Politik

Für Andreas Jerusalem (Ecolo) wäre es besser gewesen, die Schulferien erst mit Ostern beginnen zu lassen

Seit Beginn des Schuljahres 2022/2023 folgten in der Französischen Gemeinschaft auf 7 Wochen Unterricht (mindestens 6 und höchstens 8) 2 Wochen Ferien, gefolgt von 7 Wochen Unterricht und 2 Wochen Ferien usw. Foto: Shutterstock

In einer schriftlichen Frage an die für Unterricht und Bildung zuständige DG-Ministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) hat der Ecolo-Abgeordnete Andreas Jerusalem erneut das Thema Schulferien-Rhythmus zur Sprache gebracht.

Wie bereits mehrfach berichtet, greift ab dem Schuljahr 2022-2023 in der Französischen Gemeinschaft die „7+2“-Reform. Ab diesem Sommer wird in der Französischen Gemeinschaft ein Schuljahr in einer Abfolge von 7 Unterrichtswochen (mindestens 6 und höchstens 8) und 2 Wochen Ferien organisiert sein.

Die Ferien zu Allerheiligen und Karneval werden von einer Woche bisher auf zwei Wochen verlängert. Die Sommerferien werden auf sieben Wochen verkürzt.

Der neue Schulferien-Kalender für die Französische Gemeinschaft ab dem Schuljahr 2022-2023. (Zum Vergrößern Kalender anklicken).

Der Unterricht beginnt am letzten Montag im August und endet immer am ersten Freitag im Juli. Das nächste Schuljahr startet demnach am Montag, dem 29. August 2022, und endet am Freitag, den 7. Juli 2023.

Diese Änderungen gelten jedoch nur für die Französische Gemeinschaft (Föderation Wallonie-Brüssel). Die Schulkalender der Flämischen Region und der Deutschsprachigen Gemeinschaft bleiben hingegen unverändert, ebenso der Kalender der Hochschulbildung.

Die Regierung der DG will zunächst alle Akteure im Unterrichtswesen anhören und zu Wort kommen lassen, bevor sie sich dazu entschließt, die bisherige Ferienregelung beizubehalten oder sich der „7+2“-Reform der Französischen Gemeinschaft anzupassen. Mit einer grundlegenden Abänderung des Rhythmus der Schulferien sei deshalb in der DG in den beiden kommenden Schuljahren nicht zu rechnen.

Der Ecolo-Abgeordnete Andreas Jerusalem im Plenarsaal des Parlaments der DG. Foto: PDG/CK

Der Abgeordnete Jerusalem plädiert in seiner Frage an Ministerin Klinkenberg für eine Kompromisslösung zwischen der jetzigen belgienweiten Regelung und derjenigen, die die Französische Gemeinschaft beschlossen hat. Seiner Meinung nach hätte ein geschickteres Planen der Osterferien schon einiges gebracht. „Wenn die Ferien mit den Ostertagen begonnen hätten, würde die aktuelle Unterrichtsphase 6 Wochen umfassen und das Schuljahr mit ‚nur’ 9 Wochen zu Ende gehen. Dadurch wäre eine deutlich stärkere Berücksichtigung des Biorhythmus der Schülerinnen und Schüler möglich gewesen.“

Jerusalem stellte Klinkenberg zum Thema Schulferien-Rhythmus bzw. Schuljahrestaktung gleich mehrere Fragen. Er wollte u.a. wissen, wer wann was im Zusammenhang mit der Schuljahrestaktung entscheidet und weshalb die Ferien in diesem Jahr bewusst vor die Ostertage gelegt wurden.

Die vollständigen Ausführungen des Ecolo-Abgeordneten Jerusalem sowie die Antworten von Ministerin Klinkenberg auf seine Fragen lesen Sie unter folgendem Link (bei Smartphones auf Feld „Oder weiter zur Website“ klicken):

Schriftliche Frage Nr. 242 vom 10. März 2022 von Herrn Jerusalem an Frau Ministerin Klinkenberg zum Thema Ferienregelung in der DG

23 Antworten auf “Für Andreas Jerusalem (Ecolo) wäre es besser gewesen, die Schulferien erst mit Ostern beginnen zu lassen”

  1. Alter Schüler

    Ich frage mich nur, mit welchem Biorhythmus wir zur Schule gegangen sind?
    Ich kann es ja jetzt sagen, mit gar keinem Rhythmus ausser morgens Aufstehen abends Schlafen gehen, dazwischen zu Fuß zum Bus Schule Bus, Aufgaben Sport Spielen und auch mal nichts tun. Und wenn keine Schule war,waren eben Ferien, draußen rumlümmeln dem Bauern helfen gehen mit Freunden usw, bis dann die Schule wieder anfing.
    Wo war denn da ein Problem, bei uns Kindern gar keins, bei den heutigen Politikern die anscheinend nicht genug zu tun haben ???

  2. meinemeinungdazu

    Als aktiver Lehrer wird Herr Jerusalem sich bestimmt in seiner Schule zu diesem Thema äussern dürfen. Aber nein, man muss sich als Politiker profilieren und zeigen, dass man etwas auf den Kasten hat.
    Fragen fragen, nichts als Fragen, das scheint die einzige Beschäftigung von diesen Volksvertreters zu sein.
    Die fragen demnächst noch, wann sie zur Toilette dürfen.

  3. Besorgte Mutter

    Da behauptete doch vor einiger Zeit hier auf OD irgendjemand, ich wäre gar keine „Besorgte Mutter“. Wenn ich aber von solchen Politikern wie diesem hier regiert werde, dann kann man doch nur noch besorgt in die Zukunft schauen.
    Warum am Ferienkalender etwas ändern?
    Das bringt doch nur alles durcheinander. Heute haben Eltern genügend Raum für den Sommerurlaub und die Vereine und Jugendorganisationen genauso für ihre besonderen Aktivitäten.
    Lasst das bewährte Ferienprogramm wie es ist, denn es ist gut so. Genau wie @alter Schüler, sehe ich es auch.
    Als meine ältesten Kinder klein waren, da konnten diese bereits mit zweieinhalb Jahren in den Kindergarten gehen und dann glaubten die DG Leute plötzlich, dass die Kinder besser bis drei Jahren bei der Mama sein müssten und erhöhten das Eintrittsalter auf drei. Dann mussten plötzlich überall Kinderkrippen entstehen und jetzt sind diese Parlamentarier mit ihrer riesen Verwaltung nicht in der Lage das Eintrittsalter für den Kindergarten wieder auf zweieinhalb Jahren abzusenken.

    • deuxtrois

      „Dann mussten plötzlich überall Kinderkrippen entstehen und jetzt sind diese Parlamentarier mit ihrer riesen Verwaltung nicht in der Lage das Eintrittsalter für den Kindergarten wieder auf zweieinhalb Jahren abzusenken.“

      Wozu sollte man auch? Kinderkrippen haben aber andererseits nichts mit dem Alter der Einschulung zu tun. Die Notwendigkeit von Kinderkrippen besteht darin, arbeitenden Müttern eine Möglichkeit für die Ausübung des Berufes zu ermöglichen, wenn man sich als Familie gleichzeitig enorm verschuldet.

      Sie sollten sich um andere Dinge „Sorgen“ machen, als über ein halbes Jahr frühere Einstufung in den Kindergarten.

  4. parteiloser Beobachter

    Oh mein Gott, jetzt müssen die Schüler UND vorallem die Lehrer 9 Wochen am Stück zur Schule, was für eine „Bürde“…..Bei diesen tollen Reformplänen sollte man nicht vergessen, dass sich die Sommerferien ebenfalls für die Lehrer verkürzen würden.
    Frage an Herrn Jerusalem: Gibts es Untersuchungen , wie sich dieser 7 + 2 Rhythmus auf die Krankheitszahlen der Schüler und der Lehrer (u.a. „Burn Out“) auswirkt? Sind diese aufgrund der Reform merklich zurückgegangen oder gar gestiegen?

      • parteiloser Beobachter

        Ich denke schon, dass unsere frankophonen Nachbarn die Reform auf Basis von Studien oder Erfahrungen aus anderen Ländern eingeführt haben, wo dieser Aspekt eigentlich eine zentrale Rolle spielen müsste. Herr Jerusalem führt ja selber den „Biorhythmus“ als Argument an. Sollte dieser (der Biorhythmus – nicht der Herr Jerusalem) folglich durch das aktuelle System gestört sein, müsste das sich ja zwangsweise in Krankmeldungen ausdrücken….
        Davon abgesehen bedeutet die Note 6, dass das Lernziel erreicht worden ist, auch wenn es nur Mittelmaß bedeutet.

  5. Von was für einen Biorhythmus spricht der Mann da. Ist das irgendetwas pseudowissenschaftliches? Seit wann haben wir einen Rythmus über Wochen?
    Immer schön aus Aktionismus und Profilierungswahn funktionierende Systeme umgestalten und immer mehr Chaos verursachen.
    Kann mich da nur der Meinung vom ‚Alten Schüler‘ anschließen.

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