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Audi sucht Investoren für sein Werk in Brüssel

16.09.2024, Belgien, Brüssel: Arbeiter des deutschen Automobilherstellers Audi protestieren in der Innenstadt gegen die Schließung des Audi-Werks und drohende Entlassungen. Foto: Sylvain Plazy/AP/dpa

AKTUALISIERT – Die Aussichten für das Audi-Werk in Brüssel-Forest sind düster. Weder ein neues Automodell noch eine andere Verwendung im Konzern erscheinen wirtschaftlich tragbar.

Das Ende des Audi-Werks Brüssel rückt näher. Produktionsvorstand Gerd Walker sagte am Dienstag: „Jetzt konzentrieren wir uns mit vollem Fokus auf die gemeinsame Arbeitsgruppe und die Suche nach potenziellen Investoren.“

Die Nachfrage nach dem seit 2018 dort produzierten Elektro-SUV Q8 e-tron sinkt, der Mutterkonzern Volkswagen will dort kein anderes Modell als Nachfolger auflegen. Und es gebe derzeit auch keine wirtschaftlich tragbare Alternativverwendung im Volkswagen-Konzern für den Standort, teilte das Unternehmen mit.

09.09.2024, Belgien, Brüssel: Arbeiter blockieren mit brennenden Autoreifen den Eingang zum Audi-Werk Brüssel in Vorst-Forest. Foto: Jonas Roosens/Belga/dpa

Audi habe viele Optionen geprüft, „mehr als 20 alternative Geschäftsmodelle analysiert und sie mit den Sozialpartnern im Rahmen des Informations- und Konsultationsprozesses transparent erörtert“, sagte Walker. „Leider stellte sich bisher keines als wirtschaftlich und nachhaltig heraus.“

Audi hatte im Juli mitgeteilt, dass die Einstellung des Betriebs in Brüssel nicht ausgeschlossen werden könne. In Belgien sind vor gravierenden Änderungen an einem Standort aber ausführliche Beratungen des Unternehmens mit Betriebsräten und Gewerkschaften gesetzlich vorgeschrieben. Anfang Oktober soll der außerordentliche Unternehmensrat erneut tagen.

An dem Standort waren zuletzt rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die kleine Fabrik hat relativ hohe Produktionskosten und fertigt nur ein einziges Modell. Die Lage in der Brüsseler Gemeinde Forest zwischen einem Wohngebiet, Bahngleisen und Autobahn macht Erweiterungen schwierig. Die Logistikkosten sind laut Audi deutlich höher als an anderen Standorten, weil nur wenige Zulieferer vor Ort seien. Der Nachfolger des Q8 e-tron wird nach aktuellem Stand in Mexiko gebaut. (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD;

53 Antworten auf “Audi sucht Investoren für sein Werk in Brüssel”

  1. Der Alte

    Wer die Nachrichten der belgischen frankophonen Presse, insbesondere die der Rundfunk- und Fernsehsender RTBF und RTL-TVI aber auch Sudinfo verfolgt, wird sich als Ostbelgier staunend die Augen (oder Ohren) reiben. Null Einordnung der sich abzeichnenden Werksschließung Forest in die globale aktuelle Lage der Volkswagengruppe. Die Hörer und Leser erfahren nichts von angekündigten Werksschließungen in Deutschland.

  2. Guido Scholzen

    Stellt die wahrhaft Schuldigen an den Pranger: Die grünen Ideologen, die die gesamte Gesellschaft seit Jahren nötigen mit ihren ökologistischen Wahnvorstellungen, u.a. dass Verbrenner-Autos schlecht seien.

    Vergleich:
    Eine katholische Rosenkranz-Manufaktur, die zuviel Rosenkränze herstellen würde, weil keine Nachfrage und damit kein Absatz vorhanden ist, würde auch bankrott gehen.
    Dieselbe Situation besteht hier auch mit Audi: Eine Öko-Religion (die immer weniger Anhänger hat) bewirkt eine gesteigerte Produktion von E-Autos, die aber nur wenige haben wollen. ==> ergo, die Firma geht pleite, weil mehr produziert wurde als verkauft werden kann.

  3. Tolle Reklame für Belgien!

    Welche Firma soll denn in Belgien noch einen Standort errichten, wenn sie soche Idioten sieht.

    Schlüssel entwenden von Autos die ihnen nicht gehören ist Diebstahl und sollte auch so behandelt werden. Werksblockaden sind Freiheitsberaubung, auch das sind Straftaten.

    Wenn der belgische Staat bei soetwas wegsieht, beschädigt er sein Image nachhaltig!

  4. ne Hondsjong

    Jeder potentielle Übernahmekandidat wird es sich 2x überlegen diese Fabrik mit der dazu gehörgien Gewerkschaft zu übernehmen !
    Dann noch die Umweltverschmutzung durch verbrannte Reifen, weshalb schreitet die Polizei da nicht ein, das sollte mal jemand Privat zu Hause versuchen !

    • Guido Scholzen

      Wer soll denn so was übernehmen? Ein Werk, dass etwas fabriziert, was niemand braucht?
      Die Räumlichkeiten unweit einer bedeutenden Stadt wie Brüssel sind was wert, aber der momentane Inhalt und Zweck des Ganzen??? Forget it.
      Auf dem Foto oben sieht man am Firmeneingang das deutsche Audi-Motto:
      „Vorsprung durch Technik“, ich lach‘ mich kaputt😂
      Das E-Auto ist ein Rückschritt; das kapieren viele Autobauer nicht.
      Und genau deshalb ist diese Krise entstanden.

    • Es hilft alles nichts ;
      Der Stellenabbau in den ehemals! wirtschaftlich gut funktionierenden EU Ländern , ist schleichend organisiert.
      Alle Firmen gleichzeitig wird man nicht schließen , aus Angst vor Lynchjustiz der eigenen Bevölkerung an Politik und Firmen- management.
      Aber auch mit den schleichenden Schließungen wird man das Ziel erreichen , ausgerechnet die ehemaligen! wirtschaftlich erfolgreichen EU-Länder zu sabotieren .
      Traurig an dieser Geschichte wird im Rückblick sein , das ausgerechnet die Leute das Nachsehen haben, die sich früher in der EU am meisten bemühten , durch ihre Kreativität , wirtschaftlich weltweit einer der Spitzenplätze zum Erfolg belegt zu haben.

      • @ – Peter Müller 13:13 – Solange man selber nicht betroffen ist , kann man schön auf Diplomat machen.
        Die Verursacher der Betroffenheit der arbeitenden Bevölkerung , bleibt natürlich diplomat , weil man sich bei jeder Inflation, bzw bei einem Prozent der Preiserhöhungen von Produkten , seinen Lohn selber um 2% erhöht hat .
        Die einen verdienen also mehr durch die Inflation , wodurch den anderen nichts mehr bleibt .

  5. Die Belgischen Gewerkschaften werden wohl nie verstehen dass sie mit ihrer „hau drauf“ Mentalität der Konzernseite einen Gefallen tun. Damit liefert man zusätzliche Argumente den Laden so schnell wie möglich dicht zu machen. Potentielle Übernahmekandidaten werden gleich mit verscheucht, brennende Reifen vor einem Werkstor sind kein Verkaufsargument. Den Belgischen Politikern ist das egal, besser der Gewerkschaftspöbel randaliert vor dem Werkstoren als in Bruxelles auf der „Grand Place“….
    Hätten die Gewerkschaften einmal nachgedacht statt dem Märchen der ach so tollen E-Mobilität hinterher zu rennen, müssten sie heute keine Reifen vor dem Werkstoren verbrennen….

  6. „Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Autoindustrie beunruhigen die Europäische Kommission. Die Lage der Branche sei „nicht rosig“, es bringe nichts, sie zu „beschönigen“, sagte der scheidende Industriekommissar Thierry Breton dem „Handelsblatt“.“

    Heuchler oder was???

  7. Lamborghini

    Die Bonzen von der Direction werden eine saftige Entschädigung einstreichen oder haben schon einen gutbezahlten Folgejob.
    Nicht die Schlüssel an sich zu nehmen ist Diebstahl sondern den Beschäftigten die Lebensgrundlage zu nehmen.
    Ein paar Reifen anzünden ist nichts gegen das was die Bauern in Brüssel veranstaltet haben. Leider haben Werksarbeiter keine Riesenmaschinen um viele Autobahnen zu blockieren. Zumindest die Autotransporter mit Audis beladen könnten so festgesetzt werden.
    Die Bauern haben ihre Ziele teilweise erreicht. Den Audimitarbeitern wünsche ich es.

    • Leider liegen sie komplett falsch.
      Die Schlüssel zu klauen ist Diebstahl.
      Die Bauern haben die Ziele trotzdem nicht erreicht und die Vorgehensweise ist genau betrachtet nicht anders, nur halt im Kleinen. Und Außerdem hats nichts mit den Bauern zu tun
      Das der Laden zugemacht würde, ist jedem Klardenkenden schon lange ersichtlich. Beim letzten Mal wurden Subventionen in einer Höhe gezahlt, das die Mitarbeiter +- 2 Jahre auf Staatskosten gearbeitet haben
      Als man sich über die Fertigung der E Kisten freute, haben Klardenkende schon gewarnt
      Aus Ihnen spricht leider Neid und nicht Wissen oder Sinn für Realität.

      • Lamborghini

        @Ferrari
        Aus Ihnen spricht nur Bonzendenken oder Resignation.
        Wenn die Realität Ihnen statt einen Ferrari einen Aygo X zuteilt, würden Sie das akzeptieren, nur weil es Realität ist.
        Wer „E Kisten“ schreibt ist nur neidisch, dass er sich keinen Q8 e-tron leisten kann.

        • Schon wieder liegen sie falsch.
          Kein „Bonzendenken“ (sowas kommt gerne von Gewerkschaftlern, Sozen oder einfach Faulenzern) bei denen selbst die Resignation umgeht.
          Sie haben leider denn Sinn für die Realität verloren, es sieht so aus das Autos gebaut werden die die Kunden nicht kaufen zudem allgemein die VW Arbeiter zu viel Verdienen für zu wenig Leistung. Bei anderen Konzern im Automobilsektor sehen die nackten Zahlen wesentlich besser aus. Aber dies interessiert die Aufstachelnden nicht.
          „E-Kisten“ beinhaltet alle E-Autos, und habe halt bisher lieber meine Verbrenner mit ausreichend Hubraum
          Neid? genauso daneben wie mit Resignation oder dem Rest. Ihre Mutmaßungen sind schon sehr schlecht
          Ich kenne mehrere Menschen mit Q8, die haben aber alle, bis auf 1, Q8, SQ8 u RSQ8, ganz einfach Autos die nach einigen Jahren trotzdem noch einen gewissen Wert haben.

    • @ – Peter Müller 22:01 – Ja , Die beim Zusammensetzen des Autos persönlich schwitzen , mussten !
      Das Management musste aber gar nichts !!
      sondern hat in Absprache mit samt ihren teils politischen Schoßhündchen , das ganze so gewollt .

      Niemand muss glauben , dass die gesamte Autoindustrie sich von einem Paar Hampelmänner*Frauen , im EU-Parlament zu Milliardeninvestitionen zwingen lassen und ihre Produktionslinien wegen diesen , unfreiwillig komplett umstellt .
      Denn , der Weg ist für Laien viel komplizierter als gedacht.
      Und beim Management wird es sich wohl kaum um Ahnungslose handeln .
      Es spielt aber für die Manager keine Rolle , was der Kunde oder die Bevölkerung möchte ;

      Für diese Leute zählt nur was der Börsen-junkie möchte, um diese Junkies zufrieden zu stellen .

      DAS HAUPTPROBLEM IST :

      Das in dieser neuen Welt , nur noch der Profit regiert .
      Denn , geht die Sache in die Hose , zieht der Börsen-junkie sich zeitig aus dem Geschäft zurück und die Manager können sich trotzdem mit guten Zahlen, bei dem nächsten Konzern , als arbeitsplatz-vernichter präsentieren .
      Solange der ehrliche teil in der Politik , nicht versteht! wie das ganze funktioniert und den Börsenhandel einschränkt , oder besser noch , verbietet , wird sich das ganze Spiel zu einem Krieg entwickeln.

      • Sie sind ja ein wahrer Experte, Anoroc!

        @Anoroc

        Wie sagte Dieter Nuhr? „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!“

        Bitte nehmen Sie sich diesen Spruch mal endlich zu Herzen!

        Ihr Zitat: „Niemand muss glauben ….“!

        Haben Sie schon einmal was vom FLOTTEN VERBRAUCH gehört und auch noch verstanden, was das bedeutet?! Ich glaube nicht nicht, sonst könnten Sie nicht so einen Stuss vom Stapel lassen. Die EU Vorgaben beim Flottenverbrauch werden von Politikern bestimmt, die an ihrem eigenen Auto nicht mal die Reifen aufpumpen können, geschweige denn wissen, was sich unter der Haube befindet.

        Um diese Grenzwertvorgaben mit einem vernünftigen, verkaufbaren (Verbrenner) Fahrzeug zu erreichen, muss man das Perpetuum Mobile erfinden – das können aber bisher auch die versiertesten Autobauer nicht … vielleicht sollten die Mal die Politiker um Hilfe bitten 🙈!

        Nicht die Autobosse, sondern die EU Politik ist am Untergang der europäischen Autoindustrie schuld! Und wenn Sie meinen die Chinesen könnten das besser, weit gefehlt, deren Autos sind staatlich subventioniert und werden von Arbeitern produziert, die von unsern Gehältern nur träumen können!

        Vielleicht denken Sie mal darüber nach. Und noch eine Denksportaufgabe, überlegen Sie mal, warum fast alle Autoproduzenten aus Belgien abgewandert sind ….

    • Ach ? Und Audi sucht jetzt Investoren?
      Wie wäre es denn mit Porsche, VW , Skoda oder Seat ?
      Oder aber die neue Chinesische ! VW Marke -JETTA-, könnte doch auch in Brüssel vom Band laufen.
      Wahrscheinlich nicht , ohne dass die Schrauber von dort, in Brüssel eingeflogen werden .
      Oder ?

        • @ – Haha 17:45 Stimmt , viele investieren außerhalb , damit die Situation für ihre eigenen Nachkommen noch gravierender wird.
          Die wenigsten Investoren möchten aber außerhalb ihren Hauptwohnsitz haben .
          Leider , denn Leute die nur noch außerhalb investieren , sollte man auch verpflichten dort zu wohnen .
          Die brauchen uns nicht mehr und deshalb brauchen wir diese Leute auch nicht mehr .
          In China gibt es sicher auch schöne Fleckchen. Und tschüss , guten Flug .

  8. Peter Müller

    Gewerkschaften ja und nein. Die hetzen doch nur immer ihre treuen Beitragszahler auf. Sie selber sitzen im warmen Büro und werden von uns bezahlt. Bestes Beispiel der Herr von der Bahn. Kassiert bestimmt noch Millionen beim Abgang !.

    • Weder die Arbeiter , die alles gegeben haben ;
      noch die Gewerkschaft , die versucht hatte diplomatische Wege zu finden, konnten hier erfolgreich sein .
      Denn auch in Deutschland , zittern 30.000 Arbeiter der VW Gruppe um ihre Jobs .
      Wer noch nichts davon gehört hat , dem kann man keinen Vorwurf machen .
      Zukünftig wird man aber noch davon hören .
      Natürlich werden die Jobs nicht alle gleichzeitig gestrichen , sowas wird immer schleichend organisiert .

        • Demnächst soll es in Deutschland wieder eine Abwrackprämie geben .
          Diesmal für alle verbrennungsfahrzeuge .
          da kann man sich bei uns wieder mal darauf vorbereiten , dass es bald keinen Gebrauchtwagenmarkt mehr in Belgien geben wird .
          Die Händler werden für Deutschland alles nehmen was können .
          es sei denn bei uns würde die Abwrackprämie auch eingeführt und man erhält das gleiche ;
          (man redet von 6000 €) .
          Werden diese nicht bei uns bezahlt , sehe ich in Zukunft schwarz für die privaten Käufer auf dem Gebrauchtwagenmarkt bei uns.

        • Haha, Finanzierung vom Staat für die Verwaltung der Arbeitslosigkeit, die die entsprechende staatliche Verwaltung – alle Arbeitnehmer sind nicht Gewerkschaftsmitglieder – nur teurer und langsamer verrichtet

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