Politik

Ecolo Ostbelgien setzt für die nächsten Jahre auf eine Doppelspitze

Monika Dethier-Neumann (hier mit Frédéric Arens). Foto: OD

Die ostbelgischen Grünen haben sich nach den für sie doch enttäuschenden Wahlen vom 25. Mai neu aufgestellt. Ecolo setzt für die nächsten Jahre auf eine Doppelspitze. Frédéric Arens aus Born und Monika Dethier-Neumann aus Eupen wurden einstimmig zu den neuen Co-Präsidenten bestimmt.

Der 33-jährige Frédéric Arens steht für den Generationswechsel, den die Partei ganz bewusst vollziehen möchte. Die 54-jährige Monika Dethier-Neumann wird ihrerseits versuchen, ihre zehnjährige Erfahrung in der Regional- und Gemeinschaftspolitik einzubringen.

Ganz neu ist Frédéric Arens in der Politik nicht, denn 2012 war er Kandidat bei der Gemeinderatswahl in Amel. Der Ingenieur ist seitdem Mitglied des Ameler Gemeinderates.

„Frédéric Arens steht mit beiden Beinen im Leben“, sagte Monika Dethier-Neumann bei der Vorstellung der beiden Co-Präsidenten am Donnerstag im Töpferkeller in Bütgenbach.

Kennt sich aus in ökologischem Wohnungsbau

„Frédéric Arens ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Als Ingenieur in Diensten eines Holzbauunternehmens ist er stetig mit der Aktualität des ökologischen Wohnungsbaus, der Ressourcenknappheit, der gesunden Materialauswahl und Materialsuche, den Fragen zur Energieeinsparung sowie den finanziellen Herausforderungen für die Bauherren konfrontiert“, so Dethier-Neumann.

Pressekonferenz in Bütgenbach mit den beiden Co-Präsidenten Monika Dethier-Neumann und Frédéric Arens. Foto: OD

Pressekonferenz in Bütgenbach mit den beiden Co-Präsidenten Monika Dethier-Neumann und Frédéric Arens. Foto: OD

Monika Dethier-Neumann strebte bei der letzten Wahlen kein weiteres Mandat im Regionalparlament mehr an. Gemäß den Gepflogenheiten bei Ecolo war für sie nach zwei Legislaturperioden Schluss. Auf diese Weise wollen die Grünen Politikmissbrauch und Amtsmüdigkeit verhindern. Nunmehr ist Dethier-Neumann dabei, in ihren ursprünglichen Beruf als Innenarchitektin zurückzukehren.

Die neue Doppelspitze von Ecolo will sich ganz gezielt dafür einsetzen, dass die Mehrheitsbeteiligungen auf kommunaler Ebne in Eupen, Raeren und Kelmis gefestigt werden. Gleichzeitig soll die Präsenz von Ecolo in der Eifel ausgeweitet werden.

DG hat bei Finanzen „auf der ganzen Linie versagt“

Scharfe Kritik übte Frédéric Arens an der Finanzpolitik der DG-Regierung. Dieser warf er „finanzielle Misswirtschaft“ vor. In der Finanzpolitik hätten sowohl die alte als auch die neue DG-Regierung „auf der ganzen Linie versagt“, was Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) wohl nicht gerne hören wird.

Die beiden PDG-Mitglieder von Ecolo, Franziska Franzen und Freddy Mockel. Foto: OD

Die beiden PDG-Mitglieder von Ecolo, Franziska Franzen und Freddy Mockel. Foto: OD

In einer Zeit, in der die Bürger den Gürtel enger schnallen müssten, seien „Prunkbauten und weitere realitätsentfremdete Projekte logischerweise fehl am Platze“. Schließlich seien Politiker die Vertreter der Menschen in der DG und müssten deshalb verantwortungsvoll mit den öffentlichen Geldern umgehen.

Was die in der Öffentlichkeit der DG sehr umstrittene Aufwertung der Parlamentsarbeit betrifft, so sind die Grünen dafür, dass das Ungleichgewicht zwischen einer Fulltime-Regierung und einem Feierabend-Parlament reduziert werde.

Es sei wichtig, dass die zusätzlichen Mittel für eine Stärkung der Demokratie verwendet werden, so das neue Führungsduo von Ecolo. Künftig sollen Parlamentarier mehr eigene Initiativen ergreifen und die Regierung besser kontrollieren können. (cre)

27 Antworten auf “Ecolo Ostbelgien setzt für die nächsten Jahre auf eine Doppelspitze”

  1. Doppeltgemoppelt

    Ecolo hat eine doppelte Spitze, hat aber auch eine doppelte Zunge. Einerseits kritisieren die Grünen die Finanzpolitik der DG, billigen gleichzeitig aber, dass das Parlament und die Parlamentarier mehr Geld erhalten, obwohl Sparmaßnahmen zu erwarten sind.

  2. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Es wurde von OD im Zusammenhang mit der umstrittenen „Aufwertung der Parlamentsarbeit“ noch ein Satz hinzugefügt. Der letzte Absatz lautet demnach: „Es sei wichtig, dass die zusätzlichen Mittel für eine Stärkung der Demokratie verwendet werden, so das neue Führungsduo von Ecolo. Künftig sollen Parlamentarier mehr eigene Initiativen ergreifen und die Regierung besser kontrollieren können.“

    • doppelmoral

      Und laut ECOLO-Logik bedeutet dies, dass mehr Gelder für die Fraktionen und Parlamentarier zur Verfügung gestellt werden muss. Doppelte Zunge oder gespaltene Zunge, egal. Es ist auf jeden Fall ein schönes Beispiel der Doppelmoral der Grünen. Wenn das Geld in die eigene Tasche wandert ist es ok (siehe Frau Niessen, Neumann und jetzt die PDG-Fraktion).
      Wenn das Geld anderweitig ausgegeben wird ist es Misswirtschaft. Diese Doppelmoral zieht sich wie ein grüner Faden durch die Verlautbarungen und das Handeln der Grünen. So macht sich eine Partei immer mehr überflüssig. Sie haben es nicht besser verdient.

  3. Réalité

    -Es ist mit Ecolo,so wie mit allen anderen!

    -Keiner hat den Mut die wirklichen Probleme an zu packen!

    -Und wenn es ums Geld geht,dann kauern sie alle zusammen!

    -Unser Kleingliedstaat hat nicht die Politiker die es verdient!Zu aller erst deren viel zu viele!Es ist einzig die Qualität die zählt und nicht die Masse!

    -Nur,die Politik,die stört sich nicht daran!Was macht,was muss Delhaize z Zeit machen,der Belgische Fussball verband,und viele andere noch dazu!??

    -Nur die Politik selbst,die schwimmt weiter in vollen Zügen!Die leben wie die Maden im Speck!

    -Von wegen „Stärkung der Demokratie“!Diese Stärkung tritt erst ein wenn da einige Nester geleert sein werden!

    -Viel zu viele Ämter,Räte,Kommissionen und sonstiges „Allerlei“!Das kostet den Bürger eine Menge Geld….welches viel-sehr viel besser im Arbeitsmarkt investiert gehört,aber nicht in die Taschen dieser Leute

    -Der Bürger ist gebeutelt genug!Fangt mal allemal und endlich an reale Politik zu betreiben!
    Einzig und allein für eure Wähler!Denn die verdienen das….und nicht die anderen….

  4. Frau Mahlzahn

    Ich werde natürlich Ecolo wählen. Es erweitert unheimlich den Horizont, mit Menschen reden zu können, die mit diesem Forum überhaupt nichts zu tun haben. Und das gibt mir ein unglaublichen Schub und ich gönne den anderen Parteien Ihre Stimmen von ganzen Herzen, denn da sind sie gut aufgehoben.

      • „Menschen (…) die mit diesem Forum überhaupt nichts zu tun haben.“

        Wenn es Dir einen solchen Schub verleiht, warum kommst Du dann überhaupt auf diese Seite. Wenn Du gezwungen werden solltest, dann melde Dich bei Amnesty. Da wirst Du geholfen. :)

        • Frau Mahlzahn

          @ lol

          Es erweitert wie gesagt den Horizont und hilft bei der Einschätzung von dem was man hat. Sollten Sie auch mal versuchen, dann eben nur andersherum. Es hilft wenn man mit Menschen redet, statt immer nur darüber. Aber ich will hier keine Vorschriften machen, muss ja jeder selber wissen. Das Forum ist ja, der eigenen Leitlinie folgend, nur zum denken da, nicht um Dinge zu bewegen.

  5. Ökologischer Wohnungsbau…. Noch so eine Nullnummer der Ökos. Der Dämmwahn kostet viel Geld, ROI (Return Of Invest) tendiert gegen Unendlich und die Schimmelpilze freuen sich über ideale Lebensbedingungen nach „erfolgreicher“ energetischer Sanierung. Die Baukosten sind wegen der ständig steigenden Dämmanforderungen um die 25% gestiegen, ohne dass ein erkennbarer Nutzen dabei entsteht. Ist wie alles was unter dem Label „Öko“ läuft; „Gut gemeint“ ist eben das Gegenteil von „gut gemacht“….

    • Frau Mahlzahn

      @Dax

      Als börsenorientierter Forumsteilnehmer, der sie ja sind, möchte ich Ihnen meine Energiekostenabrechnung von diesem Jahr nicht vorenthalten. Es entspricht Ihrer Aussage, es ist eine Nullnummer. Verstehe nicht im Ansatz was daran schlecht ist. Ihrer Meinung folgend soll man die Sozialhilfe und Rente weiter in den Energieverbrauch stecken. Wenn Sie das Geld haben, bitte schön, es gibt Menschen die das situationsbedingt anders sehen müssen. Natürlich sind die Dämmstoffpreise gestiegen, genauso wie das Stellenangebot, der Grund liegt in Ihrem Pseudonym. Wieso sie nicht erwähnen, dass die Energiepreise auch gestiegen sind ist mir ein Rätsel. Ach ja, es ist kein Rätsel, es ist ja nur eine Basisinformation die Ihnen fehlt. Herr Dax, die Energiefrage ist weiterhin ungeklärt. Jetzt wo sie es wissen, können sie ja mal anfangen in eine andere Richtung zu denken, denn selber was bewegen wollen sie ja auch nicht. Ist ja auch eine Art der Energieeinsparung, aber die bequemste. Liefern Sie Lösungen, das Geld nach Frankreich schicken ist bestimmt keine.

      • Sie haben von Bauphysik keinen Schimmer, stimmt’s? Aber immer munter drauf los schreiben und ECOLO wählen, dann kann man ja nichts falsch machen. Setzen Sie doch einfach einmal die grüne Brille ab, Sie sind doch so an einem erweiterten Horizont interessiert, Sie werden sich wundern wie die Welt im vollen Farbspektrum so aussieht….

        • Frau Mahlzahn

          @Dax
          „Sie haben von Bauphysik keinen Schimmer“

          Mein Diplom Supplement sagt da zwar was anderes, aber das interessiert Sie ja eh nicht. Ich bin auch kein Fundamentalist und gehe auch nicht davon aus, dass das was gut für mich ist auch gut für Sie ist. Sie sollten das aber auch nicht tun.

          Also Bauphysik. Was wollen Sie wissen? Kann ein Haus schimmeln, weil es zu viel gedämmt ist? Nein. Ein Haus auch wenn es nicht gut gedämmt ist schimmelt, wenn es fehlerhaft gebaut wurde. Sprich wenn Leute wie sie nicht von dem überzeugt sind was sie machen, Dinge machen, die dann gute Sachen in Verruf bringen.

          Sie sehen also Farbspektren? Könnte eine Thermographieaufnahmen Ihres Hauses sein. Die roten Stellen können Sie von innen mit 100€ Scheinen bekleben. Wenn es gut gemacht ist, sollte die Farbe Grün überwiegen. Die Farbwahl ist wohl rein zufällig.

          Wie lange glauben Sie, steht denn eigentlich noch Ihr Haus?

          • Die Dämmkurve verläuft asymptotisch, so dass nach ~ 8 – 10 cm eh Schluss ist mit „Energiesparen“. Der Rest ist nur Betrug am Bauherren, und das mit bunten Thermographie-Bildchen unterlegt. Na ja, Sie wissen ja was ich meine, Diplom-Supplement und so. Der Betrug geschieht also bei Ihnen nicht aus Unwissen sondern aus Berechnung. Öko Gutmensch eben…..

            • Frau Mahlzahn

              Ja die Dämmkurve gibt es und Ihre 10cm sind leider nicht mehr als eine Vermutung. Ich finde es schade, denn es ist nicht kompliziert den Schnittpunkt zwischen Dämmstärke und Wirtschaftlichkeit zu berechnen. Ebenso die Verteilung der Dämmung zwischen Wand, Dach und Boden sowie Fenster und Kubatur. Bauphysik ist aber ein Thema, was sie in der Wallonie nicht finden werden, da völlig unbekannt. Das die Schnittstelle bei einem Passivhaus nicht stimmen kann, liegt nur daran auf wie viel Jahre der Nutzung berechnet wird. Deshalb ja auch meine Frage nach Ihrem Haus. Sie vergessen bei Ihrer Wirtschaftlichkeit auch, dass Ihr Nutzen der Dämmstärke auch über die Art der Beheizung entscheidet und dem Komfort. Ihnen ist aber egal, dass Menschen, die in nicht gedämmten Sozialwohnungen mit Strom heizen müssen, sich das eigentlich nicht leisten können. Und eigentlich kann sich keiner leisten Energie zu verpulvern. Und Gutmenschen machen sich eben auch Gedanken darüber, wie viele Kriege wegen Öl geführt werden. Aber das kann Ihnen ja egal sein, hauptsache die Franzosen verdienen an unseren AKW’s.

  6. „Doppelt Diktatur der Ecolo :
    Doppelt Schlechte Ergebnisse und doppel mehr Steuern !

    Doppelt weniger Freiheiten, doppelt mehr Verbote, doppelt abkassieren doppelt Steuertricks mit Solar, doppelt Klima-Lüge… Doppelt mehr Zerstörung der Natur und alles doppelt überprüfen!

  7. Heinz Günter Visé

    Die “ Grünen “ haben schon immer
    “ Wasser gepredigt und selbst Wein getrunken“

    Da kann ich mich ja noch eher mit den sehr
    „überzeugenden“ Thesen der Leute von der
    „Partie Libertarien“ identifizieren.

    Also beim nächsten Mal kriegt Frau
    Baudimont meine Stimme und ich zahle dann nur noch MWSt und sonst keine anderen
    Abgaben mehr !

  8. Jauny B.Bad

    Was ihre eigene Finanzierung angeht hat Moni bestimmt nicht versagt. Aber so ist sie wenigstens unabhängig von dieser widerlichen, terroristischen Männerwelt. Ich persönlich frage mich seither, ob man die Raffgier nach dem Geld anderer Leute durch total beknackte Argumentation in der angeblichen Rechtfertigung tatsächlich auf ein noch niedrigeres moralisches Niveau ziehen kann.

    • Antwort: Nein !
      Die Grünen erfinden sich in dieser Hinsicht immer wieder neu. Politisch haben sie immer versagt, wenn es darum ging Verantwortung zu übernehmen. Die Leistungsbilanz von Frau Neumann ist ja auch einhellig als bescheiden bewertet worden.
      Ab in die Tonne !

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