Politik

Alle Blicke sind auf Notre-Dame und Trump gerichtet – Roter Teppich in Paris noch vor der Amtseinführung

07.12.2024, Frankreich, Paris: Der französische Präsident Emmanuel Macron (r) steht neben dem designierten US-Präsidenten Donald Trump im Élysée-Palast. Foto: Aurelien Morissard/AP

AKTUALISIERT – Donald Trumps erste Auslandsreise seit der Wahl führt nach Paris – zur feierlichen Notre-Dame-Eröffnung. Doch die spannenden politischen Gespräche finden am Rande statt.

Wenige Wochen vor seiner Amtseinführung ist der designierte US-Präsident Donald Trump mit einem Besuch in Frankreich auf die Weltbühne zurückgekehrt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfing den Republikaner im Élysée-Palast in Paris zu einem bilateralen Gespräch. Im Anschluss kamen die beiden dort gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen, um über die Zukunft des von Russland angegriffenen Landes zu sprechen.

07.12.2024, Frankreich, Paris: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (M) zeigt seinen Daumen hoch, flankiert vom designierten US-Präsidenten Donald Trump (R) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einem Treffen im Präsidentenpalast Elysee. Foto: Julien De Rosa/AFP/dpa

Am Abend nahm Trump auf Macrons Einladung an der feierlichen Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame teil. Es ist seine erste Auslandsreise seit dem Sieg bei der US-Präsidentenwahl Anfang November. Am 20. Januar wird Trump als Präsident vereidigt.

Sein Besuch in Paris fällt mit einer innenpolitischen Krise in Frankreich zusammen, die auch Macron erheblich unter Druck setzt. Der französische Präsident rollte dem Republikaner den roten Teppich aus und nahm ihn mit einigem Pomp an seinem Amtssitz in Empfang – was für ein Treffen mit einem noch nicht vereidigten Kollegen ungewöhnlich ist. Die beiden schüttelten bei der Begrüßung mehrfach die Hände, umarmten sich und posierten für Fotos.

Während Trumps erster Amtszeit hatte sich Macron auffallend um eine gute Beziehung zu dem Republikaner bemüht – allen politischen Meinungsverschiedenheiten zum Trotz. Dabei inszenierte sich der Franzose öffentlich als starker europäischer Gegenpart des wohl mächtigsten Mannes der Welt. Auch nach dessen Wiederwahl ist Macron nun vorn dabei, wenn es darum geht, sich mit Trump gut zu stellen.

29.11.2024, Frankreich, Paris: Das Kirchenschiff der Kathedrale Notre-Dame in Paris ist zu sehen, während der französische Präsident Macron die restaurierten Innenräume der Kirche besucht. Foto: Stephane de Sakutin/POOL/AP/dpa

Macron sagte er, er sei sehr froh, Trump in Paris als Gast zu haben. Trump lobte die Beziehung zu Frankreich in seinen ersten Regierungsjahren. „Wir hatten eine gute Zeit zusammen, und wir hatten viel Erfolg, wirklich großen Erfolg“, sagte der Republikaner. „Es scheint so, als ob die Welt im Moment ein wenig verrückt spielt, und darüber werden wir sprechen“, schob er nach.

– Gespräche zur Ukraine: Eine der Krisen ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Trump nutzte seinen Besuch in Paris nun, um noch vor seiner Amtseinführung in Gespräche über den Konflikt einzusteigen.

In der Ukraine ist die Angst groß, dass Trump nach seiner Vereidigung die US-Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land drastisch zurückfahren und Kiew so eine Niederlage bescheren könnte. Noch sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Unterstützer und größte Waffenlieferant der Ukraine. Auch in vielen EU-Staaten wird befürchtet, dass Trump eine unausgewogene Waffenstillstandsregelung durchsetzen könnte, die Russland und Kremlchef Wladimir Putin faktisch als Sieger des Angriffskriegs dastehen lassen könnte.

Trump brüstet sich regelmäßig mit seinen guten Kontakten zu Putin. Im Wahlkampf hatte er wiederholt behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine binnen 24 Stunden beenden, möglichst noch vor seinem Amtsantritt. Wie – das sagte er nicht.

06.12.2024, Frankreich, Paris: Fußgänger gehen an der Kathedrale Notre Dame vorbei. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa

– Die Notre-Dame-Feierlichkeiten: Trump wollte sich in Paris am Rande der Notre-Dame-Eröffnung außerdem mit dem britischen Thronfolger Prinz William treffen. Unklar war zunächst, ob Trump den Besuch für separate Treffen mit anderen angereisten Staats- und Regierungschefs nutzen könnte. Der noch amtierende US-Präsident Joe Biden war bei der Notre-Dame-Wiedereröffnung nicht anwesend – stattdessen aber dessen Ehefrau, First Lady Jill Biden.

Bei der Eröffnungsfeier am Samstagabend sind auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Prinz William, das belgische Königspaar, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie Staats- und Regierungschefs aus anderen Ländern dabei – darunter die Könige von Marokko und Jordanien, Mohammed VI. und Abdullah II..

Die Kathedrale war bei einem Brand vor fünf Jahren schwer beschädigt und seither saniert worden. Für Macron ist die Wiedereröffnung des Pariser Wahrzeichens ein Höhepunkt seiner inzwischen siebenjährigen Amtszeit. Als der Präsident nach der Brandkatastrophe den Wiederaufbau der Notre-Dame binnen fünf Jahren versprach, hatten viele das für unmöglich gehalten. Bei der national bedeutenden Feier zur Wiedereröffnung auch gleich den künftigen US-Präsidenten zu empfangen, dürfte Macron als besonderen Coup verstehen.

– Die politische Krise in Frankreich: Trump traf nun aber mitten in einer politischen Krise in Frankreich ein, die auch Macron in die Bredouille bringt. Im Streit um einen Sparhaushalt hatte die Opposition am Mittwochabend die Mitte-Rechts-Regierung des bisherigen Premierministers Michel Barnier gestürzt. Teile der Opposition fordern seitdem auch Macrons Rücktritt. Nun will der Präsident im Eiltempo einen neuen Premier installieren, der mit den zerstrittenen Lagern im Parlament eine neue Regierung aufstellen muss. (dpa)

37 Antworten auf “Alle Blicke sind auf Notre-Dame und Trump gerichtet – Roter Teppich in Paris noch vor der Amtseinführung”

  1. hätte man das geld das für die heutige feier nicht besser in den spendentopf getan
    warum müssen dutzende staatsgäste nach paris kommen ,man berechne die anfahrtskosten der aufenthakt natürlich mit staatsbankett und allem pi pa po
    der kleine mann sollspenden und diue grossen verpulvern es mal wieder
    ich spende nirgendwo mehr.,gebe es lieber leuten die ich kenne und di es brauichen können

    • Eine Werbung für Macron und Trump im selben Film.
      Im Prinzip nichts anderes , als würde man bei der Werbung einer großen Fast Food Kette empfehlen :
      – Eine Cola beim Cheeseburger zu trinken –
      Wobei man natürlich noch hinzufügen muss ;
      dass Trump der Cheeseburger ist und Macron die Cola .
      Andersrum , ja gut , meinetwegen .
      Das wichtigste für die beiden ist ;
      dass diese Werbung nichts kostet .-)

  2. Joseph Meyer

    Ich finde das gemeinsame Bild von Donald Trump und Emanuel Macron äußerst interessant: Zwei Regierungschefs die 2 konkurrierende Lager von Milliardären vertreten, hier Macron im Namen der Systembanken der FED, dort der selfmade Geschäftsmann, der lieber heute als morgen die Macht dieser wenigen Billionärsfamilien brechen möchte! OK, meine Meinung. Aber die Frage steht im Raum: Wird es Trump gelingen gegen die Macht und die weltweiten Netzwerke dieser Familien anzukommen und eigene Akzente setzen zu können?

      • Herbert G.

        @ Boah nee.
        An Ihrer dreisten, vorlauten Redensweise gegenüber dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erkennt man, dass bei Ihnen das Trump- Bashing der ÖR , wie ARD und ZDF, voll eingeschlagen hat.

        • Boah nee...

          @Herbert G:
          @billig,billig:

          – „An Ihrer dreisten, vorlauten Redensweise…“
          – „Ihre hasserfüllten…“

          Ich habe mich nur an der Redensweise des „künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika“ orientiert. 🤣

          • Boah nee

            Dann geben sie mir mal ein konkretes Beispiel in welcher Trump eine hasserfüllte Rede hält. Die werden sie nur in ihrer Fantasie und in der Fantasie linksextremer Mainstreammedien und Politiklandschaften finden….und die sollte man auch hart anpacken, denn sie zerstören alles wofür unsere Vorfahren gekämpft haben…und Typen wie Sie sind ein Teil davon…

              • Ja ich bitte Sie…..Was meinen sie denn genau….als Harris behauptete „Trump ist wie Hitler???“ Boah nee Die Linksextremisten hatten Behauptungen aber keine Argument und keine Fakten…..Deswegen können Sie auch keine liefern….Die einzigen die andauernd beleidigt haben waren die Linksextemen Sippschaften aus den Mainstream und Politik zu denen Sie angehören….

      • billig, billig

        @Boah nee
        Ihre hasserfüllten Gedanken, die sie dann auch noch hier kundtun, sind einfach unterstse Schublade.
        Merke, auch wenn es ihnen nicht gefällt, Trump wurde legal und demokratisch von den Amerikanern zum zukünftigen Präsidenten der USA gewählt.

    • Gedankliche Sprechblase von Selenskyj , für das Foto , bei dem Macron den Daumen hebt .

      – Ihr könnt hier veranstalten was ihr wollt , ich werde weiterhin den Bürgern eurer Länder , die Brieftasche erleichtern –

  3. alter weißer mann

    Aber auch Trump darf nicht fehlen, saß in der ersten Reihe neben  Frau Macron und Präsident Macron. Frau Macron fühlte sich meiner Meinung nach unwohl neben dem netten Ami. Donald Trump in der ersten, Bundespräsident Steimeier in der zweiten Reihe. Ob das eine Bedeutung hat?

  4. @alter weißer mann
    „Bundespräsident Steimeier in der zweiten Reihe. Ob das eine Bedeutung hat?“

    Nein, hat eigentlich keine Bedeutung.
    Aber vielleicht wollte „Don“ nicht, dass er in der ersten Reihe sitzt.
    Steinmeier hatte im Sommer 2016 den wahlkämpfenden Donald Trump als „Hassprediger“ bezeichnet. Im November wurde Donald Trump US-Präsident und Steinmeier wartet auf eine Einladung bis heute.

  5. Joseph Meyer

    @ alter weißer Mann
    Und ob diese Sitzordnung eine Bedeutung hat! Deutschland hängt politisch, wirtschaftlich, finanziell, militärisch, geheimdienstlich, kulturell, usw., am Rockzipfel der USA. Stolz auf das eigene Können, auf die Heimat, auf die eigene Kultur, auf die Werte wie Familie, Hilfs- und Leistungsbereitschaft, Ehrlichkeit, Vernunft, usw. Alles schwabbelt über den großen Teich … Deutschland soll und Deutschland wird kaputt gemacht und lässt sich kaputt machen von korrupten Politikern und Medienvertretern, ein absolutes Trauerspiel!

  6. Peer van Daalen

    Mal abgesehen davon, daß hier wieder mal das größtenteils übliche intellektuell unterbelichtete Ost-Belgische Krau am dumm-schwafeln ist, – auch mir ist der Trump oft genug etwas arg suspekt, – aber immer noch laaaange nicht so widerwärtig, wie dieses russische Massenmörder-A….loch.

    Trump ist vielleicht eine Nervensäge und etwas derbe proletarisch aber nicht doof.

    In seiner ersten Amtszeit waren die USA gegenüber anderen Staaten auf dieser Welt übrigens größtenteils sehr friedfertig gegenüber eingestimmt, im Gegensatz zu den vorherigen US-Präsidenten.

    Hat eigentlich jemand bemerkt, wie der Trump gekleidet gewesen ist?

    Blaues Jackett und gelbe Krawatte? Klingelt´s? Das sind die Nationalfarben der Ukraine!!!

    So ganz unversöhnlich standen sich Trump und Selenski während den drei Treffen in Paris gestern NICHT gegenüber. Wer immer das auch eingefädelt hat, ob Trump oder der Kaspar Macron auf die Idee gekommen ist …

    Geschickt eingefädelt ist es alle male gewesen!

    Die eigentliche Zeremonie hat mir übrigens auch gut gefallen und die Giorgia Meloni
    (ich bin ein großer Fan von ihr) schaute aus wie Madonna in jüngeren Jahren, nur deutlich besser aber etwas angeschickert.

    Es sei der Giorgia gegönnt.

  7. Eine eindrucksvolle Darstellung der Bedeutungslosigkeit Deutschlands. Scholz war noch nicht einmal anwesend, genau so wenig wie die Merkel-Marionette UvL. Deutschland wird jeden Tag ein Stück mehr nach unten durchgereicht….

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