Die Lupe veranstaltet an diesem Donnerstag, 10. Oktober, um 20 Uhr in Eupen, Neustraße 93, einen Film- und Diskussionsabend über die umstrittene Doku „Über Galgen wächst kein Gras“ (ca. 84 Min.) zu dem Massaker von Baugnez.
Zum ersten Mal brechen die „Rotjacken“ von Landsberg ihr stetes Schweigen. Jene zum Tode Verurteilten, die oft jahrelang die „rote Jacke“ des Todeskandidaten im „Death Block“ der Feste Landsberg trugen. Und obwohl seitdem Jahrzehnte vergangen sind, haben die Misshandelten bis heute geschwiegen.
Erst nachdem die Medien in jüngster Zeit über US-Folterungen in irakischen Gefängnissen berichteten und Fotos die Vorgehensweise amerikanischer „Verhörspezialisten“ belegen, waren die letzten noch lebenden Augenzeugen bereit, ihr Schweigen zu brechen.
Ihre Aussagen sind ebenso schockierend wie erschütternd, und nicht wenige der aufgezeigten Einzelheiten zeugen von einer Kontinuität US-amerikanischer Verhörpraktiken, wie sie vom Ende des Zweiten Weltkriegs über Vietnam bis hin zu Abu Ghraib zum Einsatz kamen.
Zugleich wird der historische Hintergrund um den sogenannten „Malmedyprozess“ des Jahres 1946 beleuchtet, bei dem in einem regelrechten Schauprozess die US-Folterer „Geständnisse“ erpressten und diese als Basis für zahllose Todesurteile und hohe Freiheitsstrafen missbrauchten – ohne für ihr Tun jemals zur Verantwortung gezogen zu werden.
Anmeldung so rasch wie möglich: Tel. 087/ 552719 oder lupe.info@unitedadsl.be. UKB: 5 Euro. Weitere Bildungsangebote: www.lupe.be
Ich musste den Artikel zweimal lesen, dieser Teil der Geschichte Ostbelgiens wurde viel zu lange verschwiegen.
Das Massaker von Baugnez ist nach wie vor sehr umstritten. Deshalb ist es wichtig, die Regionalgeschichte immer wieder aus verschiedenen Aspekten zu betrachten. Diese Filmreportage dürfte spannend sein, auch wenn sie nicht die „ganze Wahrheit“ ans Tageslicht bringen wird.
In der Tat: Der Filmabend über das Massaker von Baugnez verspricht, spannend zu werden.