prinzip weniger gefährdet als Flandern und vor allem als die Landstriche entlang der Nordsee-Küste (Sturmwarnung „Orange“).

Polizisten beseitigen am 03.01.2018 in Köln einen umgestürzten Baum von einer Straße. Foto: Oliver Berg/dpa

Das Kgl. Meteorologische Institut (KMI) in Uccle hatte für die Nordsee und Flandern die Warnung „Orange“ ausgegeben, im ganzen Land könnte es ziemlich ungemütlich werden. Das wurde es auch.

Schon am Dienstag war die Bevölkerung vor „Böen von außergewöhnlich hoher Geschwindigkeit“ gewarnt worden, bei denen es sogar schwierig sei, „sich gegen die Windrichtung auf der Straße zu bewegen“, so der VRT-Meteorologe Frank Deboosere. Es müsse mit umfallenden Bäumen sowie mit herunterfallenden Dachziegeln gerechnet werden. Häuser könnten schweren Schaden nehmen. „Passen Sie bitte auf!“

Probleme im Auto- und Bahnverkehr

In allen Landesteilen Belgiens und in Nordrhein-Wesfalen fielen Bäume auf Straßen, Gleise oder Stromverbindungen. In Brüssel waren Parks und Wälder nicht zugänglich. In der Eifel waren einige Straßen nicht oder nur schwer befahrbar.

Durch den Starkregen am Mittwochmorgen gestaltete sich auch der Berufsverkehr auf den Straßen und Autobahnen sehr schwierig. Auf der Autobahn A44 zwischen Jülich und Aldenhoven kam es zu Behinderungen. Auf der A44 stürzte ein Hochsitz auf die Fahrbahn.

In Aachen wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 122 km/h gemessen. Auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof in Köln werden am 03.01.2018 Zugausfälle und Verspätungen angezeigt. Foto: Oliver Berg/dpa

Zwischen Köln und Aachen fielen Zugverbindungen aus oder Züge hatten Verspätung. Ein umgestürzter Baum blockierte die wichtige Regionalbahnlinie zwischen Aachen und Düsseldorf.

Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Ab 20 Uhr am Dienstag wurde in Belgien wieder die Notrufnummer 1722 aktiviert. Bei einem Notfall sollen Bürger die 1722 wählen, wenn Notrufe für nicht lebensbedrohliche Probleme angegeben werden müssen, z.B. bei Unwetterschäden oder Überschwemmungen.

Mit der Aktivierung der Nummer 1722 soll die Notrufnummer 112 entlastet werden, damit die wirklich lebensbedrohlichen Fälle auch zügig behandelt werden können. Bis Mittwochmittag waren bei der Notrufnummer rund 3.000 Anrufe eingegangen. Sobald die Sturmgefahr vorbei ist, wird die 1722 automatisch desaktiviert.

Erst kürzlich war in Nieuwpoort an der belgischen Küste ein Baukran auf ein Gebäude gestürzt. Eine Frau kam dabei ums Leben. In Ostende musste am 27. Dezember 2017 ein Fußballspiel der Pro League wegen heftigem Sturmregen abgesagt werden. (flanderninfo.be/cre)

6 Antworten auf “Sturmtief fegt über Belgien: In der Provinz Namur sogar 128 km/h”

  1. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZ – Nach Angaben eines Meteorologen des Kgl. Meteorologischen Instituts (KMI) in Uccle hat es ein solches Sturmtief, welches das ganze Land erfasst, seit 25 Jahren nicht mehr gegeben. Von einer Katastrophe wie der von 1990 war man jedoch noch weit entfernt. Damals betrugen die Windgeschwindigkeiten nicht maximal 128 km/h, sondern 168 km/h.

    • Pensionierter Bauer

      War schon ein Wahnsinn damals im Winter 89/90 mit sechs Orkanen innerhalb weniger Wochen. Da war es wirklich nicht möglich am Rosenmontag die Karnevalszüge ausgehen zu lassen.

  2. Ekel Alfred

    Im Wald sind zahlreiche Bäume umgefallen….das sind doch willkommene unerwartete Sondereinnahmen für den Staat….es können also weiterhin Milliardenschulden unbesorgt gemacht werden….

  3. Wahre Tatsache die keiner leugnen kann

    Investieren in Waldankäufe ist keine ideale Kapitalanlage , da immer in näheren Abstände diese Sturmorkanen die Wälder ruinieren . Daher besser investieren in Wertpapieren aus dem Eurostox 50 mit hohen Dividenden von 6 % Netto .

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