Bevor am Dienstag, dem 8. März, anlässlich des Internationalen Frauentags wie jedes Jahr das Klagelied über benachteiligte Frauen angestimmt wird, sollte man diesmal die Lage der Frauen und Mütter in oder aus der Ukraine in den Mittelpunkt rücken.
Deren Schicksal ist in diesen Kriegszeiten dramatisch. Selbst wenn sie mit dem Leben davonkommen und ihnen mit ihren Kindern die Flucht ins Ausland gelingt, ist ihre Not riesengroß.
Von ungerechten Verhältnissen wie denen im Westen, wo Jahr für Jahr beklagt wird, dass Frauen weniger verdienen als Männer oder das weibliche Geschlecht in Führungspositionen nicht in ausreichendem Maße vertreten ist, können die ukrainischen Frauen momentan nur träumen.
Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat unterdessen die Frauen in Russland dazu aufgerufen, am Internationalen Frauentag an diesem Dienstag gegen die russische Invasion in der Ukraine auf die Straßen zu gehen.
Um 14.00 Uhr Moskauer Zeit (12.00 Uhr MEZ) sollen Frauen auf zentralen Plätzen ihrer Heimatorte protestieren, sagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch in einer Videobotschaft. Der Internationale Frauentag am 8. März ist in Russland ein Feiertag, an dem Frauen traditionell Blumen geschenkt bekommen.
Frauen dürften sich in diesem Krieg nicht verstecken. „Frauen verschwinden nicht, wenn der Krieg beginnt“, sagte Jarmysch. „Sie tragen im Krieg eine genauso große Last wie Männer – wenn nicht sogar eine größere.“ Am Frauentag sollten die Frauen daher zeigen, dass mit ihrer Meinung zu rechnen sei. „Wir wollen diesen Krieg nicht. Wir wollen, dass er unverzüglich beendet wird.“
Ins Leben gerufen hat den Weltfrauentag die deutsche Sozialistin Clara Zetkin. 1910 forderte sie auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen mehr Gleichberechtigung für Frauen: „keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“.
Ein Jahr später gingen erstmals Frauen in verschiedenen Ländern zum Frauentag auf die Straße. Ihre zentrale Forderung: Einführung des Frauenwahlrechts und Teilhabe an der politischen Macht. Außer in Finnland durften zu diesem Zeitpunkt in keinem europäischen Land Frauen wählen. In Belgien wurde das Wahlrecht den Frauen erst 1948 anlässlich der Parlamentswahlen zuerkannt.
Zahlreiche Legenden ranken sich um die Frage, warum der Internationale Frauentag ausgerechnet am 8. März stattfindet. Eine dieser Legenden besagt, dass im Jahr 1857 erstmals New Yorker Textilarbeiterinnen für ihre Rechte in einen Streik traten. Tatsache ist, dass Clara Zetkin während der zweiten kommunistischen Frauenkonferenz im Jahr 1921 den 8. März als weltweites Datum durchgesetzt hat. (cre/dpa)
Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:
Es ist Krieg in Europa: So berichtet OD über Russlands Großangriff auf die Ukraine. #Ukraine https://t.co/VmMO9FHfne pic.twitter.com/gR5lOXpOYB
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) March 7, 2022
Gilt dieser Tag nur für richtige Frauen oder auch für Transgenderfrauen. Ich frage für einen Freund…..
Keine Sorge Dax, für Sie ist dieser Tag ebenso angedacht.
Sie müssen sich da nicht hinter den Frauen verstecken.
Das Schicksal ALLER Mütter und Frauen, die durch Kriege und Unterdrückung leiden, sollte im Fokus stehen.
Es gibt weltweit viele Frauen und Mütter, die schon – Jahrzehnte von der westlichen Welt vergessen – leiden.
@Robin Wood
Genau so ist es !!
@Robin Wood: das Schicksal der Männer in der Ukraine ist mE noch schlimmer und ich nehme an, dass keine Emanze anstelle ihres Mannes in der Ukraine bleibt.
@Pierre
Ja, richtig, aber es geht auch hier um den Weltfrauentag und nicht den Weltmännertag.
Leiden tun in jedem Krieg Frauen, Männer und Kinder.