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Künftig auf belgischen Autobahnen teilweise Tempolimit von 130 km/h

Foto: Shutterstock

Auf belgischen Autobahnen wird man ab dem kommenden Jahr auf manchen Teilstücken bis zu 130 km/h fahren dürfen (statt 120 km/h bisher).

Der föderale Verkehrsminister François Bellot (MR) wird dies in die Straßenverkehrsordnung einbringen. Welche Teilstücke von der Erhöhung der maximal zulässigen Geschwindigkeit betroffen sein werden, sollen die Regionen festlegen.

Das Dossier wird zunächst dem König und den Regionen zugestellt. Letztere werden das Vorhaben noch begutachten. Weil sie aber vorab schon in die Verhandlungen eingebunden waren, geht Bellot davon aus, dass diese Prozedur nicht allzu viel Zeit erfordern wird.

Ganz so klar, wie Bellot sie schildert, scheint die Umsetzung der Maßnahme jedoch nicht zu sein. Wie am Freitag verlautete, stößt der Vorschlag bei den Regionalministern, die eine solche Maßnahme letztlich umsetzen müssten, auf wenig Gegenliebe. „Wenn wir die Höchstgeschwindigkeit erhöhen, erhöhen wir auch die Anzahl der Verkehrstoten“, gab der flämische Verkehrsminister Ben Weyts (N-VA) zu bedenken. Sein wallonischer Kollege, Regionalminister Carlo Di Antonio (CdH), äußerte sich ähnlich. Er sprach von einem „völlig falschen Signal“ in Sachen Verkehrssicherheit.

20 Antworten auf “Künftig auf belgischen Autobahnen teilweise Tempolimit von 130 km/h”

  1. absolut unverständlich. Warum gibt man das bewährte denn auf?
    130 km/h heißt:
    * für den wirtschaftsverkehr keine verbesserung (soll 80 km/h)
    *für den individualverkehr unproduktiver zeitgewinn weniger minuten

    ABER
    *mehr verschleiß an Fz technik und straße, höhere abgasbelastung, mehr bremsstaub, mehr verbrauch = mehr kosten = höhere preise
    *mehr „schlimmere“ unfälle“ = mehr verletzte, mehr tote, mehr leid und kosten

    Wo also liegt der „mehrwert“ dieses tun´s?

    • Dabei bekommt Belgien keine Einheitliche Regelung für Landstrassen auf die Reihe : Wallonie 90 – Flandern 70 km/h !
      Demnächst dann Autobahn Richtung Brüssel : 120 in Flandern und 130 in der Wallonie ?

  2. Grasshopper

    @Gast; Das was Sie vom Stapel lassen,ist Ihre Sicht der Dinge.Bin mein Leben lang ziemlich zügig gefahren und stelle fest,das die Mehrheit der Autofahrer sich kontraproduktiv verhält.(wird immer schlimmer)wer mit 120 auf der Überholspur parkt,onbwohl kilometerweit kein Auto sichtbar ist,oder die ,die mit 110 die Überholspur blockieren,weil sie erzieherische Massnahmen für nötig halten,oder die ,die meinen,die Autobahn rechts sei nur für LKW,ist eine Sache.Die Andere ist die,das man uns Glauben macht,mit 120 (oder was auch immer)würde man Schonenden fahren.Einen Scheissdreck tun wir.Verarscht von 4 Liter pro 100 Km!und Tote gibt’s auch nicht mehr und nicht weniger ,denn das liegt nicht an 10 KM\H auf der Autobahn!!!!

    • jetzt sind wir aber bei ihrer sichtweise.
      ok. verarscht werdenb wir häufiger und es läuft auch i, straßenverkehr nicht alles nach den regeln, aber das was ich da geschrieben habe ist ein FAKT.
      Wissenschaftlich und auch empiirisch belegt.

      • Nö, es ist kein Fakt! Die Anzahl der Unfälle oder Unfalltoten auf der Autobahn hängt anscheinend überhaupt nicht von der gefahrenen Geschwinigkeit ab. In Deutschland gibt es 2,97 Tote pro Millarde gefahrener Kilometer und in Belgien 4,78 oder auch ca. 64% mehr! Und ich glaube, wir brauchen uns nicht zu streiten, in welchem der beiden Länder schneller auf der Autobahn gefahren wird! Das ist aber auch kein Wunder. Wenn man die ganze Zeit mit derselben Geschwindigkeit dahintuckert, wird man müde und ist nicht mehr in der Lage, sich vernünftig aufs Fahren zu konzentrieren. Nicht umsonst wurden sogar schon in vielen US- Bundesstaaten und kanadischen Provinzen die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Autobahnen deutlich angehoben!

        • ich schrieb “ mehr schlimmere unfälle“.Betonunh auf schlimmere.
          Soll heißen: nicht MEHR-sondern schlimmer. ( dank höherer energie).

          Und ohne zeifel sind höhere geschwindigkeiten auch unfallURSACHE. Denken sie an kurven, anhalteweg, straßenhaftung schlechthin etc.

          • Hier in diesem Artikel geht es nur um die Geschwindigkeit auf der Autobahn. Da spielen Kurven (jede normale Kurve auf der Autobahn kann man ganz locker mit über 200 Km/h bewältigen, bei besonderen Kurven würden, unabhängig vom Geschwindigkeitslimit, Schilder etc. warnen), der Anhalteweg (auf der Autobahn hat man meistens mehrere Hundert Meter freie Sicht) und die Straßenhaftung (ist kaum bis gar kein Unterschied bei 120 oder 130 Km/h) fast keine Rolle. Die Aufprallenergie spielt hier sogar gar keine Rolle, weil Autos jenseits der, in den gesetzlichen Crashtests geforderten, 64 Km/h sowieso völlig kollabieren. Googlen Sie mal nach Crashtest mit 100 Km/h oder höher, dann wissen Sie was ich meine. Ob man nun mit 120 oder 130 Km/h auf ein stehendes Hindernis (z.B. LKW) trifft, ist absolut egal, man ist so oder so sofort tot!

            Und auch die Schwere und Anzahl der Unfälle ist im 120 Km/h- Belgien weitaus höher als im zumeist unlimitierten Deutschland. Die Zahl der Unfalltoten pro gefahrenem Kilometer auf den Autobahnen (64% mehr in Belgien) spricht Bände, man stirbt ja nicht bei den leichten Unfällen!

            • nur jetzt kurz und dann ist es für mich „gut“ ( komm mir vor wie don chichot und die windmühlen.)

              Das alles ist untersucht und die wissenschaftl. gesicherten erkenntnisse magen den eigenen ansichten entgegen stehen, aber sie sind nicht von der hand zu weisen.

              Ihnen weiterhin gute fahrt und ein „frohes fest“.

              • So komme ich mir auch vor! Es gibt dazu zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen in den USA und Kanada, die das Gegenteil Ihrer Ansichten ergeben haben. Glauben Sie wirklich, die haben dort die Tempolimits aus Spaß teilweise drastisch erhöht? Ich habe nur versucht, Ihnen das zu erklären.

                Ihnen auch weiterhin eine gute Fahrt und ein frohes Fest!

        • was sie hier noch beschreiben ist die fähigkeit sich zu konzentrieren ( auf das straßengeschehen).
          Das ist übrigens das, was autofahren so schwer macht. Die eigentliche leistung.
          Dagegen bzw. dafür kann man was tun.

          • Es gibt absolut nichts, was man gegen die einsetzende Müdigkeit bei Monotonie machen kann. Wenn der Mensch gelangweilt wird, schläft er halt ein! Da hilft nur Anhalten und ausruhen. Das macht aber kaum jemand und deshalb knallt es hier in B auch so oft auf der Autobahn!

            In Flugzeugen, wo man ja nicht mal eben so anhalten kann, gibt es aus diesem Grund Autopiloten. Fast jeder Berufspilot ist auf Langstreckenflügen aus Langeweile im Cockpit schon mal eingeschlafen, manchmal sogar beide zeitgleich. Ohne Autopilot könnte das dann schnell zur Katastrophe führen!

            • ja und nein……….
              um konzentrtion zu halten gefahren herbeiführen? Der nervenkitzel soll aufmerksam steigern? Unsinn und zudem hoch gefährlich.
              Nein, konzentration hat auch was mit ablenkung, müdigkeit, allgemeine fittness, ernährung, frischluft etc zu tun. Ach ja…und alter ist auch kontraproduktiv. Aber das wird dann ggf. kompensiert durch erfahrung und die befähigung zu merken, ab wann die eigene leistungsfähigkeit ins gefährliche abdriftet.

              • Welcher Nervenkitzel denn? Es hat doch nichts mit Nervenkitzel zu tun, wenn man, da wo es erlaubt ist, im Kampf gegen die Monotonie ab und zu mal auf 150 oder 160 Km/h beschleunigt. Meistens muss man dann ja sowieso wieder runterbremsen, weil irgendwer mit 120 auf der linken Spur fährt. Aber genau wegen diesen Tempowechseln bleibt man konzentriert!

                • karlh1berens

                  Auch das Rechtsfahren und Überholen (Blick in den linken Rückspiegel, beschleunigen, Blick in den rechten Rückspiegel) fördert die Konzentration. Nein, den Blinker habe ich nicht vergessen !

                  • Rechts fahren auf der Autobahn? Wann und wo denn? Zwischen Eynatten und Eupen mitten in der Nacht? Tagsüber geht das doch gar nicht. Da reiht sich ein osteuropäischer LKW an den anderen. Da hat man ja schon Probleme, überhaupt erst auf die Autobahn zu kommen, weil die kaum eine PKW- Länge Abstand halten.

  3. Alfons Van Compernolle

    Und was soll das bewirken ???? Antwerpen & Bruessel laufend „Stau’s“ ohne Ende ??
    Dumm , ueberfluessig und nutzlos!!!! 120 km/H ist OK, man sollte aber zugestehen mit 130 km/H ueberholen zu duerfen !!

  4. Zaungast

    Anscheinend wurde Bellot inzwischen von den regionalen Verkehrsministern zurückgepfiffen, die mit seinem Vorschlag nun doch nicht einverstanden sind.
    Belgische Verkehrspolitik vom Feinsten.

    So wie dies hier, wie der VIF berichtet; Flandern wird 2019 mit den Arbeiten zur Verbreiterung des Autobahnrings beginnen, ohne die Brüsseler Region auch nur konsultiert zu haben.

    Der RER soll irgendwann um 2025 oder 2030 fertiggestellt sein.

  5. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG – Ganz so klar, wie Verkehrsminister Bellot sie schildert, scheint die Umsetzung der Maßnahme nicht zu sein. Wie am Freitag verlautete, stößt der Vorschlag bei den Regionalministern, die eine solche Maßnahme letztlich umsetzen müssten, auf wenig Gegenliebe. „Wenn wir die Höchstgeschwindigkeit erhöhen, erhöhen wir auch die Anzahl der Verkehrstoten“, gab der flämische Verkehrsminister Ben Weyts (N-VA) zu bedenken. Sein wallonischer Kollege, Regionalminister Carlo Di Antonio (CdH), äußerte sich ähnlich. Er sprach von einem „völlig falschen Signal“ in Sachen Verkehrssicherheit.

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