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Weihnachtsbotschaft: Papst Franziskus beklagt die vielen „Kriegsstürme“

Papst Franziskus (M) spricht am 25.12.2017 vom Balkon des Petersdoms im Vatikan den Segen „Urbi et Orbi“. Rechts neben ihm steht der Zeremonienmeister für die Liturgischen Feiern des Papstes, Guido Marini. Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa

Papst Franziskus hat in seiner Botschaft zu Weihnachten „Kriegsstürme“ beklagt und die Menschen zu mehr Mitgefühl aufgerufen. Auf dem Petersplatz in Rom kritisierte der Pontifex u.a. den „Niedergang des Menschen, des Sozialgefüges und der Umwelt“.

Die Menschen müssten sich dafür einsetzen, „unsere Welt menschlicher und würdiger für die Kinder von heute und morgen zu gestalten“. Das Katholiken-Oberhaupt rief außerdem dazu auf, Migranten-Kinder willkommen zu heißen.

Der Tempelberg mit dem Felsendom (M) und der al-Aqsa-Moschee (r), aufgenommen am 05.12.2017 in Jerusalem (Israel), im Hintergrund steht die russisch-orthodoxe Maria-Magdalena-Kirche. Foto: Oded Balilty/AP/dpa

Besonderen Bezug nahm Franziskus auf den Krieg in Syrien, im Irak, im Jemen und auch auf den Nordkorea-Konflikt. Anschließend spendete das Katholiken-Oberhaupt vor Zehntausenden Gläubigen von der Loggia des Petersdoms aus den traditionellen „Urbi et Orbi“-Segen.

Franziskus nahm auch auf die Jerusalem-Krise Bezug und warnte vor einer weiteren Zuspitzung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern.

„Wir beten, dass sich bei den Kontrahenten der Wille durchsetze, den Dialog wieder aufzunehmen, und dass man endlich zu einer Verhandlungslösung gelange, die innerhalb von miteinander vereinbarten und international anerkannten Grenzen eine friedliche Koexistenz zweier Staaten ermöglicht“, sagte der Argentinier.

US-Präsident Donald Trump hatte Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Der Schritt löste internationale Kritik aus und führte zu weiteren Unruhen. Die UN-Vollversammlung stimmte in einer nicht bindenden Resolution mit großer Mehrheit gegen eine solche Anerkennung.

Flüchtlingskinder an der türkisch-syrischen Grenze. Foto: Shutterstock

Franziskus hob die Bemühungen derer hervor, „die in der internationalen Gemeinschaft den guten Willen haben, jenem geplagten Land beizustehen, dass es trotz der schwerwiegenden Hindernisse zur langersehnten Eintracht, Gerechtigkeit und Sicherheit finde“.

Der Pontifex ging vor allem auf das Leid der Kinder in Kriegen und Konflikten wie in Syrien, im Irak, im Jemen, im Südsudan, in Venezuela sowie in der Ukraine ein. Er appellierte, Migrantenkinder willkommen zu heißen. „Wir erblicken Jesus in den vielen Kindern, die gezwungen sind, ihre Länder zu verlassen, alleine unter unmenschlichen Bedingungen zu reisen und so zur einfachen Beute der Menschenhändler werden. In Ihren Augen sehen wir das Drama vieler Zwangsmigranten, die sogar ihr Leben riskieren, um kräftezehrende Reisen auf sich zu nehmen, die zuweilen in Tragödien enden“, so der Papst. „Unser Herz möge nicht verschlossen sein, wie es die Häuser von Betlehem waren.“

Schon bei der Christmette an Heiligabend hatte Franziskus zu mehr Mitgefühl für Flüchtlinge aufgerufen. (dpa)

9 Antworten auf “Weihnachtsbotschaft: Papst Franziskus beklagt die vielen „Kriegsstürme“”

  1. Bisher noch kein Kommentar zur Weihnachtsbotschaft des Papstes. In meiner Jugend war die noch jahrein, jahraus ein eminent wichtiges Gesprächsthema. Für mich sieht es ganz danach aus, dass es sich bei der von einigen so gefürchteten Islamisierung des Abendlands eher um seine Dechristianisierung handelt. Für Leute meines Alters ist die viel greifbarer und allerorten offensichtlich. Heutzutage reden meistens Ungläubige über – nicht: von oder aus der – Religion (und sie vergessen dabei fast immer die Religiosität), und das ist für mich so, als würden Unmusikalische sich über groovigen Jazz auslassen.

    „Unser Herz möge nicht verschlossen sein, wie es die Häuser von Betlehem waren.“
    So möge es geschehen.

    • Marcel Scholzen eimerscheid

      Der „Klimaschutz“ ist die neue Religion. Früher konnte man noch provozieren, indem man die Kirche kritisierte. Solche Kritik interessiert keinen mehr. Die Kritik des Papstes an der Deutschen Version des Vaterunsers hätte früher ganze Zeitungen gefüllt und es wäre stundenlang in TV und Radio davon berichtet worden. Ist heute nur noch eine Randnotiz wert. Wenn man heute es wagt, den „Klimaschutz“ zu kritisieren, so grenzt das an Gotteslästerung und ist schlimmer als die Existenz des Teufels zu leugnen. So ändern sich eben die Zeiten.

    • Populist

      möge, möge….der klerikale Konjunktiv!
      Lionne, möge Ihnen die Einsicht kommen, dass das christliche Abendland nichts mit den Kirchen zu tun hat. Es ist eine jahrhundertealte Ideologie der Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe, die man auch als Atheist mit der Muttermilch eingesaugt hat und als Wert intuitiv lebt. Kein Abendländer käme auf die Idee irgendjemandem den Kopf abzuschneiden, nur die Muslime schaffen das. Googeln sie sich mal durch, bitte. Wenn man heute Messer liest, weiß man sofort, es war kein europäischer Ureinwohner… Möge Gott Ihnen helfen das zu begreifen.

      • Radio Euro

        Ich kenne a) keinen Moslem, der mir den Kopf abschneiden will. Die viele die ich kenne, wollen das zumindest nicht. Oder meinen Sie, die lügen mich an?

        Dann waren die u.a. arbeitslosen Deutschen, die die Kölner Oberbürgermeister-Kandidatin und den deutschen Bürgermeister angegriffen haben in Wirklichkeit also ausländische Moslems, die deutsche Namen, deutsche Identitäten geklaut haben?

        • Populist

          @ Radio
          Wenn Sie a) schreiben, sollte auch ein b) folgen.
          Ich rede nicht von Moslems, die ein Radio wie Sie kennen könnte, sondern von denen , die sich radikalisieren und solche Taten auch begehen. Haben Sie noch nie davon gehört, Radio?
          Spielen Sie wie immer den Dummen oder sind Sie dumm?
          Halten Sie sich bitte mit Ihren blöden Kommentaren zurück; hier reden Erwachsene!

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