In Eupen ist der Lokalhistoriker Leo Kever im Alter von 89 Jahren gestorben. Mit großem Engagement widmete er sich der Heimatgeschichte, wofür er u.a. 2007 mit dem Rheinlandtaler und 2010 mit der Goldenen Feder ausgezeichnet wurde.
Mehr als 2000 heimatgeschichtliche Beiträge verfasste Leo Kever fürs Grenz-Echo. Die allererste Folge der Serie erschien am 11. November 1965. Thema bei der damaligen Premiere war das Kreuz am Escherbach.
Seitdem hatte ihn die lokale Geschichtsforschung nicht mehr losgelassen. Sein Privathaus im Stendrich ist ein kleines Heimatmuseum, eine wahre Fundgrube. Sein Fotoarchiv ist von unschätzbarem Wert.
Leo Kever kannte in Eupen jeden Winkel, und das nicht nur dank des umfangreichen Fotoarchivs, über das er verfügte, sondern auch aufgrund der unzähligen Beobachtungen, die er während seiner Spaziergänge durch die Eupener Straßen machen konnte.
Fast 50 Ausgaben des „Alt-Eupener Bilderbogens“
Leo Kevers Bildbändchen zur Eupener Stadtgeschichte erfreuten sich großer Beliebteit. Vom „Alt-Eupener Bilderbogen“, den er jedes Jahr anlässlich der Eupener Missionsausstellung an Allerheiligen publizierte, gab es fast 50 Ausgaben. Der Reinerlös aus dessen Verkauf war stets für Projekte hiesiger Missionare in Afrika und Indien bestimmt.
Kever setzte sich auch während gut 50 Jahren fürs Rote Kreuz ein. Für seinen Einsatz beim Roten Kreuz wurde er zum Ritter des Kronenordens ernannt. Von der Stadt Eupen bekam er 2006 die August-Tonnar-Plakette verliehen. Im Jahre 2007 wurde Kever mit dem „Rheinlandtaler“ geehrt.
Mit dem Rheinlandtaler zeichnet der Landschaftsverband Rheinland (LVR) seit 1976 Menschen aus, die sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung des Rheinlands verdient gemacht haben. 2010 erhielt der Lokalhistoriker auch die „Goldene Feder“ der Eupener Ex-Prinzen. (cre)
Ihm war bewusst dass der Norden der DG nichts mit dem Süden zu tun hatte, wohlwissend der Schicksalsgemeinschaft die wir sind.. Ich verneige mich vor seinem Lebenswerk.
Wir werden seine regionalhistorischen Artikel im „GrenzEcho“ sowie die Büchlein, die jedes Jahr um Allerheiligen erschienen, vermissen. Leo Kever war ein Heimatforscher, der seine Kenntnisse sehr anschaulich und volksnah vermittelt hat. Er wird uns fehlen.