Mehrere Tage nach dem Durchzug von Hurrikan „Melissa“ auf Jamaika treten in dem besonders stark betroffenen Inselstaat die gewaltigen Schäden immer deutlicher zutage.
„Die Lage vor Ort ist apokalyptisch“, teilte Brian Bogart, Direktor des Welternährungsprogramms (WFP) in der Karibik, nach einem Besuch in der besonders betroffenen Küstenstadt Black River im Südwesten der Insel mit. „Es sieht aus, als wäre in dieser Gemeinde eine Bombe explodiert, die Menschen schlafen auf der Straße, es herrscht totale Zerstörung.“
Bilder aus der Region zeigen zerstörte und überschwemmte Küstengemeinden. Wo einst bunte Häuser standen, bedecken nun Trümmerhaufen den schlammigen Boden. Es werde Jahre dauern, bis sich die Menschen von den Verlusten erholt hätten, sagte Necephor Mghendi von der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) in Genf. „Es herrscht weit verbreitete psychische Not.“

30.10.2025, Jamaika, Black River: Eine Luftaufnahme von Black River nach dem Durchzug des Hurrikans Melissa. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa
„Melissa“ hat in den vergangenen Tagen in der Karibik eine Schneise der Verwüstung und mindestens 50 Tote hinterlassen. Das US-Hurrikanzentrum sprach von einem der stärksten Hurrikane, die je im Atlantik aufgetreten sind.
Im Inselstaat Jamaika, über den der Hurrikan am Dienstag mit der stärksten Stufe 5 gefegt war, kamen mindestens 19 Menschen ums Leben. In Haiti kam es durch anhaltenden Regen zu Überschwemmungen und Erdrutschen, obwohl der Sturm dort nicht direkt auf Land traf. Nach vorläufigen Behördenangaben starben mindestens 30 Menschen, weitere werden noch vermisst. Auf Kuba und den Bahamas blieb es nach bisherigen Erkenntnissen bei Sachschäden.
Inzwischen hat sich „Melissa“ zu einem Hurrikan der Stufe 1 von 5 abgeschwächt und soll nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC im Laufe des Tages weiter an Kraft verlieren. (dpa)
 
      							 
	          				 
	          				 
	          				 
	          				 
	          				 
	          				 
	          				 
	          				