Die Regierung der DG ergreift eine Reihe von Maßnahmen zur Stärkung des Lehrerberufs. Dabei geht es vor allem darum, die Begleitung der neuen Lehrer zu optimieren und ihnen so den Einstieg ins Berufsleben zu vereinfachen.
Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) nannte in einer Pressemitteilung einige Schwerpunkte.
Mentoring für Neu- und Quereinsteiger
„Mentoring ist ein bewährtes Personalentwicklungsinstrument, um neu einsteigende Personalmitglieder in den laufenden Schulentwicklungsprozess einzubinden und sie bestmöglich zu integrieren“, so die Bildungsministerin.
Klinkenberg: „Indem wir den neuen Lehrpersonen beim Berufseinstieg eine erfahrene Lehrperson – einen Mentor – an die Seite stellen, kann die Berufseinstiegsphase verbessert werden. Der Mentor fungiert als Berater und Begleiter, der auch sein fachliches Wissen mit dem Neueinsteiger teilt. Die Mentoren unterstützen während eines Schuljahres die Berufseinsteiger bei der Bearbeitung von Bereichen, in denen sie sich nicht sicher fühlen. Ziel ist es, schulische Anforderungen besser bewältigen zu können.“
Im kommenden Schuljahr 2022-2023 beginnt die zweijährige Pilotphase des Mentoringprogramms. Dieses wird in Grund- und Sekundarschulen zum Einsatz kommen. Die Rolle des Mentors übernehmen Lehrpersonen, die über mindestens fünf Jahre Berufserfahrung verfügen, eine pädagogische Lehrbefähigung vorweisen können und an einer viertägigen Mentoren-Ausbildung durch die Technische Universität Dortmund teilgenommen haben. Die Ausbildung „Begleiten und Beraten“ wird als hybride Fortbildung stattfinden und erfolgt noch in diesem Schuljahr. Insgesamt können 20 Personen teilnehmen.
Um die benötigten zeitlichen Freiräume für die Mentoren zu schaffen, genehmigt die Regierung den Schulen zusätzliches Stundenkapital von jeweils zwei Wochenstunden pro Neueinsteiger. Die Mentoren werden für einige Stunden vom Unterricht freigestellt, um die Neu- und Quereinsteiger begleiten zu können. Lehrpersonen, die daran interessiert sind, im kommenden Schuljahr als Mentoren zu fungieren und die Bedingungen erfüllen, können sich bis zum 23. März 2022 bei ihrer Schulleitung melden.
Reform des Beurteilungs- und Bewertungssystems
Im Unterrichtswesen der DG muss sich jedes Personalmitglied in regelmäßigen Abständen oder bei Bedarf, einer Bewertung durch die Schulleitung unterziehen. Die Arbeit der Neu- und Quereinsteiger während der Berufseinstiegsphase 1 wird im aktuellen System jährlich normativ beurteilt.
Durch die Reformierung des Beurteilungs- und Bewertungssystem für die Begleitung von Neu- und Quereinsteigern sollen Entwicklungsbedarfe, Zielvorgaben und Weiterbildungsschwerpunkte stärker in den Fokus gerückt werden.
„Die Entwicklung des Personalmitgliedes, nicht die Benotung soll im Fokus stehen. Wichtig ist aber auch, dass die Rahmenbedingungen für die Schulleiter vereinfacht werden und durch die Reformierung nicht noch mehr Arbeit für sie entsteht. Daher beziehen wir sie aktiv in die Planungen mit ein“, so Ministerin Klinkenberg.
Die Arbeit am Reformvorhaben läuft derzeit. Im Januar und Februar haben Austausche mit allen Grund- und Sekundarschulleitern stattgefunden, um sich zu beratschlagen, den Bedarf zu analysieren und erste Konzeptansätze zu erarbeiten.
Das Reformvorhaben ist Teil des Konzepts „Gutes Personal für gute Schulen“ und trägt zur Modernisierung des Dienstrechts bei.
Berufseinstieg: Unbefristete Verträge ab Dienstbeginn
Die Begleitung von Berufseinsteigern und die Reformierung des Bewertungssystems gehen einher mit der Einführung der Berufseinstiegsphase und der Einführung der unbefristeten Verträge ab Dienstbeginn, die bereits im September 2021 stattgefunden haben. Durch die Bezeichnung bzw. Einstellung auf unbestimmte Dauer ab Dienstbeginn wird die Stellen- und Planungssicherheit für Berufseinsteiger im Unterrichtswesen erhöht.
Wie die Bildungsministerin berichtet, ist die erste Evaluation der Einführung der Bezeichnungen oder Einstellungen auf unbestimmte Dauer ab Dienstbeginn seit dem Schuljahr 2021-2022 inzwischen abgeschlossen.
Der Evaluation zufolge haben in diesem Schuljahr 265 Personalmitglieder aller Personalkategorien eine Bezeichnung oder Einstellung auf unbestimmte Dauer ab Dienstbeginn erhalten. Diese Personalmitglieder werden bei der Stellenvergabe im Schuljahr 2022-2023 vorrangig berücksichtigt und müssen sich für dasselbe Amt beim selben Träger nicht neu bewerben.
Im Zuge der Dienstrechtsreform „Gutes Personal für gute Schulen“ und zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs wurden in den letzten Jahren bereits zahlreiche Maßnahmen wie z. B. die Erhöhung der Einstiegsgehälter um 10 Prozent, die Erhöhung der Schulleitergehälter und die Schaffung und Modernisierungen von Funktionen wie Middle Manager, Werkstattsleiter, Direktionssekretäre oder Kindergartenassistenten ergriffen.
Die Stärkung des Lehrerberufs sei ein komplexer Prozess, der in den nächsten Monaten und Jahren kontinuierlich fortgesetzt werde, um das ostbelgische Bildungswesen zukunftsfähig zu gestalten, so die Ministerin in ihrer Mitteilung. (cre)
„Qualität hat seinen Preis.“
Das gilt natürlich auch für Bildung.
Herr Giebels, richtig! Genau diesen Preis sollte man auch mal bei unserer Politik anwenden!? Was meinen Sie, was da so alles durch’s Sieb fiele?? Mit Schwung sogar! Aber sowas lassen die nicht an sich ran. Wir sind die besten, sowieso. Einzig bei den Entlohnungen, bei den Taten sieht’s nicht so rosig aus. So wie z Bspl hier bei den Lehrpersonen, gerade dort ist ja ein grosses Loch bei den Nachrückern*innen?! Die Politik muss noch immer drauf legen, es kommt soweit das der Bedarf an Lehrpersonal noch rarer wird. Macht ruhig weiter so.
Wie wäre es mal zu hinterfragen, warum so wenige Lehrer nachkommen oder einige den Beruf nicht mehr ausüben wollen? Wenn es früher zum Lehrergespräch ging, hatte die Meinung des Lehrers bei den Eltern gewicht. Jetzt wird eher dem Kind geglaubt anstelle des Lehrers. Jeden Tag sich mit unmotivierte Kinder rumschlagen und dann die Lehrer mit einem Hungerlohn hinhalten wollen. Soll Frau Klinkenberg ja egal sein, sie wird glücklich und zufrieden mit ihrem Gehalt sein und hat sicherlich diesbzgl. keine Motivationsprobleme.
„Wenn es früher zum Lehrergespräch ging, hatte die Meinung des Lehrers bei den Eltern gewicht. “
Übersetzt: „Wenn es früher zum Lehrergespräch ging, hatten die Eltern die Meinung des Lehrers zu schlucken und nicht zu widersprechen, denn sein Wort war Gesetz“.
„Jetzt wird eher dem Kind geglaubt anstelle des Lehrers. “
Übersetzt: Mittlerweile reden die Kinder häufiger über das Fehlverhalten von Lehrern, was manchen Pädagogen der „alten Schule“ daher nicht besonders gut schmecken dürfte. So einen Lehrer hatte ich auch: Vor den Eltern der professionelle, barmherzige Lehrer dem das Wohl der Schüler wichtig war. In der Klasse dann den Schülern erklärt, sie seien „Penner“ und würden es sowieso zu „nichts bringen“ – und das war der Regelfall, keine Ausnahmesituation.
„Jeden Tag sich mit unmotivierte Kinder rumschlagen und dann die Lehrer mit einem Hungerlohn hinhalten wollen. “
Übersetzt: Unmotivierte Lehrer übertragen ihre Motivation genauso auf die Schüler. Das mit dem Hungerlohn mag zwar nicht stimmen, aber positive Anreize können diese Gehälter leider nicht bieten, erst Recht keine Planbarkeit für das eigene Leben.
Das ostbelgische Schulsystem mag nicht in allen Hinsichten verkehrt sein und die Probleme in Ostbelgien gibt es genauso in der Wallonie, aber auch in Flandern. An den Beiträgen hier zu diversen Themen wird dann nochmal deutlich, wie stark Bildung in den letzten Jahrzehnten leider vernachlässigt worden ist.
Hungerlohn ????
24 Unterrichtsstunden an 45-50 min pro Woche und 180 Arbeitstage pro Jahr !!!
Immer Ferien mit den Kindern ,wer bitte hat so einen Luxus ?
Das ständige Gejammer von und über Lehrer geht einem sowas von auf dem Wecker , was ist denn mit den Berufen die richtige Leistungen erbringen müssen ? Ärzte in 24 Stundenschichten ,Pflegepersonal , Dienstleistungsberufe stehen ganz unten was Bezahlung angeht … und ja das sind auch Ausbildungsberufe !!!
Ich hab dieses Mentoring schon hinter mir, denn diese „neue“ Maßnahme gibt es in dieser Form schon seit mehr als 7 Jahren.
Ich habe diese Begleitung durch die Mentoren folgendermaßen empfunden (sie waren alle sehr nett !):
– zur Ausarbeitung meiner Unterrichtsunterlegen brauchte ich sie nicht, denn da wendet man sich an die Kollegen des gleichen Fachs
– die Versammlungen mit den Mentoren fanden in der Gruppe statt. Es war also nicht so, dass man auf die Einzelperson einging. Da saßen Lehrer für alle möglichen Fächer und die haben alle andere Lehrpläne und andere Probleme um dieses Wissen zu vermitteln.
– da wo ich Hilfe gebraucht hätte, zum Beispiel bei der Frage wie man mit der Differenzierung der Benotung von lernschwachen Schülern vorgehen soll, konnte mir niemand helfen, weil sie es selber nicht wussten. Wie kann man einem guten Schüler vermitteln, dass er am Ende des Jahres das gleiche Diplom bekommt wie der lernschwache Schüler? Warum soll der sich mehr anstrengen wenn er nicht mehr dafür bekommt? Ich habe so unterrichtet wie ich unterrichtet wurde, teilweise von den Leuten die dort nun meine Mentoren waren. Man darf aber nicht mehr so unterrichten wie damals, als man selber noch zu dieser Schule ging. Die jungen „Pädagogen“ unterrichten ganz anders und jeder muss sich diesem neuen Verständnis der Pädagogik unterordnen (denn das steht hinter der Aufforderung, dass man sich in den laufenden Schulentwicklungsprozess einbindet). Heute darf man keinen „Frontalunterricht“ mehr machen. Die Schüler müssen sich die Themen selber erarbeiten. Dumm nur, wenn das was sie sich selber erarbeiten voller Fehler ist und der Lehrer und die Schüler dann noch Zeit verlieren um diese Fehler zu korrigieren. Das ist Zeit, die an anderen Stellen dann fehlt. Als Lehrer ist es eine Herausforderung, wenn jede Klasse sich das Thema selber erarbeitet und man dann für jede Klasse andere Tests und Prüfungen machen muss. Und warum soll man sich da als Schüler soviel Mühe geben, wenn die Parallelklasse es sich viel einfacher macht (die Schüler sind nicht dumm und gleiche das untereinander ab – wehe der Test in der Nachbarklasse war leichter)
– Die Krönung war aber dieser ständige Unterton der Direktion, dass man ja „kein qualifizierter Pädagoge sein“ … und das war für mich gar nicht so motivierend gewesen, wie die Frau Ministerin das hier darstellt.
Ich war froh als ich den Laden verlassen konnte und werde nie wieder in einer ostbelgischen Schule einen Lehrer ersetzen! So gut war der Lohn nicht und ich mach mir nicht die Nerven mit solchen Vorgaben kaputt.
Die armen Schüler haben aber keine Wahl, die müssen da durch, egal wie. Die müssen mit dem dort Erlernten in eine Berufskarriere starten oder zu einer höheren Schule, wo man sie nicht mehr nach den Schulentwicklungszielen bewertet, sondern nur nach Fachwissen, dass sie haben oder nicht haben.
Da findest du ehrliche Worte. Danke dafür.
Lehrpersonen in die Klassen!
Politiker, lasst die Lp einfach unterrichten und findet nicht immer neuen Schwachsinn. Ihr helft nicht, ihr erschwert!
Eltern ins Zuhause und aus der Schule raus! Aber das den Eltern zu sagen, dazu hat kein Politiker die 🥚🥚!
Wer glaubt, kindliche Neugierde in grauen Klassenzimmern und vor Laptops befriedigen zu können, der ist entweder komplett blöde oder bösartig.
Fluppz for President!
@ nicht zufrieden damit, bei so einer hübschen Lehrerin fällt das LERNEN doch leicht!
Mal ne Frage, in wessen Namen spricht die Ministerin denn hier wieder. Als Bildungsministerin für alle Schulen in der DG oder als Verantwortliche Schulträgerin des GUW ? Blick hier nicht mehr durch. Wie bei den Menstruationsspendern. Die waren dann am Ende auch nur für die GUW Schulen gemeint. Nicht nachvollziehbar, dass beide Ämter in Personalunion ausgeübt werden können. Da ist der Kuddelmuddel ja schon vorprogrammiert.