Frankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy ist am Dienstag nach seiner Verurteilung zu fünf Jahren Gefängnis in der Libyen-Affäre zum Haftantritt eingetroffen.
Der 70-Jährige kam am Morgen im Pariser Gefängnis La Santé an. Sarkozy soll in der Haftanstalt in einem Trakt für Häftlinge untergebracht werden, die besonders geschützt werden müssen. Möglicherweise kommt er auch in einen isolierten Bereich. Eine Vorzugsbehandlung erwartet ihn nicht.
Sarkozy war im Prozess um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen Ende September schuldig gesprochen worden, Teil einer kriminellen Vereinigung gewesen zu sein. Das Gericht ordnete eine vorläufige Vollstreckung des Urteils an. Das bedeutet, dass der 70-Jährige die Haft antreten muss, obwohl er in Berufung gegangen ist. Sarkozy hatte die Vorwürfe stets bestritten.

21.10.2025, Frankreich, Paris: Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy (M) umarmt seine Frau Carla Bruni-Sarkozy, als er seine Residenz verlässt, um sich im Gefängnis La Santé vorzustellen. Foto: Julien De Rosa/AFP/dpa
– Sarkozy kann Freilassung unter Auflagen beantragen: Allerdings kann Sarkozy aufgrund seines Alters unmittelbar nach Haftantritt eine Freilassung unter Auflagen beantragen, um seine Strafe außerhalb des Gefängnisses zu verbüßen. Eine entsprechende Regelung greift in Frankreich für Häftlinge ab 70 Jahren.
Wie vor Sarkozys Haftantritt bekannt wurde, wurde der ehemalige Staatschef am Freitag von Präsident Emmanuel Macron im Élysée-Palast empfangen. Das Treffen wurde vom Élysée-Palast auf Anfrage bestätigt. Justizminister Gérald Darmanin kündigte an, dass er Sarkozy im Gefängnis besuchen werde.
– Keine Belege für illegale Wahlkampfgelder: In der Libyen-Affäre geht es um den Vorwurf, dass für Sarkozys Präsidentenwahlkampf 2007 illegal Geld von der Führung des damaligen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi geflossen sein soll. Zwar sah das Pariser Strafgericht dafür keine Belege. Es ging in seiner Urteilsbegründung aber davon aus, dass der Konservative und enge Vertraute Gaddafis auf jeden Fall versucht habe, sich Gelder des libyschen Machthabers zu verschaffen.

21.10.2025, Frankreich, Paris: Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Carla Bruni-Sarkozy verlassen ihr Haus in Paris. Foto: Thibault Camus/AP/dpa
Mit einer Vorzugsbehandlung kann Sarkozy hinter Gittern nicht rechnen. Egal in welchen Bereich der Haftanstalt er kommt, die Zellen sind dort nicht besser und nicht schlechter als anderswo in dem Gefängnis. Sie sind zwischen 9 und 12 Quadratmeter groß. Sarkozy bekommt wie alle anderen Häftlinge eine Dusche in seiner Zelle, einen Kühlschrank und einen Fernseher. Das Bett ist schmal und es gibt einen kleinen Schreibtisch.
– Sarkozy erhält Häftlingsausweis, Bettlaken und Schreibzeug: Bei der Ankunft im Gefängnis muss Sarkozy sich demselben Ablauf unterziehen wie alle anderen Neuankömmlinge, wie der Sender BFMTV berichtete. Fingerabdrücke werden genommen und ein Foto gemacht; er bekommt einen Häftlingsausweis mit einer Häftlingsnummer. Laut dem Sender wird Sarkozy auch wie jeder neue Häftling durchsucht, wofür er sich komplett ausziehen muss. Danach erhält er Hygieneartikel, Wäsche, Bettlaken und Schreibzeug. Sarkozy hat sich vorgenommen, über seine Zeit hinter Gittern ein Buch zu schreiben. (dpa)
Die Franzosen sperren den Mann weg, der schon vor 20 Jahren erkannte, dass die Gefahr für die innere Sicherheit von den sogenannten “ banlieus“ ausgeht. Diese wollte er schon damals mit dem Kärcher reinigen.
Heute wundern sich die Pariser, egal ob ein Fußballspiel der Grande Nation gewonnen oder verloren wird, die Racker aus den Banlieus zünden Autos an und zerlegen Geschäfte.
@ Hans L,
„Die Franzosen sperren den Mann weg, der schon vor 20 Jahren erkannte, dass die Gefahr für die innere Sicherheit von den sogenannten “ banlieus“ ausgeht. Diese wollte er schon damals mit dem Kärcher reinigen.“
Antwort : Daraufhin wurde ihm das Wasser für den Kärcher abgedreht
„Heute wundern sich die Pariser, egal ob ein Fußballspiel der Grande Nation gewonnen oder verloren wird, die Racker aus den Banlieus zünden Autos an und zerlegen Geschäfte.“
Antwort : Einfach nur noch eine kranke Welt, Punkt.
Eines steht fest , dieser Sarkozy war nie so ein krimineller wie der gelbe Amerikaner Trump .
@Rbb – ich bin immer wieder erstaunt, wie Leute egal zu wechem Thema eine Verbindung zum amerikanischen Präsidenten Trump machen / finden / vermuten …..
Ihr Leben muss recht langweilig sein.
Aber vielleicht verstehe ich es einfach nicht, denke aber, wenn ich den Gedanken von Rbb und manch anderen folge, ist Herr Trump sicher auch am Wetter, am Einbruch im Louvre, an den Staus verursacht von den Bauarbeiten auf unseren Autobahnen uvm mehr Schuld.
aber gut, wenn es Ihnen danach besser geht, sei es Ihnen gewährt.
Ich kenne eine Menge Politikusse, die ins gleiche Hotel einchecken sollten.
#Realist/Stimme ihnen zu. Es funktioniert aber nur, wenn den Politikusse die Macht fehlt, die sie einst hatten. Und irrtümlicherweise glaubten, man stehe über dem Gesetz.
Wie der Fall zeigt, ist es aber nie zu spät, den schlechten Beispielen, ein Hotelzimmer zu buchen.
Deshalb wäre es auch wichtig, den Spitzenpolitikern die Macht automatisch zu entziehen, wenn sie das Alter von 70 Jahren erreicht haben. Nur so können die Gerichte (bei eventuellen Buchungen) sicher sein, dass sie die Buchung des Zimmers, nicht wegen einem Sterbefall, stornieren müssen.
Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls größer, wenn man einem 70-Jährigen ein Zimmer für zehn Jahre gebucht hat, dass er die Zeit dort lebend genießen kann, als wenn er erst mit 80 beim Portier vorstellig wird.
Als er Libyens Machthaber um etliche Millionen Euro aus der dortigen Staatskasse anbettelte, wusste er genau das es nicht erlaubt ist von einer fremden Macht Gelder anzunehmen schon gar nicht um sich dadurch einen Vorteil bei den anstehenden Wahlen zu verschaffen. Er muss sich besonders sicher gefühlt haben gerade nach dem Fall von Gaddafis Regime.
Wenn man sich andere Straftaten im Vergleich dazu ansieht, und wie lange die Verbrecher dafür sitzen müssen ( wenn die überhaupt einsitzen, und nicht als „gestört“ klassifiziert werden),fehlen einem die Worte!
Was will der französische Staat damit beweisen?
Man kann zu Sarkozy und dem Urteil stehen, wie man will, aber die „détention provisoire“ trotz anstehenden Berufungsverfahrens ist der eigentliche Skandal. Dass das in Frankreich üblich ist, macht es nicht besser, sondern schlimmer.
Die Beweise sind doch da, die Geldkoffer wurden in Libyen gepackt und dann bis ins Pariser Innenministerium geschleust.
Wieviel Knast oder Strafe bekommt man denn, wenn man einen Bahnhof bauen lässt, der 20 mal teurer wird als geplant war ? Ich frage für einen Freund 😉🫢
Irgendwann wird Flintenuschi auch einkassiert.