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„Child Alert“: Belgische Polizei sucht nach entführtem Frühchen

Fotos der Eltern und des Autos wurden auf der Website childalert.be veröffentlicht. Foto: Belga

In Frankreich wird ein Baby zu früh geboren. Nach 17 Tagen wird es – wohl von seinen Eltern – aus dem Krankenhaus mitgenommen und verschwindet – Berichten zufolge in Richtung Belgien.

Die Polizei in Belgien sucht nach einem mutmaßlich von seinen Eltern aus einem Krankenhaus entführten Frühchen. Der 17 Tage alte Santiago sei am Montag von seinen Eltern aus einem Krankenhaus in Aulnay-sous-Bois im Großraum Paris mitgenommen worden und benötige dringend medizinische Versorgung, heißt es in einem Fahndungsaufruf der Föderalen Polizei und der Stiftung Child Focus.

Digitale Informationstafeln über den Autobahnen forderten die Fahrer auf, die Polizei zu benachrichtigen, wenn sie den Audi sahen. Foto: Belga

Die 23 und 25 Jahre alten Eltern überquerten mit dem Baby nach dem Verlassen des Krankenhauses in Frankreich die Grenze nach Belgien. Die französischen Behörden baten ihre belgischen Amtskollegen um Zusammenarbeit bei der Suche. Das Auto, ein dunkelblauer Audi A4 mit dem Kennzeichen GR-956-ZV, wurde in der Gegend von Charleroi gefunden, wie am späten Vormittag bekannt wurde. Die Child Focus-Warnung wurde am Mittwoch aufgehoben, nicht jedoch die Vermisstenmeldung, da das Baby weder gefunden noch geortet wurde. Französischen Medien zufolge kamen fünf Menschen aus dem Umfeld der Eltern in Polizeigewahrsam.

Ein solcher Aufruf im Falle eines Verschwindens, „Child Alert“ genannt, wird nur eingesetzt, wenn das Leben eines Kindes in unmittelbarer Gefahr ist. Das Überleben eines vermissten Kindes könne davon abhängen, wie schnell die Ermittlungen laufen und wie viele Mittel mobilisiert werden, um mögliche Zeugen aufzurufen, so Child Focus.

Die Stiftung setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene dafür ein, vermisste Kinder wiederzufinden. (dpa)

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