AKTUALISIERUNG – Nur langsam erholt sich Liberia von einem jahrelangen Bürgerkrieg und der Ebola-Epidemie. Nun steht der erste friedliche Machtwechsel seit Jahrzehnten bevor – mit einem Ex-Fußballstar als neuem Staatschef.
Der frühere Weltfußballer George Weah, der 1998 zu „Afrikas Fußballer des Jahrhunderts“ gewählt wurde, wird nach vorläufigen Ergebnissen der neue Präsident von Liberia.
Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt setzte sich der 51-Jährige nach Auszählung fast aller Stimmen mit 61,5 Prozent gegen den bisherigen Vizepräsidenten Joseph Boakai durch, der auf 38,5 Prozent kam, wie die Wahlkommission am Donnerstag mitteilte.
In 11 der 15 Bezirke des westafrikanischen Landes sind nach diesen Angaben alle Stimmen ausgezählt, in 4 Bezirken zu etwa 90 Prozent. Am Freitag soll das endgültige Ergebnis verkündet werden. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Kommission bei 56 Prozent.
Mit der Wahl Weahs zum neuen Präsidenten zeichnet sich der erste friedliche Machtwechsel seit Jahrzehnten in Liberia ab. Die bisherige Präsidentin und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson-Sirleaf war nach zwei jeweils sechsjährigen Amtszeiten nicht erneut angetreten.
Er spüre die Wichtigkeit und die Verantwortung der „ungeheuren Aufgabe, der ich mich heute stelle“, schrieb der Ex-Fußballstar auf Facebook. Weah von der Koalition für Demokratischen Wechsel (CDC) hatte im Vorfeld der Wahl versprochen, gegen die Korruption anzugehen, die Wirtschaft anzukurbeln und neue Jobs zu schaffen.
1995 Weltfußballer
Der heute 51-Jährige spielte zu seinen besten Zeiten für AS Monaco, Paris Saint-Germain, AC Mailand und FC Chelsea. 1995 wurde er zum Weltfußballer gewählt.
In Liberia hatte er sich erstmals bereits 2005 um das Präsidentenamt beworben. Damals war er der beliebten Johnson-Sirleaf von der Partei für Einheit (UP) unterlegen.
Die Stichwahl zwischen Weah und Boakai hatte ursprünglich am 7. November stattfinden sollen. Doch unterlegene Kandidaten hatten wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten Beschwerde beim Obersten Gericht eingelegt, blieben damit aber erfolglos.
In Liberia war 2003 ein 14 Jahre währender Bürgerkrieg zu Ende gegangen. Nach Abschluss des Friedensabkommens stellte sich Johnson-Sirleaf 2005 erstmals zur Wahl. Die 79-Jährige war das erste weibliche Staatsoberhaupt in Afrika überhaupt. 2011 wurde sie für ihre Arbeit zur Befriedung des Landes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Ihr Nachfolger wird alle Hände voll zu tun haben, um die Wirtschaft des Landes wieder anzukurbeln. Diese erholt sich nur langsam von der verheerenden Ebola-Epidemie, an deren Folgen von 2013 bis 2015 mehr als 4.000 Liberianer starben. Zudem brachen die Preise von Gummi und Eisenerz ein, wichtigen Exportprodukten des Landes.
Nach einem umfassenden Index der Vereinten Nationen gehört das westafrikanische Land mit rund 4,6 Millionen Einwohnern zu den 15 ärmsten Ländern der Welt. Die Lebenserwartung liegt laut Weltbank bei 62 Jahren. (dpa)
=>#BREAKING ⚽
L'ex-star du football et sénateur George #WEAH élu Président du #LIBERIA avec plus de 60% au 2ème tour.
Ballon d'or en 1995 (le seul africain), il est passé par le #PSG et #MilanAC. pic.twitter.com/sfkRALoUON
— Mehdi Mnaouar⏳ (@MehdiMnaouar) December 28, 2017
Mal sehen was das bringt, vielleicht ist er auch nur Präsident geworden, um sich die Taschen zu füllen, weil sie eben jetzt leer sind. Wäre nichts neues in Afrika. Schon mal gut, dass der Machtwechsel friedlich verlief. Durchaus ein Vorbild für andere afrikanische Staaten. Für Afrika ist es noch ein steiniger Weg, bis dort mal demokratische und rechtsstaatliche Verhältnisse herrschen. Wird noch Generationen dauern. Im Westen hat es auch Jahrhunderte gedauert, bis diese Prinzipien sich durchgesetzt haben, die man aber immer aufs neueste verteidigen muss. Gerade in der heutigen Zeit.
Dass Marcel unser bestinformierter Mitbürger ist, macht mich und unser Dorf stolz.
Danke und frohes neues Jahr.?
Warum nicht ??? Er wurde demokratisch gewaehlt und jetzt kann er zeigen welche Charakter-Eigenschaften er besitzt um dieses Land anstaendig / ehrlich und zum Wohle des Volkes zu fuehren.
Ich bin da sehr skeptisch. Es wird noch Generationen dauern bis die Einwohner Afrikas gelernt haben, was das ist Demokratie. Dass das keine Maschine ist, die Wünsche erfüllt ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Die afrikanischen Eliten müssen zuerst mit gutem Beispiel vorangehen durch verantwortliches Handeln und dann kann man erst erwarten, dass sich jeder Einwohner begreift, dass nur ein ausgewogenes Verhältnis von Rechten und Pflichten die Gesellschaft nach vorne bringen kann. Und da spielt vernunftorientiertes Denken die zentrale Rolle. Und das fehlt in weiten Teilen Afrikas. Aberglauben, überkommene Traditionen, mangelnde Schulbildung bestimmen das Denken und Handeln vieler. So wie früher in Europa.
@ Marcel Scholzen eimerscheid
Es ist wirklich bedauerlich das Sie so gar keine Vorurteile haben
Ich weiß was ich schreibe, war ein paar Mal in Afrika. Waren Sie schon dort gewesen? Das ist eine komplett andere Welt.
Nun ja, unsere Demokratie , so fehlerhaft sie auch hier und dort noch ist, ist auch nicht von dem einen Tag auf den Anderen entstanden.
Die Bürger Afrikas wissen genau was Demokratie ist. Die wissen auch, dass sie oft genug verarscht werden bei/nach Wahlen. Und trotzdem haben sie die Eier zu sagen: Wir gehen weiter wählen.
und wählen fleißig Typen, die sie noch mehr veraschen und an die bösen Weißen verhökern. Ohne die Zusammenarbeit zwischen den bösen Weißen und den Stammesoberhäuptern hätte die Sklaverei damals gar nicht so einfach vonstatten gehen können. Von Radio habe ich noch nie einen Kommentar gelesen, der irgendwie Sinn macht.
Woher wissen Sie, dass die Afrikaner wen wählen?
Ich auch nicht. Andere Forenteilnehmer und auch ich haben Radio schon mehrfach dazu aufgerufen, das Schreiben zu meiden und sich andere Hobbys zu suchen, denn es kommt weder Sinn noch Intelligenz zum Vorschein. Manchmal versucht er es gar mit Humor; wie gesagt, er versucht…
Es (das Radio) glaubt dann immer man wolle seine „Freie Meinungsäusserung“ beeinträchtigen; Freie Meinungsäusserung von Sinnlosem! Lustig oder?
Die Einwohner Afrikas wünschen sich Demokratie und bessere Lebensbedingungen. Ist noch ein steiniger Weg. Genau wie frueher in Belgien oder Europa. Und da ist jeder gefordert. Von allein geht das nicht. Und die Weissen sollten sich hüten, sich unnötig mit gut gemeinten Ratschlägen in Afrika einzumischen. Die müssen selber ihre positiven und negativen Erfahrungen machen, und Schlüsse daraus ziehen. Und man sollte Afrika in seiner Vielfalt begreifen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, Regionen, Menschen sind schon groß.