Wer im Homeoffice arbeitet, verzichtet in der Regel auf die Business-Garderobe und macht es sich bequem. Manche Frauen lassen dann auch gern den BH weg – finden das angenehmer. Doch „oben ohne“ außerhalb der eigenen vier Wände erregt heute immer noch die Gemüter.
Ein BH gehört für die meisten Frauen so selbstverständlich in den Kleiderschrank wie Socken. Keine Frage – so scheint es für viele: Verlässt frau das Haus, geht zur Arbeit, trägt sie einen Büstenhalter. Doch dass das ganz und gar nicht selbstverständlich so sein muss, wurde schon vor Jahrzehnten diskutiert.
Damals wurde das Kleidungsstück von Feministinnen infrage gestellt – als Symbol der Unterdrückung und Fremdbestimmung. Und auch heute setzen einige Frauen wieder auf Verzicht – doch diese Entscheidung wird auch heute noch nicht als selbstverständlich akzeptiert.
Eine Umfrage aus Frankreich hat jüngst gezeigt, dass vor allem jüngere Frauen vermehrt auf den BH verzichten. Die Umfrage legt zumindest nahe, dass seit den Corona-Ausgangsbeschränkungen, die für viele Homeoffice statt Büro bedeuteten, etwas mehr Frauen ohne BH unterwegs sind als vorher. Freundinnen berichten Ähnliches.
„Offenbar ist es einigen Frauen zum Beispiel im Homeoffice ein Bedürfnis, keinen BH zu tragen – es ist angenehmer, bequemer“, sagt Sexualwissenschaftler Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg. „Da kann man sich die Frage stellen: Warum wird dann in der Öffentlichkeit, auf Arbeit ein BH getragen?“
Im Netz wimmelt es von Frauen, die von ihrem Oben-ohne-Selbstversuchen erzählen – und das nicht erst seit Corona. Eine von ihnen war 2017 Hillary Brenhouse. „Es war keine politische Entscheidung – außer insofern, als dass alles, was eine Frau mit ihrem Körper macht, wenn sie sich nicht von jemand anderem diktieren lässt, was sie damit tun soll, eine politische Entscheidung ist“, schrieb sie im US-Magazin „The New Yorker“.
Ähnlich sieht es Voß: „Die ganze Debatte entsteht ja im Kontext einer sexistischen Gesellschaft. Das Oben-Ohne bei Frauen wird diskutiert – das Oben-Ohne bei Männern hingegen nicht.“
In der Umfrage aus Frankreich war fast die Hälfte der befragten Männer und Frauen der Ansicht, dass eine Frau ohne BH Gefahr läuft, belästigt oder angegriffen zu werden. Und jeder Fünfte ist sogar überzeugt, dass die Tatsache, dass eine Frau ihre Brustwarzen unter einem Oberteil zeigt, in Fällen sexueller Übergriffe als mildernder Umstand für den Angreifer gelten sollte. Das ist klassisches „Victim Blaming“ – also Täter-Opfer-Umkehr.
Dass frau ganz und gar nicht frei ist in ihrer Entscheidung für oder gegen einen BH, musste Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete erfahren. Als sie im vergangenen Jahr zu einer Anhörung vor Gericht ohne BH erschien, ereiferte sich die italienische konservative Zeitung „Libero“ und forderte mehr Anstand. Italienerinnen solidarisierten sich mit Rackete und riefen zum #freenipplesday in sozialen Netzwerken auf.
Die Kampagne Free the Nipple (deutsch etwa: Befrei die Brustwarze) gibt es bereits seit einigen Jahren. Sie prangert an, dass Frauen ihre Brustwarzen anders als Männer nicht in der Öffentlichkeit zeigen dürfen. Unterstützung gab es von Prominenten wie den US-Künstlerinnen Lena Dunham und Miley Cyrus.
Für die Feministin und Publizistin Gitti Hentschel ist das Thema Büstenhalter nicht neu. „In den Hochzeiten der zweiten Frauenbewegung in den 70er Jahren ging es bei der Frage, ob der BH ein Unterdrückungsinstrument ist oder nicht, hoch her“, erzählt die Mitbegründerin der «Tageszeitung» (taz). Sie habe damals zunächst einen BH getragen – später nicht mehr, auch weil sie es bequemer fand. „Und es hatte einfach auch was Befreiendes. Wenn mich jemand dann nur als Sexobjekt betrachtet, ist es nicht mein Problem“, so Hentschel.
Auch für Hentschel geht die BH-Frage weit über das Kleidungsstück an sich hinaus. „Keinen BH zu tragen, ist Ausdruck von befreiter Sexualität. Der Affront: Frauen definieren selbst, wie sie aussehen wollen“, sagt sie. „Ich finde es furchtbar, dass wir ähnliche Debatten, die wir in den 70er Jahren hatten, immer noch führen. Egal wie eine Frau rumläuft – niemand hat ein Recht, sie zu attackieren.“ Die MeToo-Debatte über Sexismus und sexualisierte Gewalt habe noch einmal das Bewusstsein gestärkt, dass Frauen ständig mit Übergriffen lebten, so Hentschel. Wirklich besser werde es aber leider nicht.
Die Frage des Verzichts auf den BH hat noch eine andere Dimension – eine medizinische. Ist es gesünder, den BH wegzulassen – oder schadet es gar?
„Das Brustgewebe zu stützen, hat in erster Linie eine kosmetische Funktion, keine gesundheitliche“, erklärt Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. Es werde durch den BH nicht geschwächt, und das Weglassen des BHs stärke das Gewebe auch nicht. Mit einer großen Brust lange Zeit ohne BH zu verbringen, verursache bei vielen Frauen aber Rückenschmerzen. Er hat einen simplen Ratschlag: „Welche Variante für die Frau angenehmer ist, das muss sie selbst ausprobieren, wenn sie das möchte.“ (dpa)
Endlich nochmal ein Thema, dass weder mit Corona zu tun hat, noch mit Migranten.
Persönlich finde ich übrigens die Variante kein BH aber Maske und Kopftuch am besten.
Ja ja… OMG!!!!!!!!!!!
da gibt es einen Schlager aus den 60iger Jahren “ es hängt ein Büstenhalter an der Wand, und was drin war, halt ich in der Hand “ ……….. oder so ähnlich ;)
Na, dieser Schlager aus den 1960 Jahren hat aber wohl einen etwas anderen „Text“ , die Orginalausgabe dieser Schallplatte befindet sich in meiner Sammlung !!
Warum Kopftuch, Herr Dr. Schwall ??, Ich persoenlich finde die FKK Variante immer noch am besten !!
Man wusste in jungen Jahren, dann immer was einem erwartet, wenn denn der Kontaktversuch
auf Gegenseitigkeit beruhte! Finde ich heute noch gut, auch in meinem Alter !
„Der Affront: Frauen definieren selbst, wie sie aussehen wollen“. Ich erinnere mich noch an einen Professor, der ausfällig wurde als unter Temperaturen wie gestern ein männlicher Prüfling sein Jackett ausgezogen und über die Stuhllehne gehängt hatte. Damals musste man noch Krawatte tragen. Die Lütticher Motorradpolizei zwang die Taxifahrer im Sommer 1976 die Krawatte anzuziehen und fest zu binden, das Jackett weiß ich nicht mehr.
Ich habe nichts gegen eine schöne Busen,.Aber viele würden besser aussehen, wenn sie einen BH tragen würden, denn Kleidung kaschiert viel.
Das ist im Verhältnis genau wie beim Reden.
Für manche würde es besser aussehen, wenn sie den Mund halten würden.
Denn Schweigen kaschiert viel
Mimi, wenn Sie es doch wissen, warum melden Sie sich denn regelmäßig
Ist pädagogich extrem wichtig : steter Tropfen höhlt den Stein !
Trikini wird immer beliebter: Hut, Brille und Sandalen …
Solange nicht all zuviele Kalieber 117 durch die Gegend kreuzen , soll es doch absolut egal sein ob mit oder ohne Zweiteiler diese Damen ausgerüstet sind .
Die Frauen wollen einfach auch außerhalb der eigenen vier Wände die Gemüter erregen und das vielleicht sogar ohne Quote.
Man darf ihnen dabei viel Erfolg wünschen.
„Die Frauen wollen einfach auch außerhalb der eigenen Wände die Gemüter erregen “ meinen sie hiermit etwa an das Spektakel “ Bettgelächter “ .
Ich bin als Jugendlicher in den 80ern aufgewachsen, Gott sei Dank! Es war nichts ungewöhnlich zu dieser Zeit, Frauen oben Ohne im Freibad oder am See anzutreffen. Klar hat man ein Auge riskiert aber ich kann mich nicht daran erinnern das Frauen deswegen dumm angemacht oder beleidigt wurden. Der Umgang war respektvoll! Oben ohne ist für Frauen heute doch garnicht mehr möglich (Freibad oder See) der Respekt ist nicht mehr da, die Freiheit ist weg.
Ihr fragt wohl garnicht ob unsere Moslems freunde damit einverstanden sind
Ermittler, unter dem Tschador, sieht man da einen Unterschied?
H. Keutgen was ist ein Tschador, man lernt nie aus.
Der BH ist ein soziales Kleidungsstück.
Er stützt die Schwachen, er hebt die Gefallenen und er bändigt die Massen. 🤣