Eine Woche nach dem verheerenden Doppelanschlag von Istanbul sind bei der Explosion einer Autobombe in der türkischen Stadt Kayseri im Zentrum des Landes mindestens 13 Soldaten getötet worden. 48 weitere Angehörige der Streitkräfte seien verwundet worden, teilte das Militär mit.
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf den Provinzgouverneur, ein Selbstmordattentäter habe die Autobombe neben einem Bus mit Soldaten gezündet.
Der Sender NTV berichtete, die Soldaten seien in ihrer Freizeit auf dem Weg zum Einkaufen gewesen. Möglicherweise seien auch noch Zivilisten verletzt worden.
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Ähnliche Anschläge hat in den vergangenen Monaten vor allem die TAK verübt, eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
Die türkischen Behörden verhängten – wie inzwischen nach solchen Anschlägen üblich – eine Nachrichtensperre. Die pro-kurdische Oppositionspartei HDP verurteilte den Anschlag auf das Schärfste. Nach dem Anschlag von Istanbul hatten die Behörden zahlreiche HDP-Funktionäre festgenommen.
Die Verantwortung für den Doppelanschlag in Istanbul mit mindestens 44 Toten – darunter 36 Polizisten – am Samstagabend vergangener Woche hatte die TAK übernommen. Die TAK (Freiheitsfalken Kurdistans) verübt Anschläge in Metropolen wie Istanbul und Ankara.
Die PKK beschränkt sich bei ihren Angriffen auf die mehrheitlich kurdische Südosttürkei, in der der Kurden-Konflikt vergangenes Jahr nach dem Zusammenbruch einer Waffenruhe wieder voll entflammt ist.