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Keine Mercedes-Berufung: Titel für Verstappen sicher

12.12.2021, Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi: Red-Bull-Pilot Max Verstappen aus den Niederlanden (l) feiert mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner (r) und seinem Team in der Boxengasse. Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa

AKTUALISIERT – Mercedes gibt auf. Der Formel 1 bleibt ein heikles Nachspiel vor dem Berufungsgericht erspart, Max Verstappen ist und bleibt der neue Weltmeister einer denkwürdigen Saison.

Nach der Krönung des Zoff-Duells mit dem Finale in Abu Dhabi am vergangenen Sonntag und dem Triumph von Red-Bull-Pilot Verstappen durch ein Überholmanöver in der letzten Runde verzichtet Mercedes auf die mögliche Berufung. „Wir ziehen hiermit unsere Berufung zurück“, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Werksteams.

Unmittelbar nach dem Triumph Verstappens vor dem geschlagenen und entthronten Hamilton auf dem Yas Marina Circuit hatte Mercedes gleich zwei Proteste eingereicht. Einer wegen der Fahrweise Verstappens während der Safety-Car-Phase, ein zweiter – und das war der weitaus bedeutendere – gegen die Rennleitung um Michael Masi wegen des Prozederes gegen Ende der Safety-Car-Phase in den letzten Runden. Beide Proteste wurden von den Rennkommissaren abgeschmettert.

12.12.2021, Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi: Lewis Hamilton (l) aus Großbritannien gratuliert Max Verstappen aus den Niederlanden zum Weltmeistertitel. Foto: Hasan Bratic/dpa

Daraufhin hatten die Verantwortlichen der Silberpfeile den Formalien entsprechend binnen 60 Minuten eine Absichtserklärung für eine Berufung hinterlegt. Das wiederum gab ihnen weitere 96 Stunden, um mit Anwälten die Chancen auf einen Erfolg zu prüfen. Nach eingehenden Beratungen entschieden sie sich gegen den Gang vor den International Court of Appeal des Automobilweltverbandes Fia.

„Wir sind im Sinne der sportlichen Fairness in Berufung gegangen, und wir haben seitdem einen konstruktiven Dialog mit der Fia und der Formel 1 geführt, um in Zukunft für Klarheit zu sorgen“, hieß es nun in der Mercedes-Erklärung. In diesem Zusammenhang begrüßte der Konstrukteurs-Weltmeister die Entscheidung der Fia, eine Kommission ins Leben zu rufen, um die Geschehnisse in Abu Dhabi gründlich zu analysieren. Das hatte der Weltverband am Mittwoch bekanntgegeben.

„Zudem begrüßen wir, dass die Fia die Teams und Fahrer eingeladen hat, daran teilzunehmen“, hieß es. So soll die Entscheidungsfindung in der Formel 1 künftig verbessert werden. Mercedes will nun „aktiv mit der Kommission zusammenarbeiten, um eine bessere Formel 1 zu schaffen – für alle Teams und alle Fans“.

12.12.2021, Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi: Max Verstappen (vorne,M) aus den Niederlanden vom Team Red Bull Racing, feiert mit seinem Team in der Boxengasse, nachdem er nach seinem Sieg beim Großen Preis von Abu Dhabi Weltmeister geworden ist. Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa

Verstappen hatte Hamilton nach Beendigung der Safety-Car-Phase in der letzten Runde überholt und sich mit seinem zehnten Saisonsieg erstmals den Titel gesichert. Die Mercedes-Bosse hatten angeprangert, dass das Safety Car ihrer Meinung nach den Regel entsprechend erst eine Runde später in die Box hätte fahren dürfen. Das Rennen wäre dann dahinter beendet worden und Hamilton Titelträger auch in diesem Jahr und mit acht Triumphen alleiniger Rekordweltmeister vor Michael Schumacher gewesen.

Zudem ging es um das sogenannte Zurückrunden nur einer bestimmten Zahl von Autos, nicht aber aller Wagen. Die Rennkommissare verwiesen bei ihrer Urteilsbegründung am Sonntag unter anderem darauf, dass der Rennleiter über den Einsatz des Safety Cars entscheiden könne.

Verstappen hatte durch die Phase, deren generelle Notwendigkeit nach einem Einschlag von Nicholas Latifi mit seinem Williams in die Streckenbegrenzung absolut unstrittig war, überhaupt noch mal die Chance bekommen, an Hamilton heranzukommen.

Der 36 Jahre alte Brite hatte das Rennen nach einem Überholmanöver vorbei an Pole-Mann Verstappen direkt nach dem Start kontrolliert und alle Versuche des Red-Bull-Teams erfolgreich gekontert.

12.12.2021, Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi: Max Verstappen aus den Niederlanden vom Team Red Bull fährt als Erster über die Ziellinie. Verstappen hat zum ersten Mal den Fahrertitel in der Formel 1 geholt und Rekordweltmeister Hamilton entthront. Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa

Durch die Vorkommnisse während der Safety-Car-Phase war Verstappen von rund elf auf eine Sekunde an Hamilton rangekommen. Er hatte zudem schnellere Reifen aufziehen lassen, da er nichts mehr zu verlieren hatte. Der Plan war aufgegangen, und Verstappen hatte das Rennen und den Titel gewonnen. An diesem Donnerstag kann der 24 Jahre alte Niederländer nun ohne mögliche weitere Zweifel nach dem vierstündigen Bangen am Rennabend die WM-Trophäe bei der offiziellen Zeremonie in Paris entgegen nehmen.

„Wir möchten unseren aufrichtigen Respekt für Eure Erfolge in diesem Jahr zum Ausdruck bringen. Ihr habt diese Saison zu einem absolut epischen Formel-1-Titelkampf gemacht. Max, wir gratulieren Dir und Deinem gesamten Team herzlich“, schrieb Mercedes nun an Red Bull und Verstappen, sparte aber auch nicht mit Lob für Hamilton: „Lewis, du bist der größte Rennfahrer in der Geschichte der Formel 1, und du hast dir in jeder einzelnen Runde dieser unglaublichen Saison die Seele aus dem Leib gefahren. Du bist ein tadelloser Sportsmann und ein Vorbild für Millionen von Menschen überall auf der Welt.“ (dpa)

40 Antworten auf “Keine Mercedes-Berufung: Titel für Verstappen sicher”

  1. Fred vom Jupiter

    Farce hin oder her. Verstappen ist eindeutig der bessere Fahrer im unterlegenen Boliden.
    Hamiltons Jammerei ist nur noch peinlich. Erinnere nur an seine zahlreichen Manöver gegen Rosberg.
    Sollte Mercedes ihm mal einen echten Konkurrenten ins Mercedesteam setzen, war’s das mit seinen Titeln

  2. Endlich eine spannende Saison!
    Top: die Qualität beider Fahrer und heute auch die super Runde von Perez
    Flop: ob beim letzten (Unterbrechungs-)Rennen oder heute: auf diesen arabischen neuen Milliardenrennstrecken ist keiner in der Lage, zügig ein gecrashtes Auto von der Piste zu holen
    Die Show stimmte in diesem Jahr in der F1…

    • Was genau war skandalös. Das Perez Hamilton ein Rennen lieferte und Hamilton heulte, dass er nicht kampflos vorbei dürfte.
      Oder das Hamilton statt abzubremsen lieber abkürzte und damit, im Gegensatz zu Verstappen letztes Mal, mit 2-3 Sekunden Vorsprung durch kam?
      Oder war skandalös, dass Mercedes zweimal einen Reifenwechsel verpennt hat? Oder war skandalös, dass die 8brrru den Autos regelkonform das Saftycar dich noch überholen durften, nachdem RedBull erst auf die Regeln hinweisen müsste, sonst hätte man Lewis den Puffer natürlich geschenkt, und dass Max den unreife gewechselten Lewis noch regelkonform überholte ?
      Was genau war skandalös?

    • Ein Skandal ist, dass Mercedes ein Haar in der Suppe sucht, um doch noch Weltmeister zu werden. Verstappen hat Hamilton in der letzten Runde fair und korrekt überholt, auch wenn sich Hamilton sein ganzes Leben lang an diesen Moment nicht gerne erinnern wird.

      • Hamilton ist 7facher Weltmeister. Sicher ist er ein guter Fahrer. Ohne die jahrelange Überlegenheit von Mercedes und mit einem Teamkollegen von Format, hätte er einige Titel weniger.
        Deshalb bin ich froh, dass er jetzt nicht der Einzige mit 8 Titeln ist und hoffe im nächsten Jahr auf Russel

  3. Deutsche können halt nicht verlieren,war schon immer so.
    Auch mit britischer Beteiligung ändert das nichts.
    Niederländer hin oder her,einer der endlich wieder Racing zeigt.
    Life is Racing, anything before or after is just waiting.
    Thanks for the max,Max.

  4. Verstappen hat das Rennen gewonnen weil Toto Wolf hat es verloren. Wer taktikmässig so pennt, der muss sich nicht wundern wenn das in die Hose geht. Red Bull hat die besseren Strategen und die haben letztendlich dazu beigetragen dass das Rennen in der letzten Runde so kippte. Vom Rennspeed her war MV dem LH gestern unterlegen. Teamarbeit Red Bull 👍 Teamarbeit Mercedes👎

    • Track Position

      Ham unter dem VSC nicht rein zu holen war die richtige Entscheidung, trotz der alten Walzen hat er in den ganzen Runden nur gut 4 Sekunden auf Verstappen verloren und wäre entspannnt zum Sieg gecruist.
      Wenn Sie ihn beim SC reingeholt hätten, wäre Verstappen draußen geblieben und Hamilton wäre hinter ihm gewesen. Wenn das Rennen dann (was regulär gewesen wäre) unter dem SC beendet geworden wäre, hätte Mercedes sehr dumm ausgesehen. Wenn man auch in der umgekehrten Konstellation das Netflix Finale inszeniert hätte, wäre es vermutlich zu einer Kollision gekommen, da Verstappen mit aller Wucht auf alten Reifen reingehalten hätte und Hamilton wäre ebenfalls nicht WM geworden. Von der Taktik her konnte Mercedes nichts anders machen. Dass Michael Masi die Regeln umgeht war nicht abzusehen und wird ihm seinen Job kosten…

  5. Einspruch?! Beschämend für so ein Team wie AMG Mercedes! 8 Jahre lang unantastbar,Lewis konnte seine Titel im Schongang einfahren. Da wäre wahrscheinlich jeder der 20 Piloten Weltmeister geworden mit der Karre! Max fährt aggressiver,ja… Weil er es muss wenn er was erreichen will! Einfach nur lächerlich und extrem unfair den Leistungen Max gegenüber! Der ganze Mist wird eh langsam zu politisch… Black lives matter???? Nein! All live matter!!!!

  6. Peter Müller

    Mich interessiert der Circus nicht. Hier geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern mögen und nicht mögen. Egal ob es Regelkonform ist oder nicht. Das ist wenn Menschen etwas entscheiden

  7. Eine Regeländerung muss her. Ein herausgefahrener Vorsprung sollte nicht durch eine Savety-Car Phase zunichte gemacht werden. Wenn das Rennen wieder freigegeben wird, sollten die alten Abstände wieder hergestellt werden. Das wäre eine echte Regel-Revolution.

    • Schwer in die Tat umzusetzen, besonders wenn schon überrundet wurde. Aber es wäre reeller, weil ja sonst die ganze Arbeit umsonst war. Realistischer wäre, beim Neustart die Abstände virtuell einzuberechnen, wie das in der MotoGP gemacht wird, auch wenn das optisch für Verwirrung sorgt.

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