Normalerweise will niemand mit der Justiz etwas zu tun haben, aber am Samstag begaben sich in Eupen die Bürger nicht nur freiwillig, sondern auch mit Freude zum neuen Justizgebäude. Der Tag der offenen Tür bot ihnen die Gelegenheit, sich mit der Funktionsweise des Gerichtswesens und den neuen Räumlichkeiten, in denen Richter, Staatsanwälte und Anwälte arbeiten, vertraut zu machen.
Der neue Justizpalast ist endlich da, und das neue Gebäude kann man jetzt schon als gelungen betrachten.
Geräumige Flure, viel Licht und endlich die Aussicht auf Gerichtsverhandlungen ohne Knarren am Boden, quietschende Türen und eine hässliche Tapete, wie dies im Sitzungssaal an der Klötzerbahn der Fall war.
Richter, Staatsanwälte und Anwälte nutzten den Tag der offenen Tür, um den zahlreichen Besuchern ihre Arbeit näher zu erläutern. Dazu wurden auch Schauverfahren angeboten. Im großen Sitzungssaal wurde im Nachmittag ein Strafprozess simuliert (mit einem von der Polizei bewachten Angeklagten in Handschellen, weil alles möglichst echt aussehen sollte).
Neben dem großen Sitzungssaal, in dem etwa 100 Personen Platz nehmen können, gibt es auch noch zwei andere Räume für Gerichtsverhandlungen.
Ein Blick ins Innere des Justizgebäudes. Foto: OD
Drei Jahrzehnte hat der deutschsprachige Gerichtsbezirk in Eupen auf diesen Neubau warten müssen, der auch noch nicht abgeschlossen ist. In einer zweiten Phase werden die angrenzenden Gebäude renoviert und anschließend mit dem Justizpalast verbunden.
Nach Angaben der Gebäuderegie fügt sich die Architektur des neuen Justizgebäudes nahtlos in das bestehende Stadtgebilde ein. Die gewählten Materialien wie heller Putz, große Glasflächen sowie Blaustein und Stahl sollen dem Komplex „ein zeitgenössisches Aussehen verleihen“, so die Gebäuderegie.
Außerdem handele es sich um einen nachhaltigen Bau mit hoher Energieeffizienz, hieß es. Schließlich würden alle Normen erfüllt, was den Zugang für Personen mit eingeschränkter Mobilität betreffe.
Die Finanzierung der Baukosten, die für das gesamte Projekt auf 24,6 Millionen Euro (Mehrwersteuer inbegriffen) veranschlagt wurden, erfolgt im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Nach Fertigstellung mietet die Gebäuderegie den Komplex für einen Zeitraum von 25 Jahren mit einer Kaufoption nach Ablauf des Mietvertrages. Die Jahresmiete beläuft sich auf rund 910.300 Euro. (cre)
Nachfolgend eine FOTOGALERIE mit Bildern vom Tag der offenen Tür im neuen Justizgebäude in Eupen am Samstag. Zum Vergrößern Bild anklicken. Um von einem Foto zum anderen zu gelangen, genügt ein Klick auf den Pfeil am rechten Bildrand:
Wie man hört, wird es für so manchen Lumpen auch weitere Tage geben, wo sie mit Freude zum Gericht gehen. Es passiert ihnen nicht viel.
Lumpen braucht man zum Fahrradputzen?
Die Hütte ist aber bescheiden ausgefallen.?