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„Unicef-Foto des Jahres“ zeigt Mädchen beim Müllfischen

24.06.2018, Philippinen, Manila: Das erstplatzierte Foto des internationalen Foto-Wettbewerbs „Unicef-Foto des Jahres 2019“ des Fotografen Hartmut Schwarbach Argus zeigt Kinder im Stadtteil Tondo am Hafen, die Plastikflaschen aus der verdreckten Bucht sammeln, um sie bei einem Müll-Recycler zu verkaufen. Foto: Hartmut Schwarzbach/argus/UNICEF/dpa

Das „Unicef-Foto des Jahres 2019“ zeigt ein kleines Mädchen, das in einem Slum auf den Philippinen nach Plastikmüll fischt.

Das Bild des deutschen Fotografen Hartmut Schwarzbach erzähle „vom mutigen Überlebenskampf von Kindern angesichts gleich dreier Tragödien unserer Zeit: Armut, Umweltverschmutzung und Kinderarbeit“, erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Donnerstag in Berlin.

Die kleine Wenie auf dem Bild sammelt laut Unicef Plastikmüll am Hafen von Manila, um dafür etwas Geld bei einem Recycler zu bekommen. Schon Siebenjährige paddeln demnach auf Bambusflößen und Kühlschranktüren durch das Hafenbecken. „Sie riskieren ihre Gesundheit und oft auch ihr Leben, wenn sie in dem keimverseuchten Wasser nach Wertstoffen suchen, um ihre Existenz zu sichern.“

Alice Smeets (im Hintergrund das „UNICEF -Foto des Jahres“ 2008). Foto: picture alliance – dpa/Sascha Radke

Auf Platz zwei schaffte es der australische Fotograf Andrew Quilty mit der Aufnahme einer Familie in Afghanistan, die von der Explosion eines Blindgängers gezeichnet ist. Platz drei ging an Vorjahresgewinner Antonio Aragón Renuncio, der ein Schicksal der Goldsucher-Kinder von Burkina Faso dokumentiert hat.

Bei dem internationalen Wettbewerb wurden zum 20. Mal professionelle Fotojournalisten ausgezeichnet, „die die Persönlichkeit und die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise dokumentieren“.

2008 hatte die Eupener Fotografin Alice Smeets den internationalen „UNICEF-Foto-des-Jahres“-Wettbewerb gewonnen. Das prämierte Foto zeigt ein Mädchen aus Port-au-Prince, der Hauptstadt von Haiti, das mit einem weißen Kleid und weißen Schleifchen in den zu Zöpfen geflochtenen Haaren durch knöcheltiefe Pfützen voll Dreck und Unrat läuft. (dpa/cre)

11 Antworten auf “„Unicef-Foto des Jahres“ zeigt Mädchen beim Müllfischen”

  1. Ich weiß von Leuten die in den 80.er Jahren des 20. Jhd. eine Asien-Rundreise gemacht haben und schon genau das auf den Phillipinen gesehen haben. Das ist nicht neu, es hat sich nur nichts geändert….

  2. Pensionierter Bauer

    Es ist ungeheuerlich, dass wir Europäer hier einen auf Saubermänner machen und gleichzeitig den durch private Entsorger eingesammelten Müll mit Exportgenehmigungen für Länder der dritten Welt versehen. Diese Länder nehmen dann neben dem Müll auch mit offenen Händen einen Teil jener Gelder, die wir Bürger für geglaubte sachgerechte Entsorgung bezahlen.
    Es wäre doch viel besser, wenn jener Müll, der einfach nicht oder nur unrentabel einer echten Wiederverwertung zugeführt werden kann, hier in den Müllverbrennungsanlagen einer thermischen Recycling unterzogen würde.
    Wenn ich mich nicht irre, dann gibt es hier in Ostbelgien doch drei Ecolo Umweltschöffen.
    Also meine Herren, von der Ecolo Partei in der Verantwortung, sagt uns wo unser sortierter Müll abbleibt!!
    Auf eure Antwort bin ich mal gespannt.

    • Rosa Luxemburg

      Nicht Europa schafft sich ab, sonderen die Menschen schaffen sich ab. Alles was wir hier „Naturschutz“ nennen, ist in Wirklichkeit Menschenschutz, weil wir Angst haben, der MENSCH hierzulande könnte nicht überleben. Vorige Tage auf ARTE: die Kommerzialisierung des Wassers. Da kommen noch ganz andere Dinge auf uns zu als Plastikmüll.

  3. Emonts-pool Horst

    Nein. Diese Bilder sind die Wirklichkeit auf den Philippinen. Aber die Menschen dort werfen selbst Müll in die Natur. Ich habe schon vor dreißig Jahren den Leuten dort gesagt, dass sie sowas nicht tun sollten. Die haben mich immer angeschaut, als ob ich bekloppt wäre. Wenn man auf den Philippinen etwas einkauft bekommt man jedes mal eine Plastiktüte. Auch wenn es nur eine Haarspange, oder ein Feuerzeug ist. Wenn ich die Plastiktüten nicht annahm wurde ich sogar belächelt. Die Verkäufer(innen) tuschelten denn unter einander, und sagten: Die Deutschen sind verrückte Leute. Ich habe meine Frau damals gefragt ob sie keinen umeltschutz kennen? Damals sagte sie. Was ist das? Also bitte nicht immer alles auf den verwöhnten Westen schieben. Vor ein paar Monaten war ein Vertreter der Philippinen auf dem Klimagipfel am weinen. So eine Heuchelei! Der sollte mal lieber im eigenen Land anfangen.

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