Am Dienstagnachmittag hatten 150 Schüler und Schülerinnen aus der DG im Triangel in St. Vith Gelegenheit, mit den verschiedenen Facetten des Justizwesens Bekanntschaft zu machen (OD berichtete kurz). Diese Veranstaltung fand im Rahmen des 25-jährigen Bestehens des Gerichtsbezirks Eupen und der Anwaltskammer Eupen statt.
Auf Grundlage einer Filmsequenz, die – nur zur Illustration – eine Schlägerei zwischen zwei Jugendgruppen zeigte, kamen die Jugendlichen mit den verschiedenen Verantwortungsbereichen der Justiz im Rahmen von kurzen Ateliers in Kontakt. Dadurch hatten sie die Möglichkeit, einen konkreten Fall aus unterschiedlichen Sichtweisen zu beleuchten.
Schüler für ein Jurastudium sensibilisieren
Die Schüler erhielten so einen Einblick in die Arbeit der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Richter und der Rechtsanwälte. Das Parlament der DG war auch vertreten. Es fungierte als Gesetzgeber und informierte über den Werdegang des Gesetzgebungsverfahrens und die Arbeit der Juristen im PDG und in den Verwaltungen.
Am Ende der Veranstaltung wurde die Filmsequenz nochmals vorgeführt und zu dem Fallbeispiel ein fiktives Urteil verkündet.
„Zum Abschluss der Jubiläumsfeiern wollten wir etwas machen für junge Leute, für Sekundarschüler, damit sie darüber informiert werden, wie das Justizwesen funktioniert“, erklärte Richter Marc Lazarus im Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“: „Außerdem sollten junge Menschen, die kurz vor der Berufswahl stehen, für ein Jurastudium sensibilisiert werden, damit auch für die nächsten 25 Jahre der Nachwuchs gesichert ist.“
Teilgenommen haben die 5. und 6. Jahre von Schulen aus der gesamten DG (RSI Eupen, Athenäum César Franck in Kelmis, Zentrum für Förderpädagogik, Institut Maria Goretti, Bischöfliche Schule und Athenäum St. Vith, BIB Büllingen). Marc Lazarus schließt nicht aus, dass die Veranstaltung in den nächsten Jahren wiederholt wird.
In relativ kurzer Zeit viel Wissen vermittelt
Der Eupener Magistrat hofft, dass es gelungen ist, einige Vorurteile über die Justiz, die es bei den Schülern vor Beginn dieser Veranstaltung vielleicht gab, auszuräumen.
Lazarus: „Es gibt ja die Gerichtsshows auf SAT.1, die aber nicht die tatsächliche Funktionsweise der Gerichtsbarkeit widerspiegeln. Die gleiche Bemerkung kann man über Krimiserien wie ‚Tatort‘ und andere machen. Die Praxis sieht zumeist ganz anders aus.“
Mit der Resonanz war Lazarus auf jeden Fall zufrieden: „Ich denke schon, dass es in den Ateliers, welche die 150 Schüler durchlaufen mussten, gelungen ist, vieles von dem, was in der Arbeit eines Anwalts, eines Staatsanwalts, eines Richters oder eines Polizisten wichtig ist, zu vermitteln.“
Es mag sein, dass es Schüler gab, die vor Beginn dieser Veranstaltung dachten, dies werde ein erholsamer Tag für sie werden. „In Wirklichkeit war die Teilnahme an dieser Veranstaltung für die meisten Jugendlichen ganz schön anstrengend. Es wurde doch in den Ateliers in relativ kurzer Zeit viel Wissen vermittelt“, so Lazarus. (cre)
- Unter folgendem Link ein GLOSSAR zum Gerichtswesen in Belgien:
https://www.dropbox.com/s/cttflkjl9gruypj/GLOSSAR_Endfassung.docx?dl=0
Nachfolgend noch einige Bilder von der Schülerveranstaltung am Dienstag im Triangel in St. Vith. Zum Vergrößern Bild anklicken. Um von einem Bild zum anderen zu gelangen, genügt ein Klick auf den rechten Bildrand.
Haben die Teilnehmer auch das non plus ultra, bzw. den Sinn des Justizwesens inhaliert?
“Man muss klar zwischen Beruf und Privatleben unterscheiden und, wenn man nach Hause geht, die ‘Bürotür zu machen’
Quelle: http://brf.be/nachrichten/regional/260350/#comment-5841
Die Frau Andrea Tilgenkamp hat es Ihnen aber anscheinend angetan.
Verwandt oder gar mit ihr verheiratet?
Fragen über Fragen. :-)
Eine tolle Initiative! Sollte man auf jeden Fall wiederholen.