Politik

Co-Vorsitzende von Ecolo blamiert sich bei Frage nach durchschnittlichem Bruttomonatsgehalt der Belgier

Die Debatte der Präsidenten der frankophonen Parteien. Foto: Screenshot RTBF1/Auvio

Am vergangenen Mittwoch strahlte das RTBF-Fernsehen eine neue Folge der Debatte der Vorsitzenden der frankophonen Parteien aus.

Die Kaufkraft der Bürger, die Kosten für Bildung, die Situation von Arbeitssuchenden und Langzeitkranken sowie die Renten standen auf der Tagesordnung der Sendung.

Nach der lebhaften Diskussion wurde in der Presse weniger über die Standpunkte der Parteipräsidenten zu den verschiedenen Streitthemen berichtet als über einen Fauxpas der Co-Vorsitzenden von Ecolo, Marie Lecocq.

Die Debatte der Präsidenten der frankophonen Parteien. Im Hintergrund v.l.n.r. : Raoul Hedebouw, Vorsitzender der linken PTB, PS-Präsident Paul Magnette, , Marie Lecocq, Yvan Verougstraete (Les Engagés) und Georges-Louis Bouchez (MR).0Foto: Screenshot RTBF1/Auvio

Auf die Quizfrage, wie hoch das monatliche Durchschnittsbruttoeinkommen des Belgiers sei, lag Lecocq völlig daneben. Die 33-jährige Grüne schätzte das Bruttomonatseinkommen auf 6.500 Euro. Das wäre doppelt so viel wie der tatsächliche Wert. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt beträgt in Wirklichkeit 3.728 Euro.

Raoul Hedebouw, Vorsitzender der linken PTB, tippte auf 4.200 Euro pro Monat. PS-Präsident Paul Magnette gab 3.950 an. Yvan Verougstraete (Les Engagés) schätzte das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt auf 4.000 Euro, , während der Präsident der frankophonen Liberalen (MR), Georges-Louis Bouchez, mit 3.800 Euro der Wirklichkeit am nächsten war.

Während der Fauxpas der Co-Vorsitzenden in der Presse zum Teil mit Humor kommentiert wurde, ist er für notorische Grünen-Kritiker der Beweis dafür, dass Ecolo den Bezug zur Realität verloren habe.

Lecocq ist seit Mitte Juli 2024 Co-Vorsitzende von Ecolo zusammen mit Samuel Cogolati. (cre)

40 Antworten auf “Co-Vorsitzende von Ecolo blamiert sich bei Frage nach durchschnittlichem Bruttomonatsgehalt der Belgier”

  1. Ford Modell T

    Henry Ford der erste soll gesagt haben meine Mitarbeiter müssen mindestens soviel verdienen das sie sich unsere Automobile die hier vom Band laufen, auch jederzeit selbst kaufen können. Heute scheint diese Rechnung bei Basispreisen von 40000 Euro aber kaum noch aufzugehen.

  2. Opa (jünger als Trump)

    Wenn Herr Bouchez so gut bescheid weiß, wüsste ich gerne wieviel er im Durchschnitt pro Monat Brutto (und Netteo) verdient; wieso setzt er sich dann dafür ein, dass er und andere ‚Reiche‘ weiter soviel mehr verdienen und soviele Arme weiter so viel weniger? Ich wûnsche mir mehr Macht den Armen und nicht der MR, was wohl bei der augenblicklichen Regierung in Belgien eine Illusion bleiben wird.
    Herr Bouchez ist nicht bereit als Minister in der Regierung Verantwortung zu tragen, will aber weiter mitbestimmen (am liebsten wie Tump in den USA alles bestimmen). Solche Politiker, egal wie gut sie da stehen und wie viel sie wissen, brauchen wir in Belgien nicht. Die Ungleichheiten werden durh diese nur noch größer.

  3. Pensionierter Bauer

    Genau an solchen Fragen erkennt wie sehr sich viele Politiker für das wahre Leben der Menschen im eigenen Land interessieren, nämlich gar nicht. Wenn ich mich recht erinnere, dann hat der Lanz doch vor einiger Zeit die Dröge oder irgendeine andere Grüne mit der gleichen Frage konfrontiert und die wehrte die Frage damit ab, dass sie hier nicht bei einer Schulabfrage wäre. Solche Leute sind einfach nur peinlich und man versteht warum eine Göring-Eckart nur 3% in ihrem eigenen Wahlkreis gewinnen konnte.

    • Kontrast

      „Bouchez zeigt, mal wieder, dass er der einzige ist der weiß wovon er redet. Die Grünen hingegen zeigen, mal wieder, wie sehr sie in einem Paralleluniversum links/grüner Träume leben“

      Ich bin eigentlich kein „Fan“ von Bouchez, denn er führt sich oftmals , identisch wie sein Name ausgesprochen, als „boucher“ auf; so ein wenig Richtung „Mini-Trump“.Wie gesagt, ich fühle mich eigentlich durch gar keine Partei vertreten , ob Mehrheit oder Opposition. Was mir jedoch auffällt ist, dass ich eher durch Zufall einige Male auf Politiker der sog. Liberalen Partei in derWallonie bei einer Veranstaltung getroffen bin, und dabei festgestellt habe, dass diese noch am besten Bescheid wussten , was das tägliche Leben von Otto Normalverbraucher so ausmacht, wie u.a. berufliches Einkommen, Renten/Pensionen, Steuerlast, Kosten des täglichen Bedarfs usw. Einer von denen hat mich sogar überrascht, dass er die Spritpreise fast bis auf den Cent genau wusste, obschon er Chauffeur und Dienstwagen zur Verfügung hat. Bemängelt wurde von den Liberalen auch eine zu hohe Abgabe an Steuern – Löhne und Gehälter sowie auf die Renten uns Pensionen. Und ja, die Grünen, eigentlich jenseits von Gut und Böse, deren Politiker wissen in der Tat kaum etwas, was den normalen Menschen an Existenzdasein usw.beschäftigt. Wie gesagt, im Grunde hat mich seit zig-Jahren keine Partei überzeugt,
      mir ist nur aufgefallen, dass die Liberalen bei dieser Veranstaltung am ehesten einen Bezug zum Alltag des „gemeinen“ Bürgers hatten gegenüber all den anderen, namentlich den Grünen

  4. Noch eine Theorie von mir, die grüne Frau war mit der Aufgabenstellung überfordert. Ihre Ausbildung liest sich wie folgt:
    Titulaire d’un bachelier en sciences politiques obtenu à l’université de Namur et d’un master en population et développement à l’UCLouvain
    Schaut man sich die Studieninhalte an so keimt der Verdacht auf, die hat nicht verstanden was ein mathematischer Durchschnitt ist. Ockham’s razor: Grüne können nicht rechnen.
    Manchmal sind Erklärungen erschreckend einfach….

    • Ich fass es nicht

      @ Dax,
      Vielleicht hat sie als Schülerin in jungen Jahren noch die sog „Mengenlehre“ in Mathe gehabt, das wäre dann eine Entschuldigung. Diese „Lehre “ u.a.in D praktiziert, ist dann auch relativ schnell wieder verschwunden. Ich habe seinerzeit selber mal erfahren was diese Mengenlehre gebracht hat oder besser gesagt, nicht gebracht hat.
      Als Beispiel dazu. Ein Anstreicherlehrling
      sollte in meiner Wohnung die Wandflaeche
      ausmessen wegen der zu benötigten Tapete; das klappte aber nicht und so habe ich ihm mit normalen Rechnen geholfen.

  5. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Grüne und viele andere linke Politiker sind meist gut bezahlte Akademiker. Wie wollen die wissen, was ein durchschnittlicher Belgier verdient. „Links sein“ ist heutzutage ein Lebenstil. Da geht es um die eigene Persönlichkeit, Einstellungen, Gefühl etc. „Links sein“ bedeutet nicht mehr, sich für Sozialschwache einzusetzen. „Links sein“ ist eine Form des Egoismus.

    • Grüner Wahnsinn

      „Grüne und viele andere linke Politiker sind meist gut bezahlte Akademiker. Wie wollen die wissen, was ein durchschnittlicher Belgier verdient. „Links sein“ ist heutzutage ein Lebenstil“

      Sehe ich ähnlich. Die älteren von denen sind idT meist gut bezahlte Akademiker, wobei die Frage erlaubt sein muss : von wem bezahlt? Bestimmt nicht von der Industrie oder vom Handwerk und/oder Gewerbe, sondern – man staune – von den ÖRR, wo sie im TV, manchmal sogar live, als sog.“Experten“ auftauchen und meistens unrealen Blödsinn verbreiten, sei es über diesen oder jenen Krieg, die Wirtschaft usw. Wieso auch, die haben doch noch nie in einem richtigen Beruf gearbeitet, von der Uni sozusagen hin zu den Zwangsgebührensendern der ÖRR, welche ihre Ausgaben ja nach ihrem Gutdünken ausgeben, bzw. verpulvern. Tja, und die jüngeren Politiker/innen bei denen sind oftmals“ wohlstandsverwahrloste „Zeitgenossen, die nichts mit den Alltagssorgen des normalen Menschen zu tun haben und deswegen viel Zeit füir ihre“ Klimakirche – Klimaaktivitäten“ inklusive Demos usw zur Verfügung haben.

  6. Letztlich wird auch so ein Moment der grünen Entzauberung im Journalismus nur zur Folge haben dass man in Zukunft bei Auftritten von grünen Politikern keine Zahlen mehr abfragen wird. Die Grünen und der Journalismus sind Brüder im Geiste, auch im Geiste des Zahlenanalphabetismus (engl. innumeracy). Die Bühne der Grünen (und der sie begleitenden Medien) sind die wohlfeinen Worte, die Visionen, und nichts hassen sie mehr als der Welt der Mathematik, der Zahlen.

  7. Die Grünen leben in einer sektenähnlichen Parallelwelt, man holzt Urwaldbäume ab um eine „Klimakonferenz“ abzuhalten.
    https://eike-klima-energie.eu/2025/10/19/100-000-amazonas-baeume-gefaellt-um-strasse-fuer-cop30-klimakonferenz-zu-bauen/
    100.000 Amazonas-Bäume gefällt, um Straße für COP30-Klimakonferenz zu bauen

    ////
    Und kein „Journalist“ spricht einen grünen Politiker darauf an, Medienversagen kann man da nur rufen….

  8. Ermitler

    Patriot hast vielleicht Recht aber was ist mit meine Freunde die nie was eingezahlt haben,kenne da einige die bei Soialamt und Essen-Tafel mit Mercedes vorfahren usw. usw. Wer glaubt das das nicht war ist soll sichmal vor selber überzeugen gehen.

  9. Das Durchschnittsgehalt ist uninzeressant da es durch die wenigen Großverdiener verzerrt und nach oben gezogen wird.
    Um die finanzielle Wirklichkeit der Bevölkerung zu kennen ist der Median interessanter, und der ist etwas niedriger.

    • Wobei diese Zahlen beide nur Näherungen sind und ich frage mich wie die berechnet werden. Was ist ein Monatseinkommen? Manche Betriebe zahlen ein 13. Monatsgehalt oder umsatzabhängige Prämien, dazu kommt Urlaubsgeld und das alles rechnet sich bei Arbeitern, Angestellten, Beamten und besonders Selbstständigen anders. Steuerbares Jahreseikommen durch 12 geteilt wäre eine gute Basis, aber wird das so gerechnet? Oder doch anders? Es ist eine Seuche dass die Medien, zu allen Themen, mit Zahlen um sich schmeißen die sie nicht erklären können und auch nicht verstehen. Bei jeder zitierten Studie frage ich immer nach der Methodik, meistens gibt es dazu keine Antwort, schon gar nicht von unseren „Journalisten“….

  10. Die Wahrheit

    Hier zeigt es sich wieder, dass die Grünen fernab der Realität sind. Sie träumen, wie kleine Kinder. Es wäre sinnvoller, wenn diese Leute mal eine Schaufel in die Hand gedrückt bekommen, damit sie mal wissen, was arbeiten ist. Ferner vergeht ihnen die Träumerei.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern