Politik

Klinkenberg: „Kleine Brötchen werden sehr klein ausfallen“

Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg mit Schöffen und Stadtsekretär beim Neujahrsempfang der Stadt Eupen im Ikob. Foto: Gerd Comouth

Karl-Heinz Klinkenberg erlebte am Freitagabend seinen ersten Neujahrsempfang als Bürgermeister der Stadt Eupen. Und obwohl der Empfang in den Räumlichkeiten des zuletzt in der Diskussion stehenden Ikob-Museums stattfand, war das neue Stadtoberhaupt bemüht, in seiner Rede keine „Spinnereien“ zu erzählen.

Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen PDG-Präsidenten Ferdel Schröder ließ Klinkenberg zunächst mit einem „differenzierten Blick“ das vergangene Jahr und die Verwirklichungen der alten Mehrheit, die heute die Opposition darstellt, Revue passieren.

Klinkenberg erwähnte dabei die Neubelebung der Innenstadt mitsamt Begegnungszone, den Start der zweiten Bauphase des Alten Schlachthofs, die Fertigstellung der Außenhaut des neuen Verwaltungsgebäudes, das neue Stadtmuseum, das Formen annimmt, sowie das SUN-Projekt zur Verschönerung der Unterstadt, insbesondere des Temseparks.

Capitol, Kombibad, Jugendherberge…

Anschließend warf der Bürgermeister einen Blick auf die Projekte, die 2013 anstehen bzw. vorerst gestoppt wurden (Capitol). „In den nächsten Monaten werden wir einen kompletten Kataster unserer Kulturstätten erstellen und alsdann eine Entscheidung für das Konzept des Regionalen Kulturzentrums Nord (RKZN) gemeinsam mit den Kulturschaffenden der Stadt treffen“, sagte der PFF-Politiker.

Blick auf die Gäste beim Neujahrsempfang im Ikob. Foto: Ikob

Blick auf die Gäste beim Neujahrsempfang im Ikob. Foto: Ikob

Die Projekte, die von der neuen Mehrheit realisiert werden sollen, sind laut Klinkenberg: das Kombibad, die Renovierung der Jugendherberge sowie der Fuß- und Fahrradweg mit neuem Abwasserkanal zwischen Garnstock und Herbesthaler Straße. Zudem erwähnte der Bürgermeister die PPP-Schulbauten auf dem Eupener Stadtgebiet.

Professionalität und Bürgerfreundlichkeit

„Wir stehen für Professionalität, für bürgerfreundliche Dienstleistungen, sowie für eine effiziente und zielgerichtete Arbeitsweise in den Kommissionen, Beiräten und Ausschüssen“, betonte das neue Stadtoberhaupt, das zudem auf diverse Jubiläen hinwies, die es in diesem Jahr zu feiern gilt: das ZAWM, das Zentrum für die ständige Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes, der FC Eupen, der 50 Jahre alt wird und Klinkenberg bekanntlich sehr viel bedeutet, das 100-jährige Bestehen der Eupener Sektion des Roten Kreuzes und die 7 mal 11 Jahre der KKG Blaue Funken. Außerdem jährt sich 2013 zum 800. Mal die Erwähnung Eupens in einer Urkunde des Abtes von Rolduc.

Zur Finanzpolitik bekräftigte Klinkenberg das, was er vor einigen Tagen im Interview mit „Ostbelgien Direkt“ sogar etwas detaillierter gesagt hatte: „Wir werden nach großen Anstrengungen für das kommende Jahr zwar einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren können, aber die von mir schon im Wahlkampf angekündigten ‚kleinen Brötchen‘ werden tatsächlich sehr klein ausfallen.“

Das Interview von „Ostbelgien Direkt“ mit Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg lesen Sie HIER.

 

17 Antworten auf “Klinkenberg: „Kleine Brötchen werden sehr klein ausfallen“”

  1. Beobachter

    So langsam nerven mich die kleinen Brötchen. Mittlerweile gibt es ja schon kleine Brötchen Evo 2.0, die dann sehr klein ausfallen werden.

    Ich verstehe unter einem Wechsel auch eine gewisse Euphorie, eine wir-packen-was-an-Mentalität mit hochgekrempelten Ärmeln. Bisher gibt es konkret aber nur den Stop des Capitols und die kleinen Brötchen.

    Ist natürlich auch einfacher, in ein paar Jahren eine (hoffentlich nicht magere) Bilanz zu ziehen nach dem Motto „die CSP hat uns kein Geld übrig gelassen, daher war nicht mehr als die kleinen Brötchen drin“.

    Wo ist denn die Vision, das Konzept?

  2. Werner Pelzer

    An kleine Brötchen werden die Leute sich in Zeiten von leeren Kassen und haushoher Überschuldung gewöhnen müssen. Deshalb sollten sich alle Politiker eine Scheibe vom neuen Eupener Bürgermeister abschneiden. In Kelmis wird z.B. zurzeit auf dem Fussballplatz eine neue Cafeteria plus Tribüne gebaut, obwohl höchsten 300 Zuschauer zu den Heimspielen kommen. Kosten: 780.000 Euro. Alleine der Behindertenzugang zum Platz, der etwas abschüssig ist, kostet schlappe 28.000 Euro. Na dann, Prost, lieber Steuerzahler. Nur nebenbei: Die neue Schwimmhalle kostet 5 Millionen Euro.

  3. In Lontzen, hatte der Finanzschöffe Roger Franssen die Steuerzahler bis 2006 keinen reinen Wein eingeschenkt.Die Gemeinde Stand vor dem Bankrot.Nach den Wahlen 2006 musste der neue Finanzschöffe Klaus Cormann die Steuern erhöhen um einen ausgeglichen Haushalt aufzustelle zu können. Roger Franssens lieblings Objekt “ Die ländliche Entwicklung“ kommt auch nach 2012 nicht zum Stillstand. Die Argumentation “ ES WIRD BEZUSCHUSST“ Ob die jetztigen Ratsmitglieder Franssen stoppen können bezweifeln viele. Der Strassenunterhalt ist katastrophal. Von kleineren Brötchen zu backen ist noch nicht die Rede, viellecht und so hofft sich mancher Lontzener Bürger kann erst die Rede davon sein wenn der „möchte gerne Bürgermeister“ seinen Sessel im Gemeindehaus verlässt.

  4. Gesamtkonzept

    Angesichts der kleinen Brötchen wüsste ich gerne schnelkstmöglich, welche Projekte wie umgesetzt werden sollen. Und wann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Parteien, als sie in der Opposition waren, nicht wussten, wie es um die Finanzen der Stadt aussah. Denn auf welcher Basis haben sie denn ihre Oppositionspolitik betrieben, wie konnten sie eigne Vorschläge erarbeiten, wenn die Finanzierung nicht gesichert war. Das alles ist unglaubwürdig und dabei bin ich kein CSP-Anhänger …

  5. iloveeupen

    Die Brötchen werden noch kleiner ausfallen wenn wir grundsätzlich nichts ändern.
    Wir stehen uns viel besser als in allen anderen Landesteilen, warum?
    Wir sind mehrsprachig was die Flamen auch sind aber wir profitieren sehr stark durch unseren guten Verbindungen nach Deutschland.
    Jeder Handwerker weiss das viele ihre Brötchen östlich von Eupen verdienen.
    Warum sind wir immer noch offiziell bei der Wallonie, was ist von dort zu erwarten? Nichts! Ausser Vorurteile, Bevormundung .
    Die Politiker hier halten noch nur an Belgien fest, weil sie von diesem Staat reichlich bezahlt werden.

  6. Brötchenbäcker

    Die Weihnachtsplätzchen sind verspeist, die Brötchen werden so klein, dass mir zumindest ein Stück herzhaftes Brot viel lieber wäre. Wir kennen das von den Plätzchen, irgendwann stehn sie uns zum Halse heraus, so ist es jetzt auch mit den kleinen Brötchen der rot-blau-grünen Klein-Brötchenbäckerei. Was Substanzielles soll her, Butter bei de Fisch, wo führt der Wechsel hin. Bisher und auch beim Empfang der Stadt Eupen nur Bekanntgabe von Fortführung von alten Projekten, hier und da ein „wir wollen prüfen“. Professionalität sieht anders aus.

  7. Dornröschen

    Herr Klinkenberg, aufwachen, die Wahlen sind vorbei, das war am 14. Oktober, erinnern Sie sich, Sie haben sich sehr schnell zu einem Bündnis gegen sie alte Mehrheit entschlossen, ja, Sie sind jetzt an der Macht, Sie brauchen keinen Wahlkampf mehr zu machen, Sie sind jetzt der Bürgermeister aller Eupener und nicht nur der neuen Mehrheit. Sie haben es doch nicht nötig, noch nachzukarten! Nach vorne schauen, Visionen haben, Großes für Eupen leisten. Das erwarten alle Eupener von Ihnen!

  8. Ich kann das mit den kleinen Brötchen nicht mehr hören. Dann noch das hier: “In den nächsten Monaten werden wir einen kompletten Kataster unserer Kulturstätten erstellen und alsdann eine Entscheidung für das Konzept des Regionalen Kulturzentrums Nord (RKZN) gemeinsam mit den Kulturschaffenden der Stadt treffen”, sagte der PFF-Politiker….
    Wieviele Monate müssen wir denn jetzt warten eh sich da etwas bewegt?
    Von Wechsel noch keine Spur. Hoffe der tritt bald ein, bis jetzt war es nur bla bla bla

  9. SEHR KLEINE BRÖTCHEN erinnern mich irgendwie an die KORNELIUS-BRÖTCHEN, die den Pilgern zum heiligen Kornelius (in Kornelimünster) ursprünglich als Wegzehrung gereicht wurden. Bei den Prozessionen dorthin zu meiner Jugendzeit waren das allerdings eher nur noch symbolische Brötchen : sehr klein, furztrocken und steinhart… Irgendwann wurden die „Brötchen“ dann doch – mit viel schlechtem Gewissen – zuhause entsorgt.. Waren das schöne Zeiten heute herrliche Erinnerungen! ;) :D

    Die kleinen Eupener Brötchen sind ja hoffentlich noch zum Verzehr geeignet… Aber so fing es aber auchmal in Kornelimünster an. Alles nur der Anfang? ;) :D

    Frank Bosch

    P.S.: so weit zum Spass und zum „Spott“. Ich finde es nämlich grundsätzlich lobenswert, dass man die Dringlichkeit und den Umfang, ja sogar z.T. die Details aller derzeitigen Eupener Projekte überdenken will (es gibt aber m.E. z.Z. unter den bekannten keine, die nicht berechtigt und auch nicht notwendig wären. Wie man es sich von der DG wünschen würde, schaut man sich in Eupen aber wenigstens auch nochmal an, ob man es sich noch leisten kann; und in welchem Umfang! Und das, obwohl 66% der neuen Eupener Mehrheit auch der Mehrheit im PDG angehören? Straffe Leistung von Ecolo !! ?? … ;) :D

  10. Kommentator

    Ich finde auch, die neue Eupener Mehrheit macht es sich zu einfach: Wenn was nicht klappt, war die alte Mehrheit schuld. Die tun ja so, als sei die alte Mehrheit ein Haufen von Deppen gewesen.

  11. iloveeupen

    Zuviele Politiker verderben den Brei, wir tun so als ob die DG ein eigener EU Staat wäre.
    Ein Viertel an Personalstärke würde es auch tun und die Brötchen sind dann etwas größer :-)
    Aber wir lassen uns wie üblich alles gefallen, selbst Schuld Ostbelgier.

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