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Weltfrauentag am 8. März: Schicksal der ukrainischen Mütter sollte im Fokus stehen

03.03.2022, Ungarn, Zahony: Eine geflüchtete Frau aus der Ukraine sitzt mit ihren Kindern im Bahnhof von Zahony im Nordosten von Ungarn, an der Grenze zur Ukraine. Foto: Marton Monus/dpa

Bevor am Dienstag, dem 8. März, anlässlich des Internationalen Frauentags wie jedes Jahr das Klagelied über benachteiligte Frauen angestimmt wird, sollte man diesmal die Lage der Frauen und Mütter in oder aus der Ukraine in den Mittelpunkt rücken.

Deren Schicksal ist in diesen Kriegszeiten dramatisch. Selbst wenn sie mit dem Leben davonkommen und ihnen mit ihren Kindern die Flucht ins Ausland gelingt, ist ihre Not riesengroß.

Von ungerechten Verhältnissen wie denen im Westen, wo Jahr für Jahr beklagt wird, dass Frauen weniger verdienen als Männer oder das weibliche Geschlecht in Führungspositionen nicht in ausreichendem Maße vertreten ist, können die ukrainischen Frauen momentan nur träumen.

05.03.2022, Ukraine, Irpin: Eine Frau in Kriegsangst wartet mit ihren beiden Kindern darauf, den Fluss Irpin zu überqueren. Foto: Diego Herrera/EUROPA PRESS/dpa

Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat unterdessen die Frauen in Russland dazu aufgerufen, am Internationalen Frauentag an diesem Dienstag gegen die russische Invasion in der Ukraine auf die Straßen zu gehen.

Um 14.00 Uhr Moskauer Zeit (12.00 Uhr MEZ) sollen Frauen auf zentralen Plätzen ihrer Heimatorte protestieren, sagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch in einer Videobotschaft. Der Internationale Frauentag am 8. März ist in Russland ein Feiertag, an dem Frauen traditionell Blumen geschenkt bekommen.

Frauen dürften sich in diesem Krieg nicht verstecken. „Frauen verschwinden nicht, wenn der Krieg beginnt“, sagte Jarmysch. „Sie tragen im Krieg eine genauso große Last wie Männer – wenn nicht sogar eine größere.“ Am Frauentag sollten die Frauen daher zeigen, dass mit ihrer Meinung zu rechnen sei. „Wir wollen diesen Krieg nicht. Wir wollen, dass er unverzüglich beendet wird.“

Das Kalenderblatt vom 8. März, dem Internationalen Frauentag. Foto: Jens Wolf/ZB/dpa

Ins Leben gerufen hat den Weltfrauentag die deutsche Sozialistin Clara Zetkin. 1910 forderte sie auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen mehr Gleichberechtigung für Frauen: „keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“.

Ein Jahr später gingen erstmals Frauen in verschiedenen Ländern zum Frauentag auf die Straße. Ihre zentrale Forderung: Einführung des Frauenwahlrechts und Teilhabe an der politischen Macht. Außer in Finnland durften zu diesem Zeitpunkt in keinem europäischen Land Frauen wählen. In Belgien wurde das Wahlrecht den Frauen erst 1948 anlässlich der Parlamentswahlen zuerkannt.

Zahlreiche Legenden ranken sich um die Frage, warum der Internationale Frauentag ausgerechnet am 8. März stattfindet. Eine dieser Legenden besagt, dass im Jahr 1857 erstmals New Yorker Textilarbeiterinnen für ihre Rechte in einen Streik traten. Tatsache ist, dass Clara Zetkin während der zweiten kommunistischen Frauenkonferenz im Jahr 1921 den 8. März als weltweites Datum durchgesetzt hat. (cre/dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

6 Antworten auf “Weltfrauentag am 8. März: Schicksal der ukrainischen Mütter sollte im Fokus stehen”

  1. Robin Wood

    Das Schicksal ALLER Mütter und Frauen, die durch Kriege und Unterdrückung leiden, sollte im Fokus stehen.
    Es gibt weltweit viele Frauen und Mütter, die schon – Jahrzehnte von der westlichen Welt vergessen – leiden.

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