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Trauer um die „Queen of Soul“: Aretha Franklin ist tot

19.04.2017, USA, New York: Aretha Franklin tritt bei der Weltpremiere von "Clive Davis: The Soundtrack of Our Lives" im Rahmen des Tribeca Filmfestivals auf. Foto: Charles Sykes/Invision/AP/dpa

Die legendäre Soul-Sängerin Aretha Franklin ist tot. Die „Queen of Soul“ sei am Donnerstag im Alter von 76 Jahren in Detroit an Krebs gestorben, teilte die Recording Academy mit, die für die Verleihung der Musikpreise Grammys zuständig ist.

Franklin sei eine „unvergleichliche Künstlerin“ gewesen, mit einer der „tiefgreifendsten Stimmen“ der Musikbranche. Die „New York Times“ würdigte Franklin als „eine der großartigsten Sängerinnen Amerikas – in jeder Stilrichtung“.

„In einem der dunkelsten Momente unseres Lebens können wir nicht die angebrachten Worte finden, um den Schmerz in unseren Herzen auszudrücken“, erklärte Franklins Familie in einer Mitteilung. „Wir haben unsere Matriarchin verloren, den Fels unserer Familie“, hieß es. „Wir haben eure Liebe für Aretha gefühlt und es hilft uns zu wissen, dass ihr Erbe weiterleben wird.“

Schon vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass Franklin schwer erkrankt sei und Hospizpflege erhalte. Freunde und Wegbegleiter wie der Sänger Stevie Wonder und der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson hatten die Musikerin daraufhin in ihrem Haus in Detroit besucht. Aktivisten hatten Mahnwachen und Kirchen Andachten angekündigt. Zahlreiche Prominente schickten Genesungswünsche.

29.04.2016, USA, Washington: Aretha Franklin, US-amerikanische Soul-Sängerin, Songwriterin und Pianistin, steht bei einem Konzert des International Jazz Days auf der Bühne. Foto: Aude Guerrucci/ISP POOL/dpa

Die 1942 in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee geborene Franklin wurde mit Titeln wie „Respect“, „Chain of Fools“ und „I Say a Little Prayer“ berühmt. Für ihren von Gospel und Jazz beeinflussten Soulgesang wurde sie mit 18 Grammys ausgezeichnet. Mehr als 100 Lieder von ihr schafften es in die Charts.

Franklin wurde als erste Frau 1987 in die Rock&Roll Hall of Fame aufgenommen und sang unter anderem für die früheren US-Präsidenten Barack Obama, Jimmy Carter und Bill Clinton, sowie bei der Beerdigung des Bürgerrechts-Aktivisten Martin Luther King.

Das Musikmagazin „Rolling Stone“ kürte sie 2010 zur „besten Sängerin aller Zeiten“ – noch vor Kollegen wie Ray Charles oder Elvis Presley. Wegen Flugangst war sie seit vielen Jahren fast ausschließlich nur noch in Amerika aufgetreten und auch dort immer weniger. Im Februar 2017 hatte Franklin ihren Rückzug aus dem Musikgeschäft angekündigt. (dpa)

3 Antworten auf “Trauer um die „Queen of Soul“: Aretha Franklin ist tot”

  1. Zaungast

    Wie anderen Ostbelgiern – bisher erfolgte hier keine einzige Reaktion auf diesen Artikel – war Aretha Franklin auch mir bis jetzt ein total unbeschriebenes (Noten-)Blatt. Wie aus den Listen ihrer Einzelaufnahmen (= „Singles“) und Alben hervorgeht, war sie das ganz allgemein im deutschsprachigen Raum.

    Dank Youtube (z. B.: https://www.youtube.com/watch?v=jBfHtFlGNCw ) ist es möglich, diese Bildungslücke schnell zu beseitigen.

    Eine tolle Stimme, tolle Rhythmen.

    Weitere Details zu ihrem Leben und dem musikalischen Schaffen gibt es bei Wikipedia, wo sonst:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Aretha_Franklin

    • Walter Keutgen

      Ostbelgien scheint eine kulturelle Insel zu sein. Als ich die Nachricht heute morgen gehört habe, habe ich sofort an ihren Superhit, den alle kennen müssten, gedacht. Auf der YouTube-Seite, deren Adresse Sie freundlicherweise gegeben haben, am rechten Rand „I say a little prayer for you“ anklicken. Es tut mir echt Leid, was ich bei anderen Musikern nicht empfunden habe.

    • Roger Schoonbrood

      @Zaungast

      Sehr geehrter Herr Zaungast,

      für Sie zähle ich wahrscheinlich zu den wenigen ostbelgischen Exoten die sich schon vor dem Ableben dieser Grande Dame des Souls nicht nur für ihre Musik, nein, sondern auch für ihren Werdegang interressiert haben. In meinen Augen ein wenig mehr als eine tolle Stimme und tolle Rythmen. Ein persönliches Denkmal hat sich diese außergewöhnliche Künstlerin in meinen Augen bei der Verleihung der Kennedy Center Honors an Carole King am 06/12/2015 geschaffen. Hier der Link auf YouTube:

      https://www.youtube.com/watch?v=diwF1-xJwZM

      Ich habe diese Frau sehr gemocht und verehrt! Einen solchen emotionalen Auftritt mit 73 Jahren hinzulegen gelingt nur ganz wenigen Größen des show business! Die Zusammenhänge hierfür kann sich jeder im Internet selber heraussuchen. Ja, ich bin sehr traurig über ihr Ableben!

      Mit freundlichen Grüßen

      Roger Schoonbrood

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