Notizen

Hat der belgische Radsport ein neues „Phänomen“? – „Remco wird vielleicht besser als ich“, sagt Eddy Merckx

Supertalent Remco Evenepoel aus Belgien (hier nach seinem Sieg bei der Straßen-Rad-WM für Junioren am 27. September 2018 in Innsbruck, Österreich). Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Den Namen müssen Sie sich merken, wenn Sie belgischer Radaportfan sind. Remco Evenepoel wurde diese Woche in Innsbruck in Österreich, wo am Sonntag auch die Straßen-Rad-WM ausgetragen wird., Weltmeister im Zeitfahren und auf der Straße bei den Junioren. Selbst Eddy Merckx, der größte Radprofi aller Zeiten, glaubt, dass der 18-jährige Belgier ein ganz Großer werden könnte – „vielleicht sogar besser als ich“.

Im Zeitalter der Spezialisten gibt es keine Spitzenfahrer mehr, die auf jedem Terrain zu den Besten gehören bzw. sogar die Besten sind.

Einer wie Peter Sagan glänzt bei den Klassikern wie der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix und wird Weltmeister, muss sich aber bei der Tour de France mit Etappensiegen und dem Grünen Trikot des Punktbesten begnügen.

Einer wie Christopher Froome oder Geraint Thomas begnügt sich mit Siegen bei den großen Rundfahrten. Bei den Klassikern sieht man sie nicht. Dann gibt es noch Spezialisten im Zeitfahren wie Tony Martin oder Tom Dumoulin sowie Sprintspezialisten wie Marcel Kittel, André Greipel oder Alexander Kristoff, um nur diese zu nennen.

“Wunderkind“ und „kleiner Kannibale“…

Wenn man Radsport-Experten und auch Eddy Merckx reden hört, hat der doppelte Junioren-Weltmeister Remco Evenepoel Qualitäten, von denen man glaubte, es gäbe niemand mehr, der sie alle auf einmal haben könnte.

27.09.2018, Österreich, Innsbruck: Remco Evenepoel aus Belgien trägt sein Rad als Sieger der Straßen-Rad-WM für Junioren über die Ziellinie. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Eddy Merckx war und ist schwer beeindruckt von dem 18-Jährigen: „Dieser Junge erweckt den Eindruck, alles zu können. Wenn Sie sehen, mit welcher Autorität er Anfang der Woche das Zeitfahren gewann und wie er am Donnerstag in den Steigungen die Konkurrenz hinter sich ließ, dann ist das absolut genial. Dieser Fahrer hat etwas Außergewöhnliches. Ich kann ihm keine Ratschläge geben, mit Ausnahme vielleicht, dass er ruhig bleiben soll. Er wird Radprofi Anfang des nächsten Jahres. Er ist dafür noch sehr jung, aber wenn jemand dies schaffen kann, dann er. Remco kann sogar besser werden, als ich es auf dem Höhepunkt meiner Karriere war.“

Diese Woche erhielt Belgien die Ausrichtung der Rad-WM 2021. Dann wird Remco Evenepoel 21 Jahre alt sein. Vielleicht wird er dann auf der WM-Strecke von Antwerpen nach Löwen auch Straßen-Weltmeister der Radprofis. Vielleicht wird er es aber auch schon früher.

Übrigens wollte Remco Evenepoel, der 2019 zu Quick-Step wechselt, ursprünglich im Fußball Karriere machen. Er begann im Alter von 5 Jahren beim RSC Anderlecht, ging mit 11 nach Holland in die Jugendakademie des PSV Eindhoven, bevor er nach Anderlecht zurückkehrte. Er wurde sogar in die belgische U15- und U16-Mannschaft berufen, entschied sich dann aber für den Radsport.

Die internationale Radsportpresse war jedenfalls am Donnerstag nach dem Triumph des jungen Supertalents aus Dilbeek (Provinz Flämisch-Brabant) voll des Lobes. Von einem neuen „Wunderkind“ des Radsports, einem „kleinen Kannibalen“ und einem „Phänomen“ war da unter anderem die Rede… (cre)

27.09.2018, Österreich, Innsbruck: Marius Mayrhofer (l-r) aus Deutschland mit der Silbermedaille, Remco Evenepoel aus Belgien mit der Goldmedaille und Alessandro Fancellu aus Italien mit der Bronzemedaille bei der Straßen-Rad-WM für Junioren. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

6 Antworten auf “Hat der belgische Radsport ein neues „Phänomen“? – „Remco wird vielleicht besser als ich“, sagt Eddy Merckx”

  1. Der einarmige Bandit aus dem Ourtal

    Ob Eddy Merckx nun der größte Radsportler aller Zeiten war wie sie verlauten lassen @ OD , das bleibt nun mal dahingestellt , denn solchen Behauptungen sind zweifelhaft . Anquetil , Gimondi , Bahamontes oder Hinault waren ebenfalls erste Klasse .

  2. Remeco Evenepoel wird ab 2019 bei Axel Merckx fahren als Espoire U23 und ab 2020 bei Quick Step. Denn der Unterschied von der Distanz der Rennen zwischen Junioren und Ptofis ist doppelt so Angaben ( 80-120 km bei Profis 190- 270 km) . Dieses Abkommen ist zwischen Merckx und Lefevre vereinbart worden. So kann Evenepoel noch ein Jahr bei den Espoir U23 fahren zugleich mir der U23 Nationalmannschaft und wird so nicht verheizt. Evenepoel hat bisher 24 Siege 2018 errungen. Zuletzt noch in Thimoster Aubel Stavelot ,wo er das Generalklassement gewann und die letzte Etappe in Stavelot.

  3. Evenepoel gewinnt auf jedem Terrain, er hat eine Erfolgsbilanz die weitaus besser ist als Vanderaeden.
    Das heisst aber noch gar nicht, dass er später auch solche Erfolge haben wird. Er kann morgen schon abstürzen, durch falsche Freunde oder aber weil andere Fahrer sich später entwickeln als er.
    Hoffnungsfahrer hat Belgien schon so viele gehabt…

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