Gesellschaft

Schulferien neu verteilen? Colin Kraft (CSP) legt nach: „Ich will junge Familien im Sommer entlasten“

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Nächste Woche ist Schulanfang. Aus diesem Anlass kommt Colin Kraft, Frontmann der CSP bei der PDG-Wahl im Mai 2019, noch einmal auf seinen Vorschlag über eine Neuverteilung der Sommerferien zu sprechen, der Anfang August auch hier im Forum von „Ostbelgien Direkt“ sehr intensiv (über 100 Kommentare) und sehr kontrovers diskutiert wurde.

„Kleiner Anstoß, große Wirkung“, so Colin Kraft, „nach teils heißen Diskussionen ist klar: Das Thema bewegt viele Gemüter, und es gibt viele Argumente auf beiden Seiten.“

Sechs Wochen Sommerferien, dafür andere Ferienzeiträume neu oder länger gestalten, etwa indem die Karnevals- und Allerheiligenferien von einer auf zwei Wochen ausgedehnt werden? Dafür oder dagegen? Das ist die Frage.

Der CSP-Spitzenkandidat für die PDG-Wahl, Colin Kraft (rechts), bei einem Pressegespräch im Europahaus in der Eupener Gospertstraße zusammen mit dem ostbelgischen Europaparlamentarier Pascal Arimont. Foto: OD

„Wir wollten das Thema der Neu-Taktung der Sommerferien anstoßen, um zu erfahren, wie es in der Öffentlichkeit gesehen wird“, stellt Kraft klar. „Die vielen Rückmeldungen zeigen, dass viele Familien, vor allem die mit kleineren Kindern, im Sommer vor erheblichen Betreuungsproblemen stehen, die nicht wegzudiskutieren sind. Mein Vorschlag geht dahin, zwei Wochen der Sommerferien zu verlagern und jeweils eine Woche auf die Karnevals- und Allerheiligenferien draufzupacken. Allerdings brauchen wir außerdem bessere Betreuungsangebote für die Familien. Das haben die Reaktionen klar aufgezeigt.“

Der Diskussionsansatz der CSP zielt laut Kraft darauf ab, Familien mit kleinen Kindern im Betreuungsalter zu entlasten. „Mittlerweile arbeiten in der Regel beide Elternteile, was die Betreuung der Kinder nach drei Wochen zusammenhängendem Jahresurlaub der Eltern oftmals schwierig macht.“

Auch Argumente dafür, die Ferienaufteilung so zu belassen

„Einen Ferienzeitraum von 8-10 Wochen mit kleinen Kindern zu organisieren, ist deutlich schwieriger als mehrere kurze Ferienzeiten. Wer da nicht über familiären Background oder ausreichend Einkommen für Ferienlager verfügt, hat ein Problem“, argumentiert der CSP-Spitzenkandidat, der selbst Lehrer ist und zwei kleine Kinder hat.

Zudem, so Kraft weiter, hätten sich auch Lehrerinnen und Lehrer an der Diskussion beteiligt, die eine zusätzliche Woche Pause für die Schüler in den Allerheiligenferien, an Karneval oder im Mai als pädagogisch durchaus positiv bewerten.

Eine Familie auf Wandertour. Foto: Shutterstock

„Aber es gab auch viele Argumente, die Feriendauer so zu belassen, wie sie ist“, so Kraft. „In den sozialen Netzwerken machten einige Teilnehmer in der Diskussion deutlich, dass man dadurch das eigentliche Problem nur verschieben würde. Andere sahen eine Gefahr für das Ehrenamt oder sogar eine Benachteiligung des hiesigen Karnevals. Wenn man zwei Wochen Ferien habe, würde man eher in den Urlaub fahren, als Karneval zu feiern, so ein Argument.“

Die Verantwortlichen sind mehr als zufrieden mit der offenen Diskussion und den vielen Reaktionen. „Wir bedanken uns für die zahlreichen Rückmeldungen und freuen uns über das Interesse. Ganz offenkundig haben wir in den Sommermonaten ein Betreuungsproblem, unter dem insbesondere Familien mit kleinen Kindern leiden. Dazu kann eine neue Festlegung der Schulferienzeit Entspannung bringen“, so Colin Kraft, der sich einer weiteren Diskussion nicht verschließt. (cre)

74 Antworten auf “Schulferien neu verteilen? Colin Kraft (CSP) legt nach: „Ich will junge Familien im Sommer entlasten“”

  1. Pensionierter Bauer

    Allerheiligen und Karnevalsferien verlängern, und dann? Dann können die Kinder und Jugendlichen wegen des meist zu dieser Zeit unbeständigen Wetters noch weniger an die frische Luft gehen, Was ist dann geöffnet? Mit Sicherheit keine Freibäder, Freizeitparks nur eingeschränkt, Jugendlager nur sehr schwer durchführbar. Arbeitgeber werden sich freuen, wenn immer mehr Arbeitnehmer Urlaub außerhalb des gewöhnlichen Jahresurlaubs anfragen. Mein lieber Herr Kraft, lassen Sie die sechs Wochen Sommerferien bitte in Ihrer Heimat D.

  2. Herr Kraft, sie NERVEN!
    Auf Facebook fand Ihr Kollege PONS von der CSP es toll Karneval 2 Wochen Ferien zu haben um nach den tollen Tagen (die er dann ja mitnimmt) in Wintersport zu fahren, ja das würden wir dann alle machen. Frage mich dann zwar von welchem Geld aber gut, lassen wir dann mal so stehn. Ich hoffe nicht das wir uns Ihr gejammer noch ein Jahr bis zu den Wahlen anhören müssen. Denn sie haben bestimmt schon das nächste Thema im Hinterkopf….Früher sagte man „nit Mulle, Werke!“ (sorry wenn es falsch geschrieben ist,aber jeder versteht den Sinn) also los!

  3. Hat die CSP nicht schon genug Wahlen verloren? Bis jetzt hat es niemand gestört, wenn unsere Kinder
    2 Monate Sommerferien haben. Liebe CSP es gibt wichtigere Themen als Schulferien zu verändern!,

  4. ActionJackson

    Betreuungsproblem hin oder her die Sommerferien zu kürzen ist sicher der falsche Weg …
    Und wird so etwas wirklich auf lokaler Ebene entschieden??Das macht mir Angst bei den Pfeiffen die wir hier sitzen haben..

  5. NUR DIE RUHE

    Schade, schade, schade,…
    Gleich welches Thema hier auf OD besprochen bzw kommentiert werden darf, es endet immer wieder in Beleidigungen und Beschimpfungen.
    Bezüglich des vorgeschlagenen Schulsystems von nur noch 6 Wochen „großen Ferien“, wäre es eventuell ratsam, sich bei unseren Nachbarn in Luxemburg zu informieren. Die haben dieses Feriensystem bereits seit längerem. Und es scheint zu funktionieren.
    Für alles Neue gibt es immer Befürworter und Gegner.
    Warum müssen manche Gegner immer direkt beleidigend werden und so einen Unsinn von sich geben, der in der Basis gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat.

  6. Als ‚ehemalige‘ Eltern – meine Kinder sind mittlerweile großjährig und aus dem Elternhaus ausgeflogen – kann ich den Vorschlag von Hr. Kraft nur begrüßen. Allerdings müsste es dann in den alternativen Ferien auch passende Animationen geben.

    • Das heisst also in Ihrem nächsten Leben brauchen Sie also kürzere Sommerferien und längeres Betreuungsangebot für den Nachwuchs? Eine weitere Vereinfachung wäre, den Nachwuchs aus dem nächsten Lebensplan zu streichen.

  7. Mamavon2

    Also ich finde es sinnvoll ! Ich bin überzeugt dass es meinen Kindern gut tun würde sich weniger lange Inn sommer zu langweilen. Es ist schlicht unmöglich 8 Wochen lang für ein adequates „Unterhaltungsprogramm“ zu sorgen. Zudem würde die etwas längere Schulzeit zwischen September und Weihnachten etwas entspannter.
    Für mich Persönnlich wäre es auch einfacher. Mein Mann und ich haben eine gemeinsame Firma die gerade im Sommer Hochsaison hat. Da nicht wirklich ein familiäres background vorhanden ist, müssen wir uns ständig organisieren damit einer bei den Kindern bleiben kann. Zudem müssen wir deswegen mehr Leute einstellen. Was natürlich erheblich mehr Unkosten bedeutet auf die unsere kleine Firma gut verzichten könnte. Für uns ist es definitiv einfacher wenn einer von uns „nur“ 2 Wochen fehlt als dass die Firma 8 Wochen am Stück auf einen Chef verzichten muss.
    Zuletzt, zum Thema Karneval…. also bitte, das ist doch lächerlich oder ? Sollte die Angst um unseren Karneval wirklich bei einer Entscheidung, wo es um das Wohl der Familien und besonderes der Kinder geht, wirklich erwähnenswert sein ? Machen wir uns ja nichts vor, Karneval ist ja längst nicht mehr so gut besucht wie früher und das liegt bestimmt nicht an den Leuten die Skiurlaub machen … da würde ich mir andere fragen stellen.

          • Meine 12 x 2 Monate Sommerferien waren immer super!
            Ohne Elternzutun! Ohne PC und ohne Smartphone!
            Aber mit viel Dreck und kleinen Blessuren!
            Die Eltern hatten zu wenig Zeit, selbstständig!

          • Mamavon2

            Unterhaltungsprogramm steht nicht um sonst in „“. Damit meine ich dass man die Kinder betreuen muss und auch irgendwie beschäftigen sollte. ActionJakson meint ja das man nur durch Langeweile Kreativ wird. Ja! Auf jeden Fall ! Aber in einem gewissen Rahmen. Ich kann nicht 2 kleine Kinder 8 Wochen einfach mal machen lassen!
            Und falls sie (klein) Kinder haben, versuchen sie doch mal sie ein paar Tage 7-8Stunden nicht zu „unterhalten“… sie werden Ihre Aufmerksamkeit verlangen !

            • Unstrittig ist, dass man nicht 2 Kleinkinder 8 Wochen lang alleine machen lassen kann.
              Schwachsinnig ist, die Lösung darin zu sehen, dass man 2 der 8 Wochen verlagert.
              Unverstanden ist, was sich in Kindergarten- oder Schulwochen im Vergleich zu Ferienwochen so wesentlich ändert. M.E. mehr Zeitdruck.

                • Rhetorisch bringt es Ihre Reaktion auf den Punkt. Nehme ich mit Humor und Bewunderung.

                  Gesteigerte Lesekompetenz, Auseindersetzung mit der gesamten Debatte sowie den Themen Kindererziehung, Schulwesen und Betriebsführung werden auch Ihnen den Genuss des Apfels vom Baum der Erkenntnis nicht weiter vorenthalten. :)

    • Wenn das bei 8 Wochen unmöglich ist, wird es auch bei 6 nicht einfacher.
      In einem Umfeld mit zeitlich anspruchsvollen Jobs liess sich dies durch Einsatz, weniger Schlaf, Verzicht auf eigenes Wohlbefinden, in jungen Jahren eine AuPair zur Zufriedenheit lösen.
      Ein erster Lösungsansatz wäre zu hinterfragen, warum ein Betrieb die permanente Umsorgung durch einen Chef benötigt.

      • Mamavon2

        Warum mein Betrieb die Permanente umsorge eines Chefs benötigt ? Ernsthaft? Weil wir unser Betrieb auf die Beine gestellt haben, ich da sein muss ä damit er läuft, ich nicht einfach zu machen kann, och meiner laufenden Kosten trotzdem zahlen muss, ich für meine Mitarbeiter versntworlich bin…. oder soll ich denen einfach sagen „ach sorry, läuft gerade nicht mehr so gut, brauchst nicht mehr zu kommen! Aber weißte, arbeitslos sein ist doch nicht so schlimm… haste wenigstens Zeit für deine Kinder in den Sommerferien!“
        Warum braucht eine Bäckerei den Bäcker, die Metzgerei den Metzger ?
        Und ich weiß nun wirklich nicht was mein Schlaf und mein Wohlbefinden zu diesem Thema Beitragen kann?

        • Zur Betriebsführung: Mitarbeiter, die man nicht alleine lassen kann, sind entweder falsch ausgewählt, falsch geführt oder schlecht bezahlt.
          Zur Prioritätensetzung: Mitarbeiterführung können nur Sie, Kinderbetreuung können Sie outsourcen.
          Zu Zeitmanagement:
          – Jedes Unternehmen kennt Spitzen in denen man selber klotzen muss: diese Phasen (sollen Phasen bleiben) und sind i.d.R. mit mangelndem Schlaf und weniger Wohlbefinden verbunden (für das grosse Ziel).
          – Welche Ihrer Unternehmensaufgaben lassen sich auf die Zeiträume verlagern, in denen die Kinder schlafen?

  8. ErzeugerIn

    Diese Diskussion wäre obsolet, würden sich Eltern mal mehr mit ihrer eigenen Aufgabe befassen und ihre Kinder endlich mal selber betreuen!
    Wie weit sind wir von der Mutter\Vaterliebe entfernt?
    Kann es wirklich sein, dass man seine „geliebten“ Kinder, so schnell es geht, in fremde Hände abgibt?
    Man will Karriere machen oder MUSS arbeiten gehen, weil man Schulden gemacht hat. Und nur durch das eigene Verschulden, die eigenen Kinder fremd-Erziehen lässt.
    Konsum, Konsum…. aber wo bleibt die Liebe zum eigenen Kind?
    Kann man in der heutigen, westlichen Welt davon Ausgehen, dass der eigene Nachwuchs den meisten egal ist?
    Darauf dann nochmal ein Steak und zur Sicherheit der Kinder, fahre ich sie mit meinem SUV zur Schule, schließlich machen das meine Nachbarn auch.
    Die armen Viehbauern werden ja regelrecht gezwungen, die grüne Lunge der Erde abzuholzen und Kraftfutter aus Amerika zu kaufen.
    Stellt euch mal vor, ihr Mütter und Väter dieser westlichen Welt, ihr hinterlasst Euren Kindern eine Erde auf der Milliarden Nutztiere gefüttert werden können aber viele Millionen Kinder an Hunger sterben müssen.
    Liebe Eltern, denkt nicht nur an euch, jetzt und Heute. Danke
    https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas#textpart-1

        • Mamavon2

          Was halten Sie denn eigentlich von den Eltern die ständig Zeit haben weil sie auf Kosten des Staates und somit der Arbeitnehmer und Arbeitgeber leben? Ja, die haben Zeit, aber für mich auch, bei diesem Thema, kein Mitspracherecht.

            • Mamavon2

              Der. Das war meine Antwort auf den respektlosen Kommentar Punkto Rabeneltern. Ich habe hier zum Anfang nur meine Meinung und meine Situation geschildert. Das es Leute gibt die anderer Meinung sind ist ja wohl Selbstverständlich und nicht zu verurteilen. Fragt sich wer hier in den Garten vom Nachbarn blickt und diesen verurteilt? Und am besten auch noch Rotzfresch ! Und gerade diese Leute, wie sie lieber Der., Engelbert und liebe Erzeugerin und Anneliese, haben ihre Situation noch nicht mal geschildert. Nein, sie sind hier nur unterwegs um andere mit Aussagen wie „Rabeneltern“ „Am besten keinenKinder mehr machen“ „schlechte Führung des Betriebes“ „Überforderung“ „Vernachlässigung“ zu beleidigen. Sogar Kommentare die Korruption von Politikern und von OD andeuten muss man hier Lesen. Egozentrisch, überheblich, unverschämt und total fehl am Platz!

              • So jetzt konnten Sie mal Dampf ablassen.
                Meine Meinung zum Stichwort „Rabeneltern“ können Sie einen Post tiefer lesen; er sollte eigentlich in Ihrem Sinne sein.
                Meine Ausbildung und Berufserfahrung zum Thema Betriebsführung sollte den meisten Ansprüchen standhalten, sei es durch leitende Positionen in Großbetrieben, sei es als Gründer und Leiter meines eigenen Kleinbetriebs. Kinderbetreuung und -erziehung war oftmals eine Herausforderung, Zeit rar; zweimal auch für Kind und Familie auf viel Geld verzichtet. Im Rückblick Zufriedenheit groß.
                Jemandem das Mitsprachrecht abzusprechen (Ihr vorletzter Post) ist auch eine Meinung entsprecht aber keinesfalls meiner liberalen und demokratischen Einstellung. Auf Staatskosten lebt man mit Nutzung öffentlicher Verkehrswege, staatlicher Dienstleistung und des Verwaltungsapparats (letzterer m.E. etwas überdimensioniert). Auch nach Ihren Kriterien (Arbeitsplätze schaffen, Steuern zahlen, keine direkten staatlichen Zuwendungen in Anspruch nehmend) sollte ich noch weiterhin über ein Meinungsrecht verfügen.
                Zu den Zusatzthemen (korrupte Politiker, Kritik OD). Ohne mich den Verschwörungstheoretikern zuzurechnen, reicht die Lektüre des einen oder anderen Geschichtswerkes oder auch der Tageszeitung (vor Familienanzeigen und Sportteil) diese als Realität wahrzunehmen. Ein kritikförderndes Presseorgan wie OD sollte m.E. auch kritikfähig sein.

                • Mamavon2

                  So liberal dass sie noch nicht mal die Tatsache akzeptieren können dass es Familien gibt die es, wieso auch immer, besser fänden wenn 2 Wochen Schulferien verlagert werden? Machen sie doch mal nen Punkt, und akzeptieren auch mal andere Meinungen als Ihre !

        • Diese „Rabeneltern“ können auch eine besondere Anstrengung zur Finanzierung eines Studiums, zur Schaffung einer finanziellen Starthilfe, zur Hinterlassung einer Wohnmöglichkeit für ihre Kinder vollbringen.
          Nicht so schnell mit (ver)urteilen.
          Das dies dann nicht dem Ideal der Wattebauschfamilie entspricht liegt in der Natur der Sache, muss aber nicht schlechter sein.

    • deuxtrois

      Ich weiß nicht ob Ihnen bewusst ist, dass Sie eine belgische Nachrichtenseite kommentieren. Aber hierzulande fahren nicht alle Eltern mit SUVs rum, einige haben auch keine Schulden und arbeiten trotzdem zu Zweit. Warum? Weil die Lebenserhaltungskosten steigen und die Leute immer weniger von Ihrem Lohn haben. Aber kinderlose gibt es genug hier, die viel schreiben aber keinen blassen Schimmer haben.

      • Selbstverantwortung

        …und die Probleme lösen sich alle in nichts auf, wenn die Sommerferien gesplittet werden? Blödsinn. Es ändert sich nichts, zumindest nicht ins Positive.
        Klar für einige wenige, wie die „Mamavon2“, gibt’s eine minimalminimaleminimalminimale Entlastung im Sommer ,die dann zu anderer Jahreszeit wieder auftaucht. Bei allem Respekt für deren Leistung und Zeitprobleme. Das ist selbst so gewählt und sollte selbst gelöst werden und ist kein Grund ein für die Mehrheit gut funktionierendes System über Bord zu werfen oder Oberhaupt in Frage zu stellen

    • Mamavon2

      Nehme man das Beispiel einer allein erziehenden Mutter die arbeiten muss um ihre Kinder zu ernähren, anzuziehen und zur Schule schicken zu können in der Hoffnung dass diese nicht am Ende vom Monat jeden Cent umdrehen müssen um was in Kühlschrank zu haben. Diese Mutter fährt mit den Öffentlichen Verkehrsmittel zu Arbeit, wohnt wahrscheinlich in einer kleinen Mietwohnung, ist überglücklich wenn der Winter nicht zu lange istdamit sie Heizkosten sparrt, lebt jede Sekunde für Ihre Kinder und nimmt ihre Aufgabe verdammt ernst! Diese Mutter ist auf ihren Job angewiesen und somit auch auf die Betreung ihrer Kinder! Und nein, dies ist nicht mein Fall aber auch diese Mütter, die in meinen Augen sehr hohen Respekt verdient haben, gibt es. Ein bisschen über den eigen Tellerand hinwegsehen schadet nicht liebe Erzeugerin. (Erzeugerin??? Heißt das nicht, für jemand der seine Aufgabe ernst nimmt nicht eher Mutter?)

      • Ein weiterer Blick in eines anderen Nachbarns Garten. Dieser Nachbarin gebührt Hilfe: bei der Durchsetzung der Ansprüche gegenüber dem Vater des Nachwuchses und ggf. staatliche Hilfe.
        Mir erschließt sich jedoch nicht inwieweit die Verschiebung von Ferien dieser Mutter helfen kann. Ihnen?

  9. Anneliese Schwätzer

    Wie wär’s wenn die Kinder nur noch 10 Tage Schulferien hätten?
    Dafür dann aber das Abitur ein Jahr früher machten.
    Dann gäbe es keine Probleme für die armen Eltern. Die Kinder hätten keine zu lange Pause, in der sie alles vergessen, was sie bisher gelernt haben und würden sich nicht langweilen. Dafür gäbe es dann keine Schulaufgaben mehr und die Eltern bräuchten sich nach Feierabend nicht mehr mit ihren Kindern hinzusetzen und rumzuärgern, weil die da keine Lust drauf haben. Die Familien könnten dann abends entspannt zusammen sitzen und was spielen oder was Familien heutzutage sonst so machen. Mama bügelt und guckt dabei Rosamunde Pilcher, Papa spielt mit dem Smartphone und guckt dabei Fussball, Kind 1 spielt in seinem Zimmer mit der Playstation und Kind 2 guckt youtube auf dem tablet und zieht der Katze am Schwanz.
    Hmmmm?? Ich glaube ich sollte echt in die Politik. Ich habe auch tolle Lösungen für Probleme die ich zuerst herbeireden muss.
    Das wäre doch was. Schluss mit Schulferien. Die sollen lernen

    • Das bringt die Sache auf den Punkt.

      Arithmetische Korrektur. Die Reduzierung auf 10 Schultage Sommerferien schafft 30 zusätzliche Schultage. Knapsen wir dann noch 2 weitere „überflüssige“ Ferientage ab, ist das Abitur sogar 2 Jahre früher möglich (8 Schulmonate mal 20 = 160).

      Wenn Kraft in seiner unendlich „Weisheit“ es dann noch schafft seine Lehrerklientel zu überzeugen, dass ihr dann weiterhin 7 Wochen und 3 Tage Jahreurlaub bleibt (bei vollem Erhalt der gesetzlichen Feiertage und ohne die Wochenstundenzahl zu erhöhen) und somit kein Gehaltsausgleich vonnöten, ist die Sache eingetütet.

      • Anneliese Schwätzer

        Ja, uns was dem Staat und uns Eltern dann alles erspart bleibt.
        Die Kinder sind 2 Jahre früher mit der Schule fertig, im Beruf und aus dem Haus. Was für ein Glück!
        Kein Stress mehr mit denen. Billiger wird’s auch noch,wenn die früher weg sind. Was will man mehr.

        Den Staat freut’s auch. 2 Jahre früher kein Kindergeld mehr. Mehr junge Leute in Arbeit und Brot.
        Da könnte man doch glatt überlegen, ob man mit dem ersparten Kindergeld nicht eine Rentenreform anpackt. Weil die dann jüngeren Ex-Eltern werden dann ja auch früher Grosseltern,
        Mit dem ersparten Kindergeld könnte man die armen jungen Großeltern dann entlasten und sie 2 Jahre früher in Rente zu schicken. Dadurch würden auch die jungen Neu-Eltern entlastet. Man hätte also eine Entlastung für alle Generationen von Eltern. Da schliesst sich der Kreis.
        Wünsche frohe Wahlen

    • Ich würde sagen, dass ist eher eine ultimative Aufforderung zur Wahlabstrafung.
      Wäre ich ein Anhänger von Verschwörungstheorien, würde ich hinterfragen, ob nun Paasch, Lambertz oder Jadin ihn für die Aktion bezahlt haben.

  10. Spaßvogel

    Wenn Herr Kraft, nach meines Wissens auch hauptberuflich Lehrer an einer größeren Sekundarschule in Ostbelgien, die jungen Familien unbedingt ` entlasten` möchte, sollte er die völlig überflüssigen Schulaufgaben (die er seine anvertrauten Schülern jeden Tag mit nach Hause gibt) überdenken…

  11. Die Neue ordnung

    Es ist wunderbar zu lesen wie suess sich die CSP mit den Schulferien beschaeftigt. Die Idee die Eltern zu entlasten koennte ja einige Stimmen einbringen. Waere es nicht begruessenswerter zu ueberlegen das schulische Niveau zu steigern? Insbesondere die franzoesische Sprache und warum nicht den einfachen Dreisatz nochmal aufzufrischen. Bestimmt gibt es noch Eltern die das von der Politik erwarten.

  12. Das nervt. .

    Liebe CSP,
    Gibt es keine wichtigeren Themen ? Wie z.B. wie schaffe ich es mehrere Jugendliche für das Handwerk zu begeistern .. ohne Handwerk läuft nämlich gar nichts mehr .. das wäre ein Thema mit Sinn und Zweck ! Wenn dann im Hochsommer unterichtet wird brauchen wir viele Klimaanlagen in die Schulen …. bei 35°C in den Klassen lernt es sich nicht gut …
    Übrigens es arbeiten tausende Eltern in Luxemburg, die meinsten davon haben im August 3 Wochen Urlaub… wie sollten die die Ferien organisieren ?

  13. Ich 16 Jahre Schüler – 2 Monate Urlaub.
    4 Wochen hatte ich einen Ferienjob, 1 1/2 Wochen war ich auf Pfadfinder Lager, 10 Tage Urlaub mit meinen Eltern und jetzt lerne ich für meine Nachprüfung.
    Mein Urlaub ist voll verplant und auch der meiner Freunde.
    Man muss sich nur sinnvoll beschäftigen.

    Ich halte nichts davon! Und finde es nur Brösel.
    Sie haben doch auch früher von Ihren Ferien profitiert, war es so schlimm?

  14. Also liebe CSP, werter Herr Kraft, ihre eigene Umfrage ergab doch bei den Leuten, dass 60% gegen eine Abänderung waren. Wieso respektieren sie dieses Ergebnis nicht?
    Gefiel ihnen das Resultat nicht und nun versucht man es hier nochmals zu kippen

    • Umkehrschluss....

      …..dh aber auch das 40% der Umfrage für eine Abänderung sind. Wieso respektieren sie dieses Ergebnis nicht? Gefiel ihnen das Resultat nicht und versuchen nun nochmals für diese Eltern eine Lösung zu finden.

      • Selbstverantwortung

        Wie sieht es aus mit der Selbstverantwortung ?
        Sollte diese erwachsenen Eltern nicht fähig sein sich einem bestehenden, funktionierende und von der deutlichen Mehrheit für gut befundenen System anzupassen ?
        Werdet erwachsen und löst eure hausgemachten Probleme selbst.
        Je mehr man in der Scheisse rührt, um so mehr stinkt es.

    • Ostbelgien Direkt

      @Egbert S.: Eigentlich bräuchte ich Ihren Kommentar, der für einen Journalisten fast schon beleidigend ist, gar nicht freizuschalten, sondern könnte ihn einfach löschen. Ich tue das aber nicht, weil er mir die Gelegenheit gibt, noch einmal klarzustellen, dass jede Partei die Möglichkeit hat, eine Pressemitteilung zu verfassen und „Ostbelgien Direkt“ zukommen zu lassen. Das hat in diesem Fall die CSP bzw. Colin Kraft getan. Wenn andere Parteien dies aber nicht tun, entweder weil sie es nicht können oder weil sie es nicht wollen, aus lauter Angst, dass ihre Pressemitteilung hier auf OD kommentiert wird, dann ist das ihre Sache. Das nur mal zur Klarstellung. Herr Kraft hat in diesem Fall die Pressemitteilung über die Schulferienzeit bewusst nicht nur Grenz-Echo und BRF zugeschickt, sondern auch OD – wohl wissend, dass er hier im Forum nicht nur freundliche Kommentare erntet. Wenn andere Parteien den Mut dafür nicht haben, dann ist das deren Problem und nicht unseres. Gruß

  15. kernkompetenz

    Jedesmal wenn ich Arimont so neben Kraft lächeln sehe , freut der sich bestimmt nicht über die“Nicht“inhalte “ , sondern über die Tatsache dass er jemand gefunden hat der im PDG die Liste „entführt“ , hauptsache Arimont tritt für Europa an.
    In Sachen Schule sollte die CSP die Mehrsprachigkeit thematisieren und sie als Kernkompetenz Ihrer Kandidaten fordern.Wäre doch eine „spitze“ Herausforderung für einige .

  16. Pascal Arimont

    Ich finde es gut und richtig, dass darüber mal diskutiert wird. Für die Idee, die Colin Kraft in den öffentlichen Raum gestellt hat, gibt es, wie es auch hier deutlich wird, gute Gründe dafür und dagegen. Die Diskussion hat aber sehr deutlich gemacht, dass einige Eltern tatsächlich ein Betreuungsproblem im Sommer haben. Dies ist zumindest eine gesicherte Erkenntnis. Dieses Problem zu ignorieren wäre viel schlimmer als ergebnisoffen über Lösungsansätze zu diskutieren. Daher werden wir jetzt Lösungen dazu ausarbeiten, die die vielen Reaktionen und Argumente natürlich berücksichtigen. werden.

    • Anneliese Schwätzer

      Einige Eltern haben mit allem Probleme. Die werden einige Eltern auch noch haben, wenn Sie alles umkrempeln und verschlimmbessern. Dann haben zusätzlich einige andere Eltern, Kinder, Sportvereine, Scouts,….die mit dem seit Jahren bewährten System keine Probleme hatten, Probleme die sie vorher nicht hatten.
      Egal welche Hirngespinnste man in den Raum stellt, es wird sich immer jemand finden der sagt :“Toll“
      Lassen Sie den Quatsch und investieren Sie lieber die Zeit in die Lösung echter Probleme.

    • @ Pascal Arimont

      Natürlich gibt es gute Gründe für die Diskussion, schliesslich hat der Staat in seiner „Regulierungsfreude“ das Problem ja erst erschaffen.
      Viele Eltern kommen mit den lieben Kleinen nicht mehr zurande weil ihnen der Staat jegliche Disziplinierungsmöglichkeit genommen hat und ihnen die Phantasie ausgegangen ist sich Neue auszudenken. In meiner Jugend war das noch einfach. Allerdings gelten die damaligen Möglichkeiten heute als „Kindesmisshandlung“ und „seelische Grausamkeiten“ und sind zum Teil sogar justiziabel.
      Auch den Schulen fehlen eine Menge Möglichkeiten um Vergehen zu sanktionieren. Anders kann ich mir einige Vorgänge in den Schulen nicht erklären. Die Lehrer sind machtlos gegen die zum Teil kriminelle Energie einiger Schüler. Mobbing, Bedrohung und Diebstähle sind an der Tagesordnung. Da hilft auch keine Umstrukturierung der Ferien mehr.
      Die Walldorfmentalität hat uns voll im Griff. Die Folgen sehen wir in Foren, Leserbriefen und dem asozialen Medien. Eine Generation Politiker die selbst Anti-Autoritär erzogen wurde versucht sich in Erziehung. Das ist genauso sinnvoll wie die Ezyklien des Papstes zur Familienplanung.

      • @EdiG. Bei allem geschuldeten Respekt, erscheint mir das Beklagen der schwindenden Disziplinierungsmöglichkeiten doch recht rückwärtsgewandt. Die Welt hat sich geändert, die Herausforderungen haben sich geändert; somit ist es nur rechtmässig, dass sich auch Denkansätze und Methoden anpassen. Die Notwendigkeit von Autorität und Führung keineswegs verneinend, glaube ich weiterhin, dass man sich diese, nicht zuletzt durch beispielhaftes Verhalten, erwerben sollte. In diesem Zusammenhang betrachte ich mich keinesfalls als Anhänger einer Walldorfmentalität. Aufgrund ihrer intellektuellen Ausbildung und der zur Verfügung stehenden Zeit, sollte es auch den Lehrern möglich sein über Lösungsansätze zu reflektieren und entsprechende Pläne auch umzusetzen (wie immer im Leben muss auch der beste Plan permanent angepasst werden).
        Überrascht hat mich Idas Beklagen der schwindenden Disziplinierungsmöglichkeiten aus Ihrer Feder. Ich habe Sie bisher nicht als Vertreter der physischen Gewalt wahrgenommen, im Gegenteil. Angesichts der heutigen beliebten Debatten zur Lösung von „Problemen“ wenn nicht gar zur Rettung der Welt, die direkte und indirekte Gewalt salonfähig machen und sowohl Graumsam- wie Unsinnigkeiten zum Standard erheben, erscheint mir dies bedenklich. Sind Sie dabei einzuknicken?
        Meine Eltern (Jahrgang Mitte der 20er mit allen Erlebnissen die dazugehörten) haben in der Tat punktuell Rückgriff auf traditionelle Massnahmen genommen; der Vergnügungsfaktor war gering, ich bin da aber ohne größere Traumata rausgekommen. Keinesfalls kann ich ihnen vorwerfen, dass sie diese Maßnahmen als Standard verherrlicht oder angestrebt hätten. Wie gesagt punktuelle, situationsgebundene Vorfälle in einer anderen Zeit. Im Umfeld von Pubertät und Midlifecrisis kam es auch zu einigen turbulenten, nicht gerade rhetorisch gepflegten Debatten. Die Zwangsverpflichtung auf den Heustall morgens um 5h nach meinem ersten Alkoholexzess (mit allem was an Folgeproblemen dazugehört) empfand ich damals (trotz Unkenntnis des Begriffs) als seelische Grausamkeit. Nach Schwinden der Direktsymptome konnte ich aber auch in diesem Fall keine weiteren Traumata feststellen.
        Inzwischen habe ich meine eigene Midlifecrisis und die Pubertät des Kindes erfolgreich (so glaube ich) abgeschlossen. Mit Ausnahme eines Klappses auf die Pampers gab es keinen Rückgriff auf physische Disziplinarmaßnahmen. Ob nun die eine oder andere etwas lautstärkere Debatte bzw. eine noch geringere Anzahl an undemokratischen Entscheidungen (jedoch nach Anhörung der betroffenen Partei) als seelisch Grausamkeit empfunden wurden, muss ich in der Tat noch nachfragen. Ich denke nach Abschluss des Studiums (man beginnt im eigenen Leben zu stehen) ist ein geeigneter Zeitpunkt.
        Letzte Anekdote. Eine Freundin meiner Tochter wechselte fürs Abitur auf eine Walldorf-ähnliche Schule. Nach dem Abitur und vor Antritt ihres Medizinstudiums trat die Kleine für 10 Monate zwei Praktika in afrikanischen Krankenstationen an. Gab mir zu denken.

        • @ Der.

          Ich wollte auch nicht „biblischen Eriehungsmethoden“ das Wort reden sondern nur feststellen das viele Eltern nicht damit zurechtkommen das ihnen, im wahrsten Sinn des Wortes, das Arsenal an Sanktionsmöglichkeiten genommen wurde.
          Mit dem Wegfall der Werte und Vorbilder hat sich unsere Kultur grundlegend geändert.
          Kinder werden groß mit dem Wissen das nur Skrupellosigkeit und ein starker Arm zum Erfolg führt. Das Recht des Stärkeren deminiert. Jeder ist sich selbst der Nächtste denn wenn jeder nur an sich denk ist an alle gedacht.
          Auf diese Art züchten wir uns ein Präkariat an das irgendwann auf die Strasse geht und schreit:“Wir sind das Volk!“. Das sollte uns allen zu denken geben.

          • Na dann hat sich ja meine schlimmste Befürchtung in Wohlgefallen aufgelöst.

            Zu Ihrem letzten Beitrag halte ich mal fest:
            – Eltern wurden ihres Arsenals an Sanktionsmöglichkeiten beraubt
            – Der Wegfall der Werte und Vorbilder veränderte unsere Kultur grundlegend
            – Kinder werden mit dem Wissen groß … Skrupellosigkeit …

            Und erlaube mir zu hinterfragen:
            – Aus besagtem Arsenal wurden physische Sanktionen (weitgehend) entfernt und psychische zumindest geächtet. Und nunmehr geht die Welt unter?
            – Meines Erachtens ist es erstes Recht und Pflicht der Eltern, Werte zu vermitteln und die Vorbildfunktion wahrzunehmen. Der bevorzugte Zugang bleibt den Eltern weiterhin erhalten.
            – Sofern Eltern diesen Zugang wahrnehmen, können sie im gleichen Zuge auch Wissen vermitteln.

            Wenn Eltern jedoch an Schule, Betreuer, Fernseher, Internet und Staat abdanken anstatt diese Möglichkeiten zu nutzen und zu begleiten, liegt das Problem eher bei den Eltern als bei den Kindern.

            Beruflich bin ich mit der nächsten Generation (-30 Jahre) konfrontiert und in der Regel angesichts Ethik, Fleiß, Ernsthaftigkeit und Motivation positiv überrascht. Auch die noch lernenden und studierenden Jahrgänge, stimmen mich optimistischer als Sie es zum Ausdruck bringen. Mehr Ausreißer als zu „meiner“ Zeit kann ich da nicht erkennen.

    • Bevor ich zum Thema komme Herr Arimont, möchte ich klar stellen, dass ich die Vertretung der Deutsprachigen Gemeinschaft im EU-Parlament begrüße, weder ein grundsätzliches Problem mit der EU (für meinen Geschmack dürfte es eher mehr sein) noch mit den meisten ihrer Vertreter und Institutionen habe. Auch möchte ich an dieser Stelle keine Debatte eröffnen, ob Sie nun die Idealbesetzung für diesen Posten sind.
      Sie erfreuen sich also an der Tatsache, dass Herrn Krafts (wirklich seine) Idee in den öffentlichen Raum gestellt wurde. Nun ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass der öffentliche Raum sich in den letzten Jahren mit einer Vielzahl an Themen befasst. Unter dem Deckmäntelchen der Bürgernähe und Bürgermeinung gelangen zunehmend Lautschreier und flächenübergreifende Demagogen auf eine Bühne, die sich vor noch nicht allzulanger Zeit auf eine Dorf- oder Viertelskneipe beschränkt hätte. Das Spektrum reicht da von Geschmacklosigkeiten jeder Couleur, über Schlammschmeisseren und wildesten Verschwörungstheorien bis hin zur Rechtfertigung und Anpreisung von Welt- und Weltwirtschaftspolitik in 160 Zeichen.
      Rezentes Beispiel der Bürgernähe ist ja die Zeitumstellungsumfrage, die ja nun auf der Basis einer internetfähigen Biorhythmustraumatisierten mit hoher Konzentration in einem EU-Land zu weitreichenden Veränderungen führen wird.

      Da machte es die Diskussion also deutlich, dass „einige Eltern tatsächlich ein Betreuungsproblem im Sommer haben“.
      – In einer geselligen Runde reichen Stichworte wie „Rückenschmerzen nach Luftzug“, „gebührenpflichtige Verwarnung“, „gerade noch vermiedener Unfall“, „gestiegene Preise für xy“, „Service im Restaurant oder am Urlaubsort“, „Wetter“ … eine abendfüllende Leidensgemeinschaft zu generieren. Die Diskussion an sich führt zu psychischen Glücksgefühlen, die dier Bewältigung der Herausforderungen des Lebens am nächsten Morgen neuen Schwung geben. Meines Wissens ist nie auch nur einer der Beteiligten am nächsten Morgen zum Politiker seines Vertrauens gerannt, um die Welt zu verändern.
      – Einige Eltern haben also ein Betreuungsproblem im Sommer. Mit der Geburt eines Kindes haben m.E. alle Eltern eine Herausforderung, die Betreung des Nachwuchses sicherzustellen. Die grundlegenden Lösungsansätze bewegen sich immer zwischen Eigenleistung und Outsourcing; mit zunehmendem Alter gilt es das Kind an die Selbständigkeit heranzuführen. Bei Eigenleistung geht es um Zeitaufwand und qualitativen Inhalt. Bei Outsourcing geht es um Einschränkung des persönlichen Freiraums (Grosseltern, AuPair), doch noch Zeitaufwand (Transport zur Tagesstätte), Kosten und qualitativen Inhalt. Bei der Heranführung an die Selbständigkeit geht es um Fragen der Sicherheit und qualitativen Inhalt. Kürzer: die Entscheidung Zeit/Geld und die Entscheidung wer Qualität besser darstellen kann.
      – In den in diesem Forum aufgeführten Beiträgen fiel mir in diesem Zusammenhang beispielhaft das Managementproblem eines Kleinunternehmens (Zeit) und die generell als kostengünstig (Geld) empfundenen Betreuungsangebote auf. Beiträge zur Qualitätsfrage eher selten.
      – Bemerkenswert war de Beitrag des 16jährigen Jungen. Diesem meinen grössten Respekt (für Inhalt und Form des Beitrags, sowie Lösung der Sachfrage) und daher einen eigenen Spiegelstrich. Seine Eltern können stolz auf ihn sein und für ihren eigenen Beitrag dazu auch auf sich selbst.
      – Intermezzo. In einer früheren Zeit wurde die Rolle der Frau auf (man verzeihe die Wortwahl) eine Gebär-, Koch- und Putzmachine reduziert und sie durfte sich an der Kindererziehung erfreuen. Angesichts des Strebens nach kostengünstigen, staatlich organisierten Outsourcinglösungen bleibt ihr das Gebären weiterhin überlassen und sie darf sich an ihrem nunmehr sichtbaren Beitrag zur Haushaltskasse erfreuen; wie die Aspekte Kochen und Putzen erledigt werden entzieht sich meiner Kenntnis.
      – Auch sie Herr Arimont streben nun an Lösungen für einige Eltern zu finden. Es ehrt Sie, dass Sie keines Ihrer Schäfchen vergessen (möchten). Die Debatte vernachlässigt aber die vielen anderen (alle – einige) Eltern. Eine staatlich verordnete Lösung wie die von Herrn Kraft angestrebte implantiert ja nun mal alle. Ersparen Sie uns in diesem Zusammenhang die demokratische Legitimation angesichts der ursächlichen Probleme einiger. Sollte es dann letztendlich aber nur auf ein verstärktes kostengünstiges Freizeitangebot hinauslaufen, betrifft auch dies über die Steuerkasse alle.
      – Weiterhin ist mir die „Lösung“ des „Problems“ durch eine Verschiebung der Ferien nicht schlüssig.
      – Unerklärlich, dass die „Kraft“ausbrüche mit denen Sie sich gemein machen, nicht mit einem Wort erwägen, die Meinung der Hauptbetroffenen (der Kinder) einholen. Eine unverbindliche Meinungsäußerung würde auch diesen zustehen.
      – Bemerkenswert war oben auch der prägnante Beitrag: Langeweile generiert Kreativität. Korrekt: Langeweile => Denken => Kreativität. In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen, dass auch das Buch als Beschäftigung nicht abgeschafft bzw. verboten wurde; vielleicht eine nicht uninteressante Herausforderung der Eltern im Hinblick auf die Heranführung an die Selbständigkeit, kann aber sehr wohl auch von beispielhaftem VErhalten abhängig sein. Und bevor sich jemand an der Frage des Inhalts der Lektüre abarbeitet, falsch: entscheiden ist das gelesen wird, das was kommt mit der Zeit.

      • Verdacht

        Der.“ Langeweile => Denken => Kreativität.“

        Könnte man so auf solche unsinnige aber kreative Vorschläge gekommen sein ?
        Mir bangt vor dem Ergebnis der Lösungsansätze die jetzt ausdiskutiert werden.
        Mir graut’s vor der Zeit die da sinnlos investiert wird.
        Mich ärgert das Steuergeld das so unnütz verbrannt wird.
        Mich wundert nicht , dass man mit so einer Arbeitsweise Politikverdrossenheit erzeugt.
        Mich wundert, dass man das nicht selbst erkennt und noch weiter stolz draufrumkaut, als wäre es das Ei des Columbus.

        Die Vermutung liegt nahe : Langeweile => Denken => Kreativität =>Wundern =>Langeweile

        • Unsern Kindern erlaubt m.M. zeitweilige Langeweile eine geistige Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrem Umfeld. Dies ist der Anfang eines Denkprozesses, der zu kreativen Gedanken führen kann. Sichtbar werden diese üblicherweise erst nach erfolgreicher Umsetzung.

          Bei Politikern führt Einsamkeit oder Nichtwahrgenommenwerden zu mancherlei „Kraft“ausbruch. Bei unserem EU-Parlamentarier scheint das entweder politische Solidarität zu sein oder schlicht und ergreifend Marketingstrategie (jede Presse ist gut).

          Ihr Kopfschütteln ob des Anstossens solcher Debatten teile ich.

      • Hausmeister

        @Der.
        Und bevor ich dezidiert nicht zum Thema komme, Ihr arrogant-elitärer Schreibstil insinuiert ein nicht unerhebliches, narzistisches Problem ihrerseits, wobei als prägnanteste Illustration Ihrer psychischen Deviation sich wohl beide rezenten Einlassungen mittels diesem Medium als Exempel herauskristallisieren dürften.

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