Im Rechtsstreit um eine Anerkennung der Vaterschaft von Delphine Boël muss sich der ehemalige belgische König Albert II. vorerst nicht einem DNA-Test unterziehen. Dies kann erst frühestens am 20. September 2018 per Gericht angeordnet werden.
Es ist in Belgien schon lange ein offenes Geheimnis, dass nicht Jacques Boël, sondern Albert II. der leibliche Vater von Delphine Boël ist. Um aber später als mögliche Erbin zu gelten, muss diese Vaterschaft höchstrichterlich anerkannt werden.
Mit der Angelegenheit befasste sich kürzlich der Brüsseler Appellationshof. Dieser entschied, dass ein DNA-Test von König Albert II. erst dann angeordnet werden kann, wenn Jacques Boël nicht mehr der gesetzliche Vater von Delphine ist, was er derzeit noch ist, auch wenn ein bereits im Jahr 2013 durchgeführte DNA-Test bei Jacques Boël beweist, dass dieser nicht der leibliche Vater von Delphine ist.
Dass Boël nicht mehr der gesetzliche Vater ist, kann erst frühestens am 20. September 2018 entschieden werden.
Delphine Boël kämpft bereits seit 2013 um die Anerkennung als Tochter König Alberts II. Sie gab als Begründung an, ihre Mutter, Baronin Sybille de Sélys-Longchamps, und der damalige Prinz Albert (der Bruder von König Baudouin und Vater des heutigen belgischen Monarchen, König Philippe) hätten vor Jahrzehnten eine Affäre gehabt.
Ex-König Albert II. (84) hat stets bestritten, der leibliche Vater von Delphine Boël zu sein. Er räumte jedoch vor Jahren zurückhaltend im Rahmen einer Weihnachtsansprache an die Belgier ein, dass seine Ehe mit seiner Gemahlin, Ex-Königin Paola, nicht von Krisen verschont gewesen sei. (cre/flanderninfo.be)
Ist Belgien eigentlich (noch) ein Rechtsstaat?
Wie wäre es Jan Janssen, Piet Pietersen, Jos Joskens, Jan Modaal oder Jef Klak ergangen?
Genau so, denn die derzeit anwendbaren Gesetze zu dieser Problematik führen unweigerlich zu diesem Resultat, wenn die Sache vor Gericht kommt.
Und die Definition des Rechtsstaats umfasst auch die Tatsache, das bestehende Gesetze durch die Gerichte angewendet werden müssen – wenn also Gesetze nicht mehr zeitgemäss sind, ist das Parlament gefragt