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Explosion in Eschweiler: Vater und Sohn wegen 13-fachen versuchten Mordes vor Gericht

06.12.2023, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Die Angeklagten (2.v.l. und r.) stehen zwischen ihren Anwälten, Osama Momen (l), Rainer Dietz (2.v.r.), Dominic Marraffa (3.v.l.) und Bijan Tamrzadeh (3.v.r.) im Gerichtssaal. Foto: Oliver Berg/dpa

Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Mittwoch im Landgericht in Aachen ein Prozess wegen 13-fachen versuchten Mordes begonnen. Angeklagt sind ein 56 Jahre alter Mann und sein 22-jähriger Sohn.

Sie sollen in einem Modegeschäft in Eschweiler bei Aachen eine schwere Explosion geplant und ausgelöst haben, um von der Versicherung für den Schadensfall Geld zu bekommen. Der Zustand der Straße voller Scherben und Trümmer nach der Explosion sei als „postapokalyptisch“ zu beschreiben, sagte die Staatsanwältin.

Durch die Detonation abends am 30. März waren Nachbarn verletzt worden. Sie erlitten Rauchgasvergiftungen, Schnittverletzungen durch gebrochene Fensterscheiben und teils erhebliche Verbrennungen durch das entstandene Feuer.

01.04.2023, Nordrhein-Westfalen, Eschweiler: Ein Fahrzeug der Polizei steht in der Neustraße vor dem beschädigten Gebäude. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Vier von ihnen mussten stationär in Krankenhäusern behandelt werden, zwei schwebten zeitweise in Lebensgefahr. Der Sachschaden geht laut Anklage in die Millionen.

Der angeklagte Sohn ließ über seinen Verteidiger erklären, er wolle sich schweigend verteidigen. Sein Vater dagegen machte mit Hilfe eines Dolmetschers umfangreiche Angaben. Sein Sohn habe den Laden gemietet, sagte der 56-Jährige. Er habe auch für seinen Sohn Überweisungen getätigt. Der Laden sei ein sehr guter Erfolg gewesen. Mit der Explosion habe er nichts zu tun. „Ich bin unschuldig“, sagte der Mann.

Die beiden Angeklagten kamen wenige Tage nach der Explosion in Untersuchungshaft. Der Sohn hat die deutsche, sein Vater die irakische und deutsche Staatsangehörigkeit. (dpa)

3 Antworten auf “Explosion in Eschweiler: Vater und Sohn wegen 13-fachen versuchten Mordes vor Gericht”

  1. Peer van Daalen

    Bei den Namen der Anwälte wäre der Hinweis auf den irakischen Migrationshintergrund nicht zwingend nötig gewesen. Das wußte doch eh ganz Eschweiler schon vorher.

    Lediglich der RA Rainer Dietz fällt etwas aus dem Rahmen, weil der ist verdammt gut, nicht billig und hat ´s echt drauf. ´Ne echte Würselener Jong … Vermutlich ist er vom Gericht bestellter Pflichtverteidiger.

    Die Kanzel Bijan Tamrzadehe ist auch gut gehandelt in der Gangster-Scene.

    Ich plädiere für 12 Jahre. Für Beide … :-))))

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