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„Der Nachmittag des Christentums“ – Vortrag der Lupe mit Karl Heinz Calles

Das Cover des Buches von Tomas Halik. Foto: Amazon.de

Die Lupe veranstaltet am Donnerstag, 29. September, um 20 Uhr in Eupen, Neustraße 93, einen Vortragsabend mit Diskussion über das neue Buch „Der Nachmittag des Christentums“ von Tomas Halik mit Karl Heinz Calles.

Das Christentum hat neue ungeahnte Chancen in dieser postmodernen Zeit. Verstehen die Christen, allen voran die Kirchenleitungen, diese Chancen zu nutzen? Dieser Frage geht der tschechische Theologe Tomas Halik in seinem neuen Werk „Der Nachmittag des Christentums“ nach.

Unter Nachmittag versteht Halik die Zeit des reifen Christentums, ähnlich wie die zweite Lebenshälfte beim Menschen. Der Vormittag war die Zeit von den Anfängen bis zum 16. Jahrhundert. Die Midlifecrisis war die Zeit der Aufklärung, der modernen Wissenschaften, die Zeit großer Umbrüche, die das Christentum und die Kirche ins Wanken brachten.

Diese Mittagskrise habe sich bis zum 2. Vatikanischen Konzil (1962-65) hingezogen. Das Konzil habe die Herausforderungen zwar erkannt, sei aber nicht in der Lage gewesen, sie nachhaltig aufzugreifen. Die Kirche eile seitdem wieder hinterher.

Wird es ihr gelingen, glaubwürdig in diese postmoderne Zeit einzusteigen? Mit diesen Fragen setzen sich das Werk und der Vortrag auseinander.

Rasche Anmeldung: Tel. 087/552719 oder lupe@proximus.be. Eintritt: 5 Euro. Weitere Bildungsangebote: www.lupe.be

6 Antworten auf “„Der Nachmittag des Christentums“ – Vortrag der Lupe mit Karl Heinz Calles”

  1. Joseph Meyer

    „Diese Mittagskrise {des reifen Christentums} habe sich bis zum 2. Vatikanischen Konzil (1962-65) hingezogen. Das Konzil habe die Herausforderungen zwar erkannt, sei aber nicht in der Lage gewesen, sie nachhaltig aufzugreifen. Die Kirche eile seitdem wieder hinterher. Wird es ihr gelingen, glaubwürdig in diese postmoderne Zeit einzusteigen?“

    Ich finde, dass die katholische Kirche, JETZT, angesichts der akuten Bedrohung des Friedens in Europa, durch den Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland in der Ukraine, den dringenden Auftrag besitzt, alle ihre Kräfte zu mobilisieren, um die USA mit Russland ins Gespräch zu bringen, und um so ein drohendes nukleares Inferno abzuwenden!
    Und auch in den west- und osteuropäischen Ländern hat die katholische Kirche einen nicht unerheblichen Einfluss! Auch hier kann und sollte die katholische Kirche als Vermittlerin zwischen den Regierungen mit Russland auftreten!
    Wichtig erscheint mir dabei auch das tiefere Verständnis für die langjährigen, unterschwelligen Spannungen und Ängste der europäischen Staaten gegenüber Russland. Dazu von Kai Ehlers am 21.09.2022 ein, wie ich finde, sehr guter Beitrag, den er bereits in 2015 verfasst hatte. Lesenswert!
    Ukraine-Krieg – Die EU ist weiterhin Büttel der USA
    Die Geschichte Russlands und Europas ist eng verzahnt. Und sie ist spätestens mit dem Beginn des Kolonialismus eine Geschichte der Konkurrenz, wobei es immer auch Phasen der Kooperation gab. Rückschau mit einem weiterhin aktuellen Text aus dem Jahr 2015.
    https://www.hintergrund.de/politik/welt/die-eu-ist-weiterhin-buettel-der-usa/

    • Guido Scholzen

      Die 2 hatten sich schon mal vor ein paar Monaten per Zoom kontaktiert, und es ist nichts dabei rausgekommen. Der Römer sprach über die Unchristlichkeit von Angriffskriegen, der Moskauer kam mit Politik und Landkarten in seiner Argumentation, (laut Vatikan soll dies so stattgefunden haben).
      Un dialogue de sourds.

      Franziskus war demletzt bei einem Kongress der Weltreligionen in Kasachstan. Er wollte sich mit Kyrill treffen, der aber hatte seine Teilnahme in Kasachstan abgesagt.
      Man sollte in das zu überwindete Schisma zwischen West- und Ostkirche nicht mehr Hoffnung hineininterpretieren als nötig. Kyrill braucht Putin, Putin braucht Kyrill, den Papst in diesem Konflikt will keiner so recht haben, warum auch; ebenfalls die eigenstândige ukrainische orthodoxe Nationalkirche in Kiew (seit 2018 bestehend) legt nicht viel Wert darauf, viel Kontakt zu Rom noch zu Moskau zu haben.

    • Robin Wood

      @Joseph Meyer
      Nicht nur die katholische Kirche sollte endlich auf Friedensverhandlungen drängen. Alle Aussenminister der EU ebenfalls. Wir steuern auf einen 3. Weltkrieg zu. Wer wird darunter leiden? Der Westen Europas! Die Bürger der EU. Weder China, USA, Indien usw. Im Gegenteil, diese profitieren vom Verfall Europas. Solange der Krieg dauert, gewinnen die Rüstungsindustrien Deutschlands und der USA. Menschen sterben jeden Tag. Ich befürchte jedoch, dass die Kirche sich hier nicht einmischen wird. Leider.

  2. Erwin Haep

    Das 2. Vatikanische Konzil mit dem leider nur kurzzeitigen Papst Johannes der 23. hat tatsächlich bedeutende Weichen gestellt, die inzwischen alle versandet sind. Die Sexualität wurde als Lustprinzip und nicht nur als Fortpflanzung apostrophiert. Die Freiheit wurde den Menschen zurückgegeben und nicht von einem außerirdischen Gott bestimmt. Das Prinzip Gott wird unter uns Menschen wirksam. Wir brauchen einen Sinn für unser Tun, dies ist nicht abstrakt außerirdich zu finden, sondern in der Gemeinschaft der Gläubigen.

    • Guido Scholzen

      Für die katholische Kirche wäre es besser gewesen, diese beiden Konzile hätten nie stattgefunden.
      Im 1. Konzil wurde die Kandare zu viel angezogen, im 2. hingegen liess man die Zügel eher schleifen oder wichtige Punkte blieben unbeantwortet.

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