„Auf Wiedersehen, meine Damen und Herren“: Jan Hofer, der langjährige Chefsprecher der „Tagesschau“, hat sich aus Deutschlands quotenstärkster Nachrichten-Sendung verabschiedet. Am Montagabend sprach er zum letzten Mal nach dem Gong. In den Ruhestand will er trotzdem nicht.
Ein Gong, ein Fanfaren-Klang, ein Jan Hofer: Für Generationen von Fernsehzuschauern – auch in Ostbelgien – war er das Gesicht der „Tagesschau“ im Ersten. Fast 36 Jahre lang war der gebürtige Rheinländer Sprecher der quotenstärksten Nachrichtensendung des deutschen Fernsehens. Nun macht er Schluss.
Am Montag um punkt 20.00 Uhr begrüßte der Wahl-Hamburger zum letzten Mal die Zuschauer mit den Worten „Guten Abend, meine Damen und Herren!“. Damit wurde er selbst zur Nachricht. Am Ende der Sendung sagte der 68-Jährige noch einige persönliche Worte des Dankes, zog seine Krawatte aus und kündigte die Sondersendung „ARD extra“ zur Corona-Pandemie an (siehe VIDEO unten).
Hofer sprach seit 1985 die „Tagesschau“, vor 16 Jahren wurde er deren Chefsprecher. Dabei erlebte er mehrere Studios, neue Techniken und neue Kollegen. „Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens hier verbracht. Das ist ganz schön lang“, sagte Hofer in der Sendung mit einem Lachen.
Den Schichtdienst und das Weckerklingeln am Morgen werde er am wenigsten vermissen, sagte er vor seiner letzten „Tagesschau“ für das „Morgenmagazin“. „Das frühe Aufstehen quält mich schon.“
Seine Nachfolge tritt nun Jens Riewa an. Julia-Niharika Sen und Constantin Schreiber verstärken künftig das Team der Sprecherinnen und Sprecher der „Tagesschau“ um 20.00 Uhr.
Seit Bekanntwerden des Abschiedes von Hofer haben viele Menschen unter dem Hashtag #ehrenjan Grußbotschaften geschickt. Auch viele junge Menschen würdigen Hofer dabei als wichtige Instanz für seriöse Nachrichten und als wertvolle Konstante im News-Alltag.
„Hab‘ ich nicht mit gerechnet, dass so viele Sachen kommen. Mich rührt das richtig an“, sagte er dazu in einem Video, das die „Tagesschau“ in den sozialen Medien verbreitete.
Die Moderatorin und Nachrichtensprecherin Judith Rakers betonte in der „NDR Talkshow spezial“ vor allem die Kollegialität Hofers. „Er kümmert sich an den richtigen Stellen, er hilft an den richtigen Stellen, er ist an den richtigen Stellen auch mal streng. Und der hat den Laden einfach im Griff.“
Hofer ist aber nicht nur Nachrichtenmann, auch außerhalb des „Tagesschau“-Studios spielt der Sympathieträger eine Rolle. Hofer zeigt viele Facetten. Er ist Vater von vier Kindern (sein jüngstes ist fünf Jahre alt), hat eine Leidenschaft für Oldtimer, moderiert auch Unterhaltungssendungen und ist bekennender Social-Media-Fan.
Seit Jahren geht Hofer versiert mit Youtube, Facebook, Instagram und Tiktok um. „Ich finde das unfassbar spannend und auch so demokratisch, was da passiert. Jeder kann sich selbst darstellen und äußern. Die Leute sind unfassbar kreativ. Ich finde das richtig toll“, sagte er beim NDR beispielsweise über Tiktok.
Dass es nun ruhig um den prominenten NDR-Mann wird, davor müssen seine Fans keine Angst haben. Mit seinem Abschied werde er auf keinen Fall von der Bildfläche verschwinden, versprach Hofer auf Youtube. „Eins kann ich versprechen: Ich bin nicht verschwunden. Ich bin auch nicht im Ruhestand. Ich höre zwar mit der ‚Tagesschau‘ auf und mit dem Schichtdienst und diesen Dingen. Aber ich werde euch noch ein bisschen erhalten bleiben. Seid mal gespannt!“ (dpa/cre)
Nachfolgendes VIDEO zeigt den Abgang von Jan Hofer am Ende seiner letzten „Tagesschau“:
Wir verneigen uns vor einer Nachrichten-Legende.#ehrenjan #janhofer #tagesschau pic.twitter.com/otY1ClmIgD
— tagesschau (@tagesschau) December 14, 2020
Jan Hofer war lange Jahre das Gesicht der „Tagesschau“. Er wird uns fehlen.
Er wird als Rentner h noch lange aktiv bleiben.
Beispielsweise als Fernseh-Moderator.
Nachfolgendes VIDEO zeigt den Abgang von Jan Hofer am Ende seiner letzten „Tagesschau“: https://twitter.com/tagesschau/status/1338565478969716738?s=21
Ein wirklich netter Mensch. Alles Gute!
Das beste an Jan Hofer war, dass er nicht so meinungsbildend und indoktrinierend dreinschaute, wie etwa der gute Klaus vom heute-journal beim Nachbarsender ZDF.