AKTUALISIERT – Der italienische Topsprinter Jonathan Milan hat die achte Etappe der 112. Tour de France gewonnen. Der Bahnrad-Olympiasieger von 2021 siegte nach 171,4 Kilometer von Saint-Méen-Le-Grand nach Laval im Massensprint vor dem Belgier Wout van Aert und dem Australier Kaden Groves.
Der Italiener, den die Deutsche Presse-Agentur als 2000-Watt-Mann bezeichnet wegen seiner explosiven Kraft auf dem Rad, beendete in der Hitze von Laval seine persönliche Tour-Misere und holte mit dem Sieg auf der achten Etappe seinen ersten Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt.
Favorit Tim Merlier, der Milan in Dünkirchen besiegt hatte, wurde zwölf Kilometer vor dem Ziel durch einen Reifenschaden zurückgeworfen. Er konnte zwar wieder zum Peloton aufschließen, war aber nicht mehr in der Lage, sich am Massensprint zu beteiligen. Arnaud De Lie schaffte es unter die Top 10 und belegte den 5. Platz.

12.07.2025, Frankreich, Laval: Der Italiener Jonathan Milan, der das Grüne Trikot des besten Sprinters trägt, jubelt, als er die Ziellinie überquert. Foto: Mosa’ab Elshamy/AP/dpa
„Ich habe noch nicht verstanden, was wir geschafft haben. Es gab einige Erwartungen, einige Träume. Sie aber nach Hause zu bringen, das sind zwei unterschiedliche Dinge“, sagte Milan: „Aber wir haben es verdient. Das Level ist so hoch hier. Ich bin so glücklich. Der Sieg bedeutet mir sehr viel.“
– Ruhiger Tag für die Favoriten: Die Favoriten auf den Gesamtsieg konnten indes nach den jüngsten Strapazen die Kräfte schonen. Tadej Pogacar rollte im Hauptfeld über die Ziellinie und verteidigte damit mühelos sein Gelbes Trikot. Der slowenische Weltmeister, der bereits zwei Etappen bei der diesjährigen Tour gewann, liegt in der Gesamtwertung 54 Sekunden vor dem belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel. Pogacars größter Rivale Jonas Vingegaard ist mit 1:17 Minuten Rückstand zurück Vierter.
Pogacar hatte unterwegs sogar Zeit, sich nach dem Ergebnis seiner Verlobten Urska Zigart beim Giro d’Italia der Frauen zu informieren. Ihr siebter Platz war zumindest am Samstag das beste Ergebnis im Hause Pogacar.
Am Sonntag ist mit einer weiteren Sprintankunft zu rechnen, dann kommt es vielleicht wieder zu einem Duell zwischen Milan und Merlier. Auf der neunten Etappe über 174,1 Kilometer von Chinon nach Chateauroux geht es über komplett flaches Terrain.
Evenepoel zu Red Bull-Bora-hansgrohe?
Bereits seit geraumer Zeit wird Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel mit dem deutschen Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe in Verbindung gebracht. Klappt der Wechsel zur neuen Saison? Die Hinweise verdichten sich.
Als Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel jüngst im Einzelzeitfahren der Tour de France die gesamte Konkurrenz deutlich hinter sich gelassen hatte, werden sie beim Red-Bull-Rennstall genau hingeschaut haben. Denn der belgische Radsportstar wird – mal wieder – mit dem deutschen Team in Verbindung gebracht.

12.07.2025, Frankreich, Saint-Meen-le-Grand: Der Belgier Remco Evenepoel im Weißen Trikot des besten Jungfahrers. Foto: Thibault Camus/AP/dpa
„Wir sind bei der Tour. Die Remco-Gerüchte gehören schon zur Tagesordnung. Keine Ahnung, was da dran ist“, sagte Evenepoels Teamkollege Maximilian Schachmann der Deutschen Presse-Agentur. Bereits seit mehr als einem Jahr halten sich die Spekulationen um Red Bull und Evenepoel (25). Doch dieses Mal könnte einer der größten Radsport-Deals tatsächlich über die Bühne gehen.
Bei Red Bull läuft der Vertrag des alternden Kapitäns Primoz Roglic (35) aus. Und Evenepoel ist nur noch bis 2026 an Soudal-Quick Step gebunden. Gerüchten aus Belgien zufolge soll der Zeitfahr-Weltmeister bereits seinen Wechselwunsch hinterlegt haben. Auch beim Material gäbe es keine Umstellungsprobleme, beide Teams sind mit Specialized unterwegs.
– Enttäuschungen bei den Klassikern und dem Giro: Beim Red-Bull-Team halten sich die Verantwortlichen ob der erneuten Spekulationen zurück. „Ich bin auch immer überrascht und amüsiert. Vor allem wäre ich überrascht, wenn irgendeiner irgendeine Aussage treffen würde“, sagte Sportdirektor Rolf Aldag.
Evenepoel würde der deutschen Mannschaft auf jeden Fall einige Siege garantieren. Erfolge, die in dieser Saison viel zu oft ausgeblieben sind. Die Klassiker-Saison verlief in dieser Saison für den Red-Bull-Rennstall enttäuschend. Und auch beim Giro d’Italia sprang nur ein Etappensieg von Nico Denz heraus, nachdem Roglic nach mehreren Stürzen aufgegeben hatte.

12.01.2025, Belgien, Zaventem: Der Belgier Remco Evenepoel posiert für den Fotografen während der ‚Sportgala‘-Preisverleihung, bei der die Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2024 bekannt gegeben werden. Foto: Dirk Waem/Belga/dpa
Das dürfte dem Großsponsor aus Österreich nicht gefallen haben, denn mit einem kolportierten Jahresbudget von 45 Millionen Euro bewegt sich Red Bull-Bora-hansgrohe in einer Größenordnung wie die Top-Teams der Branche.
– Druck aus Salzburg? „Im Profibereich wäre man schon gerne ein Stück weiter, aber es geht dann nicht von heute auf morgen“, sagt Teamchef Ralph Denk, der auf das gute Nachwuchsprogramm verweist. Als leuchtendes Beispiel dient dabei Hoffnungsträger Florian Lipowitz. Auch seien viele kleine Fortschritte in Bereichen wie Mental Performance, Ernährung und Aerodynamik erzielt worden, was auf den ersten Blick nicht so sichtbar sei. Druck aus Salzburg verspüre er jedenfalls nicht.
Auch Denk hegt den Traum, einmal die Tour de France zu gewinnen. Beim Giro und der Vuelta ist ihm das bereits gelungen. Bei der Frankreich-Rundfahrt steht der vierte Platz von Emanuel Buchmann aus dem Jahr 2019 als bestes Ergebnis. Angesichts der Dominanz von Tadej Pogacar erscheint ein Tour-Triumph derzeit aber auch mit Evenepoel unrealistisch. (dpa/cre)
Den letzten Satz unterstreiche ich. Der Wechsel wird wohl zustande kommen, denn die Kasse von Red Bull Bora ist gut gefüllt.
Wäre, denke ich, für Evenepoel gut, sollte dieser Wechsel zu Stande kommen. Mit seiner jetzigen Mannschaft wird er keine große Tour gewinnen. Während seine Konkurrenten immer Helfer an deren Seite haben, ist Remco immer auf sich allein gestellt, wenn es schwierig wird.
Bei Bora herrscht keine gute Stimmung und wenn Lipowitz so weiterfährt könnte Remco ziemlich dumm dastehen, er wäre besser bei Ineos.
Remco folgt, das ist logisch, verständlich und normal, den Ruf des Geldes. Doch BORA ist ein deutscher Rennstall. Ein Rennstall mit deutscher Organisation und deutschen Tugenden – kalt und distanziert. Sein Ego wird Remco wegstecken müssen oder es kommt sofort zum Bruch. Der einzige Chef ist der introvertierte Ralf Denk. Natürlich wird der Ausrüster Spezialized auch ausschlaggebend gewesen sein. Wäre ich jedoch sein Manager, dann hätte ich Remco gerne bei LIDL-TREK gesehen – BORA hätte ich ihm vehement abgeraten …
HINWEIS – 13. Juli 1975: Heute vor 50 Jahren erlitt Eddy Merckx bei der Tour de France die größte Niederlage [VIDEO] https://ostbelgiendirekt.be/merckx-groesste-niederlage-419967
So oder so,gegen Pogacar und Vinegard hat Remco nicht den Hauch einer Chance.