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25 Meter – 60 Tonnen: Super-Lkw für Belgiens längsten Biertransport

Ein „Écocombi“ (Lang-Lkw) fährt am 20.12.2017 in Jupille bei Lüttich von der Brauerei zum Colruy-Verteilerzentrum in Ollignies (Provinz Hennegau). Foto: Koen Blanckaert/BELGA/dpa

Ein erster Super-Lkw, auch „Écocombi“ genannt, hat am Mittwoch das Brauereigelände in Jupille bei Lüttich verlassen, um die für einen Transport dieser Größenordnung längste Strecke für einen Biertransport in der Wallonie zurückzulegen.

Rund 160 Kilometer musste der 25 Meter lange und maximal 60 Tonnen schwere „Écocombi“ zurücklegen. Partner dieses Projekts sind der Brauereikonzern AB InBev, die Transportfirma Ninatrans und die Supermarktkette Colruyt.

Der Super-Lkw wird auf dem Gelände der Brauerei in Jupille bei Lüttich beladen. Foto: Koen Blanckaert/BELGA/dpa

Solche „Écocombi“-Transporte bedürfen einer Sonder-Genehmigung, um überhaupt das Straßennetz in der Wallonischen Region benutzen zu können.

Zunächst einmal gibt es einen Test von vier Wochen. In Flandern wurde die Testphase schon vor drei Jahren gestartet, während im südlichen Teil die ersten Genehmigungen in diesem Jahr erlassen wurden.

Für diese Testphase in der Wallonie wird jeden Tag (sechs Mal die Woche) ein solcher Super-Lkw von Jupille bei Lüttich zum Verteilerzentrum von Colruyt in Ollignies fahren, um dort Bierkästen der Marken Jupiler, Stella Artois und Piedboeuf abzuliefern. Anschließend wird das lange Gefährt einige Kilometer weiter, in Ghislengien, leere Bierkästen abholen und sie nach Jupille zurückbefördern.

Der „Écocombi“ kann 30 Prozent mehr laden und spart dadurch 20 Prozent CO2. Foto: Koen Blanckaert/BELGA/dpa

Jeder Fahrer hat eine spezielle Ausbildung erhalten, um den Super-Lkw steuern zu können. Außerdem muss er eine ganz spezifische Route nehmen, weil der „Écocombi“ nicht jede Strecke befahren kann. Durch Eupen könnte er beispielsweise nicht fahren…

„Écocombi“ werden die Lastwagen deshalb genannt, weil sie im Vergleich zu herkömmlichen Transporten rund 3.000 Kilometer weniger zurücklegen müssen. Der „Écocombi“ kann 30 Prozent mehr Ware laden. Die C02-Emissionen sind 20 Prozent niedriger, wie sich bei den Tests in Flandern gezeigt hat (zwischen Löwen und Antwerpen).

Dieses Transportverfahren ist vor allem in den skandinavischen Ländern und in den Niederlanden nichts Außergewöhnliches mehr. In Holland sind rund 1.000 „Écocombi“-Lkws auf den Straßen unterwegs.  (cre/sudinfo.be)

17 Antworten auf “25 Meter – 60 Tonnen: Super-Lkw für Belgiens längsten Biertransport”

  1. Am besten gefällt mir die Bezeichnung „Ecocombi“. Eine blöde CO2 Milchmädchenrechnung und schon jubeln die grünen Schlümpfe. Dass die 60 T Monster womöglich die Straßen noch gründlicher ruinieren, wer hat das schon auf der CO2 Rechnung? Dumm, dümmer, öko!

    • @ Dax

      Ist jetzt blöd, aber die „grünen Schlümpfe“ höre ich nicht jubeln, die höre ich nur immer wieder fordern Güter auf die Schiene zu verlagern.
      Manchmal vernebelt einem der Hass aber auch die Sinne…….

    • Zaungast

      Wie wäre es denn, einfach mal den Artikel in Ruhe zu Ende zu lesen?

      „Außerdem muss er eine ganz spezifische Route nehmen, weil der „Écocombi“ nicht jede Strecke befahren kann. Durch Eupen könnte er beispielsweise nicht fahren…“

      Auf der Autobahn in Höhe von Thimister stehen immer Hänger mit Flügeln von Windrädern. Diese Sondertransporte könnten auch nicht durch Lüttich fahren. Brauchen sie auch nicht.

      Zur Achslast und damit zur Belastung der Straßendecke:

      „Die Achslast, also das Gewicht, das je Achse auf der Straße lastet, ist bei einem 60-Tonnen-LKW geringer als bei einem herkömmlichen 40-Tonnen-LKW. Diese Reduzierung der Achslast beim EuroCombi wird durch eine Verteilung des Gesamtgewichts auf mehr Achsen erreicht. Von heute 8–10 Tonnen Achslast reduziert sich die Achslast beim EuroCombi auf 7,5–8,5 Tonnen. (vgl. BGL.de) Die punktuelle Belastung der Straße nimmt also nicht zu, wie durch eine einseitige Betrachtung der zulässigen Gesamtmasse zu vermuten wäre, sondern ab. “

      https://de.wikipedia.org/wiki/EuroCombi

      Warum muss ich eigentlich immer die Recherchen für die Draufloskommentierer machen?

      • Draufloskomentierer

        Sollte die Achslast nicht wesentlich anders sein, so ist die dynamisch Energieeinleitung doch entsprechend höher. Schließlich rollen dann eben mehr Räder über die meist zu dünne Asphaltdecke. Schließlich fuschen belgische Straßenbauer am besten. Von der erhöhten Umweltbelastung durch mehr zu schleppende Tonnagen ganz zu schweigen.
        Solche Lasten gehören auf keine Straße. Aber auch das bekommt die Bahn nicht auf die Reihe.

        • Zaungast

          @ der Experte
          Nein, kein Experte, sondern ein Laie in Sachen Transportwesen, der aber versucht, im Gegensatz zu Ihnen, sich kundig zu machen und Argumente zu bringen, über die dann auch ernsthaft diskutiert werden könnte.

          @ „Draufloskomentierer“
          Ihre Argumentation hat was für sich, besonders, was den Unterbau der belgischen Straßen betrifft.

          Im Artikel steht allerdings auch: „Écocombi“ werden die Lastwagen deshalb genannt, weil sie im Vergleich zu herkömmlichen Transporten rund 3.000 Kilometer (Wieso 3000? ) weniger zurücklegen müssen. Der „Écocombi“ kann 30 Prozent mehr Ware laden.“
          Weniger Km + geringere Achslast = weniger Schäden >< mehr Achsen = größere Schäden?
          Ich überlasse es Ihnen, diese Rechnung zu lösen.

          Aber das mit der Umwelt wird wohl nicht entscheidend gewesen sein, sondern Rentabilitätsberechnungen, da kann man sicher sein.

          Zwei Laster statt drei unterwegs bedeutet Einsparungen beim Kauf, bei Unterhalt und Verbrauch und vor allem bei den Unkosten für den dritten Fahrer.

          Einfachste Überlegungen eines Laien, der versucht, logisch zu denken.

        • Zaungast

          Nachtrag zu: „Solche Lasten gehören auf keine Straße. Aber auch das bekommt die Bahn nicht auf die Reihe.“

          Da müsste aber erst ein vollständig neues Schienennetz gebaut werden, um alle Industriestandorte, Verteilerzentren, Depots usw. zu vernetzen. Illusorisch.
          Oder hat die Eupener Industriezone oder die in Hauts-Sarts einen Eisenbahnanschluss?
          Das hieße dann: Im Betrieb auf Laster, Fahrt durch Staus zu einem Güterbahnhof, Abladen, Lagern, in den Zug laden, warten, bis der Zug vollständig beladen ist, Fahrt, vielleicht auch noch ein oder zwei Mal umkoppeln, im Zielbahnhof dann das Gleiche rückwärts?

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